Zwölf: Die FCZ-Seele liegt am Wegrand

Diskussionen zum FCZ
Benutzeravatar
tehmoc
Beiträge: 2221
Registriert: 03.03.04 @ 23:49

Beitragvon tehmoc » 23.07.07 @ 20:32

Super_Phil hat geschrieben:
tehmoc hat geschrieben:Ausgerechnet der frühere Geschäftsführer der achsotollen Flachpass-Bar
übt Kommerzkritik am Verein. Tragisch.


hallo Studi

was genau willst du uns damit sagen, sprich doch deutlich dann verstehen es auch wir nicht erlauchten. danke


Aber sicher doch, werter Psychopath.
Ich zitiere aus dem Text aus "12":

„Hunderte pilgerten nach Spielschluss in das seit 2002 von Fans geführte Stadioncafé «Flachpass» im Bauch der Haupttribüne. Dort und in der Südkurve wurde das neue Selbstbewusstsein des FCZ geboren, dort wurden auch wichtige Grundsteine für die jüngsten Meistertitel gelegt. Plötzlich war es in der ganzen Stadt wieder chic, sich als FCZler zu outen, sich überhaupt für Klubfussball zu interessieren. Die Südkurve mit ihren Choreografien wurde medial abgefeiert, und langsam füllte sich auch der Rest des Stadions wieder.“

Der Autor macht seine Stadionbar und die Südkurve dafür verantwortlich, dass es wieder chic ist, FCZler zu sein. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass er sich die Tränen aus den Augen wischen musste, als die Gäste in seiner Bar zahlreicher wurden. Gleichzeitig wirft er dem neuen Präsidenten vor, ein Präsident zu sein, weil der FCZ eben chic ist. Damit nicht genug, Herr Canepa alleine soll dem FCZ die Seele aus dem Leib gerissen und achtlos am Wegesrand zurückgelassen haben.

Worin aber sieht Pepe Saro die Seele des FCZ? In der Flachpassbar? In der kommerziellen Unversehrtheit der Südkurve? In Sven Hotz? In der Erfolglosigkeit früherer Tage?

Den FCZ gab es schon 100 Jahre vor der Flachpassbar oder der Südkurve. Und: Der FCZ gehört allen. Wenn man dem Verein die unseeligen Tage des Misserfolgs und der leeren Ränge zurückwünscht, und sie derart romantisch verklärt, tut man das dann aus Egoismus oder sieht man die Welt ganz einfach durch eine Super-8-Kamera?

So viel zu meinem vorangegangenen Posting. Beifügen möchte ich: Auch ich finde Pyro toll anzusehen und die neuen Preise überrissen. Unser neuer Präsident hat sich mehrfach sehr ärgerlich über die Fans in der Presse geäussert und durch andere Aussagen (Bayern, „Nur über meine Leiche) seine mediale Glaubwürdigkeit beschädigt. Allein der Begriff „Zero Tolerance“ lässt mich erschaudern. Wenn man Canepa dafür kritisieren will, erscheint mir das nur rechtens.

Ihn aber als kapitalistisch motivierten Totengräber einer 20-jährigen Vereinsidylle darzustellen,
entspricht schlicht nicht den Tatsachen.


Benutzeravatar
alpo
Beiträge: 569
Registriert: 24.03.03 @ 11:35

Beitragvon alpo » 23.07.07 @ 21:10

Als mieter im letzi nur "geduldet"?

Verpflegung:
Der Frauenverein,
neu für die Verpflegung im Letzi zuständig,
wurde vom Sportamt d. St. Zürich (Martelli) bestimmt, fcz hatte kein mitbestimmungsrecht (b.m.z 99% sicher)

Nach meinem derzeitigen wissen, sind "die ausführenden" von einigen anfallenden arbeiten bei einem match noch nicht geklärt, d.h ob diese das sportamt oder der jeweilige verein ausführt (b.m.z 99% sicher)

eintrittspreise
da wurden regelmässig "zuschläge" erhoben, d.h die topspielzuschläge wurden vor canepas vr und präsidialzeit eingeführt

wer sich mal die frechheit nahm und ein spiel auf der osttribüne verfolgte, musst feststellen, dass man VIEL, auch wenn man in der 35min oder 55min sich ein bier gönnen wollte, man locker mal keines oder mind 15-20 min warten musste dafür (ausschankanlagen)

meine meinung:
hotz war nach seiner langen, sportlich eher dürftigen präsidialzeit müde, was sicher auch seinem alter zuzuschreiben war.
So denke ich, kamen gegen ende der amtszeit nicht mehr viele seiner d.h von ihm vorgetrage "visionen" oder änderungen.
wer denkt, er hätte sich keine "fettnäpfchen" ausgesucht, der irrt, war noch nicht dabei, dauerbesoffen oder bekifft,was auch immer oder einfach geistig gebeutelt.
kommt ein neuer mann, mit neuen visionen, gibts änderungen.
wir sind ein stadtverein, doch einige verhalten/äussern sich wie landmenschen, was war, dass ist und bleibt.
(habe nichts gegen landmenschen und bin auch nicht der meinung das alles stets neu erfunden werden muss)
wie ist doch die meinung der bündner(die dich jedenfalls noch nicht in zürich wohnen) über zürcher: sie müssen nicht ins bündnerland in die ferien kommen, es reicht wenn sie ihr geld hier lassen....
selbiges, so kommt es manchmal rüber, gilt für unseren/einen präsi/vorstand usw: bezahlen, arbeiten und schnauze halten

wer sich mein text angetan hat, dem sein noch eine bitte mitgegeben:
schaut mal in den spiegel und prüft mal, ob ihr nicht allenfalls die nase auch so hoch wie ein cane'pa oder strittmatter trägt
es ist nicht all zu schwierig, jemanden der etwas tut, schlecht aussehen zu lassen

bin auch kritisch, auch der neuen führung gegenüber, doch gebe ich mir mühe, wenn ich kritik anbringe, dass diese auch einigermassen hand und fuss hat und allenfalls einen lösungsansatz mitzugeben

wenn einem jemand nicht symphatisch ist, urteilt man über gleiches meistens sehr unterschiedlich d.h anders

doch den weg den die neue führung und viele die sich nun im stadion wiederfinden gehen, würde ich auch als gewagte gratwanderung bezeichnen und zum glück stimmt das motto d.h der spruch/lied der südkurve nicht, eine stadt ein verein
auch wenn die weiteren stadtvereine die noch zur verfügung stehen, halt in tieferen liegen ihr brot backen.......

Benutzeravatar
Ussersihl
Beiträge: 1968
Registriert: 22.05.07 @ 22:07
Wohnort: Exil Berlin

Beitragvon Ussersihl » 23.07.07 @ 22:02

tehmoc hat geschrieben:
Super_Phil hat geschrieben:
tehmoc hat geschrieben:Ausgerechnet der frühere Geschäftsführer der achsotollen Flachpass-Bar
übt Kommerzkritik am Verein. Tragisch.


hallo Studi

was genau willst du uns damit sagen, sprich doch deutlich dann verstehen es auch wir nicht erlauchten. danke


Aber sicher doch, werter Psychopath.
Ich zitiere aus dem Text aus "12":

„Hunderte pilgerten nach Spielschluss in das seit 2002 von Fans geführte Stadioncafé «Flachpass» im Bauch der Haupttribüne. Dort und in der Südkurve wurde das neue Selbstbewusstsein des FCZ geboren, dort wurden auch wichtige Grundsteine für die jüngsten Meistertitel gelegt. Plötzlich war es in der ganzen Stadt wieder chic, sich als FCZler zu outen, sich überhaupt für Klubfussball zu interessieren. Die Südkurve mit ihren Choreografien wurde medial abgefeiert, und langsam füllte sich auch der Rest des Stadions wieder.“

Der Autor macht seine Stadionbar und die Südkurve dafür verantwortlich, dass es wieder chic ist, FCZler zu sein. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass er sich die Tränen aus den Augen wischen musste, als die Gäste in seiner Bar zahlreicher wurden. Gleichzeitig wirft er dem neuen Präsidenten vor, ein Präsident zu sein, weil der FCZ eben chic ist. Damit nicht genug, Herr Canepa alleine soll dem FCZ die Seele aus dem Leib gerissen und achtlos am Wegesrand zurückgelassen haben.

Worin aber sieht Pepe Saro die Seele des FCZ? In der Flachpassbar? In der kommerziellen Unversehrtheit der Südkurve? In Sven Hotz? In der Erfolglosigkeit früherer Tage?

Den FCZ gab es schon 100 Jahre vor der Flachpassbar oder der Südkurve. Und: Der FCZ gehört allen. Wenn man dem Verein die unseeligen Tage des Misserfolgs und der leeren Ränge zurückwünscht, und sie derart romantisch verklärt, tut man das dann aus Egoismus oder sieht man die Welt ganz einfach durch eine Super-8-Kamera?

So viel zu meinem vorangegangenen Posting. Beifügen möchte ich: Auch ich finde Pyro toll anzusehen und die neuen Preise überrissen. Unser neuer Präsident hat sich mehrfach sehr ärgerlich über die Fans in der Presse geäussert und durch andere Aussagen (Bayern, „Nur über meine Leiche) seine mediale Glaubwürdigkeit beschädigt. Allein der Begriff „Zero Tolerance“ lässt mich erschaudern. Wenn man Canepa dafür kritisieren will, erscheint mir das nur rechtens.

Ihn aber als kapitalistisch motivierten Totengräber einer 20-jährigen Vereinsidylle darzustellen,
entspricht schlicht nicht den Tatsachen.


Danke!!

Mich nervt diese Disskusion schon lange. Ich bin auch mit vielem nicht einverstanden was Herr Canepa so von sich gibt, und was der "moderne Fussball" mit sich brinngt...

Jedoch habe ich mehr und mehr das Gefühl, wenn man ein richtiger FCZ Fan sein will oder ein "südkurvler", muss mann cool genug sein, sich immer in extremnis gegen den Strom zu stellen...

Als es noch in der Auf-Abstiegsrunde gegen Grukentruppen ging, ertönte immer öfters der legendäre Fangesang mit der Zeile "und so zogen wir in die Nati-A und wir werden wiede Schweizermeister sein"... Was wurde zu diesen Zeiten eins Geträumt. Sehnlichst erhoffte man sich bessere Zeiten... Jedoch: Kaum ist der Erfolg da, ist es auch nicht recht... Erfolg brinngt halt Geld und, leider Gottes, Zuschauer welche erst dann ins Stadion kommen, wenn es auch etwas zu feiern gibt ausser sich selbst... Natürlich ist es ärgerlich zu wissen, dass in den schweren Zeiten des FCZ diese jenen nicht in der Kurve standen und sich an kalten Tagen an einer Angst-Bratwurst wärmten... Aber jede Medallie hat 2 Seiten...

In diesem Sinne: Zurück zu alten Traditionen (pyro; singen, auch in den schwersten Zeiten, etc.), abr nicht zurück zu alter Erfolgslosigkeit

GreeZH
Im Fußball gibt es keine Gesetze, ausser natürlich im Cup, der hat seine eigenen.

Benutzeravatar
pexito
commissario tecnico
Beiträge: 3317
Registriert: 03.06.03 @ 11:36
Wohnort: Aussersihl, Alstetten, Albisrieden.
Kontaktdaten:

Beitragvon pexito » 24.07.07 @ 2:50

argus hat geschrieben:@pexito: was erlauben Canepa? Nun, ich erlaube mir mal, einige andere, abweichende Gedanken zu äussern:

ja, das waren noch Zeiten, in der NLB, als man noch jeden Besucher kannte, bei Auswärtspielen Hotz und Schwiegersohn begrüssen konnte und fürs Bier höchstens 2 Minuten anstehen musste....

Hotz war ein Mäzen alter Schule. Er dürfte jährlich ein Loch zwischen 3 und 5 Millionen ausgeglichen haben. OK, den Transfer von Nonda gabs auch noch, trotzdem....

Solche Mäzene gibts nicht mehr und es war lange meine Sorge, ob sich überhaupt jemand findet, der a) Geld hat und b) den FCZ führen will. Ich bin froh, dass sich mit Canepa und Strittmatter 2 Persönlichkeiten finden liessen. Ich akzeptiere, dass sich die beiden nicht als Mäzene verstehen, sondern den FCZ nach wirtschaftlichen Kriterien führen wollen. Das macht den FCZ letztlich weniger personenabhängig und gibt etwas mehr Sicherheit. Der Preis dafür: es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Canepa und Strittmatter nehmen erhebliche Risiken, indem sie Transfers finanzieren. Ja, klar, sie haben dadurch auch Gewinnchancen. Nur, wer das rügt, dem muss ich sagen, dass Hotz das auch getan hat. Netto hat Hotz viel mehr bezahlt als gewonnen. Das wird bei Canepa und Strittmatter auch nicht anders sein. Die Frage ist nur, ob sie so lange wie Hotz durchhalten.

Du schreibst, Opportunisten würden altgediente Verpfleger, Sportgeschäfte und Sponsoren verdrängen. Wie bereits gesagt, müssen nach dem Abgang von Hotz die Einnahmen optimiert werden. Die von Dir beschriebene Entwicklung, die mir auch zu denken gibt, ist aber nicht nur eine Folge der neuen Führung, sondern m.E. viel mehr ein Kind des Erfolgs. Mit dem Erfolg steigen die Marktwerte. Altgediente können nicht mehr mithalten. Es beginnt das Spiel von Angebot und Nachfrage....Du nennst das Opportunismus.....ich meine, Leistung und Gegenleistung sollten einfach immer im Gleichgewicht sein, dann kanns zum Schluss auch keinen Frust geben. Und zum Erfolg noch dies: ohne Mäzen a la Hotz ist der FCZ in Zukunft zum Erfolg verdammt. Ohne Erfolg kommen wieder "nur" noch die, die, in Deinen Worten, "dannzumal ihr möglichstes getan haben". Nur, mit denen kann man heute keine SL Mannschaft mehr finanzieren. Romantik in der 1. Liga oder Spitzenmannschaft in der SL. Mir persönlich ist der Erfolg bei allen z.T. problematischen Begleiterscheinungen lieber. Aber ich akzeptiere auch, wenn jemand anders denkt, ich kann das sogar gut verstehen.

Zur Persönlichkeit von Canepa. Ich finde ja auch, dass eine gewisse Geltungssucht unverkennbar ist. Deswegen habe ich ja damals meinen Beitrag zur Trainerwahl geschrieben. Ich meine aber, dass bereits eine gewisse Verbesserung zu verzeichnen ist und dass man die Menschen so nehmen soll, wie sie halt sind , und an den Taten/Resultaten zu messen hat. Ok, die Kommunikation war nicht immer ideal. Ein zwei Entscheide vielleicht schwer nachvollziehbar. Aber insgesamt ziehe ich eine positive erste Bilanz. Die Transfers waren gut; dazu hat Canepa m.W. zumindest finanziell beigetragen. Canepa hat relativ rasch einen Hauptsponsor gefunden und bei der Trainerwahl letztlich dann doch auf Bickel gehört etc. etc. Wenn es ihm jetzt noch gelingt, Bickel längerfristig zu binden, dann kann man durchaus von einem erfolgreichen Einstand sprechen. Zur Nulltoleranz: die Kommunikation war, wie gesagt, oft unglücklich. Gewisse Kreise, die sich meiner Meinung nach eben schon zu wichtig nehmen, müssen aber auch zur Kenntnis nehmen, dass sich die FCZ Führung innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen muss und zudem nerven die ständig steigenden Bussen gewaltig. Was hat Canepa vor dem Präsidium gemacht: er war Leiter Wirtschaftsprüfung bei E&Y. Das ist ein 150% Job. Da bleibt sonst keine Zeit. Es ist unfair, ihm vorzwerfen, er hätte sich vorher nicht engagiert. Was hätte er denn im Schatten des allmächtigen und auch von mir verehrten Herrn Hotz tun sollen? Den Platz zeichnen, Billete verkaufen? Seien wir doch froh, dass eine Persönlicheit wie Canepa jetzt viel Geld und die gesamte Arbeitskraft in den FCZ investiert.

"wir haben uns immer gesträubt, so zu werden, wie die ennet den Geleisen": ohne Mäzen gelten marktwirtschaftliche Gesetze; denen kann sich niemand entziehen. Der Erfolg hat auch seinen Preis. Die Alternative sehe ich in der ersten Liga. Wäre Dir das lieber?

Der FCZ besteht aus verschienden Teilen. Dazu gehört als wichtiger Teil auch die Südkurve. Aber diese ist nicht der FCZ. Sie ist ein Teil davon. Das scheint ihr nicht immer bewusst zu sein. Wenn der FCZ bestehen soll, müssen alle Teile zusammenfinden. Das benötigt Verständnis, Toleranz, Gesprächsbereitschaft und die Akzeptanz von Regeln und Gesetzen. Der Artikel, um welchen es in diesem Fred geht, der torpediert genau dies. Er polarisiert, spaltet und polemisiert in unzulässiger Weise gegen die FCZ-Führung.


Grundsätzlich guter Text. Merci.

Natürlich war früher nicht alles gut und jetzt ist nicht alles schlecht, sehe das auch so. Hotz hatte seine Schwächen, auch das ist und bleibt indiskutabel. Was die Organisation betrifft, so glaube ich hat Canepa ziemlich schnell seine Erfahrungen einfliessen lassen und vieles erreicht. Doch Hotz war ein Ehrenmann und als solcher wird er mir in Erinnerung bleiben.

Canepa hat in den Medien ne Menge kritisiert. Das SF, das Vorgehen anderer Klubs, die Fans. Dabei sollten wir echt vor eigener Haustüre kehren. Bin auch froh das Tico hier ist, aber andersrum gegen Hertha zu schiessen ist nicht konsequent. Die Fans verteufeln und den FCZ als CH-Bayern zu sehen, na dann Prost. Fans mit Wasser abspritzen, toll. Logisch kann man von unglücklicher Kommunikation sprechen. Aber es sind nicht nur Worte. Als da wären:

- Preiserhöhung der Superlative (zum Teil noch Hotz Ära)
- Arrogante Preise und Platzeinteilung am Meisterschaftsfinale
- Repression durch Bussenbetrageintreibung mit Solidarhaftung
- und nicht zu vergessen ein grausliges Marketing mit unheimlich hässlichen Fanartikeln

Schon klar, Angebot & Nachfrage, Wirtschaftlichkeit, Gewinnmaximierung, Kostensenkung und was alles kommen möge. Nur wir reden hier von einem Fussballklub und von denen gibts ne handvoll welche schwarze Zahlen schreiben. Dies in einem Land zu erreichen, wo Fussball nicht immer die erste Wahl ist, scheint mir unverhältnissmässig. Wer weiss, vielleicht auch möglich, aber zu welchem Preis? Durch Aktienkapitalerhöhungen im Abstand von 2 Jahren an, welche dann auch floppen? Die eine Kommuikation floppt, die andere, wie er z.B. gedenkt den wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, bleibt auf der Strecke. Sogar die letzte Preiserhöhung wurde unterschlagen. Die 6 SMS mit der Anzahl verkauften Abo hingegen sind die Eckdaten einer Aktiengesellschaft. Zu seinen sogenannten Erfolgen:

- Hauptsponsor als amtierender Meister zu finden stelle ich mir einfacher vor, als zuvor noch
- Auf Bickel, einen erfahrenen alten Fux, zu hören bei der Trainerwahl? Gut aber nicht sonderlich herausragend.
- Leiter Wirtschaftsprüfung E&Y. Ok, aber was hat das mit Fussball zu tun? Einstein wäre wohl auch ein guter Modedesigner. Bitte auch mit Ironie lesen.

Ich denke Canepa macht was die Organisation betrifft einen guten Job. Aber er sollte sich tunlichst von den Medien fernhalten. Fussball kann man nicht mit klinischen Zahlen beschreiben und mit diesen wird man auch keinen Erfolg erzielen. Weil ansonsten der FCB die letzten beiden Meistertitel gewonnen hätte. Und genau deswegen lieben die Leute den Fussball und ein Menge anderer Sportarten.

Für viele mag Fussball nur einen Zeitvertreib sein, für eine Menge Fans ist es mehr und sie fühlen sich betrogen, von ihrer Leidenschaft entzogen. Das ist nicht was ich als FCZ definiere. Weil für mich der FCZ mehr ist als nur ein Zeitvertreib. Ich, pexito, Einzelperson. Weder Südkurve noch FCZ Vorstand, also keine Stimme. Deswegen Argus, beschreibe meine fehlgeleiteten Gedanken und stelle nicht meine Worte als diejenigen der Südkurve dar.

Gruss
"We will always rebel against a threatening defeat" RED REBELS

Benutzeravatar
tupolev
Beiträge: 135
Registriert: 10.04.06 @ 10:48

Beitragvon tupolev » 24.07.07 @ 10:01

Ich finde den Artikel sehr gut. Überspitzt, aber ansonsten würde er ja keine Beachtung finden.
Es gibt wirklich einige Punkte die mir sauer aufstossen, so z.B. der Rechte-Kampf betreffend der zu verwendeten Begriffe (FCZ, Eine Stadt – ein Verein etc.) – die ach so hochgelobte neue Marketingoffensive seitens des Klubs (lächerlich man erinnert sich an den lachsfarbenen Porno-Schal) - die Untergrabung und das Verbot an die Südkurve ist einfach nur lächerlich...
Langsam etabliert sich eine Hassliebe seitens der „Banker – und Revisoren Klubführung“ zu der SK.
Wenn Herr Canepa, den ich keineswegs nur kritisieren möchte, aus dem FC Zürich den FC Bayern München der Schweiz machen will, kommt mir einfach nur das Kotzen. Wenn die Konsequenz daraus resultiert, dass sich die Eintrittspreise um die Hälfte erhöhen, oder ganz offensichtlich aus jeder Möglichkeit (Topspiel-Erhöhung, hahahaha) mehr Geld den Fans aus der Tasche zu ziehen, dann wird wohl nicht nur mir übel. Die Herren Strittmatter und Canepa sollten ja aus Ihrer beruflichen Vergangenheit gelernt haben, dass Wünsche sich nicht hundertprozentig planen lassen. Also bitte:
Nicht immer in der Öffentlichkeit den Mund aufreissen und den Gewinn der Champions League propagandieren (ich übertreibe, ich weiss). Denn, wenn diese Einnahmequelle versiegt, wird es sicherlich nicht die Südkurve sein die die geplatzten Träume der Herren Strategen im Ledersessel finanzieren. Ich frage mich langsam sehr ernst, ob ich überhaupt noch ins Stadion gehen sollen.
Ich habe den Schiedsrichter einen Mixer mit W genannt, dann bin ich vom Platz geflogen.
(Eric Meijer)

Benutzeravatar
bluenote
Beiträge: 112
Registriert: 29.07.05 @ 15:29
Wohnort: züri 3

Beitragvon bluenote » 24.07.07 @ 10:23

Wir alle kennen die Voraussetzungen. Das wirtschafltiche Überleben auf der einen Seite und die nostalgiebeladenen Erinnerungen an eine leere Kurve mit Wohnzimmerathmosphäre im Stadion.

Die Ansprüche in der Schweiz sind gestiegen. Zwei Plätze in der Champions League, erfolgreiche Clubs im Europacup, die Nati an jeder EM und WM; diese Zustände sind nicht gratis zu haben. Ohne Mäzen im Stile von Hotz müssen die Budgets, so unglaublich das klingt, tatsächlich wirtschaftlich Sinn machen und die Bilanz langfristig ausgeglichen sein.

Das ist allerdings auch der kritische Punkt, wo ich den Vorstand in der Verantwortung sehe. Langfristigkeit ist nur mit nachhaltig wirkenden Aktionen zu haben. Die Handlungsweise im Moment erinnert stark an Goldgräberstimmung. Unkreative (um nicht hässlichere Worte in den Mund zu nehmen) Merchandisingartikel, markenrechtliche Eintragung von Fankreationen, weitere "Ultra-averse" Handlungen und Platzkarten mit überhöhten Preisen sind nur einige Beispiele. Es mag sein, dass sich das im Moment rechnet. Die Kaufkraft ist allgemein hoch, momentan möchte jeder ein Stück vom ungewohnten Meister-Kuchen, etwas Nachsicht nach einem Viertel Jahrhundert untendurch kann man sich leisten. Das Problem setzt ein, wenn diese Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind. Die wirtschaftlichen Verhältnisse müssen auch dann gegeben sein, wenn die Opportunisten wieder abspringen (was sie per Definition werden).

Hat man dann nicht zuviele Wohlgesinnte vergrault?
Anno 1981, 2006, 2007, 2009.

Benutzeravatar
martano
Beiträge: 13
Registriert: 17.04.07 @ 11:30
Wohnort: Zürich

Beitragvon martano » 24.07.07 @ 14:07

Sehr Interessanter Text...

Ich kann mich nur der Mehrzahl anschliessen, es ist sehr armseelig wie sich Strittmatter und vorallem Canepa gegenüber den Fans (Südkurve) verhalten! Die neuen Preise im Letzigrund sind absolut jenseits...

Das aller ärmste ist meiner Meinung nach wie sie die Texte (Eine Stadt ein Verein, Gemeinsam unufhaltsam, usw.) der Südkurve klauen und für ihre Zwecke verkaufen (und das nicht gerade günstig!!)

Als ob das nicht genug wäre, möchten sie "uns" (Südkurve) auch noch verbieten das FCZ-Logo für Südkurven-Fanartikel zu verwenden...!! EINE ABSOLUTE FRECHHEIT!!!

Schauen wir mal wie das weiter geht...
Südkurve ganz oder garnöd --- Eine Stadt ein Verein FCZ


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Chewbacca, chue.li, Joan, mischifcz, spitzkicker, yellow, zuerchergoalie und 173 Gäste