Rekurs gegen Stadion wird weitergezogen

Diskussionen zum FCZ
Battle Axe
Beiträge: 13
Registriert: 23.04.04 @ 21:03

Beitragvon Battle Axe » 26.05.04 @ 3:47

Die wahre Frage ist...

Bild

Hat flo etwas mit dieser Vogelscheuche?

;)


Battle Axe
Beiträge: 13
Registriert: 23.04.04 @ 21:03

26. Mai 2004, 02:25, Neue Zürcher Zeitung

Beitragvon Battle Axe » 26.05.04 @ 3:53

«VCS darf keine Marionette der Politik sein»

Gabi Petri zum weiteren Vorgehen punkto Stadion Zürich

Im VCS brodelt es gewaltig. Zwischen der Zürcher Sektion und der Zentrale in Bern ist man sich nicht einig, wie es in Sachen Stadion Zürich weitergehen soll. In Bern will man die Beschwerde gegen das Projekt auf dem Hardturmareal fallenlassen, in Zürich hingegen ans Verwaltungsgericht ziehen. Gabi Petri, Co-Geschäftsführerin des VCS Zürich, die ungeachtet aller Kritik gradlinig ihren Kurs hält, nimmt Stellung zu ihrer Haltung und zu den Differenzen mit dem VCS Schweiz.


Der VCS Schweiz wollte die Beschwerde gegen das Stadion fallenlassen, die Sektion Zürich will nun doch daran festhalten. Was passiert jetzt intern im VCS, wer entscheidet, ob die Beschwerde weitergezogen wird?

Gabi Petri: Der VCS Schweiz hat eine dreitägige Frist, um beim Präsidenten der VCS- Rekurskommission gegen die Verfügung vorzugehen, die es dem VCS Zürich erlaubt hat, den Rekurs gegen das Stadion beim Verwaltungsgericht zu deponieren. Wenn der VCS Schweiz die Verfügung bekämpft, ist eine interne Einspracheverhandlung nötig, an der durch die Rekurskommission entschieden wird.

Der VCS Zürich ist noch glaubwürdig

Wie beurteilen Sie die Erfolgsaussichten der Zürcher Sektion in diesem internen Verfahren?

Ich möchte nicht vorgreifen, aber unsere Grundlagen sind ganz klar die Statuten und Reglemente sowie die Entscheide der VCS-Delegiertenversammlung vom 15. Mai. So gesehen bin ich zuversichtlich, dass der VCS Zürich Recht bekommen wird und an der Beschwerde gegen das Stadion festhalten kann. Es müssen im VCS bei Rechtsfällen immer rechtlich-sachliche Kriterien angewendet werden, das hat die interne Umweltverträglichkeits-Kommission ganz offensichtlich nicht getan.

Ist der VCS nach diesem Hin und Her noch glaubwürdig?

Der VCS Zürich ist sicher noch glaubwürdig. Der Vorstand des VCS Zürich steht einstimmig hinter der Meinung, den Stadion-Rekurs ans Verwaltungsgericht weiterzuziehen. Wir dürfen uns nicht zu einer Marionette der Politik machen lassen. Sonst würden wir unglaubwürdig. Das höchste Organ des VCS Schweiz, die Delegiertenversammlung, hat mit 53 zu 4 Stimmen zum Ausdruck gebracht, den Fall Stadion an die nächste Gerichtsinstanz weiterzuziehen. Dass dieser Entscheid vom VCS Schweiz nicht respektiert wurde, hat der Glaubwürdigkeit geschadet.

Tobt im VCS ein Machtkampf zwischen Zürich und der Zentrale in Bern?

Von einem eigentlichen Machtkampf kann nicht gesprochen werden. Aber es gibt Meinungsverschiedenheiten, das stimmt. Diese sollten nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen werden, wie das im Moment leider geschieht. Unklug war sicher auch, dass der VCS Schweiz die Beschlüsse der Delegiertenversammlung nicht korrekt kommuniziert hat. Es scheint, dass gewisse Leute im VCS Schweiz Mühe haben, die Meinung der Delegiertenversammlung zu respektieren. Die internen Probleme überlagern gegenwärtig etwas das Stadion-Projekt. Das ist schade.

Wie geht es weiter, wenn der VCS Zürich die Beschwerde gegen das Stadion schliesslich doch nicht weiterziehen kann?

Wenn wir die Vollmacht, die Beschwerde zu führen, verlieren, wird der VCS Zürich diesen Fall zu den Akten legen und nicht mehr am Verwaltungsgericht vertreten. Dann werden wir nicht mehr im Spiel sein.

Bei interner Niederlage ist der Fall erledigt

Wird dann der VCS im Baubewilligungsverfahren wieder in Erscheinung treten, wie das von der Zentrale in Bern angekündigt wurde?

Was den VCS Zürich betrifft: nein. Sicher nicht. Die relevanten Fragen punkto Zahl der Parkplätze und Fahrten sowie öffentlichen Verkehrs werden im Gestaltungsplan und in der Umweltverträglichkeitsprüfung geregelt. Im Baubewilligungsverfahren spielen sie nur noch eine untergeordnete Rolle. Da hat man unserer Meinung nach praktisch keine Einflussmöglichkeiten mehr, weshalb wir nicht mehr auftreten werden.

Übernimmt allenfalls der VCS Schweiz das Zepter in Zürich?

Das weiss ich nicht, aber wohl kaum. Es würde mich auf alle Fälle sehr erstaunen. In den letzten 13 Jahren ist es nach meinem Wissensstand nie vorgekommen, dass der VCS Schweiz einen Rechtsfall aktiv geführt hat. Der Zentrale fehlt es an Erfahrung und an genügend juristisch kompetenten Leuten, um sich mit einem so komplexen Projekt wie dem Stadion Zürich zu beschäftigen.

Battle Axe
Beiträge: 13
Registriert: 23.04.04 @ 21:03

26. Mai 2004, 02:25, Neue Zürcher Zeitung

Beitragvon Battle Axe » 26.05.04 @ 3:55

Die Credit Suisse ist guten Mutes

Hoffnung auf eine rasche Lösung für das Stadion Zürich

mbm. Obwohl immer noch zwei Rekurse und eine Stimmrechtsbeschwerde gegen das Stadion Zürich hängig sind (NZZ 25. 5. 04), hat Reinhard Giger, Leiter der Credit-Suisse-Immobilienabteilung, den Optimismus nicht verloren. Er ist zuversichtlich, dass sich sehr bald Lösungen finden, damit das Stadion auf dem Hardturmareal rechtzeitig für die Fussball-Europameisterschaft 2008 bereitsteht. Gigers Rechnung sieht so aus: Mit der IG Hardturm sollen Vereinbarungen getroffen werden, damit diese den Rekurs zurückzieht. Der VCS-Rekurs erledige sich vielleicht von selber, sagt Giger und hofft, dass sich die Zentrale des Umweltverbands durchsetzt und den Rekurs fallenlässt. Doch beim VCS wisse man nie, da ändere sich die Lage fast jeden Tag. Das Gute daran sei, dass das Pendel auch zugunsten des Stadions ausschlagen könne. Bleibt noch die Stimmrechtsbeschwerde von Rechtsanwalt Robert Wolfer. Dieser hatte angekündigt, dass er seine Beschwerde zurückziehe, wenn er als einziger Einsprecher übrig bleibe. Giger will ihn beim Wort nehmen.

Aktiv ist die CS nur bei der Suche nach einer aussergerichtlichen Lösung mit der IG Hardturm. Mit dieser laufen gemäss Aussage von Giger Gespräche, bei denen auch die Stadt dabei sei. Giger glaubt zu spüren, dass die Vertreter der IG Hardturm bald einlenken werden. Wo genau die CS Zugeständnisse machen will und kann, sagt Giger nicht, solange noch keine Entscheidung gefallen ist. Sicher gibt es kein Entgegenkommen der CS punkto Anzahl Parkplätze und Fahrten sowie punkto Baumasse. Laut Giger liegt nichts drin, was unter die vom Regierungsrat festgesetzten Zahlen geht.

Ein Einlenken der CS kann allenfalls bei der Quartiergestaltung und -erschliessung in Frage kommen. Denkbar sind Zusicherungen, welche die Entlastung des Quartiers betreffen. Ein Indiz dafür ist, dass Stadträte bei den Verhandlungen dabei sind. Es ist auch zu berücksichtigen, dass sich die Umgestaltung der Hardturmstrasse verschiebt, wenn das Stadion nicht gebaut werden kann. Die CS ihrerseits könnte noch den Quartierbewohnern dort im Stadion, wo Restaurants und Läden hinkommen, Räume zur Verfügung stellen.

Giger betont, dass er nicht blufft oder Zweckoptimismus verbreitet. Er blicke guten Mutes in die nahe Zukunft, und es sei ihm todernst, wenn er davon rede, dass sich der Rekurs der Anwohner bald regeln lasse. Die Vereinbarung mit der IG Hardturm will er schon nächste Woche, aber sicher in der ersten Hälfte des Monats Juni definitiv treffen. Bis dann sollte auch feststehen, wie sich der VCS verhält. Und wenn die Rechnung Gigers vollends aufgehen soll, muss nur noch Wolfer sein Versprechen einhalten.

Benutzeravatar
tscho
Beiträge: 247
Registriert: 10.02.03 @ 15:17

Beitragvon tscho » 26.05.04 @ 8:56

25.05.2004 -- Tages-Anzeiger Online
Kommentar: Ledergerbers verbale Gewalt

Von Daniel Suter

Ist der Mann bei Sinnen? Weiss er noch, was er sagt? In der «Tagesschau» vom Montag bezeichnete Stadtpräsident Elmar Ledergerber den Rekurs des VCS gegen das Einkaufszentrum im Stadion als «Terror». Und zum «Blick» sprach er von «Ökoterror».

Wer so daherredet, hat entweder keine Ahnung, was Terror ist, oder er hat alle Massstäbe verloren. Terror ist das Verbreiten von Schrecken in der Bevölkerung zu einem politischen Zweck. Oft sind es terroristische Bürgerkriegsgruppen, häufiger aber Staatsorgane, welche diese kollektiven Todesängste schüren. Die Menschen, die wirklicher Terror trifft, fürchten mit Grund um ihr nacktes Leben.

Und in Zürich? Da fürchtet sich ein Stadtpräsident vor der Blamage, dass ein Stadion nicht rechtzeitig fertig wird. Der Zorn macht Elmar Ledergerber blind. Sonst müsste er sehen, wie gross seine eigene Verantwortung am Stadiondebakel ist. Wer hat als Hochbauvorstand zwei Jahre verloren, weil er der unfinanzierbaren Idee eines kombinierten Stadions für Fussball und Leichtathletik nachrannte? Wer gaukelt seit einem Jahr der Bevölkerung vor, man könne das Stadion bis 2006 bauen - und unterschlägt, dass dies nur unter Verzicht auf legale Rechtsmittel möglich ist? Da war die Bauherrin Credit Suisse realistischer: «Mit Rekursen muss man bei einem solchen Projekt rechnen, sonst ist man blauäugig», sagte im Juni 2002 CS-Immobilienchef Reinhard Giger der NZZ.

Und nun soll also die gerichtliche Prüfung, ob das Projekt den geltenden Gesetzen entspricht, «Terror» oder «Ökoterror» sein? In einer Gemeinderatsdebatte vor zwei Monaten rempelte ein SVP-Vertreter den Stadtpräsidenten an und warf ihm eine «unsägliche Gesinnung» vor. In seiner staatsmännischen Antwort sagte Ledergerber, es sei das gute Recht der SVP, die Stadtregierung und ihn zu kritisieren. Doch er akzeptiere nicht die «verbale Gewalttätigkeit» des SVP-Gemeinderats. Der gleiche Elmar Ledergerber hat sich jetzt viel übler vergriffen. Den VCS des «Terrors» zu bezichtigen, ist inakzeptable verbale Gewalt. Dafür muss sich der Stadtpräsident entschuldigen. Und zwar genauso öffentlich, wie er den Vorwurf in die Welt posaunt hat.

üsee
Beiträge: 535
Registriert: 18.11.02 @ 21:26

Beitragvon üsee » 26.05.04 @ 9:40

Lieber flo

der VCS hat sich bezahlen lassen, wie dies öffentlich (am Fernseher) von Frau Teuscher bestätigt worden ist!!!!

Nur sieht dies der VCS nicht als unmoralisch an. Zudem seien damit nur die Aufwendungen des VCS beglichen worden.

Nicht nur ich sehe dies anders. Für mich ist dies unmoralisch und mafiös.

Und nun noch zu den 140 000 Mitgliedern. Alleine lizensierte Fussballspieler in der Schweiz gibt es 250 000. Nehmen wir alle Fussballinteressierten zusammen kommen wir auf eine Zahl, welche um ein Vielfaches höher ist als 140 000. Nun merken aber auch die Leichtathletikinteressierten, dass der VCS mit seiner aroganten Ignoranz das Meeting gefährdet. Darüber hinaus merken auch nichtsportinteressierte Bürger dieses Landes, was für einen Imageschaden für unser Land und für dessen Wirtschaft entsteht, wenn die Schweiz und insbesondere deren Wirtschaftsmetropole es nicht mehr fertig bringt eine Europameisterschaft so durchzuführen, wie diese ursprünglich geplant und vergeben wurde.

Auch wenn dies der VCS immer in Abrede stellt - nur der VCS trägt die Verantwortung dafür, wenn dieses Projekt (Stadion und EM) scheitert!

Der VCS wird es auch verantworten müssen, dass die Sportinteressierten mit vielen anderen Schweizer Bürger dafür sorgen werden, dass sich ein solches Theater nicht wiederholen wird und mit einer Volksinitiative das Verbandsbeschwerderecht kippen. Der Dank der anderen Verbände (welche dieses Verbandsbeschwerderecht nicht missbrauchen, sondern sinnvoll für die Umwelt einsetzen), ist dem VCS bereits heute sicher.

In diesem Sinne solltest Du, lieber flo, nun endlich klar Position beziehen. Entweder bist du für unseren FCZ oder für den VCS. Denn der VCS (insbesondere der VCS-Zürich) ist der Feind des FCZ!!
Der Stadtclub die Nummer Eins in der Schweiz

#10
Boulevard-Tippse
Beiträge: 1001
Registriert: 04.10.02 @ 12:06
Wohnort: Hotel Fünfeck

Beitragvon #10 » 26.05.04 @ 9:58

flo hat geschrieben:Dass auch mal eine ärgerliche Beschwerde ergriffen wird, ist halt der Preis, den wir für die schweizerische Demokratie bezahlen müssen. Ich glaube, es ist ein Preis, der sich lohnt.


Die schweizerische "Demokratie" sichert den schweizerischen Stillstand.

Flo, du weisst haargenau, dass deine Rechnung nicht mehr lange aufgeht ;-(
Membre du groupe Hassli

Benutzeravatar
Zappa
Beiträge: 1490
Registriert: 03.10.02 @ 14:02
Wohnort: Überall und nirgendwo

Beitragvon Zappa » 26.05.04 @ 9:58

üsee hat folgendes geschrieben:
Lieber flo

der VCS hat sich bezahlen lassen, wie dies öffentlich (am Fernseher) von Frau Teuscher bestätigt worden ist!!!!

Nur sieht dies der VCS nicht als unmoralisch an. Zudem seien damit nur die Aufwendungen des VCS beglichen worden.

Nicht nur ich sehe dies anders. Für mich ist dies unmoralisch und mafiös.

Und nun noch zu den 140 000 Mitgliedern. Alleine lizensierte Fussballspieler in der Schweiz gibt es 250 000. Nehmen wir alle Fussballinteressierten zusammen kommen wir auf eine Zahl, welche um ein Vielfaches höher ist als 140 000. Nun merken aber auch die Leichtathletikinteressierten, dass der VCS mit seiner aroganten Ignoranz das Meeting gefährdet. Darüber hinaus merken auch nichtsportinteressierte Bürger dieses Landes, was für einen Imageschaden für unser Land und für dessen Wirtschaft entsteht, wenn die Schweiz und insbesondere deren Wirtschaftsmetropole es nicht mehr fertig bringt eine Europameisterschaft so durchzuführen, wie diese ursprünglich geplant und vergeben wurde.

Auch wenn dies der VCS immer in Abrede stellt - nur der VCS trägt die Verantwortung dafür, wenn dieses Projekt (Stadion und EM) scheitert!

Der VCS wird es auch verantworten müssen, dass die Sportinteressierten mit vielen anderen Schweizer Bürger dafür sorgen werden, dass sich ein solches Theater nicht wiederholen wird und mit einer Volksinitiative das Verbandsbeschwerderecht kippen. Der Dank der anderen Verbände (welche dieses Verbandsbeschwerderecht nicht missbrauchen, sondern sinnvoll für die Umwelt einsetzen), ist dem VCS bereits heute sicher.

In diesem Sinne solltest Du, lieber flo, nun endlich klar Position beziehen. Entweder bist du für unseren FCZ oder für den VCS. Denn der VCS (insbesondere der VCS-Zürich) ist der Feind des FCZ!!

Word!!!


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Danizsc, Google [Bot], Schönbi_für_immer und 357 Gäste