Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

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sürmel
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon sürmel » 21.05.13 @ 14:19

hyperlite hat geschrieben:
sürmel hat geschrieben:
11i hat geschrieben:
hyperlite hat geschrieben:
11i hat geschrieben:Liebe Hooligans oder vielleicht Fussballfans, ihr machts dem Volk auch wirklich einfach. Im Anbetracht der Ereignisse in Bern gestern wird es jedem Stimmberechtigen leicht gemacht ein Urteil in dieser Angelegenheit zu fällen. Auf dem Buckel der Fussballklubs Massenschlägereien in organisierter Form. Geht schon mal gar nicht.


Vorfälle wie in Bern wären durch das Konkordat nicht oder nur minimst abgedeckt. Vorfälle wie in Bern fallen unter das "normale" Schweizer Gesetz. Zudem sind die Marschrouten, wie dies das Konkordat vorgibt, durch die Polizei gewählt worden - merksch öppis?


Nur wäre die Annahme in Zürich sozusagen der exemplarische Startschuss diesbezüglich landesweit Massnahmen zu ergreifen. Bern freut sich jetzt schon auf den nächsten Cupfinal. merksch öppis ?


Hä? wieso exemplarisch, in SG ist das Konkordat z.B. schon in kraft.


Seit der Annahme des Konkordats in St. Gallen haben übrigens nur die Polizeikosten zugenommen. Weder bei der Gewalt noch bei irgendwelchen anderen "Randerscheinungen" im Rahmen von Sportveranstaltungen gab es Rückgänge.


Wundert mich in keinster Weise. Ich würde jetzt (sehr subjektiv) mal behaupten, dass durch die Erhöhung der "Rechte" der Sekuritas in SG sogar mehr Probleme im Eingangsbereich sind als vorher.
Was, du bisch de Sürmel? Verdammt, jetz häsch mir grad e Illusion zerstört, bin mir sicher gsi du bisch so 50gi, grauhäärig und häsch e riese Wampe.


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gelbeseite
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon gelbeseite » 21.05.13 @ 14:32

Für mich ist es ein absoluter Affront, wie dreist sich die KKJPD bzw. Polizei bei jeder Gelegenheit in Szene setzt und versucht, politisch jedes Ereignis auszuschlachten. Sowas gehört sich meiner Meinung nach für eine Exekutive nicht.
Es wird plakativ argumentiert und dabei braucht man sich keine Mühe zu machen, Gegenargumente wie z.B. die seit Jahren gleichbleibenden bzw. zurückgehenden Gewaltstatistiken zu kontern. Die breite, staatstreue Medienlandschaft bietet der Politik Hand dazu. Um sich nicht komplett lächerlich zu machen, versucht man deshalb auch schon seit einer Weile pyrotechnisches Material im und ums Stadion mit Gewalt gleich zu setzen. Dass man dabei kaum einmal zwischen Feuerwerk, Böllern und Notsignalfackeln unterscheidet, passt in den Kontext der Pauschalbestrafung aller.
Mich wundert, dass sich so viele Leute auf die noch schärfere Repression einschiessen lassen. Vorerst müsste doch eine ganze Reihe von Fragen geklärt werden:
Zum Beispiel, wie der Fussball im Vergleich zu anderen Eregnissen wie Openairs, Volksfesten, Ausgehen etc. statistisch dasteht, und weshalb man ausgerechnet beim Fussball so hart durchgreifen will. Ich berufe mich hierbei auf die Zahlen, die in der Doku auf TSI genannt wurden (ich glaube aus dem Jahr 2011). So gab es bei fast 4 Millionen Fussballbesuchern 5 Fälle von schwerer Körperverletzung. Im Verglich dazu verloren letzes Jahr im unmittelbarer Nähe des Clubs Kaufleuten 2 Menschen ihr Leben- dies bei einem einzigen, prestigereichen Club in Zürich. Ob da mit gleichen Ellen gemessen wird?
Weiter bin ich erstaunt darüber, wie man kein Wort über die Wirksamkeit all dieser Verschärfungen und Massnahmen verliert. Seit der Einführung dieser weitreichenden Massnahmen zur EM in der Schweiz, dem BWIS über das BWIS II zum Konkordat und dem bevorstehenden, verschärften Konkordat gibt es kaum ein Hinweis darauf, dass sich die Lage geändert hätte. Weder in Punkto Bedrohung für die öffentliche Sicherhheit, noch angesichts der Wirksamkeit all dieser Gesetze und Datenbanken. So weit man daraus schliessen darf, sind all diese Mittel unwirksam, bzw. ohne Erfolg geblieben, auch wenn man seitens der Polizei darauf pocht diese erneute Verschärfung durchzupauken, im Kampf gegen ein Problem, das auf diese Weise gar nicht existiert.
Ich habe grosse Fragezeichen, weshalb in den Medien seit Jahr und Tag dieser Einheitsbrei durchgekaut wird, anstatt sachlich und kritsch (ohne dass ich ein definitives Urteil vorweg nehmen möchte) über die Polizeiarbeit und -massnahmen berichtet wird. Aus meiner Warte wird dort vor allem planerisch sehr schlechte Arbeit geleistet. Niemand sagt, dass es einfach ist an einem Spieltag Polizist zu sein und für "Sicherheit zu sorgen". Es gibt bestimmt viele anständige Leute dort, einige lassen auch freundlich mit sich reden. Allerdings schiesst man sich mit Aktionen wie der vor dem letzten Derby, von der höchsten Stelle bis zum im Einsatz stehenden Beamten, selbst ins Bein (und uns in den Kopf).
Was aber garantiert schief läuft, sind zu 90% aller Fälle viel zu massive Polizeiaufgebote, welche unnötig sind und über das Ziel hinaus schiessen. Das pauschale Filmen aus zivilen Fahrzeugen oder von Motorrädern, Patrouillen rund um das Stadion in Kampfmontur und schwarzer Kleidung, welche an die Schutzstaffel erinnert, geben niemandem ein gutes Gefühl. Vor allem dann nicht wenn ab und an ohne Vorwarnung von denselben Leuten auf Fans geschossen wird.
Die Aussage, dass man nur mit dem neuen Konkordat die Probleme, welche gar nicht existieren, in den Griff kriegen kann, impliziert für mich als Bürger etwas sehr beunruhigendes. Eigentlich ist sie ja eine Niederlageerklärung und räumt ein, dass die Polizei die Lage über Jahre hinweg nicht unter Kontrolle hatte. Wäre es nicht einmal Zeit, sich über ihren Leistungsausweis Gedanken zu machen, bevor man ihr weitere Kompetenzen einräumt? Was machen sie, wenn das Bundesgericht abwinkt und das Konkordat als rechtswidrig erklärt? Ein Staatsorgan hat immernoch gute Arbeit mit bestehenden Gesetzen zu leisten und nicht bei jedem seiner Zahlreichen versagen sich sofort aus der Schusslinie zu nehmen und wie ein kleines Kind auf das neue Gesetz zu pochen.
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

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schmul
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon schmul » 21.05.13 @ 14:41

Ob die Leute doof sind welche das Konkordat annehmen?
Ich finde schon. Man kann ihnen sämtliche Vorlagen geben, sobald
sie das Wort Ausländer oder Sicherheit hören stimmen sie immer ja.

Die Mehrheit ist doof. Anders kann ich mir nicht erklären, dass so
eine polemische Initiative wie die Minarett Initiative angenommen wird.
Oder wie ist das zu erklären?

Und dass eine Minarett Initiative angenommen wurde, bei dem Leute
benachteiligt werden, welche sich nichts zu Schulde kommen haben lassen
ist noch unlogischer. Vor allem in einem Wohlstands-Land wie der Schweiz.

Dass die BWIS, GAMMA und jetzt wohl auch die Konkordat Vorlage angenommen
wird haben die Fans aber selbst verschuldet. Den Schaden, welche solche Krawalle
wie der Derby-Abbruch, bei Fackelwürfen oder an der Schande von Basel 2006 verursacht werden
sind wohl weit grösser als angenommen. Und hier verstehe ich die Fans nicht. Anstatt
endlich mal gegen diese Leute vorzugehen bringt man knapp ein Statement wie "zugegebener-
masse kamen die Probleme aus unserer Kurve" raus. Hier liegt der Hase begraben. Man gibt
viel positive Energie aus um solche Initiativen zu bekämpfen und lässt sich dann die ganze
Arbeit durch Chaoten in 5 Minuten wieder zerstören. Das ist das Problem. Und das scheint
Ihr leider nicht einzusehen. Wo die wahren Wurzeln des Problems liegen. AKTION - REAKTION.
Das sieht man auch in diesem Forum (auf einem Auge blind), ihr lässt Euch stundenlange über
die Polizei, die Medien etc aus aber niemand verliert ein kritisches Wort über die Krawallanten,
welche Euch diese Repressionswelle eingebockt haben. Und das erstaunt mich immer wieder, wie
Ihr dermassen geblendet diskutiert.

Doch wie gesagt ich denke diese Initiative ist nur heisses Wasser und wird genauso wenig umgesetzt
wie BWIS, GAMMA und die Idee mit dem erschwerten, registrierten Ticket Kauf.
Liquid hat geschrieben:s'Forum ohni Phil isch wie Züri ohni de FCZ!
Nämets mal chli easy, er provoziert halt eifach gern...

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bluesoul
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon bluesoul » 21.05.13 @ 15:40

schmul hat geschrieben:Ob die Leute doof sind welche das Konkordat annehmen?
Ich finde schon. Man kann ihnen sämtliche Vorlagen geben, sobald
sie das Wort Ausländer oder Sicherheit hören stimmen sie immer ja.

Die Mehrheit ist doof. Anders kann ich mir nicht erklären, dass so
eine polemische Initiative wie die Minarett Initiative angenommen wird.
Oder wie ist das zu erklären?



Zum Glück ists nicht ganz so schlimm. Und bei den Minaretten gings nicht gegen Moscheen sondern gegen das, was die radikalen Islamis selber als Speerspitzen ihrer kranken Ausrichtung dieser Religion bezeichnen. Ich hatte nein gestimmt, aber mich nach den diversen Reaktionen aus dem islamistischen Ausland köstlich über das Ja amüsiert.

Ich hasse die SVP und habe überhaupt nichts gegen Ausländer. Aber dass viele Leute beunruhigt sind, dass es irgendwann zu viele Menschen aus anderen Kulturen sind, kann ich doch nachvollziehen. An den Schweizer Werten ist nicht alles schlecht und das meiste durchaus bewahrenswert. Zudem gibt es nicht viele Länder mit auch nur annähernd so grossen Ausländerzahlen. Auch wenn sie durch die schwierige Einbürgerung etwas verzerrt werden.

Sicherheit hingegen ist wieder ein anderes Thema. Eine der grossen Qualitäten in der Schweiz ist, dass man sich ohne Gefahr jederzeit und überall bewegen kann. Und dieses Gut gilt es zu verteidigen. Ob dieses Konkordat dazu taugt bezweifle ich auch. Aber Leute, die es aus diesem Grund annehmen als dumm oder doof zu bezeichnen... hmmm. Ich würde eher die Böllerer und die Prügler unter den Fussballfans als dumm und doof bezeichnen.

lowerman
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon lowerman » 21.05.13 @ 18:50

chnobli hat geschrieben:
frau_mahlzahn hat geschrieben:Würde das Konkordat auch die Nati B betreffen? Sorry für die frage, habe gerade keine zeit auf der konkordatspage zu recherchieren.


Jup.. Auch Eishockey Nati A & B.

Die Bewilligunspflicht und die möglichen Auflagen betritt nur die Super League und die Nationalliga A.

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gelbeseite
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon gelbeseite » 21.05.13 @ 19:01

lowerman hat geschrieben:
chnobli hat geschrieben:
frau_mahlzahn hat geschrieben:Würde das Konkordat auch die Nati B betreffen? Sorry für die frage, habe gerade keine zeit auf der konkordatspage zu recherchieren.


Jup.. Auch Eishockey Nati A & B.

Die Bewilligunspflicht und die möglichen Auflagen betritt nur die Super League und die Nationalliga A.


Das stimmt so nicht. Das Konkordat gilt allgemein für Sportverantaltungen. Die Bewilligungspflicht ist wiefolgt geregelt:

...
2. Kapitel: Bewilligungspflicht und Auflagen
Art. 3a
Bewilligungspflicht
1
Fussball- und Eishockeyspiele mit Beteiligung der Klubs der jeweils obersten Spielklasseder Männer sind bewilligungspflichtig. Spiele der Klubs unterer Ligen oder anderer
Sportarten können als bewilligungspflichtig erklärt werden, wenn im Umfeld der Spiele eineGefährdung der öffentlichen Sicherheit zu befürchten ist.


Aus: http://www.kkjpd.ch/images/upload/12030 ... an%20d.pdf
...
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

gecko
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon gecko » 21.05.13 @ 20:33

hyperlite hat geschrieben:
11i hat geschrieben:Liebe Hooligans oder vielleicht Fussballfans, ihr machts dem Volk auch wirklich einfach. Im Anbetracht der Ereignisse in Bern gestern wird es jedem Stimmberechtigen leicht gemacht ein Urteil in dieser Angelegenheit zu fällen. Auf dem Buckel der Fussballklubs Massenschlägereien in organisierter Form. Geht schon mal gar nicht.


Vorfälle wie in Bern wären durch das Konkordat nicht oder nur minimst abgedeckt. Vorfälle wie in Bern fallen unter das "normale" Schweizer Gesetz. Zudem sind die Marschrouten, wie dies das Konkordat vorgibt, durch die Polizei gewählt worden - merksch öppis?


Aber leider sind genau diese Ereignisse wie gestern, Wasser auf die Mühlen von Otto-Normalbürger und der Befürworter...! Die werden nicht unterscheiden oder differenzieren. Ich denke, der Mist ist leider, nach all den Ereignissen der letzten Wochen endgültig geführt...


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