Medien

Diskussionen zum FCZ
Benutzeravatar
Jure Jerković
Beiträge: 890
Registriert: 30.11.15 @ 7:55

Re: Medien

Beitragvon Jure Jerković » 10.02.25 @ 13:34

neinei hat geschrieben:Können wir den Medienspiegel hier drin wieder bisschen pflegen? Gibt es z.Bsp. vernünftige Artikel im Tagi zum Spiel? Man dankt!


Florian Raz ist leider zum Blick abgewandert, die Qualität der Berichte ist seither krass nach unten gegangen. Da kriegst Du im Forum die besseren Berichte...
RIP Jure. Du warst einer der Besten, die je für den FCZ gespielt haben!


Benutzeravatar
starman
Der Mann, der vom Himmel fiel.
Beiträge: 3142
Registriert: 13.11.02 @ 20:12
Wohnort: 5 Stock

Re: Medien

Beitragvon starman » 11.02.25 @ 15:17

Lausanne-Trainer Laurent Roussey: «In Basel werden von den Schiedsrichtern gewisse Entscheidungen schon vor Spielanpfiff getroffen.»
Quelle Blick 29.7.2013

Benutzeravatar
starman
Der Mann, der vom Himmel fiel.
Beiträge: 3142
Registriert: 13.11.02 @ 20:12
Wohnort: 5 Stock

Re: Medien

Beitragvon starman » 11.02.25 @ 23:51

Lausanne-Trainer Laurent Roussey: «In Basel werden von den Schiedsrichtern gewisse Entscheidungen schon vor Spielanpfiff getroffen.»
Quelle Blick 29.7.2013

Fulehung
Beiträge: 628
Registriert: 05.08.07 @ 15:43

Re: Medien

Beitragvon Fulehung » 12.02.25 @ 8:43

Fulehung hat geschrieben:Das sind ja hier Zustände wie beim FC Thun... Sind wir mal alle froh, dass nicht wie so oft im Profifussball im Rahmen des Sexualstrafrechts ermittelt wird und achten wir auf die Unschuldsvermutung.

Mein Beitrag von letzter Woche ist schlecht gealtert...

Benutzeravatar
din Vater
Beiträge: 6207
Registriert: 06.03.08 @ 11:31
Wohnort: Kreis 9

Re: Medien

Beitragvon din Vater » 12.02.25 @ 16:03

Kommentar von Christine Steffen

Benjamin Mendy war Teil einer frauenverachtenden Fussballkultur. Seine Verpflichtung rückt den FC Zürich in ein zweifelhaftes Licht

Das Verhalten des Franzosen war nicht justiziabel, aber moralisch verwerflich. Es ist unverständlich, dass sich der FCZ-Präsident Ancillo Canepa nicht damit befassen will.

12.02.2025, 15.55 Uhr

Der FC Zürich hat in den vergangenen Monaten ein irritierendes Bild abgegeben. Als in jüngster Zeit einige Spieler den Klub verliessen und dessen Transferpolitik hinterfragt wurde, reagierte die Klubführung belehrend. Man habe eben den Masterplan nicht verstanden. Wurde die aggressive Kommunikation des Cheftrainers Ricardo Moniz kritisiert, beschied der Präsident Ancillo Canepa, er hätte sich noch viel drastischer ausgedrückt. Der Eindruck war der einer notorischen Gereiztheit.

Canepa hat die Welt schon immer gerne in «Ahnungslose» und Eingeweihte eingeteilt, erstere waren eigentlich alle ausserhalb des Klubs, die Vorgänge infrage stellten. Im Gespann mit dem Trainer Moniz und dem Sportchef Milos Malenovic, seit Oktober 2023 auf dem Posten, hat sich diese Haltung verstärkt. Immer mehr erinnert der Verein an den alten Witz, in dem sich der Geisterfahrer fragt, warum ihm so viele Idioten entgegenkommen. Im FCZ wird Selbstgerechtigkeit zelebriert, Kritiker werden abgekanzelt. Und jetzt also verpflichtet der Klub Benjamin Mendy – das ist nicht mehr nur irritierend, sondern höchst fragwürdig.

Selbst die Verteidigung bezeichnet Mendy als «gefühllos»
Auch wenn der Verteidiger vor Gericht freigesprochen wurde, sich die Vergewaltigungsvorwürfe mehrerer Frauen nicht beweisen liessen, hat der Prozess in England eindrücklich gezeigt, wie Mendy seine Rolle als Profifussballer verstand. Er hat sie genutzt, um Frauen in Nachtklubs aufzureissen, sie nach Hause zu nehmen und mit Kollegen zusammen Sexpartys zu feiern.

Vor Gericht sagte Mendy, mit vielen Frauen zu schlafen, sei für ihn normal, offensichtlich auch ungeschützt. Manchmal sei das in der gleichen Nacht geschehen, in der diese auch Sex mit seinen Freunden gehabt hätten. Obwohl er die Risiken kenne, machte er sich «keine Sorgen» wegen sexuell übertragbarer Krankheiten. Nach dem Sex mit einer 17-Jährigen fragte er sie per SMS, ob sie die «Pille danach» genommen habe. Dass diese Sexpartys während der Covid-Pandemie stattfanden, ist nur ein weiteres stossendes Faktum. Selbst die Verteidigerin sagte, ihr Mandant habe «monumentale Fehler» gemacht und sich «gefühllos» und «moralisch zweifelhaft» verhalten.

Die Aussagen von Mendy zeigen, dass er Teil jener zerstörerischen Fussballkultur war, in der sich Männer, korrumpiert von Geld und Ruhm, nehmen, was sie möchten und sich für unantastbar halten. In dieses Milieu gehören Spitzenspieler wie Dani Alves oder Robinho, beide wegen Vergewaltigung verurteilt. Oder der frühere spanische Verbandspräsident Luis Rubiales, dem derzeit in Madrid wegen der so genannten Kuss-Affäre der Prozess gemacht wird. Ihr Verhalten ist frauenverachtend. Das mag nicht in jedem Fall justiziabel sein. Moralisch zu verurteilen ist es trotzdem – zumal im Fall von Mendy ausser ein paar Worten der Einsicht vor Gericht nie echtes Bedauern sichtbar wurde.

Kürzlich sagte Ancillo Canepa, angesprochen auf den Fall eines FCZ-Spielers, der von der Polizei einvernommen wurde, es gebe eine rote Linie im Klub. «Wenn diese Linie überschritten wird, reagieren wir kompromisslos.» Es erstaunt, dass bei allem, was man über Benjamin Mendy weiss, diese rote Linie in den Augen von Canepa nicht überschritten wurde. Zumal er immer wieder betont, wie wichtig der Charakter eines Spielers sei.

Das Leid der Opfer wird bagatellisiert
Der Klub sendet mit der Verpflichtung von Mendy nicht nur das Signal, dass ihm der problematische Hintergrund eines Spielers egal ist. Canepa sagt überdies, Fussballer würden eben gerne «ohne Fehlverhalten» eingeklagt, um von ihnen «Schweigegeld» zu erpressen. Diese Fälle gibt es. Doch allzu oft ist dies die Behauptung jener, die Täter zu Opfern machen – und damit das Leid der Opfer bagatellisieren.

Man muss sich fragen, wie intensiv sich Ancillo Canepa mit der Vergangenheit seines Neuzugangs auseinandergesetzt hat. Sie sei bei der Verpflichtung kein Thema gewesen, sagt er. Keine Gespräch darüber, wie Mendy heute zu seinem Verhalten steht? Sollte dies tatsächlich der Fall sein, hat sich der Klub noch stärker von der Realität abgekapselt, als es in den letzten Monaten den Eindruck gemacht hat.

Q: https://www.nzz.ch/meinung/benjamin-mendy-war-teil-einer-frauenverachtenden-fussballkultur-seine-verpflichtung-rueckt-den-fc-zuerich-in-ein-zweifelhaftes-licht-ld.1870752

Benutzeravatar
Salocin27
Beiträge: 575
Registriert: 25.02.16 @ 11:32

Re: Medien

Beitragvon Salocin27 » 12.02.25 @ 16:55

Wahrscheinlich wird man hier drin mit dieser Meinung gleich als Memme abgestempelt (ja, es lebe die Meinungsfreiheit!), doch der Artikel von Christine Steffen verdient trotzdem höchste Beachtung. Der FCZ tut sehr gut daran, Mendy intern auf seine Vergangenheit anzusprechen. Natürlich kann man einem solchen Spieler eine Chance für einen Neubeginn einräumen. Als Arbeitgeber würde ich jedoch eine klare Vorgabe machen, dass sich der Spieler (intern / von mir aus aber auch gerne gegenüber der Öffentlichkeit) von seinen in England getätigten Statements und Aktivitäten distanziert. Dass dies der FCZ wohl kaum machen wird (ja, ist eine Unterstellung, ich weiss) passt m.E. zur aktuellen Mentalität unserer Führungsetage. Sturheit (Canepa), Arroganz (Malenovic) sowie Narzissmus und Unversöhnlichkeit (Moniz) geben für mich aktuell nicht ein sympathisches Bild meines Herzensvereins ab. Irgendwie kein Wunder im Zeitalter von Trump. Blasphemie! - Also, Mendy fügt sich hoffentlich mit höchstem Einsatz ins Gefüge der Mannschaft ein. Weitere Nebenschauplätze brauchen wir wirklich nicht mehr!

königsblau
Beiträge: 614
Registriert: 24.03.06 @ 17:44

Re: Medien

Beitragvon königsblau » 12.02.25 @ 17:24

Christine hat hier in vielen Punkten recht (auch wenn sie mittlerweile für die NZZ schreibt).
Ist ja auch nicht irgendwer, die das schreibt.

Aber hey, er immerhin kein Hopper.
Und doch der nächste bei dem ich sagen muss... Oh nei, bitte nöd.
Schon wieder kein Torjubel.


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 365 Gäste