likavi hat geschrieben:Dieser Reflex jeweils, irgendeine "Gruppe" zu finden, die für eine klare Niederlage verantwortlich sein soll, nervt. Für einen Unverbesserlichen hier sind es "die Ausländer", für andere sind an Niederlagen jeweils automatisch "die Jungen" schuld.
Vujevic hat eine starke Partie gemacht, genauso Ligue vor allem in der 1. Halbzeit. An "den Jungen" lag es wirklich nicht. Bei den ersten beiden wegweisenden Gegentoren spielt jeweils Kamberi (25) eine entscheidende Rolle. Vor dem dritten verliert Chouiar (26) unnötig den Ball und beim Freistoss nach dem anschliessenden Konter hat Brecher (31) seine Torhüterecke nicht im Griff. Beim vierten Gegentor ist die Seite von Mendy (30) entblösst. In der 2. Halbzeit waren Chouiar und Zuber (33) diejenigen Spieler, die am stärksten abgetaucht sind und früh aufgegeben haben. Von ihnen ist zumindest offensiv gar nichts mehr gekommen. Klar hätte Fiorini seine drei, vier Standards besser schlagen können, aber das war bei Chouiar bei seinen ersten Einsätzen auch nicht besser.
Leider haben einzelne Schiedsrichter die Tendenz, an junge Spielern viel schneller Karten zu verteilen. Man erinnere sich beispielsweise an die harte Gelb-Rote Karte gegen Roméo Beney (FCB) damals im Letzigrund. Das hat seine Entwicklung geknickt. Oder jetzt die absurden Gelben Karten gegen Vujevic und Tsawa beim ersten halb Foul / halb Schwalbe des Gegenspielers.
Und von wegen Klubs mit Spielerberatern an der Spitze. Solch ein Klub ist zur Zeit auf dem besten Weg, Schweizer Meister zu werden. Der FCB hat mit diesem Spielervermittler einen grossen Umbruch im Kader über mehrere Jahre hinter sich. Letzte Saison war der FCB schon am 30. Spieltag fix in der Relegation Group. Und das mit einem drei Mal höheren Budget als der FCZ. Nun auf diese Saison hin waren sie in ihrer Entwicklung soweit, dass sie sich bei den Transfers stärker auf die sportlichen als auf die finanziellen Aspekte fokussieren und teure Spieler wie Shaqiri, Traoré oder Otele holen konnten. Irgendwie muss man es ja schaffen, nachhaltig konkurrenzfähig zu bleiben. Da helfen viele Zuschauer in einem selbst bewirtschafteten Stadion oder auch Transfereinnahmen - sofern man keinen reichen Onkel aus Amerika hat. Der FCB hat dies dank dem Know-how ihres ehemaligen Spielerberaters mittlerweile hinbekommen.
Der FCZ ist trotz grossen Umbruchs im Sommer und im Winter immer noch im Rennen um die Championship Group. Und dann ist da auch noch der Faktor Shaqiri. Aktuell ist er einfach in Fahrt. Für einige der beste Schweizer Fussballer aller Zeiten. 2x Champions League-Sieger, 1x Englischer Meister, 3x Deutscher Meister, 32 Tore in 125 Länderspielen (häufig wichtige), und an einem der legendärsten Siege in der Vereinsgeschichte des FC Liverpool entscheidend beteiligt.
Was mich "nervt", ist dieser Reflex von einigen Usern hier, eine andere Sichtweise gleich mit einem Tritt zu kontern, statt einfach nur mit Argumenten. Einigen geht es offenbar nicht nur ums Rechthaben, sondern auch ums Austeilen. Aber sei's drum, das Forum wird mir eh zunehmend egal.
Um es trotzdem nochmals inhaltlich zu versuchen:
Ich wollte die Niederlage nicht den Jungen in die Schuhe schieben, sondern sagen, dass man mit etwas mehr Kontinuität auf dem Matchblatt aus meiner Sicht mehr Punkte auf dem Konto hätte. Ich bin voll dabei, dass man viele Junge auf dem Platz hat, aber es sollten mMn öfter dieselben sein. Von den regelmässigeren Einsätzen würden auch die engesetzten Talente stärker profitieren und vielleicht wäre es ja auch für die arrivierten Spieler einfacher, wenn sie sich im Verlaufe der Saison nicht ständig an neue Mitspieler anpassen und diese in den Profibetrieb einführen müssten.
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