Hyypiä auf 20min übers Lugano Spiel
Sami Hyypiä, ist das Direktduell gegen Lugano ein Schicksalsspiel für den FCZ? Sami Hyypiä: Ich möchte nicht von einem Schicksalsspiel sprechen, sonst lautet die Schlagzeile «Hyypiä spricht von Schicksalsspiel». Aber wir haben in den verbleibenden vier Runden drei Duelle gegen direkte Konkurrenten und das sind sehr wichtige Spiele. Wir wissen um die Relevanz und dass wir eine super Möglichkeit haben, den Gegner um drei Punkte zu distanzieren.
Im Falle einer Niederlage droht aber die Gefahr, dass der FCZ auf den letzten Platz abrutscht. Von Angst und Gefahr zu sprechen, wäre ein Fehler! Ich benutze lieber positive Worte, denn positive Worte geben positive Energie.
Vaduz und Lugano kämpfen praktisch über die gesamte Meisterschaft um den Klassenerhalt, während sich für Ihre Mannschaft die Lage zuletzt zugespitzt hat. Kann sie den Schalter im Kopf noch umlegen? Irgendwann muss sie das, muss jeder in den Spiegel schauen und sagen: An mir soll es nicht liegen, ich gebe mein Bestes. Dann ist schon vieles gewonnen. Jeder Spieler muss alles aus sich herausholen. Lugano ist ein unangenehmer Gegner, der gut verteidigt, über ein schnelles Umschaltspiel und schnelle Spieler in der Offensive verfügt. Es wird ein Kampf, aber diesen Kampf wollen wir gewinnen.
Werden Sie manchmal müde, wenn Sie Ihre Spieler dauernd an eine professionelle Einstellung erinnern müssen? Nein, ich werde nicht müde, darauf hinzuweisen. Ich sage das so lange wie nötig. Für mich ist es selbstverständlich, dass man jeden Tag Gas geben muss. Aber solange ich die Spieler daran erinnern muss, mache ich das.
Gegen Basel stand Ihre Mannschaft kurz vor einem Remis, ehe Goalie Yanick Brecher in den letzten Minuten einen Elfmeter verursachte und die Mannschaft um einen verdienten Punkt brachte. Werden Sie den Torhüter – wie auch schon in dieser Saison – wieder wechseln? Die Überlegung ist da, aber wir müssen uns das sehr gut überlegen. Die Frage, die wir uns stellen: Profitieren wir von einem Wechsel oder nicht? Wenn ich, zusammen mit meinem Trainerstaff, das Gefühl habe, dass die Mannschaft profitiert, werden wir es machen. Aber ich habe mich noch nicht entschieden. Yanick hat zum Beispiel nach seiner letzten Pause zweimal zu null gespielt und kurzfristig haben wir damals sicher profitiert.
Schreiben Sie die Unbeständigkeit seiner Jugend zu? Für mich gibt es keine alten oder jungen Spieler, sondern nur gute und schlechte. Und das meine ich generell und nicht nur bei unseren Torhütern. Das Alter spielt keine Rolle für mich. Wir haben beides probiert: Wir haben den Goalie gewechselt und auch nicht.
Als Cheftrainer bei Leverkusen, Brighton und dem FCZ kommen Sie auf einen Punkteschnitt von 1,21 Zählern pro Partie. Sind Sie der richtige Trainer im Abstiegskampf? Solche Statistiken und die Frage, ob ich der Richtige bin, kommen immer von den Journalisten, wenn es schlecht läuft. Das ist normal. Ich trage meine Verantwortung. Ich versuche meinen Job so gut zu machen, dass ich gut schlafen kann und das Gefühl habe, alles in meiner Kraft Stehende getan zu haben. Und ich schlafe gut.
Viele Leute können sich nicht vorstellen, dass ein Klub wie der FCZ absteigt, dass die Mannschaft zu viel Qualität dafür hat. Dann müssen wir diese Qualität auf dem Platz zeigen. Aber der Name des Klubs ist unwichtig, auch die Namen auf dem Rücken der Trikots – wichtig ist, was du als Team machst. Wenn jeder seine Aufgabe im und für das Team wahrnimmt, sind wir einen Schritt weiter.
Q:
http://www.20min.ch/sport/dossier/superleague/story/-Von-Gefahr-zu-sprechen--waere-ein-Fehler--26839360