FCZ - Wohin des Weges?

Diskussionen zum FCZ
Benutzeravatar
Zemo
Beiträge: 191
Registriert: 11.05.06 @ 13:51
Wohnort: Zürich

Re: FCZ - Wohin des Weges?

Beitragvon Zemo » 02.09.07 @ 12:47

Di Matteo hat geschrieben:Dies ist wohl nur beim FCZ möglich. Beim GC wäre dies unvorstellbar. Dort geht man hin, wenn der Erfolg da ist, wenn nicht, will man sich nicht mit Losern zeigen. Ist es nicht so? Vergesst nicht, wo die Basis dieses wunderbaren Vereins liegt!!!


nun gut, das mag ja für die letzen paar Jahre zutreffen und auch an meiner stelle ein grosses respekt an all die fans die immer und jedes mal kommen. Doch man muss auch erwähnen, dass dies nicht immer so war. ein kumpel von mir, leider gc fan, machte mich auf ein Video von youtube aufmerksam.
http://www.youtube.com/watch?v=PWf0QfYAt5E :-/
Auch sollen wir bei einem spiel gegen chur in den 90ern keine 500 Nasen in den letzi reingebracht haben. weiss nichts obs stimmt, aber dennoch sollten wir in solchen themen nicht überheblich werden.

Ich denke es ist überall so. Wenn der Erfolg da ist, kommen die fans, wenn nicht bleiben sie zuhause. Einzig in Basel ist es vielleicht eine ausnahme. auch wenn ich sie zu tiefst hasse muss ich leider erwähnen, dass sie die treusten fans haben. es tut mir sogar weh so was zu sagen, aber leider ist es so. Ich meine damit nicht die einzelnen fans. sondern die Quantität. Klar gibt es bei jeden team solche treuen fans. auch bei uns. Doch die anderen städte in der Schweiz hängen in sachen fussballbegeisterung basel nun mal hinterher. Die Zuschauerzahlen sprechen für sich. Und nicht nur die von heute. Sondern auch von früher.
Hier noch ein Video FCB-FCZ 1994 http://www.youtube.com/watch?v=w7wucVYqOMg Die kamen in schaaren.


Benutzeravatar
pexito
commissario tecnico
Beiträge: 3317
Registriert: 03.06.03 @ 11:36
Wohnort: Aussersihl, Alstetten, Albisrieden.
Kontaktdaten:

Beitragvon pexito » 03.09.07 @ 11:17

@LuisCypher und Hügi

Viele Interessante Details sind hervorgekommen. Zwei Dinge.

1. Beide habt ihr die Markenbildung resp- Markenauftritt genannt. Schreibt nochmals kurz und verständlich auf, wie diese Marke "FCZ" den Eurer Meinung aussehen soll. Und warum diese Marke einer anderen vorzuziehen wäre.

2. Wir sollten zuerst das Ziel definieren. Dabei geht es mehr als nur "Mehr Einnahmen" oder "Selbstragend". Ich mach gleich den Anfang.



Mögliches Ziel für den FCZ:

Wir wollen zuerst kurz betrachten, was ist der FCZ? Vor über hundert Jahren enstand ein Verein aus dem Zussamenschluss von anderen Vereinen, mit dem Ziel, welche jeder Sportklub wohl zu Beginn hat, sportlich erfolgreich zu sein.

Ziel 1: Sportlicher Erfolg

Der FCZ ist als Schweizer Traditionsklub positioniert, weil schon alt und schon mehrfacher CH-Meister, Cupsieger und beachtliche Erfolge im Europacup, gehört er somit in einer Kategorie von Klubs, denen höchsten noch 6-7 andere Klubs angehören. Daraus lässt sich schliessen, der FCZ wird nie vergessen werden und wir den Schweizern auch bekannt bleiben, sollte er in der 1. Liga kicken. Die Marke FCZ ist bekannt, man erkennt sie. Die Assoziationen werden vielleicht in sportlich belanglosen Zeiten nicht immer schön sein, aber der FCZ wird immer irgendwo Erinnerungen wecken. Damit auch das jüngere, nachrückende Publikum irgendwie Assoziationen mit dem FCZ schaffen kann, muss mehr kommen. Markenbildung ist Pflicht. Am besten die Marke welche bei vielen älteren noch im Unterbewusstsein schlummert.

Ziel 2: Markenbildung, kollektives Auftreten und Kommunikation gemäss Marketingkonzept FCZ

Der FCZ sollte Freude und Emotionen vermitteln. Das sollte jeder Fussballklub tun. Das mit der Freude hängt oft mit dem sportlichen Erfolg zusammen. Die Emotionen eigentlich gar nicht. Und wer die Emotionen mit vielen Leuten teilen kann, sei es über TV, Zeitungen oder natürlich persönlich mit den Zuschauer, in Bar, Pubs sogar virtuell in Foren und Chats, der möchte das wieder tun. Eine Gemeinschaft entsteht. Und was Gemeinschaten alles tun können, zeigen diverse Foren, Fanzeitungen gar Fanligen. Die Gemeinschaft hält das Aussenleben eines Vereins aktiv und lebendig. Diese Gemeinschaft, wenn gut integriert, lässt gar den FCZ Betrieb aufblühen und ein gutes Betriebsklima schaffen.

Ziel 3: Gemeinschaftsgedanken fix ins Leitbild der Unternehmungskultur einbinden und die Gemeinschaft in und um den FCZ wachsen lassen.


Alle weiteren Ziele, wie

- Einnahmen steigern (sportlicher Erfolg)
- Zuschauerzahl steigern (Gemeinschaft einbinden)
usw.

lassen sich alle, so glaube ich, von den obengenannten drei Zielen ableiten.
"We will always rebel against a threatening defeat" RED REBELS

Hügi
Beiträge: 138
Registriert: 01.05.06 @ 13:56

Beitragvon Hügi » 03.09.07 @ 14:13

pexito hat geschrieben:1. Beide habt ihr die Markenbildung resp- Markenauftritt genannt. Schreibt nochmals kurz und verständlich auf, wie diese Marke "FCZ" den Eurer Meinung aussehen soll. Und warum diese Marke einer anderen vorzuziehen wäre.


Vorweg:
Ich verfolge den Schweizer Fussball altersbedingt erst seit Ende der 80er-Jahren und schreibe daher aus einer historisch sehr unvollständigen Perspektive.

Wer eine Analyse der Marke "FCZ" vornehmen will, kommt wohl nicht umhin, dabei auch die Marke "GCZ" anzuschauen, buhlen die beiden Clubs doch seit über einem Jahrhundert parallel um die Gunst der Zürcher Fussballbegeisterten und haben dadurch einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Identität durch die Abgrenzung vom Rivalen erhalten. Wer will kann hier von gegenseitigen Komplexen sprechen, primär liegt dies aber wohl in der Natur dieses beschaulichen, emotional umkämpften Marktes.

(a) Der FCZ ist urban
Dem FCZ ist es gelungen, sich als "Stadtclub" zu positionieren, wofür ich vor allem drei Gründe sehe:
1) Der Name ("FCZ" oder "FC Züri" gegenüber "GC" oder "Grasshoppers")
2) GC hat zumindest in den letzten Jahren einen viel höheren Anteil der Fans aus anderen Kantonen rekrutiert (siehe Sektion Ostschweiz oder Zone Romandie) - eine Entwicklung, die kehren könnte, wenn der FCZ weiterhin erfolgreicher ist.
3) GCs formelle Umsiedlung nach Niederhasli.

(b) Der FCZ ist ein Arbeiterverein
Gegenwärtig mag dieses Etikett zynisch klingen, ist aber nichtsdestotrotz tief verankert, während diesbezüglich GC aufgrund der engen Verbindungen zum hiesigen Geldadel das Label "Nobelclub" besetzt.

(c) Der FCZ ist integrativ und international
Dieser Punkt hängt wohl eng mit Punkten (a) und (b),bzw. der multikulturellen Zusammensetzung der Arbeiterschaft und städtischen Bevölkerung zusammen. Auch hat sich der FCZ wohl nie so etwas geleistet: http://www.woz.ch/archiv/old/03/18/5865.html Ich will ich dem heutigen GC natürlich in keinster Weise eine derartige Geisteshaltung unterstellen, vermute aber, dass solche Geschehnisse in den älteren Generationen noch nicht vergessen sind.

(d) Der FCZ ist wild, ungezähmt und leidenschaftlich
Die jüngere Entwicklung der Südkurve sowie das dankbare mediale Gegenstück der GC-Family haben dem FCZ dieses Image eingebracht.

(e) Der FCZ ist der sympathische Verliererklub
Dieser Punkt mag heute (hoffentlich) Geschichte sein. Nichtsdestotrotz hat man sich bis kurz vor Ende der Ära Hotz diesen Ruf redlich erarbeitet - zumal Rekordmeister GC den perfekten Antipoden darstellte - und er haftet sicherlich immer noch in den Köpfen.

(f) Der FCZ ist jung und aufstrebend
Diesen Punkt verdanken wir der sportlichen Führung der letzten Jahre und ihrer Bereitschaft auf junge Eigengewächse zu setzen. Deren Entwicklung hat ihr Weiteres dazu beigetragen.

Soviel zur Bestandesaufnahme. Vielleicht könnte man noch die Marke "Volksklub" erwähnen, sie ergibt sich aber genau wie die Tendenz zur linken politischen Gesinnung der Anhängerschaft aus den Punkten (a)-(c).

Wenn man sich nun die Frage stellt, wie die Marke "FCZ" aussehen soll, so wird man sicherlich den Punkt (e) über Bord werfen wollen. Wie Pexito klar sagt, ist der sportliche Erfolg schliesslich naturgemäss das Ziel Nr. 1. Hierbei gibt es jedoch ein Risiko: Die Liebe zum sympathischen Verlierer führt zu Bescheidenheit und Treue: Man geniesst allfällige Erfolge, nimmt sie aber nicht als Selbstverständlichkeit und verzeiht auch magere Jahre. Diese Werte dürfen nicht verloren gehen, wenn man nachhaltigen Zuschauerzuspruch erreichen will. Die Erfolgsfans müssen langfristig gebunden werden (siehe Punkt 3 von Pexitos Zielen).

Ansonsten bin ich der Meinung, dass man grundsätzlich sehr gut positioniert ist und ein Profil mit viel Potential hat. Des Weiteren ist es doch - obwohl es wohl gerade versucht wird - sowieso keine Option, sich neu zu erfinden: Einerseits setzt man seine Basis aufs Spiel und riskiert im Falle garantiert wieder kommender sportlichen Flauten alleine da zu stehen, andererseits droht man seine momentan noch gute Position gegenüber Konkurrent GC aufs Spiel zu setzen - die neuen Preise im Letzi lassen grüssen.

Zu den Zielen kann ich nichts Weiteres beitragen. Deine Auflistung erscheint mir sehr sinnvoll.
Zuletzt geändert von Hügi am 04.09.07 @ 8:08, insgesamt 1-mal geändert.

Charlie Brown
ich bin än mönch, sorry.
Beiträge: 14056
Registriert: 04.03.04 @ 19:09
Wohnort: Kreis 3

Beitragvon Charlie Brown » 03.09.07 @ 15:36

Hügi hat geschrieben:(c) Der FCZ ist integrativ und international
Dieser Punkt hängt wohl eng mit Punkten (a) und (b),bzw. der multikulturellen Zusammensetzung der Arbeiterschaft und städtischen Bevölkerung zusammen. Auch hat sich der FCZ wohl nie so etwas geleistet: http://www.woz.ch/archiv/old/03/18/5865.html Ich will ich dem heutigen GC natürlich in keinster Weise eine derartige Geisteshaltung unterstellen, vermute aber, dass solche Geschehnisse in den älteren Generationen noch nicht vergessen sind.


Zum Glück unterstellst du es dem GCZ nicht! Ich höre Sperber jetzt schon jammern, nichts für Ungut Greifvogel! Ich gehe mit Hügis Text grundsätzlich überein. Für mich stellt sich allerdings noch die Frage was urban sein überhaupt bedeutet in der heutigen Zeit!?
Sektion: gestrählt & gebügelt
Pro mehr Purzelbäume

Benutzeravatar
Herr Elsener
Beiträge: 5812
Registriert: 04.03.04 @ 10:03

Beitragvon Herr Elsener » 03.09.07 @ 15:46

Charlie Brown hat geschrieben:
Hügi hat geschrieben:(c) Der FCZ ist integrativ und international
Dieser Punkt hängt wohl eng mit Punkten (a) und (b),bzw. der multikulturellen Zusammensetzung der Arbeiterschaft und städtischen Bevölkerung zusammen. Auch hat sich der FCZ wohl nie so etwas geleistet: http://www.woz.ch/archiv/old/03/18/5865.html Ich will ich dem heutigen GC natürlich in keinster Weise eine derartige Geisteshaltung unterstellen, vermute aber, dass solche Geschehnisse in den älteren Generationen noch nicht vergessen sind.


Zum Glück unterstellst du es dem GCZ nicht! Ich höre Sperber jetzt schon jammern, nichts für Ungut Greifvogel! Ich gehe mit Hügis Text grundsätzlich überein. Für mich stellt sich allerdings noch die Frage was urban sein überhaupt bedeutet in der heutigen Zeit!?


urban ist ein scheiss modebegriff.
aber auch ein vorname (Namenstag am 19. Dezember)

Charlie Brown
ich bin än mönch, sorry.
Beiträge: 14056
Registriert: 04.03.04 @ 19:09
Wohnort: Kreis 3

Beitragvon Charlie Brown » 03.09.07 @ 15:54

Mässi Roger Elsener. Das Verhältnis Urbaner Matchgänger, sprich Städter gegen den Vetreter aus der eher ländlichen Ecke des Kantons verhält sich im Vergleich FCZ/GCZ wohl genau umgekehrt Proportional. (fuck, dafür gibts doch sicher ein gescheites Fachwort?). Oder etwa nicht?
Sektion: gestrählt & gebügelt

Pro mehr Purzelbäume

Zürcher FC
Beiträge: 75
Registriert: 17.05.06 @ 0:21

Beitragvon Zürcher FC » 03.09.07 @ 15:56

Herr Elsener hat geschrieben:
Charlie Brown hat geschrieben:
Hügi hat geschrieben:(c) Der FCZ ist integrativ und international
Dieser Punkt hängt wohl eng mit Punkten (a) und (b),bzw. der multikulturellen Zusammensetzung der Arbeiterschaft und städtischen Bevölkerung zusammen. Auch hat sich der FCZ wohl nie so etwas geleistet: http://www.woz.ch/archiv/old/03/18/5865.html Ich will ich dem heutigen GC natürlich in keinster Weise eine derartige Geisteshaltung unterstellen, vermute aber, dass solche Geschehnisse in den älteren Generationen noch nicht vergessen sind.


Zum Glück unterstellst du es dem GCZ nicht! Ich höre Sperber jetzt schon jammern, nichts für Ungut Greifvogel! Ich gehe mit Hügis Text grundsätzlich überein. Für mich stellt sich allerdings noch die Frage was urban sein überhaupt bedeutet in der heutigen Zeit!?


urban ist ein scheiss modebegriff.
aber auch ein vorname (Namenstag am 19. Dezember)


Oder ein Eurodance-Projekt

Urban Cookie Collective
(So ne scheisse haben wir gehört?!?)


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: johnny_leoni, N'Gombutu, pauliane und 312 Gäste