Beitragvon baudry_weiss » 19.09.22 @ 8:28
Die Bilanz nach insgesamt 18 Spielen (Ernstkämpfe) ist desaströs. Ich war mir vor der Saison sicher, dass der FCZ es nach dem sensationellen Gewinn der Meisterschaft schwer haben wird, zumal ja auch das Programm mit der Doppelbelastung ziemlich happig ist. Nun kann aber eine erste Bilanz gezogen werden.
Bezüglich FF war ich mir bisher noch etwas unsicher, wie ich ihn einschätzen soll. Über die Resultate müssen wir nicht diskutieren, die sind schlecht, doch es gab auch immer wieder spielerische Ansätze, die mich positiv stimmten. In einigen Spielen war man ebenbürtig, teils sogar (zumindest phasenweise) die bessere Mannschaft. Da habe ich in den letzten 15 Jahren schon schlechteren Fussball vom Stadtclub gesehen. Spielerisch halte ich die Mannschaft nach wie vor für gut. Was aber auffallend ist in dieser Saison, dass die Mannschaft immer wieder zum kollektiven Black-Out neigt. Vier Tore gegen YB in 23 Minuten, drei gegen Sion in 11 Minuten und der Tiefpunkt drei gegen Basel in sieben Minuten. In den letzten Spielen kommen jetzt auch noch die späten Gegentore dazu. Die Mannschaft ist also zu wenig cool, das Spiel einfach zu Ende zu spielen oder agiert ungeschickt und bekommt im dümmsten Moment ein Gegentor. Auch das sind Black Outs. Ein weiteres Muster sind die Standardtore, die sie auch sehr spät bekommen. Der FCZ bekam so viele Standardtore und Kopftore. Auch da ist Basel der Tiefpunkt. Drei Kopfball-Gegentore. Anscheinend scheint die Zustimmung nicht zu stimmen. Warum kommen immer wieder in den entscheidenden Momenten Gegenspieler völlig frei zum Kopfball? Warum lernt die Mannschaft nicht aus den Fehlern? Tut das eine Mannschaft nicht, dann ist sie auch nicht zu einer Entwicklung fähig. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft ein "Kopf(ball)problem" hat. Der Trainer kann helfen das zu lösen, doch ist das FF nicht zuzutrauen. Ich sehe auch, dass die Spieler in einer ziemlich heiklen Situation stecken. Vor Monaten noch umjubelter Meister, nun bringt man die Resultate eines Absteigers mit. Viele Spieler sind im Kopf nicht frei und viele Spieler enttäuschen mich, die ich letzte Saison noch bewunderte. Der Einsatz lässt auch immer wieder zu Wünschen übrig. So wie sich Omeragic gegen Lugano beim 0:1 verhielt, war eine Frechheit. Solche Beispiele gibt es genügend.
Der FCZ hat im Moment einen Lauf. War es in der letzten Saison ein positiver Lauf, ist es in dieser Saison zunehmend ein negativer Lauf. Immer wieder versucht der FCZ diese negative Spirale zu brechen. Es gelingt ihm nicht. Sechs Niederlage in Folge sind ein klares Zeichen. Wie kann diese negative Spirale durchbrochen werden? Wahrscheinlich braucht es einen Trainerwechsel. Die Erfolglosigkeit hat sich inzwischen in den Köpfen der Spieler festgesetzt, es braucht unbedingt neue Impulse. Diese können nur von einem neuen Trainer kommen. Die Schwierigkeit wird nun sein, den richtigen Trainer zu finden. AC wird wohl erst den Trainer ersetzen, wenn er den richtigen Mann gefunden hat. Ob das in den nächsten zwei Wochen sein wird, sei mal dahingestellt. Ich würde es mir wünschen. Ich möchte endlich wieder einmal ein freudiges Erlebnis mit dem FCZ haben und nicht nach jedem Spiel ein Frust verarbeiten müssen.