Der Weise hat geschrieben:Wir können gerne darauf verzichten dass Geldgeber aufhören sich einzumischen; dann spielen wir aber in der 1 Liga. Es gibt genügend Beispiele von Mäzenen und Sponsoren welche das bei anderen Teams auch machen.
Liverpool
Wolfsburg
Chelsea
Manchester City
um nur einige zu nennen.
Der Fussball läuft Heute bis auf wenige Ausnahmen (Bayern) so.
Kommt noch dazu dass die Kritik wahrlich nicht unberechtigt war, man hat ja keine unrealistischen Ziele gesteckt, aber es war wirklich Grottenschlecht.
Es gilt jetzt den richtigen Trainer zu finden.
Wie ich es schon mal erwähnt habe ist es einfach problematisch eine ehemalige Kultfigur als Trainer zu installieren. Es endet meist in Tränen.
Veielleicht ist der Urs Fischer einfach ein guter Nachwuchs oder Assistenztrainer; das ist ja keine Schande.
Als Vergleich kann man in Deutschland den Hermann Gerland Assistenztrainer bei den Bayern nehmen, Super als Assi und Jugendtrainer, aber immer Erfolgslos als Headcoach; der hat es eingesehen und ist jetzt happy als Assi!
Die Entlassung Fischers war meiner Meinung nach nur finanzpolitisch motiviert. Deshalb auch der Ärger.
Der FCZ befindet sich nach wie vor in einer finanziellen Schieflage, weil er ein strukturelles Defizit aufweist. Mittel- langfristig gibt es die Möglichkeit, aus Sponsoring, Vermarktung (TV-Einnahmen, Shop) und Zuschauern (pro Kopf und absolut) mehr Einnahmen zu generieren. Kurzfristig ist man jedoch darauf angewiesen, aus den europäischen Wettbewerben und Transfers Geld zu generieren, welches das jährliche Defizit aufwiegt.
Wieso ist das entscheidend?
Aufgrund dieser Gegebenheiten betreibt der FCZ in gewissem Sinne eine Goldgräber-Politik (Findest du ein Nugget bist du reich, fidest du keins dann verreckst du. Es interessiert indes auch niemanden wie günstig oder ungünstig die Stelle war, an der du danach gesucht hast).
Ich schätze, der FCZ braucht mindestens jedes 3. Jahr einen Transfer der Grössenordnung Rodriguez oder muss sich für die Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbes qualifizieren.
Von statistischen Werten ganz zu schweigen ist auch intuitiv klar, dass wir nicht jedes 2. oder 3. Jahr Talente wie Rodriguez zu optimalen Konditionen am Markt abgeben können. Dann bleiben noch die UEFA-Wettbewerbe.
An der blossen Finanzkraft (nationaler Vergleich) gemessen, qualifiziert sich der FCZ zuverlässig für die Qualifikationrunden der CL oder EL. Allerdings darf man an der Stärke (und Finanzkraft!) gemessen nicht erwarten, dass sich der FCZ für die Gruppenphasen qualifiziert. In keinem der beiden Wettbewerben.
Also muss der FCZ im Minimum jedes dritte Jahr über sich heraus wachsen und bessere, teurere Mannschaften besiegen um überhaupt überleben zu können.
Diese Goldgräbermentalität bringt nun auch mit sich, dass man einem Trainer kaum Zeit geben kann, einer Mannschaft seine Handschrift aufzusetzen. Wie wir spätestens seit Favre wissen, braucht es aber genau Visionen und Zeit um wirklich etwas bewegen zu können.
Im Fall Fischer wurde die ihm keineswegs gewährt. Besonders wenn man bedenkt, dass er bis auf Béda (Chermiti wurde schon vor Fischers Zeit beobachtet etc.) keinen gestandenen oder internationalen Spieler selber verpflichten durfte. Der Verwaltungsrat bleibt uns indes die Frage schuldig, wie Fischer sein Spielsystem einbringen soll, wenn er vielleicht ganz andere Spielertypen braucht und zudem einige hochbezahlte und sehr umstrittene Spieler im Kader bei Laune halten muss.
So setzt man (vielleicht aus Not) lieber auf Schnellschüsse, die das Ruder eventuell noch (schneller) herumreissen können. Ich glaube diese beinahe naive Finanzplanung, die auf Überkompensieren der strukturellen Probleme aufbaut, ist für den FCZ eine sehr bedrohliche Angelegenheit. Dass der Verwaltungsrat in dieser misslichen Lage nun Fischer den Schwarzen Peter zuschiebt, ist mehr als nur schlechter Geschmack.
Bleibt mir bitte gestohlen mit "das Business läuft nun halt mal so". Urs Fischer hat sich jahrelang für diesen Verein den Arsch aufgerissen. Einen Familienvater auf diese Weise wegen fadenscheinigen Gründen zu entlassen hat weniger als keinen Stil, es ist eine bodenlose Frechheit.