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Diskussionen zum FCZ
yellow
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Re: Medien

Beitragvon yellow » 23.07.22 @ 11:38

In Sachen Franco Foda finde ich, dass wir uns möglichst unvoreingenommen selber ein Bild machen sollten. Dazu müssen wir aber etwas Gedult haben. Bei der nächsten Nati-Pause können wir eine erste Zwischenbilanz ziehen.

Was wir auf gar keinen Fall tun sollten, ist unser Urteil auf Meinungen aus den österreichischen Medien abstützen. So weit ich das überhaupt beurteilen kann, scheinen die Medienschaffenden in unserem östlichen Nachbarland noch bedeutend extremer zu sein als hier in der Schweiz. Da gibs nur schwarz oder weiss.
Die gleichen Leute, die Foda nach der Nicht-Qualifikation für die WM in der Luft zerrissen haben, hätten ihm ein paar Monate früher bei einer allfälligen Viertelfinalqualifiktaion gegen den den späteren Europmeister Italien ein riesiges Denkmal errichten lassen. Und alle, die besagtes Spiel gesehen haben, wissen, dass diese Qualifikation einzig am VAR scheiterte; der österreichische Führungstreffer wurde wegen eines vermeintlichen Offsides annulliert.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»


old guy
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Re: Medien

Beitragvon old guy » 23.07.22 @ 12:30

yellow hat geschrieben:Was wir auf gar keinen Fall tun sollten, ist unser Urteil auf Meinungen aus den österreichischen Medien abstützen. So weit ich das überhaupt beurteilen kann, scheinen die Medienschaffenden in unserem östlichen Nachbarland noch bedeutend extremer zu sein als hier in der Schweiz. Da gibs nur schwarz oder weiss.


ich hatte viele Jahre in Österreich zu tun, war oft in Wien und kann das nur bestätigen. Im Vergleich zur Wiener Schundpresse, die ORF Kommentatoren sind ein Bestandteil davon, ist der Blick geradezu ein Qualitätsblatt. Bilden wir uns ein eigenes Urteil.

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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 23.07.22 @ 12:48

Aus t-online vom 23. Juli 2022 nach dem Tod von Uwe Seeler.

Klaus Stürmer war "eine vo eus". Unvergessen.

Klaus Stürmer: Wie Uwe Seeler seinen besten Freund früh verlor

Sie wurden "die Zwillinge" genannt
Das traurige Schicksal von Seelers bestem Freund


"Er wird immer mein Freund und immer in meinem Gedächtnis bleiben". Uwe Seeler vor acht Jahren über seinen langjährigen Weggefährten und besten Kumpel Klaus Stürmer, den er früh verlor.

"Die Zwillinge", wie sie genannt wurden, mischten in den 50ern und frühen 60ern, noch vor Gründung der Bundesliga, den deutschen Fußball auf. Kennengelernt hatten sie sich bei der Jugend-Nationalmannschaft, verstanden sich auf Anhieb prächtig.

Stürmer lernte das Fußballspielen beim TSV Glinde, vor den Toren Hamburgs. Mit 18 schloss er sich 1953 dem HSV und stürmte fortan mit Kumpel Uwe. Zusammen gewannen sie 1960 die Deutsche Meisterschaft.

Ihre Leistungen blieben auch Bundestrainer Sepp Herberger nicht verborgen. Der Weltmeister-Trainer verhalf dem HSV-Duo zum gemeinsamen Debüt für Deutschland. Am 16. Oktober 1954 bei einer 1:3-Niederlage gegen Frankreich in Hannover. Während Seeler noch 71 weitere Partien für die DFB-Elf absolvieren sollte, ihr Kapitän wurde, kam für Stürmer – trotz Tor im ersten Einsatz – nur noch ein weiteres Länderspiel hinzu. Wegen der unbestrittenen Klasse des Halbstürmers und dem blinden Verständnis mit Seeler für viele Beobachter seinerzeit unverständlich.

An das großartige Zusammenspiel erinnerte sich auch Seeler gerne: "Wir waren neben und auf dem Platz ein Team. Bevor der eine zum Pass ansetzte, wusste der andere schon, wo dieser hingehen würde. Das Gespann Stürmer-Seeler passte einfach."

Bis zum Jahr 1961. Nach acht Jahren und 114 Toren in 158 Partien für die Rothosen wechselte Stürmer für kolportierte 96.000 D-Mark zum FC Zürich in Schweiz – aus Geldgründen. Mit dem FCZ wurde er zweimal Meister. Seine letzte Station wurde der FC Winterthur.

Dort blieb er bis zu seinem Karriereende - was tragischerweise nicht weit mit seinem Lebensende auseinanderfiel. Das Schicksal hatte zugeschlagen. Stürmer in der Frühphase der Saison 1970/71 die Diagnose Hodenkrebs. Im Frühjahr 1971 erklärte Stürmer seinen Rücktritt. Stürmers Frau Thody erzählte einmal: "Als Klaus schon todkrank war, wollte er unbedingt noch einmal seine alte HSV-Mannschaft treffen." Am 1. Juni 1971 erlag er seiner Krankheit. Zwei Monate vor seinem 36. Geburtstag.

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Don Ursulo
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Re: Medien

Beitragvon Don Ursulo » 23.07.22 @ 13:30

Zu Klaus Stürmer noch:
Der wurde damals nach dem Wechsel zu uns für die ganze Saison 61/62 gesperrt vom DFB. Edi Nägeli wusste das, aber er wusste auch, dass er einen Weltklasse Stürmer verpflichten konnte. Mit Stürmer (4 Saisons) wurde der FCZ exklusiv nur Meister oder Vize-Meister (je zweimal), und gewann 1966 auch seinen ersten Cupsieg, bei diesem Cupsieg u.a. beide Torvorlagen von ihm:
https://www.dbfcz.ch/spiel.php?spiel_id=2788
Nebst Fritz Künzli wohl der beste Stürmer, der je in unseren Farben gespielt hat.

Hier noch ein altes Foto von Uns Uwe (dritter von links) mit seinem besten Freund, Klaus Stürmer (links):
Bild
EDI NAEGELI - G.O.A.T. - #TBE
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Wer alles zu tun begehrt, was ihn gelüstet, muß entweder als König
oder als Narr geboren sein.
(Römisches Sprichwort)

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Re: Medien

Beitragvon Kollegah » 24.07.22 @ 17:57


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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 24.07.22 @ 18:00

Kollegah hat geschrieben:https://www.tagesanzeiger.ch/der-druck-steigt-vor-dem-millionenspiel-807636096889

Könnte jemand?

Ein 0:0 gegen Luzern ist das höchste aller Gefühle für den FCZ – er verbreitet bislang mehr Zweifel als Zuversicht, dabei kann er am Mittwoch gegen Karabach das erste Saisonziel erreichen.

Thomas Schifferle

«Besser», sagte Ancillo Canepa, und er sagte es im Brustton der Überzeugung. Besser soll der neue FCZ im Vergleich zum alten sein. Der alte wurde immerhin überlegen Meister.

An Canepas Prognose, zwei Tage vor dem Start in die Saison verkündet, wird der FCZ gemessen. Natürlich sind eine Woche und drei Partien erst ein Bruchteil einer Saison, und ein Spiel, ein Sieg, gerade am Mittwoch im Rückspiel gegen Karabach (19 Uhr), kann ganze Eindrücke verändern.

Die ersten Bilder vom neuen FCZ sind zwiespältig. Zum Auftakt in Bern genügte ein verschossener Penalty von Antonio Marchesano, um die ganze Mannschaft aus dem Gleichgewicht zu bringen und innert 23 Minuten in ein 0:4 zu stürzen. Am Dienstagabend in Baku, im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde zur Champions League gegen Karabach, verunglückte die erste Halbzeit komplett. Dank einer Steigerung nach der Pause gab es nur eine 2:3-Niederlage.

Am Samstag gegen den FC Luzern reagiert Trainer Franco Foda auf die erste Belastung und wechselt gleich sechs Spieler aus, die in Baku noch zur Startaufstellung gehörten. Statt Kryeziu, Aliti, Hornschuh, Dzemaili, Rohner und Gnonto stehen Mets, Seiler, Gogia, Conde, Okita und Tosin auf dem Platz. Foda ändert auch das System: weg von der Dreierkette, die unter André Breitenreiter sakrosankt und ein Schlüssel zum Erfolg war, zu einer Viererkette. Besser macht es das nicht, ausser zwei «halben Chancen» (Foda) hat die Mannschaft vor der Pause nichts zu bieten und nachher auch nicht wirklich mehr.

Alles wieder erarbeiten

Das 0:0 gegen Luzern muss das höchste aller Gefühle sein. Wenigstens kein Gegentor nach den sieben gegen YB und Karabach, wenigstens nicht verloren, weil Joaquín Ardaiz, Luzerns neuer Stürmer, bei seiner grossen Chance in der 51. Minute nur die Latte trifft und Mohamed Dräger kurz vor dem Ende mit seinem Schuss an Yanick Brecher scheitert.

Brecher, Goalie und Captain, will das Gute an der Leistung gesehen haben, eine Steigerung gegenüber den ersten beiden Auftritten. Es liegt im Auge des Betrachters, was eine Steigerung sein soll. Wenn Brecher recht hat, dann sagt das in erster Linie alles über die Leistungen in Bern und Baku aus. Jene gegen Luzern fällt jedenfalls ziemlich dürftig aus. Von meisterlicher Form ist nichts zu sehen. Ousmane Doumbias Präsenz fehlt wie auch Assan Ceesays auf einmal erstaunliche Qualität als Torjäger.

«Der Fussball lebt leider nicht in der Vergangenheit», sagt Foda noch vor dem Saisonstart. Und weist auf eines hin: Die Mannschaft muss sich das, was sie letzte Saison so sehr auszeichnete, erst wieder erarbeiten. Er meint das Selbstvertrauen, das Selbstverständnis, das Eingespieltsein, das Gefühl, im Flow zu sein.

Das Programm ist streng für Spieler, die es sich nicht gewohnt sind, in englischen Wochen zu leben. Taktische Weiterbildung ist kaum möglich. Bis zum 28. August stehen total 13 Spiele an, je sechs in Liga und Europacup, dazu eines im Schweizer Cup. «Die Erwartungshaltung ist riesig», sagt Brecher am Samstag, «wir wissen einzuordnen, dass wir letzte Saison etwas Unglaubliches leisteten. Wir machen uns keinen Stress.» Und Blerim Dzemaili fügt an: «Kein Grund zur Panik.»

Allerdings weist Dzemaili darauf hin, dass bei vielen die Champions League im Kopf sei. Das kann ablenken und belasten. Dzemaili findet das «menschlich», es sei auch «etwas Grosses», wenn man diesen Wettbewerb erreiche. Er ist schon dabei gewesen, als einziger der aktuellen FCZ-Ausgabe. Zwischen 2011 und 2015 bestritt er für Napoli und Galatasaray Istanbul 13 Einsätze in der Königsklasse.

Die Chance gegen Karabach

Und nun also dieses Spiel am Mittwoch gegen Karabach. Es bietet die Möglichkeit, Zweifel zu zerstreuen und schon jetzt das erste Saisonziel zu erreichen. Mit einem Sieg gegen die Aseris mit den unberechenbaren Stürmern Kady und Wadji ist die 3. Qualifikationsrunde zur Champions League gesichert und damit zumindest ein Platz in der Gruppenphase der Conference League.

Das Prozedere in der Qualifikation ist ziemlich verworren, aber es geht so: Wenn der FCZ in der 3. Runde zur Champions League verliert, landet er direkt im Playoff der Europa League. Und wenn er da verliert, kann er sich wenigstens mit der Teilnahme an der Conference League trösten. Die mag nur drittklassig sein, Millionen bringt sie trotzdem ein, die Canepa braucht, um das Defizit von rund 5 Millionen zu decken. 2,94 Millionen Euro beträgt das Startgeld, 166’000 Euro ist ein Punkt wert. Der FC Basel erspielte sich letzte Saison 9 Millionen Franken an Prämien.

380’000 Euro hat der FCZ bis jetzt durch die Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde auf sicher. 480’000 Euro kommen bei einem Weiterkommen gegen Karabach dazu. Bereits Millionen locken beim Einzug in das Playoff der Champions League. Und in der Gruppenphase wartet das grosse Geld, wie es YB vor einem Jahr mit 27,7 Mio Euro allein an Prämien verdiente.

Der FCZ hat da nur ein Problem. Er muss um einiges besser spielen als bisher, um nur schon Karabach zu bezwingen.

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starman
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Re: Medien

Beitragvon starman » 28.07.22 @ 14:27

Lausanne-Trainer Laurent Roussey: «In Basel werden von den Schiedsrichtern gewisse Entscheidungen schon vor Spielanpfiff getroffen.»
Quelle Blick 29.7.2013


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