Die Trainer Frage

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MetalZH
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon MetalZH » 26.08.24 @ 17:28

Shorunmu hat geschrieben:
yellow hat geschrieben:Ich verstehe einfach nicht, weshalb Bajrami unter Moniz nicht mehr in der ersten Mannschaft des FCZ spielen soll.
Gut, vorläufig ist er in die U21 versetzt worden, aber Moniz hat doch gesagt, dass es ab und zu mit ihm zu einem Clash kommen kann, man aber erwachsen sei und sich deshalb nach kurzer Zeit wieder vertragen soll.


Weil Moniz ein Heuchler ist


Also man kann ihm ja einiges vorwerfen, aber das sehe ich jetzt wirklich nicht. Magst du das begründen?

Aus meiner Sicht wirkt er eher extrem stur auf seine Prinzipien fixiert und dadurch unflexibel - wohl gerade in Konfliktsituationen. Deshalb hatte ich schon vor dem Saisonstart meine Befürchtung eingebracht, dass er schnell ganz abstürzen könnte, wenn es mal nicht läuft.
Aber das sollte keine "Prognose" sein, es ist einfach eine These aus meiner Erfahrung mit ähnlichen Charakteren. Allerdings weiss ich nicht, wie er wirklich tickt, besonders im 1:1. Fast alles hängt von der Kommunikation ab und vielleicht ist er da ja stärker, als ich es ihm aufgrund seiner Aussagen in Interviews und an PKs attestiere.
Und vielleicht (hoffentlich!) bleibt er ja auch einfach erfolgreich, dann ist eh alles in Butter. :-)
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laberspace
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon laberspace » 26.08.24 @ 23:12

rai_vital hat geschrieben:Zum Schluss: Leute, die unseren aktuellen Fussball qualitativ nicht gut genug finden, sollten sich mal an unsere Meistersaison zurückerinnern. Auch wenn es in der Nachbetrachtung nicht mehr so präsent ist, aber wir haben auch damals die Gegner selten wegdominiert, viel mehr hatten wir oft das Quäntchen Glück auf unserer Seite und haben aus einer Chance gleich zwei Tore gemacht.

Da täuschst du dich gewaltig. Wir hatten DIE ACHSE mit Doumbia - Blerim - Marchesano - Ceesay und auch Tosin. Mit Glück hatte das wenig zu tun.
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camelos
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon camelos » 27.08.24 @ 8:28

Quelle Tagesanzeiger:





Emotionaler Ricardo Moniz
Nach dem Schirmwurf: Warum der FCZ-Trainer so polarisiert
Bei anderen Clubs war Ricardo Moniz im Schnitt kaum ein Jahr im Amt. In Zürich glauben die Verantwortlichen, dass er den FCZ auf ein anderes Niveau heben kann.


Am Ende stand sogar die Polizei vor dem Haus des Trainers des FC Zürich. Für alle Fälle.

Es ist beispiellos, was vor einer Woche beim Cupspiel in Zug geschehen ist. Dieser Schirmwurf des Vaters von Labinot Bajrami auf Ricardo Moniz, weil der seinen Sohn erst ein- und keine 20 Minuten später wieder ausgewechselt hat. Umso bemerkenswerter ist es, dass die öffentliche Meinung – soweit sie durch Onlinekommentare und soziale Medien abgebildet werden kann – nach einem derartigen Vorfall merkwürdig ambivalent bleibt.

Nicht dass der Austicker des Vaters Zuspruch erhalten würde. Doch es fällt auf, wie oft zugleich das Verhalten des Trainers infrage gestellt wird. Dabei ist Moniz so erfolgreich wie kein Coach vor ihm beim FCZ gestartet. Sieben Siege in seinen über die Sommerpause gezählten ersten acht Matches seiner Amtszeit bedeuten Vereinsrekord. In der aktuellen Saison stehen die Zürcher mit ihm nach vier gespielten Partien an der Spitze der Super League.

Eigentlich müsste Moniz unter den FCZ-Fans also unbestritten sein. Aber die emotionalen Auftritte an der Seitenlinie, die harte Hand, wenn Spieler sich auf dem Feld nicht seinen Erwartungen gemäss verhalten, seine Aussagen, die ohne Filter daherkommen: All das wird in Zürich ebenfalls registriert.


Und es stellt sich die Frage: Was treibt den FCZ-Trainer um? Warum tut er, was er tut? Weshalb müssen ihn drei Assistenztrainer zurückhalten, wenn er sich über einen Lausanne-Assistenten aufregt? Wieso hat er in den neun Partien dieser Saison schon dreimal einen Spieler wieder vom Feld beordert, den er kurz zuvor eingewechselt hatte?

Dabei ist es den Verantwortlichen beim FCZ wichtig, jeden Wechsel einzeln zu betrachten. Doron Leidners Herausnahme im Startspiel in Yverdon war demnach so etwas wie der Schutz eines nach einer schweren Verletzung noch überforderten Spielers. Jonathan Okita wurde Opfer seines fehlenden Abwehrwillens im Kampf um die Millionen in der Conference League. Und Bajrami schliesslich soll sich erst nicht an die Anweisungen gehalten und dann auch noch verbal abschätzig reagiert haben.

Für den Club also drei ganz unterschiedliche Fälle. Trotzdem bleibt das Resultat dasselbe: ein Spieler, dem für alle sichtbar mitgeteilt wird, dass seine Leistung ungenügend war. Und man wüsste schon gerne, woher der Hang zu dieser Massnahme kommt, die man konsequent nennen mag – oder unnachgiebig.

Moniz weiss, dass es mit ihm zum Clash kommen kann
Moniz redet derzeit nicht öffentlich. Aber der 60-jährige Niederländer hat sich in seiner Karriere oft genug erklärt. In Aussagen, die sich eins zu eins wiederholen oder sich zumindest stark ähneln, dass sie seine Überzeugungen widerspiegeln dürften. Drei Punkte stechen dabei heraus.

Da ist erstens die Sache mit der Diskussionskultur. Direkt und durchaus konfrontativ soll sie sein. Nicht nur von seiner Seite her – auch von den Spielern. In Zürich hat er bei seiner Vorstellung als Interimstrainer im Mai gesagt, mit ihm könne es schon mal zum «Clash» kommen, zum Zusammenstoss. Und angefügt, dass ihn das keineswegs störe. Da wusste er allerdings noch nichts von fliegenden Regenschirmen.

Wer zu nett ist, verliert Spiele
Woher dieser Glaube kommt, dass Reibung und starke Charaktere den Erfolg bringen, hat er vor drei Jahren in einem Podcast geschildert. Stürmer Ruud van Nistelrooy habe ihm einmal die Erfolge von Manchester United unter Manager Alex Ferguson erklärt.

Nicht die Qualität der Trainings sei entscheidend gewesen. Sondern, dass Ferguson nur Spieler verpflichtet habe, die unbedingt gewinnen wollten. Moniz selber war in der Blütezeit der United von 2005 bis 2008 Technikcoach beim Ligakonkurrenten Tottenham und stellte im Vergleich fest: «Wir dagegen hatten nette Jungs. Wir waren zu nett.»

Ein zweites Wort, das er selber immer wieder verwendet, ist «kompromisslos». Wer nicht immer hundert Prozent gibt, verliert Spiele. Wer sich als Nachwuchsspieler nicht tagtäglich reinhängt, ist verwöhnt und verpasst die Karriere. «Erfolg gibt es nur über Härte», sagte er in einem Interview mit dem Sportportal Spox. Nach diesen Kriterien setzt er Spieler ein – und wechselt sie auch wieder aus.

Drittens kommen «Philosophie» und «Loyalität». Ein Club muss für ihn eine klare Idee haben, die er von den Jüngsten im Nachwuchs bis ins erste Team durchzieht. «Eine DNA», nennt er das jeweils. Und der Verein muss felsenfest hinter ihm als Cheftrainer stehen.

Rücktritte aus eigenem Antrieb
Weil Moniz selber konsequent ist, geht er auch schon mal von selber, wenn es für ihn nicht mehr passt. «Ich erwarte absolute Loyalität gegenüber mir und meiner Philosophie», hat er 2018 über seinen Abgang bei Salzburg gesagt, «diese habe ich nicht mehr gespürt. Deshalb ergab es aus meiner Sicht keinen Sinn mehr, weiterzumachen.»

Bei Trencin trat er nach knapp vier Monaten zurück, nachdem er immer wieder mit den slowakischen Schiedsrichtern aneinandergeraten war und glaubte, die Resultate würden darunter leiden. «Ich habe das Gefühl, dass der Verein unter meiner explosiven Art leidet», schrieb er zum Abschied.

Keine Angst vor Konflikten, der unbedingte Glaube an die eigenen Ideen, keine Lust auf Kompromisse und ein hoher Loyalitätsanspruch: Mit diesem Profil war er seit 2011 bei elf Clubs im Schnitt jeweils weniger als eine Saison lang als Cheftrainer im Amt.

Beim FC Zürich ist die Führung überzeugt, dass Ricardo Moniz genau mit diesen Eigenschaften den Club auf ein höheres Niveau heben kann.
5.2.22 Derby GCN-FCZ 1:3
Transpi in der SK:
ZÜRI SINDER NO NIE GSI, JETZT SINDER NÖD MAL ME GC

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Shorunmu
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Shorunmu » 27.08.24 @ 9:12

MetalZH hat geschrieben:
Shorunmu hat geschrieben:
yellow hat geschrieben:Ich verstehe einfach nicht, weshalb Bajrami unter Moniz nicht mehr in der ersten Mannschaft des FCZ spielen soll.
Gut, vorläufig ist er in die U21 versetzt worden, aber Moniz hat doch gesagt, dass es ab und zu mit ihm zu einem Clash kommen kann, man aber erwachsen sei und sich deshalb nach kurzer Zeit wieder vertragen soll.


Weil Moniz ein Heuchler ist


Also man kann ihm ja einiges vorwerfen, aber das sehe ich jetzt wirklich nicht. Magst du das begründen?

Aus meiner Sicht wirkt er eher extrem stur auf seine Prinzipien fixiert und dadurch unflexibel - wohl gerade in Konfliktsituationen. Deshalb hatte ich schon vor dem Saisonstart meine Befürchtung eingebracht, dass er schnell ganz abstürzen könnte, wenn es mal nicht läuft.
Aber das sollte keine "Prognose" sein, es ist einfach eine These aus meiner Erfahrung mit ähnlichen Charakteren. Allerdings weiss ich nicht, wie er wirklich tickt, besonders im 1:1. Fast alles hängt von der Kommunikation ab und vielleicht ist er da ja stärker, als ich es ihm aufgrund seiner Aussagen in Interviews und an PKs attestiere.
Und vielleicht (hoffentlich!) bleibt er ja auch einfach erfolgreich, dann ist eh alles in Butter. :-)


Wenn du nur austeilen kannst, oft auch unter der Gürtellinie, aber jetzt das Opfer spielst, dann ist das heuchlerisch.

Und nein, ist er nicht. Weiss ich aus sicherer Quelle. Sein Umgang ist unterirdisch
gelbeseite hat geschrieben:Wem unfertiger Wein schmeckt (mit allem Respekt, aber pfui) soll sonst mal das Poulet 20min zu früh aus dem Ofen nehmen oder die Kartoffeln 15 Minuten zu früh aus dem Wasser. Etwa das selbe Erlebnis und nicht mal teurer als das fertige Produkt.

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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon devante » 27.08.24 @ 9:52

Für mich hat Moniz vor allem ein Problem: Er hat sich die falsche Sportart ausgesucht. Seine Methoden, sein Mindset, seine Energie....das alles würde viel mehr ins Eishockey oder Rugby passen. Fussball ist ein Memmensport und wird es immer mehr. Daher rieb er sich auch immer so schnell auf in seinen bisherigen stationen.....

Im Eishockey gibt es mitlerweile auch andere Trainer-Typen (e.g. Skandinavien) welche erfolgreich sind. Im Fussball sind seine Methoden aber mitlerweile wohl etwas gar oldschool, die neuen modernen snowlake-(möchtegern)-millionarios kann er so wohl nur bedingt hinter sich scharen. Mir persönlich gefällt die mentalität, aber dass sie (vor allem in der Schweiz) nicht gut ankommen, ist klar. Ja nicht zu direkt, ja nicht zu viel kritisieren, unbedingt einen konsens finden der für alle stimmt......da ist Moniz ein erfrischender Gegenpol, der wohl leider zeitlich begrenzt ist.
BORGHETTI

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Shorunmu
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Shorunmu » 27.08.24 @ 9:55

devante hat geschrieben:Für mich hat Moniz vor allem ein Problem: Er hat sich die falsche Sportart ausgesucht. Seine Methoden, sein Mindset, seine Energie....das alles würde viel mehr ins Eishockey oder Rugby passen. Fussball ist ein Memmensport und wird es immer mehr. Daher rieb er sich auch immer so schnell auf in seinen bisherigen stationen.....

Im Eishockey gibt es mitlerweile auch andere Trainer-Typen (e.g. Skandinavien) welche erfolgreich sind. Im Fussball sind seine Methoden aber mitlerweile wohl etwas gar oldschool, die neuen modernen snowlake-(möchtegern)-millionarios kann er so wohl nur bedingt hinter sich scharen. Mir persönlich gefällt die mentalität, aber dass sie (vor allem in der Schweiz) nicht gut ankommen, ist klar. Ja nicht zu direkt, ja nicht zu viel kritisieren, unbedingt einen konsens finden der für alle stimmt......da ist Moniz ein erfrischender Gegenpol, der wohl leider zeitlich begrenzt ist.


Gibt ca. 1000 Abstufungen zwischen den beiden Polen welche du beschreibst. Nicht nur schwarz oder weiss. Und egal wie streng du bist, mit Menschen solltest du umgehen können, wenn du mit einem Team erfolgreich sein möchtest.
gelbeseite hat geschrieben:Wem unfertiger Wein schmeckt (mit allem Respekt, aber pfui) soll sonst mal das Poulet 20min zu früh aus dem Ofen nehmen oder die Kartoffeln 15 Minuten zu früh aus dem Wasser. Etwa das selbe Erlebnis und nicht mal teurer als das fertige Produkt.

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sub
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon sub » 27.08.24 @ 16:52

"Eine Mannschaft führen können", "Das Team verlieren", "Mit Menschen umgehen können". Alles Schöne Sätze. Die Frage ist, wie messt ihr das? Breitenreiter hat Pollero vor versammelter Mannschaft rasiert und zwar aufs Gröbste. Er hat ihm vor versammeltem Team gesagt, dass er unter ihm keine Chance hat, ausser alle anderen Stürmer verletzen sich. Ist das die feine Art?
Breitenreiter meinte, dass es nicht darum gehe "das Team/die Kabine für sich haben zu müssen" er hat betont, dass es für ihn lediglich wichtig sei, 4-5 Spieler zu haben, auf die er bauen kann. Alle anderen seien austauschbar. Und er hat das auch so kommuniziert. Entweder ihr macht das was Ihm und den Führungsspielern passt oder ihr könnt gehen. Moniz ist da ziemlich ähnlich aber halt nicht Deutscher Muttersprache. Da tönen die Sätze nicht so geschliffen wie bei einem Deutschen, beim hören dessen Sprache bei den meisten Schweizern sowieso schon ein Bückling folgt, da man sich nicht ebenbürtig fühlt.
Moniz braucht keinen Bajrami. Moniz braucht keinen Okita. Und Moniz braucht auch keinen Leidner. Er braucht Brecher, Katic, Gomez, Bledi, Marchesano und evtl. einen im Sturm. der Rest ist Beigemüse. Austauschbar. Nicht schön zu hören aber Realität aus der Perspektive eines Moniz oder eben auch eines Breitenreiters früher.
Die Frage die sich stellt ist, ob eine solche Art der Führung auch bei negativen Resultaten funktioniert? Breitenreiter hatte das Glück, (mit dem FCZ) nie in eine wirkliche Krise geraten zu sein. Das selbe hoffe ich nun bei Moniz, denn solange er Erfolg hat, werden ihm die Leitwölfe folgen. Alle anderen dürfen oder können eben gehen.

PS: Die Frage, ob es bessere Alternativen der Führung gibt ist damit natürlich nicht beantwortet.
Dä chunnt no!


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