Raffael bleibt Herthas Liebling
Transfer des Wunderstürmers hängt von Champions League ab
R. Miller
Berlin - Hertha ist weiter kräftig auf Spielersuche. Michael Preetz schaute sich letztes Wochenende sogar in Brasilien und Argentinien um. Aber der heißeste Kandidat aus Brasilien spielt schon in Europa. In der Schweiz. Beim FC Zürich! Ja, Raffael ist immer noch Herthas heimlicher Liebling!
Zwar nahmen die Herthaner letzte Woche sogar mit einer offiziellen Presseerklärung Abstand von einer sofortigen Verpflichtung Raffaels. Aber damit wahrte Manager Dieter Hoeneß wohl nur den Anstand. Dem trainerlosen FC Zürich auch noch gleich den besten Spieler zu nehmen, wäre selbst im harten Profigeschäft kein feiner Stil. Der Schweizer Meister soll erst einmal einen neuen Coach verpflichten. Und noch wichtiger: Am 14. und 28. August geht es für den FCZ um den Einzug in die Champions League. Davon wird für Zürich, Raffael und Hertha wohl alles abhängen. Drei Tage hätte man danach bis zum Schließen der Bundesliga-Transferliste (31. August) immer noch Zeit für den Wechsel.
Warum sind Hoeneß und Co. aber so heiß auf diesen Stürmer? Weil "Raffa" einmalig ist! Das Fußballspielen hat er auf den Straßen und Hinterhöfen von Fortaleza gelernt. Das machte er so gut, dass es sogar Ronaldo auffiel. Raffa: "Der brachte mich dann zu einem Futsal-Team. Ab da habe ich organisiert in der Halle gespielt." Als 18-Jähriger wechselte Raffa in die Schweiz zum Zweitligisten Chiasso. 30 Tore, Tricks und Zauberei brachten ihn 2005 zum FC Zürich. Und den schoss der Zauberzwerg (1,74 Meter) zwei Mal in Folge zur Meisterschaft.
Raffael wäre beim Wechsel nach Berlin auf den Spuren seines Landsmannes Giovane Elber. Den holte Dieter Hoeneß 1994 von Grasshopper Zürich nach Stuttgart. Heute ist Elber mit 133 Toren bester ausländischer Bundesliga-Torjäger aller Zeiten. Und wenn man Raffas Tricks und Tore sieht ( www.raffa85.com), wird man an Elber erinnert!
Berliner Kurier, 13.06.2007