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Diskussionen zum FCZ
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pexito
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Beitragvon pexito » 28.07.05 @ 12:51

Charlie Brown hat geschrieben:Wie der KICKER in seiner heutigen Ausgabe berichtet, ist der
VfL Wolfsburg an einer Verpflichtung des 24-jährigen Brasilianers
EDUARDO von Grashoppers Zürich interessiert.

Der Stürmer soll rund 2 Mio. € EURO Ablöse kosten und gilt schon länger als Top-Mann.


Man soll unbedingt denen schreiben und die Situation erklären, GC darf keine 2 Mille EURO für den kriegen.
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Brolin
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Beitragvon Brolin » 28.07.05 @ 12:58

Jea hat geschrieben:hab da mal eine frage, betreffend eduardo... falls er den verein jetzt wechseln würde, nimmt er die strafe mit od. entfällt diese?
ich denke zwar, dass er die strafe trotzdem absitzen muss, bin mir aber nicht ganz sicher...
experten? :)


... wenn er zu uns kommen würde, würde die Strafe wahrscheinlich verdoppelt :)

(alles andere würde mich wundern, wenn ich frühere Fälle Nationalliga oder SFV gegen den FCZ in Erinnerung rufe)

Hier noch der Kicker zur Lage: http://www.kicker.de/content/news/artik ... uppe=17393
«Wir freuen uns auf die Rückkehr von Pa Modou und wünschen ihm viel Erfolg mit dem FC Zürich.»

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billy
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Beitragvon billy » 06.08.05 @ 9:32

« Ich finde, dass ich gehen muss »

Kein Spieler ist bei GC wichtiger, und keiner liefert derzeit mehr Gesprächsstoff als Eduardo. Der schnelle Brasilianer hat einen Plan: Er will trotz eines Vertrages bis 2007 ins Ausland wechseln.

Von Thomas Schifferle, Niederhasli

Sein Portugiesisch ist von breiten spanischen Brocken durchsetzt. Das hängt damit zusammen, dass er viel mit Ricardo Cabanas und Richard Nuñez geredet hat, deren Muttersprache Spanisch ist. Sein Deutsch ist nach vier Jahren noch immer verbesserungsfähig, auch wenn er mit einem Lachen andeutet, dass er mehr verstehe, als er zugebe.

Er lacht viel an diesem Nachmittag, als der Sommer wenigstens für ein paar Stunden nach Zürich zurückgekommen ist. « Tranquillo » ist das Wort, das er ebenso oft gebraucht, um sich zu erklären. Ruhig war er, als er sich im Sommer 2001 in Rio ins Flugzeug setzte und nach Zürich reiste, um ein neues Leben zu starten. Natürlich war alles neu, die Umstände, das Klima, die Mentalität, die Sprache, und gleich am Anfang wohnte er in Rümlang im Hotel von McDonald’s, was nicht unbedingt die passende Adresse für einen Sportler ist. Aber er nahm alles, wie es kam. Und es ist vieles gut gekommen im fremden Land, in dem er sich heute mit seiner Frau und seinem Kind so wohl fühlt.

Eduardo: Steuerschulden!

Ruhig ist er auch jetzt, am Tisch der Cafeteria draussen im neuen Campus von GC. Es fällt schwer sich vorzustellen, wie er knapp zwei Wochen zuvor im Derby gegen den FCZ einen Linienrichter beschimpft hat. Die Hektik sei gross gewesen, sie seien am Verlieren gewesen, erklärt er seinen Platzverweis. Er hat sich vorgenommen, dass sich ein solcher Aussetzer nicht mehr wiederholt.

Äusserlich ist er also unberührt von den vielen Schlagzeilen und Artikeln, die in den vergangenen gut drei Wochen über ihn erschienen sind. Eduardo: Steuerschulden!, Eduardo will weg! Sofort! Trotz gültigem Vertrag bis 2007!, Eduardo: Wie ein Bauarbeiter behandelt!, Eduardo dies, Eduardo jenes, immer wieder.

« Vieles ist geschrieben worden, was nicht stimmt » , sagt Eduardo, ein leicht verlegenes Lächeln andeutend. Er sitzt nicht allein am Tisch. Toni Castillo ist da, der Onkel seines früheren Teamkollegen Pascal übersetzt. Seinen Vater hat Eduardo mitgebracht, der seit Donnerstag zusammen mit seiner Mutter bei ihm zu Besuch ist. Aber was hat ihn gestört an dem, was geschrieben worden ist . . . ? Hanspeter Latour platzt in den Raum.

« Edu, komm schnell » , sagt er, Eduardo steht auf, Latour bringt ihn nach zwei Minuten wieder zurück, sagt: « Entschuldigung, dass ich ihn weggenommen habe » , und schiebt kurz nach: « Es sind genug Storys über ihn gekommen. Man muss ihn auch vor sich selber schützen. » Der Trainer geht. Eduardo antwortet, es habe ihn gestört, dass man über seinen Glauben geschrieben habe. Sein Glauben ist sehr tief, auf dem Heck seines Autos steht gross: « Jesus liebt Dich » , seine Eltern heissen Jesus und Maria Socoro. Wo es um die Religion geht, ist Eduardo empfindlich. Kaum weg, ist Latour schon wieder da: « Edu, ist das dein Vater? Das musst du mir doch sagen, du bist mir noch ein ‹ Purscht›. » Zur Feier des Tages spendiert Latour Mineralwasser.

Auf einmal sind alle Zahlen bekannt

Sonst hat Eduardo nicht viel gestört. Dass die Schweiz jetzt über seine Steuerschulden von 120 000 Franken Bescheid weiss? Dass er jährlich einen Betrag in der Grössenordnung von 240 000 Franken verdient? Dass er mehr Geld will? Gut, es wäre nicht gleich alles unbedingt nötig gewesen, sagt er. Aber sonst ist er « tranquillo » . Er selbst macht deshalb öffentlich keinen Aufstand. Die Informationen über seine finanzielle Situation hat nicht er nach aussen getragen. Wer immer nun dahinter steckt, wird schon wissen, wie wenig er damit dem Spieler geholfen hat. Die Lage ist gereizt, weil zwei der Interessenvertreter in dieser Angelegenheit nicht harmonieren. Giacomo Petralito, der Platzhirsch unter den Agenten, die sich auf dem Schweizer Markt herumtreiben, ist seit vergangenem April der Berater Eduardos. Und er ist nicht Walter Brunners Freund. « Mit Petralito rede ich nicht mehr » , sagt der GC- Präsident. Was nicht unbedingt zur Entspannung beiträgt. Denn Petralito vertritt nicht nur Eduardo, sondern auch Ricardo Cabanas, den Captain der Grasshoppers.

Brunner hatte Eduardo im Frühjahr in einem Anflug von Unbeherrschtheit gedroht, er müsse so lange um die Tribüne herumrennen, bis er den neuen Vertrag unterschrieben habe. Der Bauunternehmer ist eben, wie er ist, kein Mitglied des diplomatischen Corps.

« Das nehme ich nicht so ernst, was er damals gesagt hat » , erzählt Eduardo heute. Einen neuen Vertrag hat er dennoch nicht unterschrieben. Er wird das auch nicht machen. Das Problem ist einfach: Eduardo fühlt sich unterbezahlt. Darum sieht er nur eine Lösung: Weg von GC, « am liebsten nach Spanien » , sagt er, Deutschland oder Italien würden es zur Not auch tun. Eduardo hat sich nicht als einziger geweigert, zu reduzierten Bezügen weiterzuspielen. Igors Stepanovs hat auf seinen 150 000 Euro jährlich bestanden, und von den 150 000 Euro, die ihm als Handgeld für drei Jahre bereits ausbezahlt wurden, mochte er auch nichts zurückgeben. Eduardo beharrte gar darauf, mehr zu verdienen.

Um in die Lohnklasse aufzusteigen, in der Cabanas spielt oder in der einst Nuñez spielte. Um den monatlichen Fixlohn von 12 500 Franken ( zuzüglich Spesen, Prämien, Anteil an Wohnung und Auto) auf 30 000 Franken zu verbessern.

Eduardo denkt: Wenn es immer heisst, er sei der wichtigste Spieler, dann möchte er dafür entsprechend honoriert werden. So einfach ist das für ihn. GC hat ihm wohl angeboten, die Steuerschulden zu bezahlen, wenn er im Gegenzug den Vertrag bis 2008 verlängert. Für Eduardo war das nicht akzeptabel. « Wir brauchen ihn, wir wollen ihn » , sagt Brunner über den Brasilianer. Er lässt es ihm ausrichten, weil er sich im direkten Kontakt schwer tut, das richtig zum Ausdruck zu bringen. Und man soll Eduardo auch sagen: « Der Präsident hat ihn gerne. » Eduardo hört es, registriert es und sagt: « Ich habe allen Respekt vor GC. Und ich schätze, was der Präsident sagt. Aber ich finde, dass ich jetzt gehen und den Klub wechseln muss. » Bei ihm tönt das weder unverschämt noch aufgesetzt. Auch seine Stimme ist ruhig, « tranquillo » eben. Eduardo sucht das Ausland, weil er glaubt, dass die Super League für ihn keine Herausforderung mehr darstellt. Er ist Meister geworden 2003.

« Ich meine, dass ich in einem anderen Land mehr erreichen kann » , sagt er. Das ist sein Recht, und er hat seine Qualitäten, die für GC unverzichtbar sind. Mt seiner Schnelligkeit überfordert er die Gegner, und seine Technik ist so ausgereift, dass er auch im hohen Tempo mit dem Ball umgehen kann. GC mit Eduardo ist etwas anderes als GC ohne Eduardo.

Die vielen und langen Monate, die er seit dem April 2004 wegen zwei Operationen an der Patellasehne des rechten Knies fehlte, haben das bewiesen.

Kein Angebot für Eduardo

Sofort will Eduardo also weg. Aber wohin? Die vertraglich fixierte Ablösesumme beträgt 3 Millionen Franken. Ein Angebot liegt nicht vor, oder wie es Brunner sagt: « Einen Markt gibt es nicht » , zumindest nicht im Moment. Darauf setzt Latour, als Trainer ebenfalls ein Interessenvertreter, weil er Eduardo braucht, um die Ziele dieser Saison zu erreichen. Er investiert Zeit und Gefühle, um ihn davon zu überzeugen, dass es für ihn nur von Vorteil wäre, zuerst bei GC wieder richtig in Form zu kommen und sich so auf den grossen Schritt vorzubereiten. Latour glaubt: « Er würde sicher bleiben, wenn er das bekäme, was er möchte. » Eduardo trainiert vorzüglich, keine Spur von Desinteresse. Die Mitspieler sind ihm offenbar nicht böse, dass er, anders als sie, nicht für weniger Geld spielen will.

Auch sie wissen, was sie an ihm haben. Eduardo steht in vorderster Reihe, als an diesem Freitag das neue Mannschaftsfoto gemacht wird. Er lacht. Und tut es mit gutem Grund. Er feiert seinen 25. Geburtstag und sagt: « Das richtige Alter für einen Transfer. »

Quelle: tagi


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