Z hat geschrieben:Würde sogar sagen, dass ANCILLO CANEPA ein ganz feiner Mensch ist, dem der FCZ, seine Spieler sowie die Angestellten am Herzen liegen.
Ich habe grössten Respekt vor dem Ehepaar Canepa - auch wenn ihr Führungsstil nicht immer dem Fussballbusiness gerecht wird, ist es doch erfrischend zu sehen, dass gewisse Marktregeln ausser Acht gelassen werden und mit Vernunft und Herz entschieden wird. (statt nur immer mit dem Portemonnaie...)
Na ja, es gibt kaum einen Fussballverein weltweit, der Gewinn macht. Die allermeisten machen Verlust. Es ist also in den Vereinen nicht das Portemonnaie, welches entscheidet, sondern viel eher Leidenschaft und Unvernunft. Da reihen sich die Canepas ein in die Reihe von hunderten anderer Vereinsbesitzer, die ihr Geld in anderen Branchen gemacht haben, und es dann im Fussball ausgeben. Fussballvereine werden erst dann zum Business vergleichbar mit den Amerikanischen Profisportteams werden, wenn solche Leute ausgestorben sind, und niemand mehr bereit ist, privates Geld einzuschiessen. Wenn also nur noch Leute bereit sind, in den Fussball zu investieren, wenn sie dafür wie in jeder anderen Branche auch einen finanziellen Verdienst daraus erwarten können. Mit anderen Worten; wenn die Unvernunft weg ist, und nur noch die Vernunft regiert. Wenn es keine reichen Tifosi mehr gibt. und wenn deshalb eine Investition in einen Fussballverein mit den gleichen Kriterien gemessen wird, wie die Investition in eine Schokoladenfabrik. So weit sind wir heute aber noch lange nicht.
Wer heute Geld macht im Fussball sind in erster Linie die Spieler, dazu die Berater, Journalisten, Ticketverkäufer, Ordner, Ausrüsterfirmen und ihre Angestellte, Mediziner, Gastronomen, Hotels, Horber, Tankstellenshops, allen Unkenrufen zum Trotz auch die SBB, und wer sonst noch alles ganz oder teilweise vom Fussball lebt, aber ganz sicher nicht die Vereinsbesitzer! Das sind die armen Schweine, welche die ganze Party zumindest teilweise bezahlen, und dabei meist mehr drauflegen, als ursprünglich geplant... Aber gut, Mitleid haben muss man jetzt auch nicht wirklich, sie werden ja nicht dazu gezwungen. Es ist meist eine Mischung aus Leidenschaft und Verantwortungsbewusstsein, welche sie dazu treibt.
Ein Spezialfall ist Constantin. Der schiesst zwar auch Geld ein, aber er bringt vor allem ein grosses Netzwerk mit, wo jeder seinen Obulus an den FC Sion abliefert - ausserdem öffnen sich Constantin über den Fussball Türen, um an Aufträge für seine Architektur- und Investitionsfirma zu kommen.