Beitragvon C.D.M. » 22.08.05 @ 20:29
Thun: Der doppelte Champions-League-Plan
BERN – Der FC Thun hat zwei Champions-League-Pläne bereit: Einen für das Spiel am Dienstag gegen Malmö, den zweiten für die nahe Zukunft, wenn das Wunder geschafft ist.
Plan 1 ist der sportliche: Wie kann das Überraschungsteam den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen? Trainer Urs Schönenberger: «Der Gegner ist mehr unter Druck als wir. Wir können auf Konter spekulieren.»
Gut möglich, dass Thun mit nur einer Sturmspitze (Neo-Natispieler Mauro Lustrinelli) beginnen wird. Schönenberger und seine Kicker, die mit zwei Triumphen in der Super League Moral tankten, stehen vor der grössten Sensation in der Champions League. «Die Tür ist weit offen, aber die Schwelle ist hoch», sagt Schönenberger.
Die Unwetter übers Wochenende beeinträchtigten die Vorbereitungen nicht. Das Highlight im neuen Stade de Suisse (SF2 live um 20.15 Uhr) wird vor der Rekordkulisse von rund 32´000 Fans stattfinden. Eine Bäckerei verkauft Thun-Torten, auf dem Rathausplatz ist eine Grossleinwand aufgestellt – und die Stadtverwaltung bewilligte eine Freinacht von Dienstag auf Mittwoch.
Gegner Malmö, der zuletzt in der Meisterschaft nur zwei Remis erreichte und sieben Runden vor Schluss den Anschluss an Leader Djurgarden verloren hat (5 Zähler Rückstand), reiste schon am Sonntag in die Schweiz. Trainer Tom Prahl: «Unsere nicht überzeugenden Resultate haben einige Unruhe in der Heimat gebracht. Wir müssen und werden uns am Dienstag steigern.»
Plan 2 wird in Thun nur im Falle einer Qualifikation für die Gruppenspiele aus der Schublade gezogen: Mögliche Verstärkungen für den intensiven Fussball-Herbst mit praktisch nur englischen Wochen.
Das geringe Kader und das kleine Budget wären nicht Champions-League-tauglich. Die Idee der Berner Oberländer: Sich bei europäischen Spitzenklubs umsehen, um Spieler bis im Dezember auszuleihen, welche keinen Stammplatz haben.
Das heisst: Hochkarätige Fussballer, die nur rund drei Monate für Thun spielen werden, ausleihen. Auch wenn diese so viel im Monat verdienen wie der Thuner Durchschnitt pro Jahr, könnte sich dies lohnen. Rund sieben Millionen Franken wären allein durch die Qualifikation gesichert, pro Sieg in den Gruppenspielen gäbe es nochmals eine Millionen Franken dazu.
Doch zuerst muss Plan 1 aufgehen Und wenn dann Basel am Mittwoch in Bremen den 2:1-Vorsprung ebenfalls verwalten kann, GC und der FCZ nach ihren 1:0-Hinspiel-Siegen gegen die polnischen Teams am Donnerstag in den Uefa-Cup einziehen würden, wäre die erfolgreichste Schweizer Fussball-Woche Tatsache – die ganze Schweiz drückt die Daumen.
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