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riot666
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Re: Medien

Beitragvon riot666 » 28.10.16 @ 14:34

Yekini_RIP hat geschrieben:Mussten sie das Bier nicht Ueli Forte (statt Uli) nennen wegen den Persönlichkeitsrechten oder so?...

naja, die biermarke heisst ja "Ueli Bier", somit war die namenswahl schon sehr naheliegend.
Burt hat geschrieben:Ich bin so schlecht da gibts gar kein stöhnen :)


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MetalZH
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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 28.10.16 @ 22:02

Offen für Neues
Der FC Zürich mandatiert mit Peter Knäbel einen externen Berater. Er wird einen Bericht über den Zustand der Nachwuchsabteilung verfassen. Das ist ein gutes Zeichen für den FCZ.

Es war ein öffentliches Versprechen, gegeben in der grössten Krise vor fünf Monaten, aber man dachte schon, Ancillo Canepa wolle nun vielleicht nichts mehr davon wissen; es sei einfach vergessen gegangen im Rausch der vielen Siege. Einen externen Berater hatte der Präsident des FC Zürich unmittelbar nach dem Abstieg Ende Mai angekündigt, jemanden, der auch seine eigene Arbeit durchleuchte. Aber je länger keiner kam und je häufiger der FC Zürich siegte, desto mehr schien die Sache unter den Tisch zu fallen, die vielleicht doch nicht so ernst gemeint war.
Doch der FCZ meint es ernst. Am Donnerstag hat er Peter Knäbel als unabhängigen Prüfer vorgestellt, der beim FCZ schon so lange Kandidat, aber immer irgendwie verhindert gewesen war. Knäbel, der ehemalige Technische Direktor des Schweizerischen Fussballverbandes und Sportchef des HSV, übernimmt ein Mandat und durchleuchtet die Nachwuchsabteilung des FCZ. Knäbel wird die «Academy» in den nächsten Wochen untersuchen und einen Bericht zuhanden der Vereinsführung verfassen.
Der sportliche Leiter Thomas Bickel sagt, es sei ein gutes Zeichen, dass sich der Verein zu diesem Schritt entschieden habe, man demonstriere damit den Willen, den Klub zu verändern, «diesen Schritt nicht zu machen, wäre gefährlich». Knäbel hat ein zeitlich limitiertes Mandat, schon auf die Rückrunde sollen seine Empfehlungen umgesetzt werden können, wie Bickel sagt. Das ist zwar nicht genau das, was ursprünglich angekündigt worden war, weil sich die Untersuchung allein auf den Nachwuchs beschränkt. Canepa hatte schon im September gesagt, die Dringlichkeit für Verbesserungsvorschläge im Profisport sei nicht gross, da sei man gut aufgestellt.
Bickel sagt, Knäbels Mandat sei «ein erster Schritt». Er schliesst nicht aus, dass weitere Überprüfungen folgen, «aber mit wem und wann diese unternommen werden, wissen wir noch nicht». Für ein paar Wochen öffnet der FCZ nun also seine Türen zur «Academy»; es ist nur eine kurze Zeit, und am Ende wird ein Stück Papier produziert, der Verein kann damit tun oder lassen, was er will. Das klingt vielleicht nicht nach viel. Aber das Signal ist gut: Der FCZ lässt sich auf Neues ein.

Q: http://www.nzz.ch/sport/fussball/fc-zue ... -ld.124833
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Robin
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Re: Medien

Beitragvon Robin » 01.11.16 @ 12:15

Schöpfer von «Stan the Hooligan» stirbt mit 52

Der Comiczeichner und Illustrator Christophe Badoux ist mit 52 Jahren überraschend gestorben. Er war unter anderem durch den FCZ-Comic «Stan the Hooligan» bekannt.
Comics und Ilustrationen waren seine Welt. Nun ist Christophe Badoux nicht mehr. Der 52-Jährige ist im Alter von 52 Jahren überraschend gestorben.
Badoux zeichnete ab den 1990er Jahren für verschiedene Zeitungen und veröffentlichte diverse Comic-Bände. In den Nullerjahren sorgte er unter anderem mit seiner Künstlerbiografie über Paul Klee in Comicform für Aufsehen.

Einen Namen machte er sich in Zürich nicht zuletzt mit seinen Comics «Stan the Hooligan». Diese drehten sich um einen FCZ-Fan und erschienen zunächst in einem FCZ-Fanzine, später online. 2014 wurde daraus auch ein Buch.

Badoux hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Quelle: 20min

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MetalZH
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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 01.11.16 @ 13:12

Robin hat geschrieben:Schöpfer von «Stan the Hooligan» stirbt mit 52

Der Comiczeichner und Illustrator Christophe Badoux ist mit 52 Jahren überraschend gestorben. Er war unter anderem durch den FCZ-Comic «Stan the Hooligan» bekannt.
Comics und Ilustrationen waren seine Welt. Nun ist Christophe Badoux nicht mehr. Der 52-Jährige ist im Alter von 52 Jahren überraschend gestorben.
Badoux zeichnete ab den 1990er Jahren für verschiedene Zeitungen und veröffentlichte diverse Comic-Bände. In den Nullerjahren sorgte er unter anderem mit seiner Künstlerbiografie über Paul Klee in Comicform für Aufsehen.

Einen Namen machte er sich in Zürich nicht zuletzt mit seinen Comics «Stan the Hooligan». Diese drehten sich um einen FCZ-Fan und erschienen zunächst in einem FCZ-Fanzine, später online. 2014 wurde daraus auch ein Buch.

Badoux hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Quelle: 20min


Das ist eine sehr traurige Nachricht. Mein Beileid an die Familie.
Und danke für alles...
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lapen
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Re: Medien

Beitragvon lapen » 01.11.16 @ 15:06

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/abschied-von-einem-hooligan-mit-charme/story/15072566 hat geschrieben:
Abschied von einem Hooligan mit Charme

Stan the Hooligan, die Zürcher Comicfigur mit Kultcharakter, gibt es nicht mehr. Ihr Schöpfer, der Zeichner Christophe Badoux, ist mit 52 Jahren gestorben.

Die Trauer ist gross: Nachdem Stan-Zeichner Christophe Badoux am vergangenen Freitag an einem akuten Herzversagen gestorben ist, hören die Abenteuer seiner populärsten Comicfigur auf. Marcel Gamma, der Texter der Comics, sagt gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnet: «Die Comicserie Stan the Hooligan wird nach dem Tod von Badoux nicht fortgeführt. Badoux und ich haben die Figur des kleinen FCZ-Südkurven-Ultras 2004 gemeinsam entwickelt und seither ununterbrochen gemeinsam publiziert.»

Christophe Badoux’ bekannteste Comicfigur ist gleichzeitig seine charmanteste. Stan the Hooligan steht komplett auf Fussball und mit Leib und Seele hinter dem FC Zürich. Stan ist im Letzigrund stets mitten in der Südkurve zu finden, auch wenn er von der Körpergrösse her zu klein ist, die Matchs überhaupt richtig sehen zu können – egal. Dafür unterstützt er seinen Stadtclub mit allen Mitteln: Gesang, Transparenten und Bierkonsum. Dazu ist er ein Befürworter der Pyrotechnik, schmuggelt er doch regelmässig Pyros ins Stadion («Das gehört doch zur echten Fankultur. Aber okay, kontrolliert abbrennen finde ich wichtig!»).

Erfolgreich mit Crowdfunding

Stans unvergesslichster Moment: die FCZ-Meisterfeier 2006 mit Präsident Sven Hotz auf dem Volkshaus-Balkon. «Hotz forderte mich zum Mittanzen auf, er sagte wörtlich: ‹Komm Kurzer, machen wir den Sven-&-Stan-Move.› Das war meine persönliche Mondlandung.»

Den fussballverrückten Stan the Hooligan hat Christophe Badoux 2004 zusammen mit dem Texter Marcel Gamma entwickelt. Zuerst tauchte der kleine «Hool» im Fanzine «Igang 3» auf, dann auf der Homepage im Netz, später sammelte er auf Facebook und Twitter massenweise Anhänger. Vor knapp zwei Jahren trommelten Badoux und Gamma in nur vier Tagen via Crowdfunding rund 11’000 Franken zusammen, um Stan zum 10-Jahr-Jubiläum im Buch «Bier, Pyro und Daleo!» zu verewigen.

Hergé der Schweiz

Im Atelier Strapazin im Kreis 4, 1994 eröffnet, fand Christophe Badoux bis zu seinem Tod seine künstlerische Heimat. Mit seinem Zeichenstil unterschied er sich klar von dem damals in Zürich vorherrschenden düsteren, expressiven Comics. Bei seinen Fans war er deshalb bald bekannt als der «Hergé der Schweiz», weil er wie der Tim-und-Struppi-Erfinder den «Ligne claire»-Stil bevorzugte: klare Linien, monochrome Flächen, geradlinige Erzählweise.

Seit 1991 zeichnete er für diverse Zeitungen und Zeitschriften sowie Schulbücher seine Illustrationen. Ab 1999 erschienen regelmässig Comicbände. Im ersten Werk stand «Bupo Schoch» im Zentrum, ein Bundespolizist, der gegen mordende Gartenzwerge ermittelt. Kritiker lobten den Band als «spannenden Comic, mit witzigen Anspielungen auf reale Personen und viel Politsatire».

Originell, kreativ und vielseitig

Es wäre ein Fehler, Badoux’ Interesse nur auf Fussball zu reduzieren. 2008 erschien die 67-seitige Künstlercomic-Biografie «Klee» im Auftrag des Zentrums Paul Klee in Bern. Er scheute keinen Aufwand, recherchierte ausgiebig, vertiefte sich in die Tagebücher und Briefe des Malers, sichtete unzählige Fotos und betrieb Studien vor Ort. «Bei Klee musste ich mich entscheiden, was ich weglassen will», sagte er damals in den Medien. «Diese nötige Reduktion ist ein schwieriger Anspruch an mich selber.»

Badoux war originell, kreativ und vielseitig. Sei es als Co-Kurator beim Luzerner Comic-Festival Fumetto, als Dozent an der Hochschule Luzern oder als Illustrator eines Liedheftes der Schweizer Kinderband Silberbüx oder der Programme für die Flachpass-Bar im Letzigrund. Eine seiner letzten Figuren war Kooki, die weisse Schäferhündin des FCZ-Präsidenten Ancillo Canepa.

Tiefe Betroffenheit

Betroffenheit über den Verlust herrscht in der Zürcher Comicszene. Sein Verleger, David Basler von Edition Moderne, erinnert sich: «22 Jahre haben wir im selben Raum gearbeitet.» Er habe immer wieder miterlebt, wie Christophe sich Zeit für alle zukünftigen Comiczeichner genommen habe, ihnen geduldig das A und O des Comiczeichnens erklärt und sie ermutigt habe, weiter zu machen.

Basler: «Wir haben mit ihm nicht nur einen Autor und Freund verloren, sondern auch einen hervorragenden Lehrer und Motivator.» Und für Tages-Anzeiger-Zeichner Felix Schaad ist klar: «Ein Aushängeschild wie Badoux wird der Zürcher Comic- und Illustratorenszene fehlen.»

Christophe Badoux hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

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tehmoc
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Re: Medien

Beitragvon tehmoc » 01.11.16 @ 16:15

lapen hat geschrieben:
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/abschied-von-einem-hooligan-mit-charme/story/15072566 hat geschrieben:
Abschied von einem Hooligan mit Charme

Stan the Hooligan, die Zürcher Comicfigur mit Kultcharakter, gibt es nicht mehr. Ihr Schöpfer, der Zeichner Christophe Badoux, ist mit 52 Jahren gestorben.

Die Trauer ist gross: Nachdem Stan-Zeichner Christophe Badoux am vergangenen Freitag an einem akuten Herzversagen gestorben ist, hören die Abenteuer seiner populärsten Comicfigur auf. Marcel Gamma, der Texter der Comics, sagt gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnet: «Die Comicserie Stan the Hooligan wird nach dem Tod von Badoux nicht fortgeführt. Badoux und ich haben die Figur des kleinen FCZ-Südkurven-Ultras 2004 gemeinsam entwickelt und seither ununterbrochen gemeinsam publiziert.»

Christophe Badoux’ bekannteste Comicfigur ist gleichzeitig seine charmanteste. Stan the Hooligan steht komplett auf Fussball und mit Leib und Seele hinter dem FC Zürich. Stan ist im Letzigrund stets mitten in der Südkurve zu finden, auch wenn er von der Körpergrösse her zu klein ist, die Matchs überhaupt richtig sehen zu können – egal. Dafür unterstützt er seinen Stadtclub mit allen Mitteln: Gesang, Transparenten und Bierkonsum. Dazu ist er ein Befürworter der Pyrotechnik, schmuggelt er doch regelmässig Pyros ins Stadion («Das gehört doch zur echten Fankultur. Aber okay, kontrolliert abbrennen finde ich wichtig!»).

Erfolgreich mit Crowdfunding

Stans unvergesslichster Moment: die FCZ-Meisterfeier 2006 mit Präsident Sven Hotz auf dem Volkshaus-Balkon. «Hotz forderte mich zum Mittanzen auf, er sagte wörtlich: ‹Komm Kurzer, machen wir den Sven-&-Stan-Move.› Das war meine persönliche Mondlandung.»

Den fussballverrückten Stan the Hooligan hat Christophe Badoux 2004 zusammen mit dem Texter Marcel Gamma entwickelt. Zuerst tauchte der kleine «Hool» im Fanzine «Igang 3» auf, dann auf der Homepage im Netz, später sammelte er auf Facebook und Twitter massenweise Anhänger. Vor knapp zwei Jahren trommelten Badoux und Gamma in nur vier Tagen via Crowdfunding rund 11’000 Franken zusammen, um Stan zum 10-Jahr-Jubiläum im Buch «Bier, Pyro und Daleo!» zu verewigen.

Hergé der Schweiz

Im Atelier Strapazin im Kreis 4, 1994 eröffnet, fand Christophe Badoux bis zu seinem Tod seine künstlerische Heimat. Mit seinem Zeichenstil unterschied er sich klar von dem damals in Zürich vorherrschenden düsteren, expressiven Comics. Bei seinen Fans war er deshalb bald bekannt als der «Hergé der Schweiz», weil er wie der Tim-und-Struppi-Erfinder den «Ligne claire»-Stil bevorzugte: klare Linien, monochrome Flächen, geradlinige Erzählweise.

Seit 1991 zeichnete er für diverse Zeitungen und Zeitschriften sowie Schulbücher seine Illustrationen. Ab 1999 erschienen regelmässig Comicbände. Im ersten Werk stand «Bupo Schoch» im Zentrum, ein Bundespolizist, der gegen mordende Gartenzwerge ermittelt. Kritiker lobten den Band als «spannenden Comic, mit witzigen Anspielungen auf reale Personen und viel Politsatire».

Originell, kreativ und vielseitig

Es wäre ein Fehler, Badoux’ Interesse nur auf Fussball zu reduzieren. 2008 erschien die 67-seitige Künstlercomic-Biografie «Klee» im Auftrag des Zentrums Paul Klee in Bern. Er scheute keinen Aufwand, recherchierte ausgiebig, vertiefte sich in die Tagebücher und Briefe des Malers, sichtete unzählige Fotos und betrieb Studien vor Ort. «Bei Klee musste ich mich entscheiden, was ich weglassen will», sagte er damals in den Medien. «Diese nötige Reduktion ist ein schwieriger Anspruch an mich selber.»

Badoux war originell, kreativ und vielseitig. Sei es als Co-Kurator beim Luzerner Comic-Festival Fumetto, als Dozent an der Hochschule Luzern oder als Illustrator eines Liedheftes der Schweizer Kinderband Silberbüx oder der Programme für die Flachpass-Bar im Letzigrund. Eine seiner letzten Figuren war Kooki, die weisse Schäferhündin des FCZ-Präsidenten Ancillo Canepa.

Tiefe Betroffenheit

Betroffenheit über den Verlust herrscht in der Zürcher Comicszene. Sein Verleger, David Basler von Edition Moderne, erinnert sich: «22 Jahre haben wir im selben Raum gearbeitet.» Er habe immer wieder miterlebt, wie Christophe sich Zeit für alle zukünftigen Comiczeichner genommen habe, ihnen geduldig das A und O des Comiczeichnens erklärt und sie ermutigt habe, weiter zu machen.

Basler: «Wir haben mit ihm nicht nur einen Autor und Freund verloren, sondern auch einen hervorragenden Lehrer und Motivator.» Und für Tages-Anzeiger-Zeichner Felix Schaad ist klar: «Ein Aushängeschild wie Badoux wird der Zürcher Comic- und Illustratorenszene fehlen.»

Christophe Badoux hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.


Auch mich stimmt die Nachricht traurig und ich drücke den Angehörigen mein Beileid aus.
Daneben macht man sich so seine Gedanken übers Älterwerden. Herzversagen mit 52 Jahren, das sollte einfach nicht sein.

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 03.11.16 @ 8:57

Gutes Interview der NZZ mit Thommy Bickel:

Sportlicher Leiter des FCZ

«Es wäre falsch zu sagen: Alles ist gut»

INTERVIEWvon Flurin Clalüna, Christine Steffen
3.11.2016, 08:00 Uhr

Der FC Zürich spielt heute Donnerstag im Europacup gegen Bukarest. Thomas Bickel erklärt die neue Führungskultur.

Thomas Bickel, Sie sind sportlicher Leiter des FCZ. Bei der Zusammenstellung der Mannschaft hatte der Verein eine klare Strategie: Er hat mehrere erfahrene Schweizer Spieler verpflichtet, die man bereits kannte. Wessen Idee war das?
Die Absicht war es, auf einen starken Schweizer Block zu setzen mit Spielern, die einen Bezug zu Zürich haben. Beim Profil haben neben fussballerischen Qualitäten Faktoren wie Mentalität und Herkunft eine Rolle gespielt.

Aber jemand muss doch am Anfang die Idee gehabt waren. Waren Sie das?
Meine Führungskultur beruht auf Zusammenarbeit. Nicht ein Einzelner entscheidet. Ich habe früh mit dem Präsidenten Ancillo Canepa gesprochen und meine Vorstellungen dargelegt. Danach ist alles ineinandergeflossen. Wir wollen alle das Gleiche, wir wollen über gute Atmosphäre und Harmonie Erfolg. Das hat bis jetzt gut funktioniert.

Es hat also nie jemand von einem Vetorecht Gebrauch gemacht?
Doch, doch, sicher. Wir sind keine Wohlfühloase, man muss sich in Diskussionen auch durchsetzen wollen. Aber grundsätzlich ergänzen wir uns gut, der Trainer, der Präsident und ich.


Was war die wichtigste Entscheidung, die Sie persönlich gefällt haben?
Es war nicht eine einzelne Entscheidung. Die Priorität war, Ruhe in den Verein zu bringen, eine gute Atmosphäre zu schaffen, dass sich jeder Einzelne in den Dienst des Vereins stellt.

Sie scheinen klare Vorstellungen über die Zusammenarbeit zu haben. Wie haben Sie die Führungsstruktur früher erlebt?
Ich war stiller Beobachter, meine Aufgaben waren im Talent-Management und im Scouting. Als sportlicher Leiter habe ich jetzt Einfluss, früher nicht.

Ist der Präsident Canepa auf Sie zugekommen, um Sie zum sportlichen Leiter zu bestimmen?
Nach dem Abstieg habe ich das Zeichen ausgesandt, dass ich beim FCZ weitermachen möchte, in welcher Funktion auch immer. Ich habe keine Ansprüche gestellt. Es war ein Vertrauensbeweis, dass man mich angefragt hat.

Der Trainer Uli Forte und Sie haben sich vorher kaum gekannt.
Wir haben uns nicht gut gekannt, das stimmt.

Was haben Sie heute für eine Beziehung?
Uli Forte ist sehr ehrgeizig, und ich bin es auch. Wir wollen beide das Gleiche – mit allem Respekt voreinander. Wir unterstützen uns, meine Aufgabe ist es auch, ihn zu entlasten.

«Es ist nicht nachteilig, unterschätzt zu werden. Ich habe keinen Geltungsdrang.»
Ist es eine kollegiale Beziehung?
Die Phase des Kennenlernens ist sicher noch nicht abgeschlossen. Wir sind auch noch nicht auf die Probe gestellt worden. Aber es hat sich gut angelassen.

Seit den Zeiten des Trainers Lucien Favre hat man im FC Zürich eine Art Künstlertruppe gesehen. Jahrelang galt die Mannschaft als zu verspielt. Jetzt scheint das Team in kurzer Zeit seine Identität verändert zu haben und kämpferischer geworden zu sein.
Das würde ich nicht so sagen. Wir haben auch spielerisch überzeugt. Aber ohne bereit zu sein, werden wir den Ansprüchen nicht gerecht und ist auch kein Erfolg möglich. Das ist der Stempel des Trainers Uli Forte: Wir haben auch dagegengehalten. Das Team hat schnell ein Gesicht bekommen.

Wie nahe sind Sie an der Mannschaft?
Ich bin präsent, aber ich bin kein Kumpeltyp. Ich bin authentisch, ich lebe immer noch hautnah mit wie ein Spieler. Ich bin kein sportlicher Leiter, vor dem die Spieler Angst haben, wenn sie in sein Büro kommen.

Wieso nennt man Sie eigentlich sportlicher Leiter und nicht Sportchef?
Die Medien haben mich schon früh einmal gefragt, ob ich Sportchef beim FC Zürich werde, und ich habe Nein gesagt. Sportchef tönt für mich zu sehr nach einem einzelnen Verantwortlichen, als stehe er über allem.

Dann wollten Sie diesen Titel bewusst gar nicht?
Den Namen sportlicher Leiter habe ich nicht erfunden, so steht er jetzt im Organigramm, und er klingt gut. Über Titel habe ich nie nachgedacht. Vielleicht bin ich in dieser Beziehung etwas naiv und idealistisch. Mir geht es darum, etwas gemeinsam zu schaffen. Als mich der Präsident angefragt hat, ob ich die Funktion ausüben möchte, sagte ich, ich müsse mir das zuerst überlegen.

Und wie hat Canepa darauf reagiert?
Er hat grosse Augen gemacht, vermutlich hat er erwartet, dass ich sofort zusage. Aber ich brauchte Bedenkzeit. Diesbezüglich bin ich nicht naiv. Ich weiss, was es heisst, diese Verantwortung zu übernehmen. Ich habe eine Nacht überlegt und dann zugesagt. Meine Frau und meine Kinder sind nicht bei mir, sie leben in Spanien. Ich konnte mich also voll einbringen, das war entscheidend. Fussball bedeutet 7 mal 24 Stunden pro Woche.

(Wiedereinsteiger

fcl. ⋅ Thomas Bickel ist 53-jährig und seit diesem Sommer sportlicher Leiter des FC Zürich. 2013 kehrte er als FCZ-Talent-Manager und Chef-Scout ins Fussballgeschäft zurück, nachdem er zuvor als Gastrounternehmer tätig gewesen war. Als Fussballer spielte Bickel 1984 für den FC Biel in der Nationalliga B, ein Jahr später wechselte er zum FCZ. Seine erste Zeit im Verein endete 1988 mit dem Abstieg, Bickel wechselte zu den Grasshoppers. Er wurde mit GC dreimal Meister und Cup-Sieger und spielte mehr als fünfzigmal in der Schweizer Nationalmannschaft.)

Es gab Zeiten, da haben Sie bewusst Abstand vom Fussball genommen.

Es hat sich so ergeben, ich bin nicht vom Fussball geflüchtet. Ich war als Gastrounternehmer einige Zeit in der Privatwirtschaft. Ich kann zwei und zwei zusammenzählen, kenne mich in Buchhaltung aus, habe Angestellte geführt. Das ist hilfreich. Ich weiss schon, dass man über mich als den «netten Herrn Bickel» geredet hat. Man hat sich gefragt, ob ich fähig sei, sportlicher Leiter zu sein. Es ist nicht nachteilig, unterschätzt zu werden. Ich habe keinen Geltungsdrang.

Wieso hat man Sie unterschätzt?
Man hat sich gefragt, ob ich genug Erfahrung habe, ob mein Beziehungsnetz genügt. Aber am Ende ist es entscheidend, wie man arbeitet und ob man Resultate erzielt. Ich wusste, dass sich die Arbeit auszahlen würde, ich wusste nur nicht, wie schnell.

Wie gestaltet sich Ihre Zusammenarbeit mit dem Präsidenten Canepa? Von aussen gewinnt man den Eindruck, er sei nicht mehr so dominant wie auch schon.
Wir bringen uns mit unseren Fähigkeiten dort ein, wo wir stark sind. Der Präsident ist genauso engagiert wie vorher.

Es ist fünf Monate her, dass man das Gefühl hatte, mit dem Abstieg sei im FC Zürich etwas zerbrochen. Und schon beim ersten Meisterschaftsspiel schien der Verein wieder zusammengewachsen zu sein. Wie ist so etwas möglich?
Ich kann es nicht abschliessend erklären, ich bin kein Soziologe. Bestimmt war es wichtig, dass wir schnell wieder nach vorne geschaut haben. Wir haben auch gut gearbeitet.



Und das genügte bereits?
Entscheidend ist, dass wir Vertrauen ineinander gefunden haben. Wir können uns am Morgen in die Augen schauen, wenn wir uns begrüssen, und freuen uns, zur Arbeit zu gehen. Das spürt man auch im Umfeld des Vereins.

War der Zusammenbruch also heilsam?
Es scheint so zu sein. Aber eigentlich hätte es nie so weit kommen dürfen.

Planen Sie in der Winterpause bereits die neue Saison in der Super League?
Die Winterpause kommt ja erst. Wir sind schon jetzt mitten in den Planungen. Wir tun das zweigleisig: Es gibt eine Planung für die Challenge League und eine für die Super League. Ergibt sich im Winter eine Gelegenheit, ist es möglich, dass wir einen Transfer für die Zukunft tätigen.

Wie oft stehen junge Spieler bei Ihnen im Büro, die sich erkundigen, wie ihre Perspektiven in der Zukunft aussehen?
Wir haben keine schwierigen Charaktere bei den Jungen, sonst wären sie vermutlich nicht mehr bei uns. Wir planen die Zukunft mit eigenen Jungen. Aber sie brauchen Geduld.

Nach dem Abstieg hiess es, es werde ein externer Berater beigezogen, der den Verein durchleuchte. Nun schaut Peter Knäbel nur die Academy an. Warum?
Vieles ist im Fluss und ändert sich. Da müssen wir agieren und nicht reagieren. Darum muss auch die Academy durchleuchtet werden. Sie wird in Zukunft noch wichtiger sein. Dass wir sie jetzt zuerst anschauen, zeigt, welche Bedeutung sie für uns hat.



Der Berater wäre also auf jeden Fall beigezogen worden?
Wir haben ihn länger gesucht, aber jemanden Passenden zu finden, ist nicht so einfach. Peter Knäbel untersucht jetzt diesen Bereich, aber wir sind offen, andere Zeichen zu setzen. Nur weil es jetzt gut läuft, lassen wir nicht einfach alles, wie es ist. Das wäre gefährlich.

Die Fans begreifen die Saison als romantisches Abenteuer. Kann man innerhalb des Vereins nachvollziehen, dass es der Anhängerschaft so wohl ist in der Challenge League?
Es ist schön, können sie dieses Gefühl geniessen. Sie reisen in der Schweiz herum und gewinnen. Klar ist die Stimmung auch innerhalb des Vereins gut. Aber es wäre falsch zu sagen: Alles ist gut. Niemand in der sportlichen Leitung denkt dies. Auch nach einem möglichen Aufstieg wären wir sicher noch nicht zufrieden. Dieser Verein hat andere Ansprüche und ein anderes Potenzial.

Wohin gehört denn der FCZ Ihrer Meinung nach?
An die Spitze der Super League. Das ist klar.

An die oberste Spitze?
Sicher.

Aber dort gibt es nur Platz für einen.
Klar ist nur einer oben. Aber man darf dort hinwollen.

Fürchten Sie sich vor dem Moment der Entspannung, wenn die Spieler sich vielleicht einmal etwas zurücklehnen und durchatmen?
Wir atmen erst nach dem Aufstieg durch. Wir müssen alle Vorbilder sein und werden uns sicher nicht zurücklehnen.

Ihr Ehrgeiz lässt es nicht zu.
Wir opfern uns auf für die Mannschaft und den Verein. Das ist keine Floskel. Irgendwann kommt die Zufriedenheit. Aber jetzt ist der ganz falsche Zeitpunkt.
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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