FCZ - Wohin des Weges?

Diskussionen zum FCZ
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Sandman
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Beitragvon Sandman » 30.08.07 @ 16:18

Herr Elsener hat geschrieben: Mit ihrem Kult-Image machen sie ihren wirtschaftlichen Erfolg unabhängig von den sportlichen Resultaten.



Kultig ja, wirtschaftlich Erfolreich nicht wirklich. War St. Pauli nicht gerade kürzlich wieder kurz vor dem Bankrott, sodass sogar die Bayern Untstützung anboten?
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devante
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Beitragvon devante » 30.08.07 @ 16:22

@elsener

musste 2xhinsichauen bei deinem text. ist der wirklich von dir?
toller post!

Nur glaube ich kaum, dass ein Image à la st. pauli im sinne von canepa ist.

Um einen Club nach einem Vereinswechsel neu zu positionieren braucht es mehr als nur eine Saison.

Wie sich unser Präsident aber unsere Positionierung vorstellt, kann man aber ansatzweise bereits erkennen........ Uli Hoeness lässt grüssen...
BORGHETTI

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Herr Elsener
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Beitragvon Herr Elsener » 30.08.07 @ 16:25

devante hat geschrieben:@elsener

musste 2xhinsichauen bei deinem text. ist der wirklich von dir?
toller post!

Nur glaube ich kaum, dass ein Image à la st. pauli im sinne von canepa ist.

Um einen Club nach einem Vereinswechsel neu zu positionieren braucht es mehr als nur eine Saison.

Wie sich unser Präsident aber unsere Positionierung vorstellt, kann man aber ansatzweise bereits erkennen........ Uli Hoeness lässt grüssen...


danke.
das interessante dabei ist ja, dass für eine wie oben beschriebene positionierung bereits alle voraussetzungen erfüllt wären...

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LuisCypher
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Beitragvon LuisCypher » 30.08.07 @ 23:11

Eine Vorraussetzung hat sich mit Sven Hotz leider verabschiedet und damit aktuell auch die Möglichkeit/Ansicht, den FCZ und die Südkurve als die wandelnde Freak-Show der Schweiz zu vermarkten.Kann mir aber auch nicht vorstellen, das wir uns alle schweizweit gerne als Junkies vermarkten lassen möchten und der Verein damit die Kohle einstreicht.

Die zweite Möglichkeit liegt in dem immensen kulturellen Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz, wo eben genau dieses Thema sich hier garantiert nicht vermarkten lässt, viel zu frisch ist noch der gescheiterte Versuch "Blattspitz".

Drittens ist St.Pauli, trotz des guten Merchandising und eines fast immer vollen Stadions permanent Pleite. Das hat dazu geführt, das Bayern mehrere Freundschaftsspiele zur Rettung des FC. St Pauli durchgeführt hat und Uli Hoeness sogar vor dem letzten Pokalspiel in Hamburg Kuchen für den guten Zweck verkauft hat. Im T-Shirt: Weltpokalsieger-Besieger-Retter...will hier einer regelmässige Wohltätigkeitsveranstaltungen des FC Basel und die Gigi arbeitet einen Tag umsonst im Sonnenstudio im T-Shirt Gönnervereinigung "rettet" die Freak-Show?Buah, bei dem Gedanken muss ich kotzen.

Was für den FCZ möglich wäre, ist ein Anlehnung an das Erfolgsmodell FC Schalke 04, da die beiden Vereine in ihrer Geschichte und Fankultur sehr ähnlich sind und dies sich auch hier einigermassen vermarkten lässt: Der Arbeiterklub...aber irgendwie ist es in diesem Land leider nicht schick, sich als Arbeiter zu outen...und ich höre jetzt schon das gemaxe:Meister der Herzen...tja, aber eben der geilste Club der Welt!
Die dicksten Eier hat der nicht darauf herumreitet denn am end ist das End zu End

Roberto Di Matteo

Beitragvon Roberto Di Matteo » 31.08.07 @ 8:27

Herr Elsener hat geschrieben:Schauen wir nach Norddeutschland, sehen wir ein sehr interessantes Phänomen. Ja, der FC. St. Pauli… spielt in der 2. Bundesliga und hat den fünfthöchsten Merchandise-Absatz aller Clubs in Deutschland. St. Pauli ist Kult; Fans gibt’s auf der halben Welt. Kürzlich auf der Werdinsel, eine junge Frau ruft ihrem Hund: „St. Pauli, mach Platz!“ Ich bin alles andere als ein St. Pauli Fan, aber ich bin von deren Konzept fasziniert. St. Pauli hat etwas Einzigartiges erreicht: Mit ihrem Kult-Image machen sie ihren wirtschaftlichen Erfolg unabhängig von den sportlichen Resultaten. Was gibt es Idealeres für einen Fussball-Club? Und selbst wenn sie dann mal Erfolg haben (Cup, Aufstieg, etc) freut man sich umso mehr für den Underdog.
Ich weiss es zwar nicht genau, aber ich bin überzeugt, dass dahinter eine ausgeklügelte Marketingstrategie steht, welche aufgeht. St. Pauli ist hoch kommerziell und hat das Image einer Genossenschaftsbeiz.
Versteht mich nicht falsch; ich will weder ein FCZ St. Pauli, noch will ich in die 3. Liga; obwohl gewisse Parallelen nicht von der Hand zu weisen sind: FCZ= Langstrasse, Kreis Cheib, kreativste Fans, Subkultur… etc.
Das Konzept St. Pauli könnte der FCZ Vereinsführung Impulse geben, wie es eben auch anders funktionieren könnte.
Gleichzeitig wäre die Vereinsführung gut beraten das kreative Potential der Fans (und insbesondere der SK) nicht zu bekämpfen, sondern zu nutzen. Zusammen mit der richtigen Strategie und einer klaren Positionierung gäbe es nur Gewinner.




guten tag herr elsener,

auch von meiner seite kompliment. gutes posting. du kannst es ja (wenn du nur willst:-) ).

den vergleich mit st. pauli finde ich nicht mal so schlecht. in der ganzen welt ist st. pauli ein begriff. nur, das auf den fcz zu übertragen ist illusion. dort ist etwas über jahre hinweg gewachsen, der verein passt mit seinen fans genau in dieses gebiet und der vorstand versteht es, mit den mehr als bescheidenen mitteln, den club optimal zu vermarkten. auch ist jeder am spiel zugelassen - ausser das millerntor ist ausverkauft. aber fast jeder der nach hamburg geht und sich in die unheimlichen gefilde st. pauli wagt, möchte auch ein fussball spiel an jenem ort sehen, wo totenköpfe eckpfahnen zieren.

sogar einer meiner lieblings-vereine, celtic glasgow, hat auf seiner homepage einen link zu st. pauli und dessen produkten.

und noch etwas. sogar st. pauli ist einiges professioneller als der fc zürich. wenn ich dort ein shirt bestelle, mt visa bezahle, bin ich innerhalb einer woche im besitz der utensilien. und all dies mit versandkosten von 10eur... genau gleich z.b. bei celtic. lieferfrist ca. 1 woche (bis max. 10 tage). hier hat unser fcz noch aufholpotential. insbesondere wenn man bedenkt, dass die fan-shirts, etc. in zukunft nur noch an 4 verkaufsstellen zu beziehen sind. shop, internet, ochsner und oechslin. 3 wochen sind doch etwas lang. nicht wahr?

nur, dies ist ein anderes, leidiges thema. vor etwas mehr als einem jahr musste unser fanbeauftragte noch jedes sportgeschäft im kanton abklappern, um die fcz-ware, shirts, urban-collection, etc, an den mann zu bringen. heute heisst es sogar bei langjährigen partnern; njet. der oechslin konnte sich gerade noch die shirts sichern. wenn mir nun von leuten mit db1 und db2 argumentiert wird und damit gerechtfertigt wird, dass fan-sachen nur noch vom club vertrieben werden, dann reibe ich mir irritiert die augen. wer nur nach dem motto der finanziellen optimierung vorgeht, also deckungsbeiträge als argument für die auslieferung bzw. belieferung liefert, dem ist schlichtweg nicht mehr zu helfen. sorry, der/die hat/haben die haftung zum boden verloren. dies leistet sich kein, aber wirklich KEIN, verein auf dieser welt. think about men!


und zu guter letzt; wenn man halt nicht nachkommt mit den bestellungen besteht immer noch die möglichkeit, teilzeitangestellte, studenten, etc. einzustellen. dies musste thun während ihrer cl-phase auch t(h)un. oder auch ich hatte in meinem job situationen, in welchen ich teilzeitangestellte oder studenten anstellte, um die bedürfnisse meiner kunden vollumfänglich zu befriedigen.

man kann nicht nur einerseits fordern und "saugen" und auf der gegenseite nur einen halbbbatzigen service leisten.

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pexito
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Beitragvon pexito » 31.08.07 @ 10:29

Ciao Di Matteo, Elsener,

Habe mal mit dem Elsener darüber diskutiert. Ja der FCZ ist nicht St.Pauli. Aber wenn ich jemand bitten würde, einen CH-Klub zu benennen der am ehesten mit St.Pauli verglichen werden könnte, es wäre der FCZ.

Und zum Thema Marketing, das sagt ja Elsener auch, dass hinter dem St.Pauli ein ausgeklügeltes Marketingkonzept steht. Was bei uns wohl kaum die Bezeichnung verdienen würde.

Allgemein ist das eine Problem die Positionierung des Vereins, die effektiv noch nicht wirklich herauszulesen ist. Ob jetzt das es gut ist oder nicht, für einen Nobelklub bieten wir einfach viel zu wenig Service, obwohl die Preise schon stimmen. Weiter darf man von einem Nobelklub Trasparenz erwarten und nicht billiges Geschwafel von Champions League oder unfertige Erklärung zum aktuellen Ticketing (Bern, Zürich oder doch UEFA?). Wie ein weiterer bekannter meint: "Preiserhöhung, wenns sein muss, aber für denselben Service?" Hier liegt die Krux. Die Wurst ist immer noch schlecht, Tische gibts zu wenig (zum Beispiel vor dem Eingang in den Tribünen, wenn man mit vollen Händen noch das Ticket zeigen muss!), Wartezeiten trotz Saisonabo, usw. Wer von uns glaubt wirklich daran, dass im neuen Stadion alles besser wird? Vielleicht kommt der Samichlaus doch noch, und nimmt gleich den Pancho mit.

Weiter dürfte das Hauptproblem, für jeden Klub dieser Welt, immer noch der sportliche Erfolg sein. Selbst ein Rekordmeister der die Massen hatte, samt Positionierung die angestrebt und erreicht wurde, konnte nach längerer Durststrecke, die keine war, die Zuschauer und somit das Budget nicht halten. Men bedenke: GC ist in den vergangenen zehn Jahren, dreimal Meister geworden, zuletzt im 2003. Basel hat sinkende Zuschauerzahlen und ich bin mir sicher, der nächste Sponsoringvertrag wird etwas milder ausfallen. Der FC Bayern kann es sich nicht leisten über längere Zeit erfolglos zu sein, deswegen haben sie auch 70 Mio. € verprasst. Das Resultat ist eindrücklich, Rekord-Dauerkartenabsatz und eine Riesenmannschaft, nach einer der schlechtesten Saison für Bayernverhältnisse seit langem. Unser FCZ setzt offensichtlich auch auf sportlichen Erfolg, dabei können wir nicht mal unsere Mannschaft zusammenhalten. Barmettler, Stahel, Eudis, Staubli, das sind die Schwergewichte im europäischen Fussball die einen Einzug in die CL garantieren. Die Diskrepanz zwischen den Vorstellungen im Marketing und der realen Fussballwelt sowie das Auftreten kann in Worten nicht gefasst werden.

Die Frage die sich hier einige stellen wird wohl bleiben: Was macht Canepa wenns sportlich mal nicht läuft? Den FC Bayern anpumpen? Oder doch schnell das Weite suchen?

Grundsätzlich gilt was die schlauen im Fussballbusiness, und davon haben wir beim FCZ den einen oder anderen auch, schon immer sagten: Sportlicher Erfolg lässt sich nicht planen!
"We will always rebel against a threatening defeat" RED REBELS

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devante
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Beitragvon devante » 31.08.07 @ 11:36

Ich möchte hier das Thema "Merchandising", welches Di Matteo in seinem letzten Post kurz gestreift hat nochmals aufgreiffen, da ich einen speziellen Bezug zu diesem thema bzw dieser Branche habe:

Wie kann es sein, dass ein solcher Club

-mit solchen Ambitionen
-so viel Erfolg hat wie seit 25 jahren nicht mehr
-Charakter-Spieler wie Chikahoui/Raffael/Hassli/Tihinen/Alphonse hat, welche man wirklich super vermarkten könnte
-einen Präsidenten, der sich Wirtschaftsmann schimpft (und dies ja in der Privatwirtschaft bereits eindrücklich bewiesen hat)

ein so MISERABLES merchandising hat?

um ein paar Beispiele zu nennen:
-4 verkaufsstellen?
-Lieferfristen im onlineshop von einem monat?

Produkteleichen/Poor-Dogs im Sortiment wie z.b. diese:
Bild
Bild (habs mir dennoch gekauft, jedoch wohl eher zum schlafen

Ich hatte mal zwischenzeitlich den Eindruck, wir sind auf den Weg zu Besserung, Linien wie z.b. die UC oder die Retroshirts waren ziemlich geil, aber die Meisterkollektion von diesem Sommer ist ja so was von grottenschlecht.

Fazit: Der FCZ hat (und hat dies schon seit dem Cupsieg vor 3 jahren) die Möglichkeit, ein x-faches an Merchandisingeinnahmen zu machen, hat dies aber komplett versifft. Hätte man hier ein fähiges Merchandising-Team an Board, müsste man nicht das ganze Budget auf die Zuschauereinnahmen abstützen, und könnte so auch humanere Ticketpreise / Saisonkartenpreise verlangen.

Das Merchandising ist jedoch nur einer von vielen Faktoren, welcher noch nicht optimal zu laufen scheint, auch unsere Low-Budget Sponsoren (für einen 2-fachen CH-Meister notabene) sind lächerlich.........

Um Misverständnisse zu verhindern:
Ich masse mir in keinster Weise an, unserem Präsi die arbeit/visioin/stategie zu diktieren, aber dass hier was nicht stimmt, sieht auch ein laie wie ich.....

so, en guete zäme
BORGHETTI


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