Machete hat geschrieben:Hallo Zhyrus
Es gibt auch in ZH viele Leute mit einem gut gefüllten Portemonaie, die schauen ein Spiel nicht hinter dem Tor. Wenn man nicht so Fussballinteressiert ist, schaut man sich die verschiedenen Möglichkeiten an und entscheidet spontan, wohin es geht. 95.- für ein A-Ticket ist sowas von abgehoben, da kommt keiner rein, der nicht zumindest schon eine Bindung zum Verein hat, oder findest du wirklich, dass so ein Preis für die Leistung mit Stadion & Mannschaft angebracht ist? Glaube ich kaum!
Wie sieht die Preisentwicklung in Turin denn aus, dass du ausgerecht Juventus als Beispiel bringst? Ein neues Stadion ist in Zürich ja bei Weitem nicht in Sicht, folglich ist der Effekt des neuen Stadions in Turin irrelevant. Oder wollen wir das Juve-Beispiel lassen? Im Vergleich zur Schweizer Superleague ist die italienische Liga immer noch in anderen Sphären, obwohl sie international stark nachgelassen hat. Juventus hat trotz Zwangsabstieg immer eine komplett andere Strahlkraft als der FCZ besessen.
Ich bin der Meinung, dass man Fussballuninteressierte schlichtweg nicht für Mittelklassefussball in der Superleague mobilisieren kann. Gerade in Zürich, in einer Stadt mit sehr ausgeprägtem Hang nach Exklusivität und Exzellenz, ist es schwierig mit Schweizer Durchschnitt zu punkten. Der Weg für eine höhere Attraktivität führt nur über Galaabende in der CL. Diese sind aber aufgrund der Finanzlage nicht in absehbarer Nähe (Teufelskreis und so). Ganz ehrlich, teilweise frug ich mich in dieser Saison selbst als FCZ Fan, ob ich meine Wochenenden nicht besser als mit 4 Niederlagen gegen Luzern u.ä. verbringen will. Während dem Grossteil der Saison war das Produkt auf dem Feld sehr bescheiden, dass ich arg bezweifle, ob man mit tieferen Preise ein höhere Publikumsbindung generieren hätte können. Das Geld wird meiner Einschätzung nach nämlich nicht mit dem One-Night-Stand-Publikum gemacht, sondern wenn man neue Leute fesseln kann. Eine Begeisterung bleibt in Zürich seit mehreren Jahren aus. In der restlichen Schweiz ist es auch nicht viel anders, selbst Basel hätte arge Probleme eine grosse Anzahl Leute anzuziehen, wenn mehrere Jahre Flaute herschte. Ohne CL bleibt den Vereinen wohl nichts anderes übrig, als den letzten Tropfen aus den treuen Fans zu pressen.
Leute mit gut gefülltem Portemonaie spüren doch den Lappen pro Spiel nicht (ich finde die Preise dort ürbigens auch happig!), aber die kommen halt gar nicht auf die Idee in den Letzi zu kommen, solange dort Glarner, Mariani, Raffi Koch und Etoundi (nichts gegen die Jungs!) spielen. Die kennen nämlich wie Ruefer nur die Spieler von Barcelona, Bayern und Manchester United.