FCZ - Wohin des Weges?

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LuisCypher
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Beitragvon LuisCypher » 31.08.07 @ 15:45

Das ist wirklich mal ein sehr interessanter Thread und konstruktiv, respect!

Zum Thema Marketing des Vereines und Marktpositionierung ist wohl eins ganz klar:der FCZ hat die letzten zwei Jahre den Meistertitel geholt.

Vergleiche mit den Bayern sind aber absolut nicht zulässig, das hat sehr viele Gründe, zwei will ich mal anmerken:
1.fehlende Unterstützung der Stadt
2.Bayern hat zu Beginn seiner Erfolgszeit Mitte der 60 einen Präsidenten, Dr.Schwan, der es sehr früh verstand, ein Geflecht der Abhängigkeiten zwischen Sponsoren(Adidas), dem DFB(zu dem Zeitpunkt noch Freizeit-Funktionäre) und ihm als Motor des FC Bayern zu knüpfen.

Eben genau diese Freizeit-Funktionärs-Mentalität ist doch das, was Herr Canepa im Jahr 2006, 40 Jahre später, hier vorgefunden hat und es stimmt in Sachen wirtschaftlichen Professionalität in der gesamten Wertschöpfungskette noch nichts überein, das hängt unter anderem mit einem ganz wichtigen Faktor zusammen. Es existieren keine Rücklagen, aus denen man diese Infrastruktur schnellstens und in Vorleistung aufbauen kann.Anders kann ich mir die Kurzschluss-Reaktionen mit anschliessendem Zurückrudern nicht erklären.

Als zweiter Punkt ist wohl auch das Gastspiel in der Kiesgrube zu nennen, wann hat es das im Fussball schon mal gegeben, das der aktuelle Meister eines Landes sein Stadion und die gewohnte Infrastruktur aufgeben und beim Rivalen ins Exil gehen muss. Und, was ist geschehen, wir haben den Titel auf fremden Rasen und mit befremdlicher Infrastruktur geholt. Auch hier hat das natürlich, im Zeichen von Chaos-Management, nicht dafür Sorge tragen lassen, das man sich um zukünftige, vorrausschauende Planungen kümmern kann.

Eine Lösung, die ich hier gelesen habe, finde ich absolut richtig und würde diese fast noch ein Stück ausbauen wollen: flexible Arbeitsgestaltung mit günstigen und engagierten Arbeitskräften. Warum sollte es nicht möglich sein, den Verein zu unterstützen und an diesem Aufbau mitzuwirken, damit eine würdige und Kundenfreundliche Infrastruktur aufgebaut werden kann. Die Verkürzung des Bestellwesens auf 1 Woche bedeutet ein Plus an Zufriedenheit und Erhöhung des Cash-Flows in diesem Bereich um 66.6%.
Da kann man doch auch Fans einbinden, in so einem struktur-Prozess, das sorgt für Transparenz auf allen Seiten und ein viel grössere Vertrauensbasis.
Mich würde es nicht wundern, wenn alle Transaktionen und Abwicklungen über Dritt-Anbieter vollzogen werden und das die Margen drückt, sodas man Vereinsseitig den Bereich Merchandising sehr "Stiefmütterlich" behandelt...ansonsten ist im Jahr 2007 das alles nicht nachvollziehbar.

Und wenn der Verein Hilfe benötigt, darf man mich auch gerne per PN benachrichtigen, von einpacken bis zur Geschäftsführung stell ich mich gerne zur Verfügung!
Die dicksten Eier hat der nicht darauf herumreitet denn am end ist das End zu End


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Jacpot
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Beitragvon Jacpot » 31.08.07 @ 16:08

hart, endlich ein toller fred...

jaja die meisterkollektion war eine absolute katastrophe, aber der verein hat auch bewiesen sie können doch noch anständige artikeln bringen, z.b der Welcome Home schal finde ich der hammer und das auch noch "gratis" (war auch eine sauteure saisonskarte, aber trozdem)

ein fussball verein braucht einfach geld das ist einfach so, und ich wette herr canepa würde uns gern zünden lassen ohne probleme wären die verfl***** bussen nicht im briefkasten... von wegen "sicherheit" das problem ist das dreckige geld...

auch die preise für den neuen letzigrund (sniff :') ) sind überdurchschnittlich teuer, aber ich kann mir gut vorstellen die miete ist extrem hoch... aber sollen sie doch die rechnung an die leichathletik "fans" schieben selber schuld, sie beachten uns fans beim bau überhaupt nicht und verlangen das wir noch den ganzen kuchen bezahlen??? 2, 3 oder 4 leichtathletik meetings pro jahr... so ein witz! wenn wir so etwas ertragen müssen dann bitte nicht auch noch tiefer in unsere taschen grabtschen, geld finden sie bei uns (mindestens bei mir) nicht viel...

trozdem denke ich der fcz hat immer noch charakter und tradition, legt weiterhin viel wert auf ausbildung und förderung, viele leidenschaftliche spieler... und die SK...



und hier noch etwas zum thema marketing... XD

http://www.fcbshop.ch/abashop?s=341&p=h ... 20.00&hl=3

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pexito
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Beitragvon pexito » 31.08.07 @ 16:14

LuisCypher hat geschrieben:
Vergleiche mit den Bayern sind aber absolut nicht zulässig


Möchte den schönen thread nicht verschanden, aber da war "es bitzli Witz und Würze debii".
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pexito
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Beitragvon pexito » 31.08.07 @ 16:25

Wieso wollen wir mal nicht Schrittweise vorgehen?

1. Lasst uns versuchen die Ziele eines FCZ Vorstandes zu definieren.

2. Lasst uns danach die Massnahmen (für und dagegen argumentierend) suchen, wie man diese Ziele erreichen kann.

3. Lasst uns versuchen die Konsequenzen/Machbarkeit der Massnahmen zu betrachten.

4. Lasst uns das Gesamtkonzept zusammenzustellen

Dies jeweils aus Sicht der Forumsgemeinde und so wie wir den FCZ zur Zeit wahrnehmen. Know-How ist in diesem Forum sicher zu hauf vorhanden, der eine oder andere könnte auch mit Insiderinfo die Marktgegenbenheiten einfliessen lassen.

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Beitragvon Charlie Brown » 31.08.07 @ 16:39

Dann doch lieber bei einem Feierabendbier darüber leiern.

@Devante; von wegen ein Laie! ;-)
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LuisCypher
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Beitragvon LuisCypher » 31.08.07 @ 18:41

@pexito

Echt?Wegen der Zielnennung von Canepa?

Bin auf jeden Fall dabei und wenn nur drei gute Vorschläge zustande kommen und einer davon verwendet wird, ist das eine Steigerung von 100%, das nenn ich schon mal als erstes Ziel:

1. Markenbildung, Markenbenennung und Markenpräsentation mit Einsatz aller aktuell zur Verfügung stehenden Ressourcen muss das Ziel heissen, damit eine Umsatzsteigerung und Diversifizierung des Einnahmeportfolios zu wirtschaftlich machbaren Bedingungen erreicht wird.

Die 4 Eckpfeiler des originären Umsatz sind dabei:
a) Sponsoren-Gelder
b) TV-Rechte
c) Merchandising
d) Zuschauereinnahmen
Die Reihenfolge ist nach der aktuellen Priorität eingesetzt und jeder Bereich sollte in einem Best-Case 25% Netto der Einnahmen ausmachen und dabei einen Überschuss von 20% p.A. erzielen, zwecks Bildung von Rücklagen und Risikokapital.
Weil aktuell die Zuwschauereinnahmen den "Löwen-Anteil" ausmachen, sollte der Focus auf einen Massnahenkatalog gerichtet werden, der die anderen drei Eckpfeiler zu Umsatzsteigerung führt.

Massnahmen:
a) Sponsoren
-Schrittrittweiser Aufbau eines Vertriebnetzes zur Sponsorensuche
-Änderung der neu gebildeten und definierten Marke in der öffentlichen Wahrnehmung, sprich der Kommunikationspolitik in eine positive Version:"Wir sind der geilste Verein der Schweiz mit langer Tradition, aus der Arbeiterklasse zum Erfolg empor gestiegen und daran haben unsere Gäste aus vielen Ländern grossen Anteil und einem nachhaltigen Konzept", denn merke:
Sponsoren, gerade im oberen Segment, sind sehr sensibel, was die Präsentation und die Nachhaltigkeit betrifft. Wir sind stolz auf unsere multikulturelle Zusammensetzung im Team und auf der Tribüne, denn merke, der "Löwen-Anteil" möglicher Sponsoren sind Ausländische Konzerne, da hat die SVP auf der Tribüne nichts zu suchen, das schafft Misstrauen.

b)Tv-Rechte

Das gehört nicht wirklich zu meinen Spezial-Gebieten

c) Merchandising
-Die Linie auf die Marke und somit mehr "Volksnähe", mit passenderen und prägnanteren Eye-Catcher und Key-Words arbeiten.
-mehr Kommunikation mit den Fans, um das Gespür zu bekommen, was am Markt gerad gefragt ist(eigentlich die klassische Markt- und Machbarkeitsanalyse kombinierbar und der FCZ hat den Vorteil, seine Kunden jederzeit Fragen zu können;man muss nur wollen)

-Einbeziehung der Fans in verschieden Projekte beim Merchandising, wir haben genügend Fans, die sich ein paar Stutz gerne verdienen würden, damit sie das Geld haben, sich die Spiele anzuschauen, nennt man auch sowas wie Symbiose,oder so...

-mit den Fans dann mehr öffentliche Aktionen, wo das neue Wir-Gefühl präsentiert wird und so auch die Kollektionen direkt am markt präsentiert und verkauft wird(Schulen, Städte, Feste etc.), ein Flagship-Store ist eine gute Idee, aber ganz ehrlich, hab zu vielen Agenturen Kontakt, die diese Version einzig für Lifestyle-Marken rentabel berechnen und davon sind wir leider noch ein wenig entfernt

-hier auch den Focus auf unsere Zukunft richten, mehr im Bereich Baby-Artikel, da sitz die Kohle schon mal lockerer und warum soll das erste Stofftier nicht mal ein Steiff-Löwe im FCZ-Dress sein, das wird auf jeden Fall ein Fan der Zukunft und überhaupt, mehr Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen/Kindergärten/Schulen, denn merke:das gibt gute Presse und sind erstmal die Kinder und die Mütter positiv betreut, klappts auch mit einem vollen Stadion
Die dicksten Eier hat der nicht darauf herumreitet denn am end ist das End zu End

Hügi
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Beitragvon Hügi » 31.08.07 @ 23:14

LuisCypher hat geschrieben:Die 4 Eckpfeiler des originären Umsatz sind dabei:
a) Sponsoren-Gelder
b) TV-Rechte
c) Merchandising
d) Zuschauereinnahmen
Die Reihenfolge ist nach der aktuellen Priorität eingesetzt und jeder Bereich sollte in einem Best-Case 25% Netto der Einnahmen ausmachen und dabei einen Überschuss von 20% p.A. erzielen, zwecks Bildung von Rücklagen und Risikokapital.
Weil aktuell die Zuwschauereinnahmen den "Löwen-Anteil" ausmachen, sollte der Focus auf einen Massnahenkatalog gerichtet werden, der die anderen drei Eckpfeiler zu Umsatzsteigerung führt.


Vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen. Obwohl ich nicht von der Branche komme, erlaube ich mir, eine Frage zu Deinem Text zu stellen und noch ein paar eigene Gedanken anzuhängen. Was nützt es, wenn die vier "Eckpfeiler des originären Umsatzes" je 25% der Einnahmen ausmachen? Mir leuchtet natürlich ein, dass alle Geldquellen so gut wie möglich erschlossen werden sollen und dass es Sinn macht, sich dabei möglichst breit abzustützen. Nichtsdestotrotz verstehe ich nicht, inwiefern diese Überlegungen rechtfertigen sollen, dass möglichst alle Eckpfeiler den gleichen Umsatzanteil haben müssen. Vielmehr sollten doch die Massnahmen dort angesetzt werden wo langfristig und nachhaltig die höchste Umsatzsteigerung erzielt werden kann.

Zweifellos ist der Königsweg zur Optimierung aller vier Umsatzeckpfeiler der sportliche Erfolg, der hier aber nicht zur Debatte stehen kann. Den zweiten wesentliche Faktor - wir wollen von seinem Zusammenhang mit dem sportlichen Erfolg absehen - dürften Image und Beliebtheit des Vereins ausmachen, welche eng mit dem Zuspruch der Stadiongänger verbunden sind: Unabhängig vom Geschehen auf dem Rasen ist ein Verein für alle potentiellen Geldgeber vor allem dann attraktiv, wenn Zusammensetzung und Anzahl des Publikums den jeweiligen Bedürfnissen entspricht. Die Pflege von Image, Tradition und Beliebtheit im Volk ist von geringem Nutzen, wenn diese Werte im Stadion nicht vorgelebt werden.

Die Quintessenz dieser Überlegungen scheint mir zu sein, dass die Hauptaufgabe des Vereins momentan darin bestehen muss, das sicherlich noch vorhandene Potential im Bereich des Publikums auszuloten. Zeitpunkt und Bedingungen hierfür sind auch optimal: Man kehrt unter dem Jubel der Medienlandschaft nach einem guten Jahr als zweifacher Meister in den topmodernen Letzigrund zurück und damit an den Ort, der auch dem (noch)nicht-FCZler bei seinem ebenfalls medienwirksamen Abbruch als absolute Kultstätte präsentiert wurde.

Die Vereinsführung hat die Zeichen der Zeit auch durchaus erkannt und scheint grosse Änderungen im Zuschauerbereich anzustreben. Stichworte hierbei sind preislich gesteuerte Umsegmentierung des Publikums oder Nulltoleranz gegenüber als familienunfreundlich wahrgenommenen Elementen im Publikum. Der Verein zielt momentan nicht darauf ab, die Zuschauerzahlen zu heben, sondern wirbt um einen neuen, zahlungskräftigeren Kunden, der nach Möglichkeit den nicht anpassungswilligen Teil der Südkurve ersetzen soll. Man verspricht sich von diesen Massnahmen durch die Preiserhöhungen bedingte Einnahmenzunahmen sowie ein Saubermann-Image ganz nach den Bedürfnissen neuer, potenterer Sponsoren, aus derem geistigen Umfeld die neue Verieinsführung selbst kommt. Dagegen nimmt man bewusst - dumm sind die Herren sicherlich nicht - in Kauf, dass die Zuschauerzahlen nicht drastisch ansteigen und dass von der Tradition des Arbeiterclubs bloss noch die leere Worthülse übrig bleibt.

Dass mich eingeschlossen der Löwenanteil dieses Forums und wohl auch allgemein die Mehrzahl der Anhängerschaft aus Liebe zur Tradition, zur Wildheit der Südkurve oder aus anderen ideellen Gründen diesen Weg entschieden ablehnen ist eine Tatsache, die die Vereinsführung an sich noch nicht zu kümmern braucht - sind ihr doch offensichtlich weder Tradition noch Wildheit das wichtigste Anliegen. Was der Vereinsführung aber sehr wohl zu denken geben müsste und hoffentlich auch gibt, ist die hier verbreitete und vernünftig vertretbare These, dass es ohne dieser Tradition und Wildheit keine erfolgreiche Zukunft geben wird, da man bei konsequenter Umsetzung des eingeschlagenen Weges einen zu grossen und treuen Teil der jetzigen Anhängerschaft verlieren wird und sich an ein Zielpublikum richtet, das traditionell von den Grasshoppers umworben wird, was einen zusätzlichen Identitäts- und Beliebtheitsverlust nach sich ziehen würde, der auch von den umworbenen Sponsoren nicht goutiert werden könnte. Vor allem ist man aber unter diesen Umständen auf Gedeih und Verderben vom sportlichen Erfolg abhängig, welcher bekanntlich nur sehr bedingt planbar ist (zumindest in der hoffentlich fernen post Bickel Ära ;-)).

Ohne diesen kritischen Exkurs präzisieren zu wollen, möchte ich kurz die Massnahmen skizzieren, die mir sinnvoller und zukunftsträchtiger erscheinen, im vollen Bewusstsein, damit in Anbetracht des eingeschlagenen Kurses Schattenboxen in der Dunkelkammer zu betreiben:

-Sobald wie nur irgendwie möglich muss die Preispolitik geändert werden. Der Gesichtsverlust, den man damit in Kauf nimmt, ist bedeutend geringer als den Schaden, den man sich sonst zufügt. "Arbeiterverein" und "Volksclub" sind hervorragende Marken. Sie gilt es zu hegen und zu pflegen, indem man das Stadion möglichst breiten Massen zugänglich macht, selbst wenn man damit kurzfristig Zuschauereinnahmeneinbussen in Kauf nimmt - mittelfristig sollten diese problemlos durch Merchandising, Sponsoring und zusätzliche Zuschauer zu kompensieren sein, denn ein volles Stadion als optimale Plattform der Begeisterung entwickelt eine mächtige und lukrative Eigendynamik.

- Die Südkurve (ich sage dies als Sitzplätzler) ist eines der grössten Kapitalien des FCZ. Sie ist für die gestiegenen Zuschauerzahlen wohl ähnlich verantwortlich wie der sportliche Erfolg und darüber hinaus noch wesentlich nachhaltiger. Die Kreativität, die sich in Choreos und Merchandising äussert, ist wohl nationale Spitze und der Verein wäre sehr gut beraten, sie nach Möglichkeit in seinem und im gemeinsamen Sinn zu nutzen. Überdies hat die Vereinsführung das riesige Glück, dass die offensichtlich sehr einflussreichen Wortführer der Südkurve - wie ihre Texte erahnen lassen - sehr intelligente und differenziert denkende Personen sind, die den Dialog mit dem Verein suchen. Dieser Gesprächsbereitschaft gilt es seitens des Vereins mit grösstmöglicher Offenheit, Kompromissbereitschaft und Neugier entgegenzutreten. Auch Lösungen für die nicht zu leugnenden Gewalt- und (unabhängig von der Vereinsführung als solche definierten)Pyroprobleme gilt es, wenn irgendwie möglich, immer in diesem Kreis zu finden. Denn mit einseitigen Verordnungen wie der Nulltoleranzpolitik und der undifferenzierten, arroganten Trennung von Fans und "Fans" verscherzt man sich den Goodwill seines (aussersportlichen) Zugpferdes, das, auch wenn es seine Macken haben mag, unverzichtbar ist.

Die vorgeschlagenen Massnahmen wären damit kurz und bündig:
-sofortige Korrektur der eingeschlagenen Preispolitik, mit dem Ziel, das Stadion Interessierten aller Schichten zugänglich zu machen.
-Sorgfältige Pflege der Marken "Arbeiterverein" und "Volksklub"
-Einbezug der kreativen Kräfte der Südkurve in das Merchandising, sicher mit Rat und bestenfalls auch mit Tat.
-Offene, ehrliche und kompromissbereite Diskussion mit den Vertretern der Südkurve bezüglich Gewalt- und Pyroproblemen. Beendigung der unilateralen Nulltoleranz- und "Fans"-Kampagne. Probleme als intern anerkennen und wenn irgendwie möglich intern lösen.

Die Hoffnung ist, dass diese Massnahmen dazu beitragen würden, das serbelnde Image des volksnahen, hippen, wilden Stadtclubs zu festigen und sich so dergestalt zu positionieren, dass man die Massen ins Stadion lockt, sich damit die Abnehmerschaft für die stark verbesserten Fanartikel vermehrt und last but not least für Sponsoren hoch attraktiv wird. Welcher Einnahmeposten dabei welchen prozentualen Anteil zu übernehmen hat, ist dabei vorerst wohl nicht so von Belang. Für die TV-Rechte muss man sich wohl auf Herrn Stadelmanns Geschick in den Verhandlungen mit Teleclub, Bluewin, Cablecom und SF verlassen, kann aber durch einen gesunden und prosperierenden FCZ dazu beitragen, seine Verhandlungsposition zu stärken.

Grufcz
Hügi


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