Beitragvon Rosa Martini » 08.06.16 @ 9:55
ebenfalls NZZ
Wie bisher, nur anders
von Stephan Ramming / 7.6.2016, 19:40 Uhr
Der FCZ-Präsident Ancillo Canepa erläutert nach dem Abstieg personelle Änderungen: Thomas Bickel, Chef-Scout und Talent-Manager, steht der neuen Sportkommission vor. Sportchef aber wird Bickel nicht sein.
Der FC Zürich wird die Saison in der Challenge League anfangen, wie er die Saison in der Super League aufgehört hat – mit Uli Forte als Cheftrainer. Diskussionen darüber habe es keine gegeben, sagte der FCZ-Präsident Ancillo Canepa am Dienstag in einem Saal im Zürcher Volkshaus. Im Verwaltungsrat sei der Entscheid «einstimmig» gefallen.
Noch kein «externer Berater»
Forte hatte den FCZ als Nachfolger von Sami Hyypiä drei Runden vor Meisterschaftsende übernommen, er konnte aber den Abstieg nicht verhindern. «Mit dem Cup-Sieg hat uns Forte die Teilnahme an der Europa League gesichert», sagte Canepa, er habe Forte als «kompetenten und engagierten Trainer kennengelernt». Der 42-jährige Forte, der in Wil und in St. Gallen bereits Erfahrungen in der Challenge League gesammelt hat, erhält einen Zweijahresvertrag. Demnach ist der Kontrakt nicht an den direkten Wiederaufstieg, das Ziel der kommenden Saison, gebunden.
Noch nicht in den Trainer-Entscheid involviert sei Thomas Bickel gewesen. Der 52-Jährige wird neu Vorsitzender der Sportkommission, «sie rapportiert direkt ans Präsidium», sagte Canepa. Transfers, Personalentscheide oder die Koordination mit der Nachwuchsabteilung sollen dort besprochen und entschieden werden. Canepa stellte denn auch klar, dass Bickel «kein Sportchef» sei, «wir arbeiten und entscheiden im Team, wie wir das bisher gemacht haben». Das letzte Wort werden also weiterhin Canepa und seine Frau Heliane haben.
Künftig in der Challenge League
Wie es zum Abstieg des FCZ kam
von David Bauer, Balz Rittmeyer / 26.5.2016, 11:24
Der ehemalige Nationalspieler Bickel bedankte sich für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht werde. «Wenn wir jeden Tag gut arbeiten, wird der Erfolg kommen», sagte er. Über die Kaderplanung konnte er noch keine Auskunft erteilen. Ausser Philippe Koch, Alexander Kerschakow und Vinicius haben alle Spieler Verträge, die zu unveränderten Konditionen weiterlaufen. Canepa sagte, es habe schon «mehrere Anfragen» gegeben für Spieler. Forte sagte, für ihn sei klar, dass die Mannschaft «eine Blutauffrischung» benötige. Er sei froh, «endlich Vollgas geben zu können».
Wohin und mit wem die Fahrt mit durchgedrücktem Gaspedal führen wird, ist Gegenstand von Gesprächen und Verhandlungen in den kommenden Wochen. «Wir wollen eine Mannschaft, die Freude macht», sagte Bickel. «Freude» klingt vielversprechend, allerdings konnte und wollte der neue Leiter Sport «noch keine Personal-Details» nennen. Am 25. Juni fährt die Mannschaft bis zum 2. Juli ins Trainingslager, erst danach werden die Verantwortlichen für Auskünfte wieder zur Verfügung stehen.
Offen ist die Personalie des «externen Beraters», von dem Canepa bereits nach dem Abstieg gesprochen hatte. Dieser soll, wenn er denn mit der Arbeit begonnen hat, «bestimmte Analysen» vornehmen und dann neben Bickel, Forte, Thomas Schönberger, dem Leiter Kommerz, sowie Nachwuchschef Heinz Russheim ebenfalls in der Sportkommission Einsitz nehmen. In welcher Richtung Canepa den externen Berater sucht, wollte er nicht näher ausführen. Der frühere Verbandsdirektor Hansruedi Hasler hatte vor einigen Jahren bei GC unter dem damaligen Präsidenten Urs Linsi eine Analyse gemacht. In den Medien fiel wiederholt der Name von Peter Knäbel, Haslers Nachfolger im Verband und seit der Kündigung im Hamburger SV ohne Engagement. Knäbel soll abgesagt haben.
Wechsel in der Kommunikation
In der Kommunikation wurde Patrick Lienhart, seit 2012 Leiter der Abteilung, abgesetzt; Lienhart soll in der «strategischen Ausrichtung im Bereich der digitalen Medien» eingesetzt werden. Neuer Leiter der Kommunikation ist der 50-jährige Süha Demokan. Demokan ist seit einem Jahr Teambetreuer der ersten Mannschaft. Früher arbeitete er als Kommunikations-Fachmann bei verschiedenen Unternehmen, darunter Nobel Biocare. CEO von Nobel Biocare war früher die Präsidenten-Gattin Heliane.