Ostler hat geschrieben:Eigentlich ist es doch unwichtig, wie man nun das Talent von Magnin genau einschätzt. Fakt ist, dass man rein aus strategischer Überlegung an ihm festhalten muss. Und zwar langfristig. Alles andere wäre ein kommunikatives Desaster, welches uns noch lange, lange beschäftigen würde.
Der Grund für den Trainerwechsel war, wie übrigens klar kommuniziert, NICHT die konkreten Leistungen vom Team unter Forte, sondern dessen unterschiedliche Philosophie. Man hat ganz klar signalisiert, dass der Einbau der Jugend und die langfristige Entwicklung klar über kurzfristigen Erfolg gestellt werden. Wenn man jetzt, nach einer schlechten Punktebilanz, über den Trainer spekulieren will - bitte schön, man wird aber wohl enttäuscht werden.
Und das ist auch gut so!
Diese unsägliche Unart, in einem sportlichen Tief den Trainer zu entlassen führt nämlich genau immer schneller zu der Kultur, dass die Spieler den Trainer nicht mehr ernst nehmen und gemäss Medien "von diesem nicht mehr erreicht werden". Diese wissen nämlich ganz genau, dass er das schwächste Glied ist in der Kette, wenn mal nicht läuft. Die Spieler lesen auch in dem Medien. Die Spieler kennen und lernen das Business Fussball. Man festigt also mit Trainerentlassungen genau diesen Automatismus ein, den man damit eigentlich bekämpfen will: Spieler übernehmen keine Verantwortung mehr, der Trainer redet gegen eine Wand.
Wieso tut man es aber trotzdem immer wieder? Weil es oft kurzfristigen Erfolg verspricht. Neuer Trainer, neues Schaufenster für die Spieler, kurzfristig gute Leistungen - Bis die Scheisse wieder von vorne anfängt.
Genau deshalb hoffe ich inständig, dass sich der FCZ in den nächsten Monaten (und Jahren) gegen den Widerstand von wütenden Fans, Medien und Einflüsterern zu stellen vermag. Auch wenn die Zeiten härter werden sollten. Denn langfristig gewinnen wir nur einen Blumentopf, wenn die Message an die Spieler klar ist:
"Das ist unsere Idee, unsere Kultur und wir gehen den Weg so wie er geplant ist. Interne Quereleien, Blick-Interviews, Sticheleien und Arroganz schaden nur dem Verein und werden nur zu deinem persönlichen Misserfolg und nicht zur Entfernung eines unliebsamen Trainers führen."
Wenn ich das sehe und spüre, dann lebe ich von mir aus noch 4 Jahre mit den Plätzen 5 bis 8. Ich bin aber überzeugt, dass auf lange Sicht kein anderer Weg dazu führt, aus dem FCZ wieder einen richtig grossen Namen zu machen.
Danke, Ostler, für dein tolles Post!