Beitragvon argus » 19.06.08 @ 18:18
@ pexito: selbst wenn Du eine Aktie kaufst und die Jahresrechnung studierst: Du wirst kaum viel klüger.. Die wichtigen Transfers werden ja eben von Privatpersonen finanziert und erscheinen, wenn schon, in deren Büchern. Der FCZ erhält allenfalls, wie Du schreibst, einen geringen Anteil am Gewinn.
Du zeigst die Problematik sehr gut auf: die Financiers können u.U. am Sportchef vorbei wichtige Personalentscheide treffen. Leider sind das nötige Kleingeld und der Fussballsachverstand in den wenigsten Fällen gleichermassen vorhanden. Noch viel schlimmer würde es, wenn diese Financiers dem Trainer auch noch den Einsatz "ihrer" Spieler befählen.
Dein Lösungsansatz, Kredite, allenfalls verzinst, heisst im Klartext: zahlen, Risiko nehmen, Schnauze halten. Grundsätzlich hast Du ja recht. Nur, ist das realistisch? Was bewegt einen Financier, sich zu engagieren, derartige Risiken zu nehmen ? Ich weiss es nicht, aber ich kann es mir vorstellen: diese Leute sind auf jeden Fall mal grosse Fans. Dann stehen Sie gerne in der Öffentlichkeit (wer würde sonst Canepa kennen, wann würde er sonst mal in der Presse erscheinen) und nicht zuletzt sind das auch ein Stück weit Gambler. Gerade Canepa und Strittmatter hätten das know how, um ihr Geld an der Börse gewinnbringend einzusetzen. Aber sie investieren einen beträchtlichen Teil in Fussballspieler. Ich denke, die haben Spass an diesem Spiel und freuen sich über Gewinne, welche sie dann zu "Experten" stempeln. Wahrscheinlich ist es aussichtslos, diesen Leuten zu vermitteln, sie würden besser den kompetenteren Sportchef gewähren lassen und lediglich Kredite zur Verfügung stellen.
Was ich aber auch glaube: die Risiken sind höher als die Chancen. Ein Glückstreffer ist möglich. Viele Investitionen laufen aber auch schief. Wie Du richtig schreibst: es fehlt die Transparenz, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass hier Millionen gescheffelt werden.
Was ich zudem glaube: Canepa, Strittmatter und Co. sind Fans wie wir; sie werden Gewinne weitgehend wieder in neue Transfers stecken. Zumindest sagen sie das immer und ich glaube ihnen das auch. Geltungssucht mag ein Motiv für ihr Engagement sein; Gewinnsucht eher weniger - diesbezüglich gäbe es bequemere und weniger risikobehaftete Wege.