Alex Frei

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
Simon

Beitragvon Simon » 23.06.04 @ 11:08

Möchte auch noch kurz was zu der ganzen Sache loswerden.

Alex Frei hat sich in dieser Aktion völlig daneben benommen, keine Frage und hat wohl auch mit seiner Aktion dem Schweizer Fussball geschadet ABER Alex Frei hat sicher bisher immer voll für die Nati eingesetzt. Er kämpft, motiviert andere und ist immer mit vollem Herzen dabei. Ich denke er hat in einem Affekt gehandelt. Deswegen sollte man ihn nicht verurteilen. Ausserdem war die Aktion des Engländers auch nicht sauber. Wenn Köbi deswegen Frei nicht mehr aufbietet so wäre dies eine erhebliche Schwächung des Teams, auch in menschlicher Hinsicht. Solche Typen wie Frei aber auch Wicky, Cabanas u.a. brauchen wir in der Nati.


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Beitragvon Ultimo » 23.06.04 @ 11:15

guet gseit simon

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Beitragvon Ducati » 23.06.04 @ 11:53

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Florian
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Beitragvon Florian » 23.06.04 @ 12:04

Simon hat geschrieben:Möchte auch noch kurz was zu der ganzen Sache loswerden.

Alex Frei hat sich in dieser Aktion völlig daneben benommen, keine Frage und hat wohl auch mit seiner Aktion dem Schweizer Fussball geschadet ABER Alex Frei hat sicher bisher immer voll für die Nati eingesetzt. Er kämpft, motiviert andere und ist immer mit vollem Herzen dabei. Ich denke er hat in einem Affekt gehandelt. Deswegen sollte man ihn nicht verurteilen. Ausserdem war die Aktion des Engländers auch nicht sauber. Wenn Köbi deswegen Frei nicht mehr aufbietet so wäre dies eine erhebliche Schwächung des Teams, auch in menschlicher Hinsicht. Solche Typen wie Frei aber auch Wicky, Cabanas u.a. brauchen wir in der Nati.


Korrekt!

Zum Glück sieht Köbi das auch so, wie man dem (sehr interssanten) Interview im heutigen Tagi entnehmen kann:

«Mit den Moralisten habe ich Mühe»
Nationalcoach Köbi Kuhn zieht Bilanz - über den Fall Frei, Scheinheiligkeit und die EM-Entdeckung Vonlanthen.

Mit Köbi Kuhn sprachen Peter Bühler und Fredy Wettstein, Obidos
Köbi Kuhn, gab es in den letzten zweieinhalb Wochen Momente, in denen Sie genug vom Rummel um die Schweizer Nationalmannschaft und Ihre Person hatten?


Es gab diese Momente vor allem in den letzten Tagen. Da musste ich mich manchmal auf mein Zimmer zurückziehen, um mich zu erholen. Es wurde am Abend oft sehr spät, die Diskussionen wegen Alex Frei waren endlos. Viel Zeit, die ich für die Vorbereitung des Teams brauchen wollte, musste ich in den Fall Frei investieren. Ich musste mich von Zeit zu Zeit sammeln. Das Team konnte keinen Trainer vor sich haben, der am Einschlafen ist.

Mit dem Fall befassten sich vornehmlich die Rechtsanwälte in der Verbandsführung: Zloczower, Stadelmann, Gilliéron . . .

Es gab ja nicht nur den juristischen Aspekt, sondern auch den sportlichen. Kann Frei spielen? Kann er nicht spielen? Ich wollte ihn gegen Frankreich in der Mannschaft haben. Ich war einer von denen, die sagten: Wir müssen alles dafür tun, dass er nicht gesperrt wird.

Frei hat Gerrard nachweislich in den Nacken gespuckt . . .

. . . ja, ja. Aber es ist scheinheilig, jetzt zu sagen: Was ist dieser Frei für ein schlechter Mensch, ihn Lügner zu nennen. Das ist nicht korrekt. Er hat einfach eine Chance gesehen, aus dieser Sache herauszukommen. Auch auf Rat von anderen Leuten.

Von welchen?

Ich werde jetzt den Teufel tun, an dieser Stelle irgendwelche Namen zu nennen. Aber ich hätte ihm auch geraten, zu versuchen, da herauszukommen.

Haben Sie Frei nie zur Seite genommen und gesagt: «Alex, erzähl mir, wie die ganze Geschichte mit Gerrard abgelaufen ist.»

Natürlich habe ich mit ihm darüber gesprochen. Aber ich bin nicht bereit, den Inhalt dieses Gesprächs öffentlich zu machen. Wenn man weiss, was auf einem Fussballplatz alles geschieht . . . Von den Kroaten hätte man die Bilder auch aufblasen können, mit all diesen Ellbogenhieben und anderen Unsportlichkeiten.

Tatsache bleibt: Frei hat gespuckt.

Ja, und ich heisse das auch nicht gut. Aber wie diese Geschichte aufgebauscht wurde . . . Das Schweizer Fernsehen hat uns auflaufen lassen.

Das Schweizer Fernsehen kam zufällig und kurzfristig in den Besitz der Bilder.

Das kann ich einfach nicht glauben. Aber ich nehme das jetzt so zur Kenntnis.

Ihnen war in der Affäre Frei immer wohl in Ihrer Haut?

Nochmals: Ich weiss, was auf dem Platz geschieht. Es wird andauernd am Leibchen gezupft, einer rammt dem anderen den Ellbogen ins Gesicht . . .

Aber Frei hat gespuckt.

Ja.

Und der Verband versuchte Frei mit juristischen und taktischen Mitteln aus der Klemme zu holen.

Ich habe mit meinen Ansprüchen an Moral und Ethik kein Problem gesehen, dass er zunächst freigesprochen wurde. Ich habe mich darüber gefreut, obwohl ich wusste, dass er Gerrard angespuckt hatte.

Haben Sie während Ihrer Karriere als Spieler auch einmal gespuckt?

Ich bin auf jeden Fall angespuckt worden. (überlegt) Mir ist es zuwider, den Moralfinger gegen Alex Frei zu erheben. Mit den Moralisten, die sich jetzt alle in den Vordergrund drängen, habe ich Mühe.

Ist in den letzten Tagen Ihr Bild vom Nationalteam als Familie wegen der Affäre Frei erschüttert worden? Sie halten Werte wie Respekt und Ehrlichkeit hoch . . .

. . . ja, das tue ich. Und ich habe in dieser Hinsicht ein sehr gutes Bild vom Team. Es wäre ja nicht normal, wenn die letzten Wochen ohne Konflikte abgelaufen wären. Von 23 Spielern sind immer ein paar unzufrieden. Ein grosser Teil von ihnen will spielen, sonst sind sie enttäuscht. Insgesamt hat die Gruppe sehr gut funktioniert.

Hakan Yakin ärgerte sich über seine Auswechslung gegen England, Stéphane Henchoz machte in diesen Wochen in Portugal ständig einen unzufriedenen Eindruck, Pascal Zuberbühler drängte ins Tor . . .

Das alles ist mir nicht verborgen geblieben. Aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.

In die Schweizer EM-Bilanz fallen neben einem Remis und zwei Niederlagen auch zwei Platzverweise und der Fall Frei.

Die sportliche Leistung wir dadurch nicht geschmälert, im Gegenteil. Gegen Kroatien hat sich die Mannschaft in Unterzahl sehr gut gewehrt. (denkt nach) Natürlich sind Fehler passiert.

Gerade der Fall Frei hat den sportlichen Aspekt der Partie gegen Frankreich fast völlig in den Hintergrund gerückt.

Das hat mich gewaltig gestört. Die Mannschaft ist aber gut damit umgegangen. Sie hat sich auf das Spiel konzentriert.

Weil Frei gesperrt war, bekamen Sie die Gelegenheit, mit Johan Vonlanthen einen wunderbaren neuen Stürmer zu entdecken?

Ja, manchmal braucht es einen Wink des Schicksals, damit ein Spieler plötzlich ins Rampenlicht rückt.

Weshalb erhielt Chapuisat gegen Frankreich nicht die Chance, sich mit einem Kurzeinsatz vom Nationalteam zu verabschieden?

Ich brachte Rama für Gygax, ich dachte, vielleicht bricht der das gegnerische Tor ab . . . Wäre dieser Match bedeutungslos gewesen, hätte ich anders gehandelt. Dann wäre Chapuisat zu seinem Teileinsatz gekommen, hätte Zuberbühler gespielt . . .

. . . er ist nach Stiels Rücktritt die Nummer 1?

Ja.

Hat sich für Sie persönlich die Schweizer EM-Kampagne so entwickelt, wie Sie sich das vor der Anreise vorgestellt hatten?

Ich wusste schon vor der Ankunft in Portugal, dass ich jede Minute gefordert sein, dass ich keine Ruhe mehr haben würde. Und das war dann auch der Fall. Aber wenn dann noch Zwischenfälle wie der von Alex Frei dazukommen, dann macht das einen auf die Dauer schon extrem müde.

Welches war der schwierigste Moment?

Die Ungewissheit um Frei. Und später die Mitteilung, dass er von der Uefa gesperrt wird.

Und der schönste Moment?

Vielleicht als Vonlanthen das Tor gegen Frankreich schoss. An der Videowand im Stadion waren danach die Torschützen aufgeführt: Zidane und Vonlanthen. (er schmunzelt) Zehn Minuten vor Schluss hat der kleine Vonlanthen den grossen Zidane am Leibchen gezupft und gefragt, ob er es nachher mit ihm tauschen wolle. Der kleine Vonlanthen, der grosse Zidane . . .

Der Verband gratuliert sich heute, dass er Vonlanthen vor einem Jahr nach seinem ungebührlichen Verhalten in der U-21 nicht ausgeschlossen hat. (Er hatte sich vor einem Qualifikationsspiel gegen Tschechien geweigert, auf die Ersatzbank zu sitzen.)

Vonlanthen war damals 17, in diesem Alter darf man einmal einen Fehler machen. Es war richtig, dass keiner im Verband überreagiert hat.

Auch für Alex Frei wird die Tür nicht zugeschlagen?

Sicher nicht. Wir wollen uns ja nicht selber schwächen. Bevor Frei von der Uefa suspendiert wurde, wurde bei uns in der Führung darüber diskutiert, ob wir ihn intern sperren sollten. Ich war dagegen. Ich bin für den sportlichen Bereich zuständig, ich will die bestmöglichen Spieler auf dem Platz haben. Und eine interne Sperre gegen Frei hätte ich vor der Mannschaft niemals vertreten können. Man stelle sich das vor: Wir spielen bei einer Europameisterschaft, wir haben noch Chancen auf die Viertelfinals . . . Und nur, weil in der Öffentlichkeit ein riesiges Tamtam gemacht wird, sollten wir auf ihn verzichten?

Werden Sie mit Frei in den kommenden Tagen das Gespräch suchen?

Ich werde ihn unterstützen. Er braucht sicher Zuspruch, wenn die Uefa ihr Strafmass bekannt gibt.

Es drohen bis zu fünf Spielsperren.

Ja, und danach ist die Hälfte der WM-Qualifikation bereits vorüber.

Denken Sie bereits an diese Qualifikation und die ersten Spiele im September gegen die Färöer und Irland?

Wir haben die Färöer im Mai beobachtet, als sie gegen Holland spielten, wir beobachteten die Iren in ihren letzten beiden Auswärtsspielen. Der September kommt bald. Und vorher haben wir nur ein Testspiel. Am 18. August treffen wir voraussichtlich in der Schweiz auf Nordirland.

Stiel, Chapuisat, Celestini sind nicht mehr dabei, Frei ist wohl gesperrt. Wie sieht das Team in der WM-Qualifikation aus?

Es drängen Junge nach. Vonlanthen und Gygax gehören bereits zum Stamm. Barnetta ist ein interessanter Spieler.

Davide Chiumiento?

Er gefällt mir, er wäre eine Alternative zu Hakan Yakin hinter den beiden Stürmern. Ich habe ihn vor der EM ein paarmal angerufen, ich werde ihn nach der EM erneut kontaktieren. Aber er muss frei und ohne Zwang entscheiden, dass er für die Schweiz spielen will.

Eine Prognose zum Schluss: Wer wird Europameister?

Die Franzosen, das sagte ich immer.

Und gegen wen spielen sie im Final?

Gegen England. Unsere Gruppengegner im Final. Da wäre ich stolz, schliesslich haben wir gegen beide Mannschaften nicht so schlecht ausgesehen.


Interessant finde ich noch, dass Köbi zugibt, davon Kenntnis gehabt zu haben, dass Frei tatsächlich gespuckt hat. Damit können alle diese verlogenen Verbandsverantwortlichen endgültig ihren Hut nehmen, denn wenn es Köbi wusste, wussten es die Verbandsoberen sicher auch! Wenn sie das nicht tun, müssen sie per sofort abgesetzt werden.

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Kampfsau
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Beitragvon Kampfsau » 23.06.04 @ 12:09

Das Interview ist okay... mir passt einzig nicht, dass Kuhn das Spucken relativiert... Spucken kann man nicht mit Ellbogenhieben gleichsetzen... Spucken ist etwas vom Schlimmsten auf dem Fussballplatz...
sürmel hat geschrieben:Die Lehre der Woche: "nänned eues Chind nöd Levi Max, sus därfs nöd uf de Spielplatz".

Morgi

Beitragvon Morgi » 23.06.04 @ 12:15

Kampfsau hat geschrieben:Das Interview ist okay... mir passt einzig nicht, dass Kuhn das Spucken relativiert... Spucken kann man nicht mit Ellbogenhieben gleichsetzen... Spucken ist etwas vom Schlimmsten auf dem Fussballplatz...

Also ich hätte lieber (igitt wie widerlich) ein bisschen Spucke auf meinem Nacken als ein gebrochenes Schienbein oder so.

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Beitragvon franky » 23.06.04 @ 12:16

Es gab ja nicht nur den juristischen Aspekt, sondern auch den sportlichen. Kann Frei spielen? Kann er nicht spielen? Ich wollte ihn gegen Frankreich in der Mannschaft haben. Ich war einer von denen, die sagten: Wir müssen alles dafür tun, dass er nicht gesperrt wird.

Frei hat Gerrard nachweislich in den Nacken gespuckt . . .

. . . ja, ja. Aber es ist scheinheilig, jetzt zu sagen: Was ist dieser Frei für ein schlechter Mensch, ihn Lügner zu nennen. Das ist nicht korrekt. Er hat einfach eine Chance gesehen, aus dieser Sache herauszukommen. Auch auf Rat von anderen Leuten.

Von welchen?

Ich werde jetzt den Teufel tun, an dieser Stelle irgendwelche Namen zu nennen. Aber ich hätte ihm auch geraten, zu versuchen, da herauszukommen


genau das was ich (und andere) in diesem forum immer wieder betont haben. frei hat das sicher nicht alleine entschieden, und totti hätte bestimmt auch versucht, aus der sache rauszukommen, wenn die bilder nicht eindeutig gewesen wären!


Mir ist es zuwider, den Moralfinger gegen Alex Frei zu erheben. Mit den Moralisten, die sich jetzt alle in den Vordergrund drängen, habe ich Mühe.


word!!
Ich bin auch ein Keitaner

Ihr könnt uns schlagen so oft, und so hoch ihr wollt es wird trotzdem nie passiern,
dass auch nur einer von uns mit euch tauschen will, denn IHR seid nicht wie WIR!!!


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