Manoel Francisco do Santo hat geschrieben:
der fcb ist auf dem absteigenden ast
Lieber Manoel
Gewagte Aussage, einige hier im Forum wissen ja, dass ich gerne wieder das alte Städte-Derby aus den 70er FCB - FCZ um den Meistertitel hätte.
Trotzdem, nur um auf dem absteigenden Ast zu sein bedeutet, dass man schon auf den Baum geklettert ist. Und ich kann dir versichern, dass wenn es wirklich eng werden sollte, die mit über 10 Mio. gefüllte Kriegskasse angezapft wird.
Wie schwierig es aber ist, Top-Spieler zu verpflichten siehst du im nachfolgenden Interview mit Christian Gross, das heute im Kicker-online steht.
Schweiz: Interview mit Christian Gross - 15.07.2005 10:20
"Wir wollen den Titel, Cup und die Champions League"
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Vor dem Beginn der neuen Spielzeit in der Schweiz sprach der kicker mit dem Trainer des FC Basel. Im Interview äußerte sich Christian Gross (50) über die Ziele des Klubs, den Transfermarkt und die Konkurrenz.
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Entschlossen in die Saison: Basels Coach Christian Gross.kicker: Kurz vor Meisterschafts-Beginn, spüren Sie schon das gewisse Kribbeln Herr Gross?
Christian Gross: Das wird noch kommen. Aber das ändert nichts an unseren Zielen: wir wollen den Titel verteidigen, den Cup holen und uns für die Champions-League-Gruppenphase qualifizierten.
kicker: Wie geht man als Trainer damit um, wenn der Kader noch einer Baustelle gleicht?
Gross: Ja gut, das Fundament steht. Wir müssen schauen, dass wir einen passenden Nachfolger für Huggel finden. Das könnte Ba sein, der zuletzt in Sfax spielte. Außerdem ist Stürmer Carignano unsicher, der schon lange mit Adduktoren-Problemen laboriert.
kicker: Wie wollen Sie die Abgänge von Degen, Huggel und Zwyssig – um nur einige Stammspieler zu nennen – kompensieren?
Gross: Wir haben viel versprechende Talente geholt. Baykal aus Thun ist ein großer Hoffnungsträger, wie auch Kuzmanovic und Rakitic. Zum anderen kehren Langzeit-Verletzte wie Mladen Petric, Murat Yakin, Smiljanovic und vor allem Ivan Ergic zurück. Ergic fiel fast zwei Jahre mit Depressionen aus.
kicker: Mit Gimenez, Rossi, Murat Yakin, Kleber und Chipperfield stehen fünf weitere Stammspieler vor dem Absprung. Kann man sich da konzentriert vorbereiten?
Gross: Dieser Transfermarkt! Das sind fast italienische Verhältnisse. Es ist ja gut, wenn die Spieler des FCB gefragt sind. Klar, die Südamerikaner nutzen die Schweiz als Durchgangsstation für die größeren Ligen. Murat ist ein großartiger Fußballer, aber er muss erst mal hundertprozentig fit werden. Er hat noch einen Vertrag und ich glaube, dass er bei uns bleibt.
kicker: Sie haben trotz der vielen Fragezeichen den Titelgewinn ausgegeben. Ist das realistisch?
Gross: Ist es. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft. Der Ehrgeiz und der Charakter sind die wichtigsten Eigenschaften.
kicker: Bei den Neuzugängen fehlen große Namen. Hat Frau Oeri keine Spendierhosen mehr an oder kommt noch was?
Gross: Dem ist nicht so. Unsere Transferchefin hat noch immer die Mittel. Es ist so, dass der Schweizer Markt ausgetrocknet ist. Ausländer, die uns weiterbringen würden, kommen nicht unbedingt in die Schweiz. Da sind England, Spanien oder Deutschland interessanter. Also müssen wir uns anders orientieren.
kicker: Sie haben die Argentinier mit europäischen Pässen ausstaffiert. Wollen Sie weitere Südamerikaner holen?
Gross: Wir müssen uns wappnen. Diese Saison dürfen wir noch mit fünf Brasilianern gleichzeitig auflaufen. Aber für die kommende Saison ist eine Reduzierung der Nicht-EU-Ausländer geplant.
kicker: Seit 42 Spielen sind Sie daheim ungeschlagen. Glauben Sie, dass Sie die 50 Spiele schaffen?
Gross: Das ist unser Ziel. Aber eigentlich wollen wir 52 Spiele schaffen, dann hätten wir eine Serie von 1969 bis 72 geknackt – damals spielte Helmut Benthaus noch beim FCB.
kicker: Sie streben den dritten Titel in Folge an. Wen sehen Sie als ernsthaften Konkurrenten an?
Gross: Die Young Boys haben aufgerüstet, spielen im neuen Stadion, müssen aber mit dem Erwartungsdruck fertig werden. Und natürlich GC, wo Trainer Hans-Peter Latour gute Arbeit leistet. Und wir müssen mit einem Außenseiter wie Thun in der Vorsaison rechnen.