Freitag, 14. Juli 2006 , ak
Communiqué der SFL
Die SFL-Klubs beschliessen restriktiveren Ticketverkauf für den Gästefansektor durch den Gastklub
Die 28 Klubs der Axpo Super League und der Challenge League haben heute an einer ausserordentlichen Generalversammlung in Muri b. Bern Massnahmen gegen die Gewalt in den Stadien beschlossen. Die reglementarischen Vorgaben gelten per sofort.
Die Weltmeisterschaft in Deutschland hat gezeigt, dass man rund um den Fussball ein friedliches Fest in toller Atmosphäre feiern kann. Diese Kombination aus emotionalem Spektakel und Fairness auf dem Platz und den Rängen wollen wir auch in der Axpo Super League und der Challenge League erreichen.
Die Klubs der Swiss Football League (SFL) haben reglementarische Anpassungen als Sofortmassnahmen beschlossen, die die echten Fans schützen und gewaltbereite Personen von den Schweizer Stadien ferngehalten sollen. Die Liga selber wird sich mit einer Beteiligung an gewissen Zusatzausgaben im Sicherheitsbereich bei den Klubs auch finanziell engagieren.
Zweitens lanciert die SFL mit einer Inseratekampagne in nationalen Medien zum Auftakt der Meisterschaft der Axpo Super League am kommenden Mittwoch eine Solidaritätskampagne gegen Gewalt in Schweizer Stadien, die in den nächsten Monaten sukzessive umgesetzt wird. Zusammen mit den Klubs, den Fans und den Partnern will die Liga für ein begeisterndes Fussballerlebnis werben.
Im Einzelnen wurden folgende reglementarischen Massnahmen beschlossen:
Bereich Gästesektor und Pflichten des Gastklubs:
. Personalisierung der Tickets für die speziell bezeichneten Gästesektoren:
Der Ticketverkauf für den Gästefansektor wird per sofort ausschliesslich über den Gastklub abgewickelt. Wer im Auswärtsstadion in diesen Sektor will, muss seine Personalien angeben und sich vor Ort ausweisen können. Die Tickets sollen vor allem im Vorverkauf abgesetzt werden. Die Liga lässt aber aus Gründen der Kundenfreundlichkeit den Gastklubs zum Beispiel die Möglichkeit offen, vor Ort beim Auswärtsstadion selber eine Tageskasse zu betreiben. Das Prinzip bliebe auch so gewahrt. Dies gilt nur für die Axpo Super League.
. Zusätzliche Pflichten der Gastklubs: Für die Betreuung und Beobachtung der Gästefans müssen die Gastklubs mehr Betreuungspersonal (Sicherheitsleute, Fanbetreuer) mitschicken. Zudem sind die Gastklubs verpflichtet, zur Beobachtung der Eintrittskontrolle und des Verhaltens im Gästesektor zumindest eine mobile Überwachungskamera einzusetzen. Dies gilt ebenfalls nur für die Axpo Super League.
Bereich „Fankurve“ der Heimmannschaft und Pflichten des Heimklubs:
. Zusätzliche Pflichten des Heimklubs: In Analogie zum Gastklub im Gästesektor muss auch der Heimklub für seine eigene „Fankurve“ zusätzliches Sicherheits- und Betreuungspersonal abstellen. Pro 50 Zuschauer, die sich in diesem Sektor aufhalten, müssen mindestens zwei Personen des Ordnungsdienstes plus zwei Fanbetreuer eingesetzt werden. Bei mehr als 500 Personen in der heimischen „Fankurve“ sind es je mindestens 20. Der Heimklub muss die Eintrittskontrolle sowie die Kontrolle des Verhaltens der Zuschauer in der Fankurve mit einer festinstallierten oder mobilen Videokamera gewährleisten.
Generelle Verpflichtungen:
. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass bei einigen Klubs die Sicherheitskonzepte auch aufgrund personeller Wechsel nicht mehr aktuell sind. Neu sind alle Klubs verpflichtet, dieses Sicherheitskonzept jährlich aufdatiert der Liga zur Prüfung vorzulegen. Die Behörden (Polizei, Sanitätsdienst, Feuerwehr) und allfällige private Ordnungsfirmen müssen das Konzept kennen. Diese Massnahme gilt für die Axpo Super League wie für die Challenge League.
. Bei Spielen der Axpo Super League sowie bei Spielen mit erhöhtem Risiko in der Challenge League muss der Gästesektor baulich von den anderen Sektor abgetrennt sein.
Quelle: fcz.ch
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