Pieder hat geschrieben:din Vater hat geschrieben:Pieder hat geschrieben:http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/urs_egger_gc_1.9568934.html
Das ist doch mal eine vernünftige Argumentation. Nimmt allen den Wind aus den Segeln, welche meinen, der Staat dürfe Sportvereine nicht subventionieren. Ich denke, bei dieser ganzen Angelegenheit hat man es von Seiten FCZ und GC verpasst, mit einem koordinierten Vorgehen die Stadt verstärkt unter Druck zu setzen. Schade.
Das ist ne scheiss Argumentation, denn: "Nicht vergessen gehen darf dabei allerdings der Umstand, dass die beiden Klubs FCZ und GC im neuen Stadion eine Miete von je 1,5 bis 2,5 Millionen Franken pro Jahr zu entrichten haben – je nach Zuschaueraufkommen. Und GC hat nicht erst tiefe Zuschauerzahlen, seit im Letzigrund gespielt wird."
Auch wenn man argumentiert, dass der Letzi ohne den Fussball ja gar keine Einnahmen hätte und man deshalb den Clubs Mietzinsreduktionen anbieten könnte, darf man nicht vergessen, dass sie in einem neuen Stadion noch mehr Miete zahlen müssten (ok, man könnte unter Umständen vielleicht auch etwas mehr Einnahmen generieren). Abgesehen davon sind die reinen Mietkosten (870'000.-) für den Letzi schon jetzt nicht Marktgerecht und auch im Vergleich relativ gering (Basel, Bern und St.Gallen zahlen wesentlich mehr). Die Kosten für die Sicherheit im Stadion sind nicht der Stadt anzulasten, da diese Kosten zum grossen Teil aus Sicherheitsauflagen der Liga resultieren (das Sicherheitskonzept wurde da übrigens jeweils mit dem FCZ und GC entwickelt).
Schon erstaunlich, dass diese Argumentation jetzt von der FDP kommt, die mit ihren Sparplänen mitverantwortlich ist, dass die Projektierung des neuen Stadions um mindestens ein Jahr verschoben werden muss. Halt typisch Opportunisten-Partei...
Du übersiehst, dass Egger vom ursprünglichen Business-Plan spricht. Gemäss diesem wäre das Stadion weder von der Stadt gebaut, noch von ihr betrieben worden. Sie hätte dementsprechend ab 2010 auch keine Mietzinseinnahmen seitens der Vereine erhalten. Die Stadt, so Eggers Argumentation, profitiert vom Scheitern des CS-Hardturm dahingehend, als die beiden Vereine statt nur bis 2010 bis 20xx gezwungen sind, im Letzigrund zu spielen und der Stadt dafür Miete zu bezahlen. Eine Argumentation die sehr wohl etwas für sich hat. Er spricht im Übrigen ausschliesslich vom Mietzins und nicht von den übrigen Kosten. Und wenn man Zürich mit Bern, Basel oder St. Gallen vergleichen möchte, müsste man auch die Einnahmen in Betracht ziehen, d.h. in welchem Masse die Vereine beispielsweise an den Cateringeinnahmen partizipieren.
Ok gut, wenn man natürlich rein hypotetisch vom ursprünglichen Business-Plan spricht, dann hätten der FCZ und GC ab 2010 einfach der CS den Mietzins gezahlt. Auch diese Kosten wären mit Bestimmtheit wesentlich höher als jetzt im Letzi, aber die Einnahmen wären wahrscheinlich auch höher. Trotzdem glaube ich, dass der FCZ und GC mit der überdimensionierten Infrastruktur des 5-ecks schon viel früher vor den gleichen Problemen gestanden hätten, wie nun GC - zu hohe Kosten und zuwenig Einnahmen. Das 5-eck hätte beide Vereine vor wesentlich grössere Probleme gestellt, als es nun der Letzigrund macht, davon bin ich überzeugt.
Auch die Argumentation, dass die Stadt vom FCZ und GC profitiere ist so nicht ganz korrekt. Hier ein Artikel, wie sich die Stadt die Einnahmen im Letzigrund vorstellt, wenn darin kein Fussball mehr gespielt wird: http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/oper_schwingfest_und_monster-trucks_1.7260515.html mit dem entscheidenden Satz: Beim Sportamt kann man sich durchaus vorstellen, so den Letzigrund kostenmässig gleich zu betreiben wie heute mit Fussball.
Den Mietzins habe ich nur erwähnt, weil GC ja immer wieder am heulen ist, wie teuer der Letzi ist, aber einfach nicht wahrhaben will, dass jedes neue Stadion in der Schweiz höhere Mietzinse hat, als der Letzi - also auch das hypotetische CS-Stadion, wie auch das Projektierte "Fifa"-Stadion. Ich nehm GC auch die Argumentation nicht ab, dass die Einnahmestrukturen in einem reinen Fussballstadion so viel besser wären und, dass man viel mehr Sponsoren generieren könnte, dass man damit das strukturelle Defizit wegmachen könnte. Das ist doch puures Hoffnungsdenken...