gelbeseite hat geschrieben:Ich kann den Frust nach einer so deutlichen Niederlage verstehen, aber es ist schon abenteurlich, wenn man als FCZ mit 2 Punkten auf den ersten Platz den Trainer anzählt.
Wir haben letzte Saison ganz schlechte Erfahrungen gemacht mit "Trainer auf dem zweiten Platz anzählen". Ich finde, Moniz hat den FCZ mittlerweile in ruhigere Gewässer überführt nach ein paar clownesken Aktionen. So haben wir zwar gewiss noch spielerisch einige Defizite, aber Moniz' Mannschaft liefert konstant Resultate, obwohl wir einige verletzungsbedingte Ausfälle und Formkrisen zu beklagen haben.
Die herbeigeschriebene Achterbahnfahrt verstehe ich bedingt. Nach einem Sieg sehen uns die Einen kurz vor dem Titel, bei einer Niederlage befinden sich Andere im Tal der Tränen.
Viele scheinen vergessen zu haben, woher wir kommen. Vor Moniz wusste man schon gar nicht mehr, gegen welchen Gegner wir Punkte einfahren sollen. Nun haben wir nach 11 Runden mit Ligue, Chouiar, Perea und Emmanuel offensiv 4 Spieler, die neu dazu gekommen sind und Kamberi als Notlösung auf ungewohnter Position. Wieso erstaunt es uns, dass offensiv in manchen Spielen der Zug aufs Tor fehlt?
Der Eingang ist mir etwas gar pathetisch: Vor einem Jahr standen wir verlustpunktmässig genauso auf dem zweiten Platz nach 11 Runden - mit ähnlichen Fragezeichen bezüglich der Nachhaltigkeit der sehr positiven Resultate. Es ist nicht so, dass der FC Zürich ein Schwanzclub war und wir diese Saison Quantensprünge vorwärts gemacht haben. Wir waren und sind ein Team für die obere Tableauhälfte, vor allem wenn wir endlich wieder einen Stürmer haben, der diesem Namen gerecht wird.
Wir werden in der Offensive auch für die Versäumnisse der letzten Saison - Sommer- und Winterpause - bestraft, die einen radikalen Umbruch in diesem Sommer notwendig machten. Abseits der Neuzugänge halte ich nach 17 Pflichtspielen den fehlenden Zug auf's Tor für ein systemisches Problem in dieser Saison, das sich in fast allen Spielen manifestiert: Wir tun uns unglaublich schwer spielerisch Chancen zu erzeugen. Das ist ein Defizit, auch wenn wir die wenigen Chancen brutal effizient ausnutzen.
Der Weg zur Meisterschaft geht über einen minimalen Punkteverlust gegen kleinere Mannschaften, das wissen wir seit Favre. Das weiss auch Moniz, der deshalb jedes Spiel als Spiel des Lebens anpreist.
Jein. Wenn wir den Weg zur Meisterschaft beschreiten wollen, müssen wir die Bilanz gegen die obere Tableauhälfte der Liga aufbessern. Wir haben gegen Servette (1:3), Lugano (1:1), Basel (2:0), Luzern (1:1), und St. Gallen (1:4) fünf Punkte erzielt. Das ist ausbaufähig und setzt uns gegen kleinere Teams extrem unter Druck. Dort haben wir aber extrem konstant geliefert.
Jetzt Sion wegmachen und es ist Alles wieder Rainbow-Unicorn hier!