Stellte seine Torgefährlichkeit bereits letzte Saison unter Beweis
Im FCZ-Sturm ergeben sich diverse Optionen, wobei ein positionsfremder Spieler die besten Karten hatKürzlich wurde der Abgang von Aiyegun Tosin in Richtung Ligue 1 bekannt, womit der FCZ wie schon in der Saison davor den besten Torschützen der abgelaufenen Spielzeit verliert. Und wie letztes Jahr könnte ein bereits vorhandener Spieler die Lücke füllen.
Die Lücke von Tosin gilt es bis auf Weiteres mit dem aktuellen Kader zu füllenNach dem katastrophalen Meisterschaftsstart und dem damit verbundenen Trainerwechsel von Franco Foda zu Bo Henriksen im letzten Oktober begannen sich die Stadtzürcher schrittweise zu fangen und ihr Punktekonto zu füllen. Ein zentraler Spieler im System von Bo Henriksen war Aiyegun Tosin. Der wirblige Stürmer war phasenweise fast alleine um die Offensive des FCZ bemüht und erzielte unter dem Dänen zehn Tore in 18 Ligaspielen. Sein Abgang hinterlässt zweifelsohne eine grosse Lücke, die es zu füllen gilt. Kürzlich liess Henriksen verlauten, dass man sich auf eben jener Position noch verstärken möchte. Bis es so weit ist, müssen aber andere in die Bresche springen.
Im derzeitigen Kader finden sich diverse Spieler mit Offensivqualitäten. Dazu zählen die etatmässigen Mittelstürmer Junior Ligue, Labinot Bajrami und Ivan Santini. Während die beiden erstgenannten erst 18-jährig sind und Bajrami noch kein Spiel für die 1. Mannschaft absolvierte, blickt Ivan Santini auf eine unglückliche erste Saison im Dress des FCZ zurück und wird auch diese Saison kaum Stürmer Nummer 1 sein. Hinzu kommen Bledian Krasniqi, Donis Avdijaj, Antonio Marchesano und Nils Reichmuth, die jedoch allesamt eigentlich im offensiven Mittelfeld beheimatet sind. Fragt sich also, wer den Abgang von Tosin bis zur geforderten Verstärkung im Sturm kompensieren soll. Jonathan Okita dürfte dabei die besten Karten haben.
Eigentlicher Flügel könnte wichtigster Torschütze werdenJonathan Okita darf sich gute Chancen ausrechnen, diese Saison zum wichtigsten Offensivspieler zu werden. Obwohl er eigentlich am liebsten auf der linken Aussenbahn aufläuft, hat er in der vergangenen Spielzeit bewiesen, dass er auch als Mittelstürmer überzeugen kann. Im 3-4-3 von Bo Henriksen gäbe es zwar optimal Platz für seine Vorstösse auf Linksaussen, allerdings fehlt dem Stadtclub nach heutigem Stand ein Spieler, der weiss, wo das Tor steht. In den ersten beiden Ligaspielen gegen Yverdon und Servette lief Okita zwar auf seiner angestammten Position auf, erzielte aber bereits seinen ersten Saisontreffer.
Dies im Gegensatz zu Daniel Afriyie, der die letzte Saison zwischen U21 und 1. Mannschaft hin und herpendelte, in den ersten beiden Saisonspielen jedoch zweimal als Mittelstürmer in der Startelf stand und dabei ohne Tor blieb. Bereits letztes Jahr überzeugte Okita regelmässig und war mit zehn Torbeteiligungen aus 29 Ligapartien hinter Top-Torjäger Tosin zweitbester Schütze im Team des FCZ. Momentan scheint er die grössten Torjägerqualitäten aufzuweisen und könnte für den Fall, dass nicht in absehbarer Zeit ein würdiger Nachfolger für Tosin verpflichtet würde, zum wichtigsten Spieler in der Zürcher Offensive avancieren.
Dafür müsste er sich wohl zum Mittelstürmer umfunktionieren lassen, was ihm mit Blick auf letzte Saison jedoch nicht allzu schwerfallen dürfte. Nur stellt sich dann die Frage, wer auf Linksaussen die Bälle in die Mitte flankt. Mit Blick auf das Spielsystem von Henriksen (3-4-3) scheint es am sinnvollsten, einen torgefährlichen Mittelstürmer zu engagieren, um Okita seine Qualitäten auf Linksaussen ausspielen zu lassen.
Erfolgreicher Saisonstart sollte nicht überbewertet werdenMit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen, darunter das eher unglückliche 2:2-Remis gegen Servette, legte der FCZ einen soliden Start hin. Allerdings darf dieser aufgrund des ersten Gegners nicht überbewertet werden. Mit Yverdon traf man zum Saisonauftakt auf den wohl schwächsten Kader der Liga, alles andere als drei Punkte wäre ein erster Rückschlag gewesen. Dies trotz der Tatsache, dass der Aufsteiger nur eine Woche später gegen niemand geringeren als YB im Wankdorf zu einem Punktgewinn kam.
Die Verfassung der FCZ-Mannschaft wird sich erst im Laufe der Hinrunde zeigen. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es momentan angesichts der noch jungen Saison viel zu früh für Bewertungen ist, machen diese auch aufgrund des momentanen Kaders wenig Sinn. So soll wie angekündigt noch ein etatmässiger Stürmer verpflichtet werden. Trainer Henriksen liess kürzlich verlauten, dass auch auf der Abgängerseite noch einiges vermeldet werden würde. Momentan werden 28 Spieler aufgelistet, womit man ohne Mehrfachbelastung durch europäische Klubwettbewerbe noch den ein oder anderen Spieler abgeben könnte. Erst wenn das definitive Kader steht und sich die Spieler aufeinander einstellen konnten, wird sich zeigen, wie gut die Mannschaft wirklich ist. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt es nicht nur für Okita, Tore zu schiessen.
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