Ich bin nicht gegen das Stadion. Im Gegenteil habe ich 2 x Ja gestimmt zum Stadion, und damit habe ich mehr gemacht fürs Stadion als viele, die sich hier mit Hetzreden gegen "Öko-Teorroristen" profiliert haben (das ist explizit nicht auf #10 bezogen; er hat im Gegensatz zu vielen anderen viel fürs Stadion gemacht und im Grossen und Ganzen auch fair argumentiert).
Doch auch als Stadionbefürworter war und bin ich der Meinung, dass die Stadiondebatte korrekt und anständig geführt werden muss. Die von der CS initiierte Hetzkampagne gegen Anwohner und Umweltverbände war sowas von unappetitlich, dass ich sie nicht unterstützen konnte, wiewohl ich das Stadion Zürich gerne gesehen hätte.
Die CS hat gesagt, dass wegen dem höheren Interesse am Fussball niemand das moralische Recht zum Rekurs habe, auch nicht die Umweltverbände - und nun rekurriert sie selber. Solches Verhalten stinkt zum Himmel und ist für den Zürcher Fussball absolut kontraproduktiv. Denn mit der Losung "wer fürs Stadion ist, ist gegen das Verbandsbeschwerderecht" haben die CS und ihre Hauspartei die Stadionbefürworter in zwei Lager gesprengt. Damit haben sie das Stadion bewusst begraben, um parteipolitischen Profit zu ernten.
Und ja, D., noch eine Bemerkung zu deinem "50'000-vs.-25"-Vergleich: Die Schweiz ist deshalb wirtschaftlich so stark, weil hier Rechtssicherheit herrscht - auch klare Mehrheiten können sich nicht in klar rechtswidriger Weise über auch noch so kleine Minderheiten hinwegsetzen. Das mag in Einzelfällen zu - auch für mich - unliebsamen Resultaten führen, doch auf Dauer stärkt die Rechtssicherheit unser Land und seine Wirtschaft. Deshalb lohnt es sich, für sie einzustehen - auch dann, wenn damit keine Sympathiepunkte zu gewinnen sind.