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Taschendieb
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Re: Medien

Beitragvon Taschendieb » 19.07.14 @ 15:23

Hier noch ein Bericht aus der Nordwestschweiz:


Die mageren Jahre sind vorbei: FCZ-Captain Chikhaoui bereit zum Angriff

Der neue FCZ-Captain Yassine Chikhaoui glaubt, dass jetzt seine Zeit kommt. Beim FCZ übernimmt Verantwortung und Führungsaufgaben. Mitte Mai hat er einen Dreijahresvertrg unterschrieben. von Janine Müller, Zürich

Die Fotoapparate klicken. Die Augen der Journalisten, die Linsen der Kameras blicken Yassine Chikhaoui entgegen, als er den Medienraum im Stadion Letzigrund betritt. Ein kurzes Grinsen huscht über sein Gesicht. Er scheint etwas verwundert ob des grossen Interesses an seiner Person, lässt den Blick über die Journalistenschar gleiten. Dann nimmt er links von FCZ-Präsident Ancillo Canepa Platz. Es ist die offizielle Medienkonferenz des FC Zürich vor dem Saisonstart. Und Yassine Chikhaoui nimmt als Captain auf dem Podest Platz. Noch vor sechs Monaten hatte er keine Zukunft mehr beim FCZ. Verletzungen oder seltsame Erkrankungen warfen den scheuen Tunesier immer wieder zurück. In den sieben Jahren beim FC Zürich spielte er nur in 85 Meisterschaftsspielen. Nicht gerade häufig konnte er sein so hochgelobtes Potenzial, sein Talent, ausschöpfen. Doch die sieben mageren Jahre sollen jetzt zu Ende sein. Jetzt will Chikhaoui nochmals angreifen. Denn jetzt ist der 27-Jährige Captain beim Stadtzürcher Klub, trägt mehr Verantwortung, hat Führungsaufgaben.

«Eine merkwürdige Zeit»
Mitte Mai hat er einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Nach einer guten Leistung im Cupfinal, der mit dem Sieg für den FCZ endete (2:0 gegen den FC Basel), ging Canepa nochmals über die Bücher, entschied sich doch noch für eine Vertragsverlängerung. Allerdings: So viel Geld wie zuvor – 1,4 Millionen Franken inklusive Prämien – verdient Chikhaoui nicht mehr. Da ist er dem FCZ entgegengekommen. Froh darum, dass seine Zukunft geregelt ist. Es sei «eine merkwürdige Zeit gewesen», sagt Chikhaoui im Nachhinein. Er war hin und hergerissen. Er beriet sich mit seiner Familie, seiner Frau. Und die sagte: «Bleib beim FCZ.» Chikhaouis Augen blitzen vor Schalk, als er das erzählt; sagt: «Meine Frau ist eigentlich die Chefin.» Die Entscheidung, dass er Captain werden soll, fällte der Trainerstab. Die Diskussion über das Captain-Amt sei immer wieder aufgetaucht. Nach Gesprächen zwischen dem Ex-Captain Philippe Koch, Assistenztrainer Massimo Rizzo und ihm habe man dann entschieden, Chikhaoui zum Captain zu ernennen, erläutert Cheftrainer Urs Meier. Nicht, dass Koch das Amt schlecht ausgeübt hätte, ergänzt Rizzo. «Aber vielleicht kann er jetzt wieder etwas befreiter aufspielen.» Befreiter wirkt auch Chikhaoui. Er sei gesund. Jetzt hofft er, dass er für einmal eine Saison ohne Verletzung über die Runden bringt. Und als Captain macht er nun auch die Arbeit, die er bisher nicht sehr häufig und nicht sehr gerne gemacht hat: Den Medien Auskunft geben. Lange verweigerte er sich Interviews mit Journalisten. 2008 veröffentlichte die deutsche «Bild»-Zeitung einen Artikel über ihn, der ihn in die Nähe radikaler Muslime stellte. Seither war sein Verhältnis zu den Medien getrübt. Antworten gibt er nun auf Deutsch Als er das Amt des Captains übernahm, wusste er, dass er nicht mehr länger schweigen kann. Dass er Interviews geben und an Pressekonferenzen teilnehmen soll. Die FCZ-Verantwortlichen mussten ihn dazu nicht überreden. «Er ist von sich aus damit gekommen», sagt Medienchef Patrik Lienhart. «Er wusste, dass er dies jetzt machen muss.» Chikhaoui scherzt und lacht. Gibt freundlich Auskunft. Zu Beginn bittet er: «Lachen Sie nicht. Ich versuche, Ihnen auf Deutsch Antwort zu geben.» Er tut dies geduldig. Weiss er ein Wort nicht, neigt er sich rüber zu Canepa, fragt kurz nach, spricht dann weiter. «Es ist eine grosse Ehre für mich, Captain des FC Zürich zu sein», sagt er. «Ich glaube, dass jetzt meine Zeit kommt.» Die Mannschaft weiss er hinter sich. Er geniesst hohes Ansehen, die Spieler zollen ihm Respekt. «Er ist enorm wichtig für uns», sagt Vize-Captain und Goalie David Da Costa. «Wenn Yassine auf dem Platz ist, kommt mehr Energie ins Spiel.» Er sei ein Spieler, der einen Match entscheiden könne. «Es war die richtige Entscheidung, Yassine zum Captain zu ernennen», bekräftigt Da Costa. Auch Urs Meier verteidigt seinen neuen Captain gegenüber seinen Kritikern: «Wenn wir ihm nicht jetzt die Verantwortung geben, wann dann? Er ist seriös, verantwortungsbewusst und ein Vorbild.» Alles, was Chikhaoui wolle, sei Erfolg und Wertschätzung. Und er setze alles daran, um sich dies zu holen. Damit er auch in der Schweiz die Anerkennung erfährt, die er in Tunesien schon längst hat. Yassine Chikhaoui verlässt den Raum so, wie er ihn betreten hat. Leise, unaufgeregt. Ein kurzes «Tschüss zäme!», und weg ist er.
(Nordwestschweiz)

http://www.oltnertagblatt.ch/sport/fuss ... -128184798
FCZ!


Simon Le Bon
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Re: Medien

Beitragvon Simon Le Bon » 20.07.14 @ 23:51

Kultstätte Letzigrund

99 Prozent aller Zürcher muss es ein Rätsel sein, was das andere 1 Prozent daran findet. Sonst wären sie am Sonntag ebenfalls im Letzigrund gewesen, um sich das Zürcher Derby anzuschauen – nur eine Woche nach dem Ende der emotional auslaugenden Fussball-WM und trotz Sturmwarnungen.

Einen populären Erklärungsansatz findet man seit kurzem sogar im neuen Religionslehrmittel der Volksschule: Fussball sei eine Ersatzreligion. Es geht also ums Ritual. So weit die Ferndiagnose. Wer nun aber denkt, er wisse aufgrund der WM-Übertragungen aus dem Maracanã Bescheid, irrt. Das ist, als würde man die vatikanische Ostermesse am TV verfolgen und behaupten, man wisse nun, wie die Katholiken in der Heilig-Kreuz-Kirche von Altstetten ticken. Um das Ritual im Letzigrund zu begreifen, muss man vor Ort nach Antworten suchen, mit unbefangenem Blick.

Die Konstellation ist aussergewöhnlich: Wo sonst teilen sich zwei verfeindete Glaubensgemeinschaften denselben Tempel? Die Fans von FCZ und GC sind seit dem Abriss des Hardturmstadions dazu verdammt, wobei sich Letztere damit schwerer tun. «GC Züri olé – ich chans chum erwarte, dich im Hardturm schpile z gseh», singt es aus Hunderten Kehlen junger Männer, als der Zug der hartgesottenen Heugümper von der Ruine ihres Sehnsuchtsortes über die Bullingerbrücke zieht wie ein Heerhaufen. Dazu rhythmisches Klatschen.

Jenseits der Sperrzone

Die Insignien dieser verschworenen Gemeinschaft: Fan-Schal, Vereinstrikot und Bierbüchse in der Hand. Sie sind vereint im Glauben, dass ihr Team den Gegner überwindet, das ist ihre Kommunion. «Eifach dominiere und de Tämpel bäbe lah.» Es wäre die Erlösung, die für die vielen kleinen Niederlagen des Alltags entschädigt. Ein Sieg macht selig.

Zwischen dem Schlachthof im Norden des Stadions, wo sich die GC-Fans versammeln, und der Südseite des FCZ liegt so etwas wie eine entmilitarisierte Zone, gesichert von Polizisten in Panzerung und Wasserwerfern. Auch sie gehören zum Ritual. Böller knallen, Pulverdampf steigt auf. Der Zug der FCZ-Anhänger ist ebenfalls unterwegs. Ein kunstvolles Verzögern am Albisriederplatz verdichtet die Prozession zur Masse. Fäuste schiessen zum Himmel. Der Capo, ein Zeremonienmeister, brüllt etwas durchs Megafon, und auf Kommando antwortet ihm ein tausendgliedriges Tier: «Züri isch ois, isch ois ganz elei!»

Vor dem Stadioneingang ebbt das martialische Gehabe ab. Man wartet auf den Einlass ins innere Heiligtum. Auch jüngere Fans strömen aus überfüllten Trams dazu. Die Stimmung ist entspannt wie in einer Zehnuhrpause, bloss mit Bierdosen. Wie manche Naturreligionen helfen auch Zürcher Fussballfans mit Rauschmitteln nach, um in Trance zu gelangen – oder um ein zähes Spiel erträglicher zu gestalten. Von der polizeilichen Alkoholsperrzone ist wenig zu spüren.

Hurensöhne hüben wie drüben

Unter dem Stadiondach in den VIP-Lounges prosten sich weisse Kurzarmhemden und bunte Sommerkleidchen mit Schaumweingläsern zu. Tief unter ihnen, auf der Haupttribüne, nehmen Väter mit ihren Söhnen Platz, herausgeputzte Frauen mit Louis-Vuitton-Täschchen und Stumpen rauchende Alte. Kinder mit einer Klubfahne rennen durch die leeren Sitzreihen. Hier nimmt man das Geschehen entspannter als in den Fankurven, wo sie gerade die Spieler «begrüssen». Die eine Seite skandiert die Namen ihrer Heilsbringer, die andere quittiert das jedes Mal mit einem herzhaften Kraftausdruck und einem Pfeifkonzert.

Das unterscheidet das Derby von einer Sonntagspredigt: Beiden Kongregationen steht hier das Falsche, das es zu überwinden gilt, leibhaftig gegenüber. Und dafür sind sich beide irgendwie dankbar. «Das ist doch viel schöner, als gegen ein paar Nasen aus Vaduz anzusingen», sagt ein FCZ-Fan. «Hurensöhne», hallt es hin und her. Aus Guantanamera wird «Scheiss FC Züri», gekontert mit «GC, GC, die Scheisse vom See».

Im offen gebauten Letzigrund wird es dabei nicht ganz so dröhnend laut wie bei den Rekordhaltern in Istanbul, aber doch etwa 110 Dezibel – das ist Presslufthammerniveau. Auf der Tribüne lauscht man dem akustischen Schlagabtausch in Stereoqualität, fachsimpelt, beisst in die Wurst. Picknick am Schlachtfeldrand.

Als der Ball endlich rollt, enthüllen die FCZ-Fans vor der Südkurve ein Transparent mit der Aufforderung «Grad mal eine innebränne». Dazu brennen sie ein Dutzend Pyrofackeln ab, und der Stadion­speaker erinnert sie daran, dass dies streng verboten sei, was sie keinen Deut kümmert – auch das ein ewiges Ritual.

Sterben, um das Spiel zu sehen

Es setzt afrikanisch anmutendes Getrommel ein, ein uriger Rhythmus, ein Gestampfe und Geklatsche und dazu das Mantra «FC Züri schüss es Goal!». Minutenlang, hypnotisch. Dann folgen Treueschwüre: «Öb als Gascht oder au dihei, mir lönd eu sicher nie dihei», tönt es aus der FCZ-Ecke, die GC-Fans kontern: «Sälbscht wänn du würsch im Himmel spile, würdi stärbe zum dich gseh.»

Vor dem Wurststand trifft sich derweil die Stadt wie einst das Dorf vor der Kirche. Ein Trainer herzt einen ehemaligen Spieler, dem es gerade nicht so läuft, und fragt: «Säg, wie gahts dir?» Drinnen mahnt schon wieder der Stadion-Speaker. Ein älterer Fan meint, das fange ja wieder genauso an, wie es letzte Saison aufgehört habe. Vielleicht kommen sie auch deshalb her: Das Leben eines Fussballfans ist ein Leben im ewigen Kreislauf. Man hofft, man schimpft, man beisst in eine Wurst. Beruhigend ist das. (Tages-Anzeiger)

Simon Le Bon
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Re: Medien

Beitragvon Simon Le Bon » 22.07.14 @ 12:11

Preisvergleich der Saisonabonnements

http://www.watson.ch/Front/articles/318 ... berraschen

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südkurve wescht
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Re: Medien

Beitragvon südkurve wescht » 22.07.14 @ 12:37

Simon Le Bon hat geschrieben:Preisvergleich der Saisonabonnements

http://www.watson.ch/Front/articles/318 ... berraschen


Für das Beste zahlt man halt auch das Meiste :-). Nein Spass beiseite, ich finde nicht nur die Preiserhöhung eine Frechheit, nein auch die Leistung im Gegenzug wurde ja nach und nach reduziert. Kein Rabatt Blöckli mehr, keine 93. Minute mehr, nur noch ein Löli Mail das ich gar nicht mehr lese.

Aber who cares, ein FCZ Fan hat schon immer ein bisschen mehr gelitten als andere Fans.
Zhyrus hat geschrieben:Die echte Zürcher Männermesse gibt es seit 1896, alles andere ist eine billige Kopie!

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Re: Medien

Beitragvon Zhyrus » 22.07.14 @ 12:43

Simon Le Bon hat geschrieben:Preisvergleich der Saisonabonnements

http://www.watson.ch/Front/articles/318 ... berraschen

Der Preisunterschied gerade zu den Hoppers, die ja mit denselben Stadionsbedingungen arbeiten müssen, ist deutlich zu hoch! Da müsste der Verein über die Bücher, ich glaube kaum, dass sich das über die Länge auszahlen wird.

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Maloney
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Re: Medien

Beitragvon Maloney » 22.07.14 @ 14:10

südkurve wescht hat geschrieben:
Simon Le Bon hat geschrieben:Preisvergleich der Saisonabonnements

http://www.watson.ch/Front/articles/318 ... berraschen


Für das Beste zahlt man halt auch das Meiste :-). Nein Spass beiseite, ich finde nicht nur die Preiserhöhung eine Frechheit, nein auch die Leistung im Gegenzug wurde ja nach und nach reduziert. Kein Rabatt Blöckli mehr, keine 93. Minute mehr, nur noch ein Löli Mail das ich gar nicht mehr lese.

Aber who cares, ein FCZ Fan hat schon immer ein bisschen mehr gelitten als andere Fans.

Apropos Leistungsabbau: Ich dachte, wenn man schon die Preise in den Sitzplatz-D-Sektoren erhöht, gönnt man denen dort wieder einen eigenen Getränkestand wenigstens. Nix da. Ist immer noch weg. Defür jetzt mit Schmirgelpapier-Boden. :-P

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Dr. Dre
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Re: Medien

Beitragvon Dr. Dre » 22.07.14 @ 21:05

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Zuletzt geändert von Dr. Dre am 22.07.14 @ 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
Oh Diego, wenn Gott Dir eine Hand geschenkt hat, woher um Himmels Willen hast Du Deine Füsse?


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