argus hat geschrieben:Ich habe Vertrauen zu unseren Behörden. Klar sind immer Menschen am Werk, welche Fehler machen können. Aus beruflichen Gründen reise ich sehr viel. Wenn ich sehe, was an anderen Orten abgeht, lerne ich immer wieder erneut, unseren letztlich recht gut funktionierenden Rechtsstaat zu schätzen. Wer jetzt einfach auf Polizei und Staatsanwaltschaften einprügelt und diese als unfair, parteiisch, dumm usw. bezeichnet, der macht es sich etwas zu einfach. Am Anfang steht immer eine Straftat..
Hoffentlich nimmst du es anderen nicht Übel, wenn man dein Vertrauen beim besten Willen nicht teilen kann. Gerade wer Figuren wie Karin Keller-Sutter beobachtet, wird mit Befremden feststellen dass man Seitens der Behörden lieber Ende Jahres einen Bericht mit grossen Zahlen (hard facts, Verhaftungen, Erfolgsmeldungen etc.) veröffentlicht, was dann vielleicht die Karriere pusht, als man besonnen den Bürgern einen Dienst erweist. Sie steht indes mit ihrer Haltung nicht alleine da, je länger je mehr wird nach angelsächsischem Vorbild mehr Härte, Disziplin und Ordnung den Weg in unseren Alltag finden.
Als aktuelles Beispiel kann man hier David Cameron nennen, der nicht mal eine Woche nach Ausbruch der Unruhen, sinnbildlich und quasi als erste Handlung verkündete, man werde in der Verfolgung der Aufständischen sich nicht durch Datenschutz- und Menschenrechte aufhalten lassen, sondern alles in der Macht stehende tun, um die Chaoten hinter Schloss und Riegel zu bringen. In den Büchern die ich über das Thema gelesen habe, ging man noch von Weltkriegen und Epidemien aus. Offenbar dachten selbst die grössten Gesellschaftspessimisten nicht, dass eines Tages für die Aufhebung besagter Rechte ein Paar brennende Häuser genügen würden.
Die gute alte Staatsgläubigkeit und der Volksmund "Wo rauch ist, ist auch Feuer" kann man nicht argumentativ bekämpfen. Glaube ist Wissensresistent. Offenbar reicht dir auch nicht, dass es viele, gut dokumentierte Fälle gibt, wo eben Macht missbraucht und Übergriffe stattfinden. Ich hoffe es bedarf keiner Erwähnung, dass sich dies nicht nur auf das Umfeld von Fussballspielen beschränkt.
Dabei sei auch erwähnt, dass meiner Meinung nach keine bösen Menschen oder ähnliches in diesen heikeln Positionen sitzen. Dennoch muss sich jeder die Frage stellen, wem er wie viele Kompetenzen geben will.