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ShiZo
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Re: Medien

Beitragvon ShiZo » 12.05.16 @ 21:48

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Krise im FC Zürich
Der Präsident braucht Hilfe

Kommentar von Christine Steffen 12.5.2016, 19:55 Uhr

Das Ehepaar Canepa leistet sich mit dem FCZ seinen eigenen Kosmos. Wählt es weiter den Alleingang, droht der Kollaps.

KOMMENTAR


Es gibt ein Wort, das der FCZ-Präsident Ancillo Canepa häufig braucht: «ahnungslos». Er wendet es gerne bei all jenen an, die seine Führungspolitik hinterfragen und kritisieren. Ahnungslos darum, weil die Skeptiker die Hintergründe der Entscheide nicht kennen. Aufklärung mag er aber nicht liefern; Interna nach aussen zu tragen, hat er auch schon als «Todsünde» bezeichnet. So haben sich Ancillo Canepa und seine Frau Heliane ihren eigenen Kosmos geschaffen, und wenn sie auch betonen, immer im Team zu entscheiden: Die Weichen im FCZ werden heute am Küchentisch des Ehepaars gestellt.

Die Fokussierung entstand aus einem Machtkampf. Im November 2012 vereitelten die Canepas nach langen aufreibenden Kämpfen im Verwaltungsrat einen Putschversuch des damaligen Vizepräsidenten Gregor Greber. Seither sehen sich die Canepas als Retter des Klubs, mit diesem Selbstverständnis agieren sie. Tatsächlich würde es den FCZ in der heutigen Form ohne das Ehepaar, das 90 Prozent des Aktienkapitals hält, nicht mehr geben. Doch die Machtballung hat bei den Besitzern zu einer Realitätsverzerrung geführt. Sukzessive haben sie Fachkompetenz abgebaut, Canepa hat sich mit der Aneignung des Amts als Sportchef eines wichtigen Korrektivs beraubt. Das Resultat ist eine schlecht zusammengestellte Mannschaft und eine völlig missglückte Trainerwahl.

Dabei wäre gerade Canepa auf Fachleute angewiesen. Niemand bezweifelt, dass ihm der FCZ viel bedeutet, niemand kann ihm die Passion für den Fussball absprechen. Doch gerade die Emotionalität verleitet ihn zu Missgriffen. Viel zu oft entscheidet der Fan mit dem brennenden Herzen, nicht der Präsident mit dem kühlen Kopf. Die unbedachte Politik hat nicht nur eine Mannschaft ohne Charakter hervorgebracht, sondern auch einen gesichtslosen Klub. Was ist der FC Zürich, und wofür steht er? Heute vor zehn Jahren, am 13. Mai 2006, war der FCZ das elegante Überraschungsteam, das nach einem Vierteljahrhundert des Dahindümpelns den FC Basel vom Sockel stiess. Elegant und frech ist er schon lange nicht mehr. Aber es mangelt ihm auch sonst an Anknüpfungspunkten. Die besten Junioren verlassen den Klub, Paniktransfers, wie beim alternden Russen Alexander Kerschakow, sollen das Unheil abwenden, das sich die Führung eingebrockt hat. Identifikationsfiguren fehlen.

Die Canepas leisten sich ihren eigenen Kosmos. Das ist legitim. Und trotzdem ist ein Fussballklub nicht einfach eine Firma, in der befiehlt, wer die Rechnungen zahlt. Ein Fussballklub ist auch ein Stück Kulturgut, das vielen gehört. Um es zu retten, brauchen Ancillo und Heliane Canepa Hilfe von aussen.


Sehr treffender Artikel bis auf die Bezeichnung Paniktransfer für die Verpflichtung von Kershakov. Mit dem "plötzlichen" Stürmermangel und der Chance einen gestandenen Goalgetter auszuleihen war dies meiner Meinung nach eine nachvollziehbare Entscheidung.


fischbach
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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 12.05.16 @ 23:54

«Tages Anzeiger»

Der FCZ sucht einen Retter – wird Uli Forte der neue Chef?

Die Mannschaft entlässt Trainer Sami Hyypiä, die Fans pöbeln: Ein Fussballclub versinkt im Chaos.

Am 13. Mai 2006 feierte der FCZ den spektakulärsten Meistertitel seiner Geschichte. Iulian Filipescu erzielte das entscheidende 2:1 in Basel – das Tor fiel in der berühmten 93. Minute.

Am 13. Mai 2016 gibt der FCZ ein jämmerliches Bild ab. Drei Runden vor Schluss ist er Tabellenletzter der Super League, und gestern trennte er sich nach chaotischen Stunden von Trainer Sami Hyypiä. Der Finne hatte am Morgen nach dem blamablen 0:4 gegen Lugano im Trainingszentrum auf der Allmend Brunau die Vertrauensfrage gestellt, die Antwort der Spieler fiel negativ aus. Der Mannschaftsrat informierte Präsident Canepa, der darauf die Konsequenzen zog.

Während der entscheidenden Stunden in den Katakomben der Saalsporthalle brachten es wütende Fans fertig, sich beim Präsidenten-Ehepaar Canepa, dem Staff sowie den Spielern Gehör zu verschaffen und ihren Unmut kundzutun. Einmal marschierte eine Gruppe bis in die Mannschaftskabine. Einmal knöpfte sie sich die Spieler vor dem Lauftraining vor.
Chaostag beim FCZ

Mit Urs Meier war der FCZ in die Saison gestartet, mit Hyypiä kam der Club seit Anfang September keinen Schritt vorwärts. Nun braucht er einen Retter, um den fünften Abstieg nach 1934, 1946, 1957 und 1988 zu verhindern.

Naheliegend ist eine Schweizer Lösung. Naheliegend ist auch, dass der neue Chef ein gewiefter Kommunikator sein muss, um jene Emotionen auszu­lösen, die es unter Hyypiä nie gab.
Südkurve buht Spieler aus

Erster Kandidat scheint Uli Forte zu sein. Der 42-Jährige stieg 2009 mit St. Gallen in die Super League auf, wurde mit GC 2013 Cupsieger sowie Meisterschaftszweiter, und mit YB hatte er 2015 Platz 2 erreicht, bevor er im August entlassen wurde. Nun könnte er in der Ostschweiz sein Comeback geben – der FCZ muss am Pfingstmontag in St. Gallen antreten.

Verfügbar ist auch Bernard Challandes, der 2009 den FCZ zum bislang letzten Meistertitel geführt hatte. Der Neuenburger wird im Sommer 65, aber er ist nimmermüde. Als weitere Kandidaten gelten Carlos Bernegger und Murat Yakin. Gehandelt wird zudem die interne Variante mit U-18-Coach Ludovic Magnin, der interimistisch auf den Chef­posten befördert werden könnte. Der 37-Jährige, als Spieler durchaus heissblütig, hat sich beim FCZ-Nachwuchs einen guten Ruf erworben. Und er wäre zudem kostengünstig. Heute Freitag möchte der FCZ den neuen Mann präsentieren.

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/der-fcz-sucht-einen-retter-wird-uli-forte-der-neue-chef/story/22225743

(Mit treffender Schaad-Karrikatur)

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1896
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Re: Medien

Beitragvon 1896 » 13.05.16 @ 9:23

ShiZo hat geschrieben:
schwizermeischterfcz hat geschrieben:Krise im FC Zürich
Der Präsident braucht Hilfe

Kommentar von Christine Steffen 12.5.2016, 19:55 Uhr

Das Ehepaar Canepa leistet sich mit dem FCZ seinen eigenen Kosmos. Wählt es weiter den Alleingang, droht der Kollaps.

KOMMENTAR


Es gibt ein Wort, das der FCZ-Präsident Ancillo Canepa häufig braucht: «ahnungslos». Er wendet es gerne bei all jenen an, die seine Führungspolitik hinterfragen und kritisieren. Ahnungslos darum, weil die Skeptiker die Hintergründe der Entscheide nicht kennen. Aufklärung mag er aber nicht liefern; Interna nach aussen zu tragen, hat er auch schon als «Todsünde» bezeichnet. So haben sich Ancillo Canepa und seine Frau Heliane ihren eigenen Kosmos geschaffen, und wenn sie auch betonen, immer im Team zu entscheiden: Die Weichen im FCZ werden heute am Küchentisch des Ehepaars gestellt.

Die Fokussierung entstand aus einem Machtkampf. Im November 2012 vereitelten die Canepas nach langen aufreibenden Kämpfen im Verwaltungsrat einen Putschversuch des damaligen Vizepräsidenten Gregor Greber. Seither sehen sich die Canepas als Retter des Klubs, mit diesem Selbstverständnis agieren sie. Tatsächlich würde es den FCZ in der heutigen Form ohne das Ehepaar, das 90 Prozent des Aktienkapitals hält, nicht mehr geben. Doch die Machtballung hat bei den Besitzern zu einer Realitätsverzerrung geführt. Sukzessive haben sie Fachkompetenz abgebaut, Canepa hat sich mit der Aneignung des Amts als Sportchef eines wichtigen Korrektivs beraubt. Das Resultat ist eine schlecht zusammengestellte Mannschaft und eine völlig missglückte Trainerwahl.

Dabei wäre gerade Canepa auf Fachleute angewiesen. Niemand bezweifelt, dass ihm der FCZ viel bedeutet, niemand kann ihm die Passion für den Fussball absprechen. Doch gerade die Emotionalität verleitet ihn zu Missgriffen. Viel zu oft entscheidet der Fan mit dem brennenden Herzen, nicht der Präsident mit dem kühlen Kopf. Die unbedachte Politik hat nicht nur eine Mannschaft ohne Charakter hervorgebracht, sondern auch einen gesichtslosen Klub. Was ist der FC Zürich, und wofür steht er? Heute vor zehn Jahren, am 13. Mai 2006, war der FCZ das elegante Überraschungsteam, das nach einem Vierteljahrhundert des Dahindümpelns den FC Basel vom Sockel stiess. Elegant und frech ist er schon lange nicht mehr. Aber es mangelt ihm auch sonst an Anknüpfungspunkten. Die besten Junioren verlassen den Klub, Paniktransfers, wie beim alternden Russen Alexander Kerschakow, sollen das Unheil abwenden, das sich die Führung eingebrockt hat. Identifikationsfiguren fehlen.

Die Canepas leisten sich ihren eigenen Kosmos. Das ist legitim. Und trotzdem ist ein Fussballklub nicht einfach eine Firma, in der befiehlt, wer die Rechnungen zahlt. Ein Fussballklub ist auch ein Stück Kulturgut, das vielen gehört. Um es zu retten, brauchen Ancillo und Heliane Canepa Hilfe von aussen.


Sehr treffender Artikel bis auf die Bezeichnung Paniktransfer für die Verpflichtung von Kershakov. Mit dem "plötzlichen" Stürmermangel und der Chance einen gestandenen Goalgetter auszuleihen war dies meiner Meinung nach eine nachvollziehbare Entscheidung.


Und wer hat sich den "plötzlichen Stürmermangel" eingebrockt? Man, wacht mal auf! Es ist so was von offensichtlich, dass AC als Sportchef nichts taugt. Oder wie erklärtst du dir die Tatsache, dass wir ohne linken Verteidiger in die Saison gestiegen sind?

ShiZo
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Re: Medien

Beitragvon ShiZo » 13.05.16 @ 10:19

1896 hat geschrieben:
ShiZo hat geschrieben:
schwizermeischterfcz hat geschrieben:Krise im FC Zürich
Der Präsident braucht Hilfe

Kommentar von Christine Steffen 12.5.2016, 19:55 Uhr

Das Ehepaar Canepa leistet sich mit dem FCZ seinen eigenen Kosmos. Wählt es weiter den Alleingang, droht der Kollaps.

KOMMENTAR

Es gibt ein Wort, das der FCZ-Präsident Ancillo Canepa häufig braucht: «ahnungslos». Er wendet es gerne bei all jenen an, die seine Führungspolitik hinterfragen und kritisieren. Ahnungslos darum, weil die Skeptiker die Hintergründe der Entscheide nicht kennen. Aufklärung mag er aber nicht liefern; Interna nach aussen zu tragen, hat er auch schon als «Todsünde» bezeichnet. So haben sich Ancillo Canepa und seine Frau Heliane ihren eigenen Kosmos geschaffen, und wenn sie auch betonen, immer im Team zu entscheiden: Die Weichen im FCZ werden heute am Küchentisch des Ehepaars gestellt.

Die Fokussierung entstand aus einem Machtkampf. Im November 2012 vereitelten die Canepas nach langen aufreibenden Kämpfen im Verwaltungsrat einen Putschversuch des damaligen Vizepräsidenten Gregor Greber. Seither sehen sich die Canepas als Retter des Klubs, mit diesem Selbstverständnis agieren sie. Tatsächlich würde es den FCZ in der heutigen Form ohne das Ehepaar, das 90 Prozent des Aktienkapitals hält, nicht mehr geben. Doch die Machtballung hat bei den Besitzern zu einer Realitätsverzerrung geführt. Sukzessive haben sie Fachkompetenz abgebaut, Canepa hat sich mit der Aneignung des Amts als Sportchef eines wichtigen Korrektivs beraubt. Das Resultat ist eine schlecht zusammengestellte Mannschaft und eine völlig missglückte Trainerwahl.

Dabei wäre gerade Canepa auf Fachleute angewiesen. Niemand bezweifelt, dass ihm der FCZ viel bedeutet, niemand kann ihm die Passion für den Fussball absprechen. Doch gerade die Emotionalität verleitet ihn zu Missgriffen. Viel zu oft entscheidet der Fan mit dem brennenden Herzen, nicht der Präsident mit dem kühlen Kopf. Die unbedachte Politik hat nicht nur eine Mannschaft ohne Charakter hervorgebracht, sondern auch einen gesichtslosen Klub. Was ist der FC Zürich, und wofür steht er? Heute vor zehn Jahren, am 13. Mai 2006, war der FCZ das elegante Überraschungsteam, das nach einem Vierteljahrhundert des Dahindümpelns den FC Basel vom Sockel stiess. Elegant und frech ist er schon lange nicht mehr. Aber es mangelt ihm auch sonst an Anknüpfungspunkten. Die besten Junioren verlassen den Klub, Paniktransfers, wie beim alternden Russen Alexander Kerschakow, sollen das Unheil abwenden, das sich die Führung eingebrockt hat. Identifikationsfiguren fehlen.

Die Canepas leisten sich ihren eigenen Kosmos. Das ist legitim. Und trotzdem ist ein Fussballklub nicht einfach eine Firma, in der befiehlt, wer die Rechnungen zahlt. Ein Fussballklub ist auch ein Stück Kulturgut, das vielen gehört. Um es zu retten, brauchen Ancillo und Heliane Canepa Hilfe von aussen.


Sehr treffender Artikel bis auf die Bezeichnung Paniktransfer für die Verpflichtung von Kershakov. Mit dem "plötzlichen" Stürmermangel und der Chance einen gestandenen Goalgetter auszuleihen war dies meiner Meinung nach eine nachvollziehbare Entscheidung.


Und wer hat sich den "plötzlichen Stürmermangel" eingebrockt? Man, wacht mal auf! Es ist so was von offensichtlich, dass AC als Sportchef nichts taugt. Oder wie erklärtst du dir die Tatsache, dass wir ohne linken Verteidiger in die Saison gestiegen sind?


Deshalb die Anführungszeichen. Teile deine Meinung bezüglich Kaderplanung.

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Mr Mike
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Re: Medien

Beitragvon Mr Mike » 13.05.16 @ 14:18

«In Basel finde ich den Bahnhof sehr schön», sagt Hannu Tihinen bei der Begrüssung trocken. Der Journalist ist etwas verwirrt und der Finne grinst schelmisch: «…weil es dort einen direkten Zug nach Zürich gibt.»

Zhyrus
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Re: Medien

Beitragvon Zhyrus » 13.05.16 @ 14:25

Mr Mike hat geschrieben:Abstieg? Na und?

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/reg ... y/13209482

Als wäre der Tag nicht schon schlimm genug, der Fehrräter muss auch noch seinen Brunz dazu tun!
Noch gar nicht mit Worst-Case-Szenarien beschäftigen mag sich der Zürcher Regierungspräsident Mario Fehr (SP). Er hat als Vorsteher der Sicherheitsdirektion oft mit Problemen rund um den Fussball zu tun, ist privat aber ein leidenschaftlicher Fan. «Ich unterstützte die Mannschaft bis zur 93. Minute des letzten Spiels», sagt Fehr. «Der FCZ schafft den Ligaerhalt.»

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Re: Medien

Beitragvon 1896 » 13.05.16 @ 14:40

Ich finde diese zwei Sätze voll übel und daneben. Wobei eben wegen solchen Leuten klar ersichtlich wird, was für ein Stellenwert der Fussball in Zürich hat...danke vielmals! Echt eine traurige Gestalt!

"Die Selbstinszenierung des Vereins und seiner Anhänger stehe in einem Missverhältnis zu ihrer tatsächlichen Bedeutung. Insofern würde auch ein Abstieg an der Wahrnehmung Zürichs nichts Wesentliches ändern."


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