Für manchen FCZ-Anhänger ist der Rückrundenstart ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem Sieg folgt meistens eine Niederlage oder ein trostloses und bitteres Unentschieden. Die Mannschaft wirkt ambitionslos. Das einzig positive ist der Einzug in den Cup-Halbfinal gegen Stadtrivale GC.
Fünf Runden sind mittlerweile gespielt in der Raiffeisen Super League. Mickrige zwei Siege sind den Zürchern seit Jahresbeginn gelungen. Nach dem formidablen Auftritt in St. Gallen (4:1) liegt der FCZ-Tanker mittlerweile ideenlos auf dem Meeresgrund. Spieler und Trainer bewegen sich unter dem Durchschnitt. Leistungsschwankungen, die an Normalität verloren haben, bringen den Stadtklub von Woche zu Woche in eine fast aussichtslose Lage. Wille und Charakter, Schlüsselbegriffe im Fussball, sind irgendwo zwischen dem Jahreswechsel stecken geblieben.
Was sicherlich auch dem einen oder anderen Fan aufgefallen sein mag, sind die verkorksten Wechsel von Cheftrainer Urs Meier. Den ersten Spielerwechsel fabriziert er überwiegend zwischen der 65. und 70. Spielminute. Nach der Pause sind es sich die Fans gewohnt den Feldstecher in der Jackentasche zu lassen, denn an einen Meier-Wechsel ist zu diesem “überfrühten“ Zeitpunkt nicht zu denken. Nehmen wir das Heimspiel gegen den FC Thun als Beispiel. In der 79. Minute netzt Gonzales zur Berner-Führung ein. Vor diesem Treffer hat Urs Meier in der 65. (Rikan für Chiumiento) und 76. (Kajevic für Schneuwly) gewechselt. Erst in der 91. Minute fällt es ihm ein, dass noch ein Stürmer (Sadiku) auf der Bank sitzt. Die wertvolle Nachspielzeit, wo man vielleicht noch eine oder zwei gefährliche Aktionen kreieren kann, katapultiert Meier in den Himmel. Gegen den FC Aarau das gleiche Bild. Minute 57 beim Stand von 0:0 gibt es den raren Doppelwechsel. Manche auf der Tribüne fragen sich, ob es dem ehemaligen U21 Trainer gut geht, denn so “früh“ hat er noch nie gewechselt. Erst fünf Minuten vor Schluss schöpft er das Wechselkontingent vollständig aus. Auch im letzten Meisterschaftsspiel gegen die Ländli-Truppe aus Vaduz verblüfft der FCZ-Trainer. 68 Minuten sind verstrichen, ein Verteidiger kommt Anstelle eines Stürmers. Dieses Wechselsystem kann und muss niemand verstehen. Es ist alles andere als clever und vorausdenkend. Kurzer Vergleich: Der Branchenprimus Basel hat im Jahr 2015 lediglich ein einziges Mal nach der 80. Minute gewechselt. Paulo Sousa bevorzugt gleich nach dem Pausentee zu reagieren. So ein Wechsel hilft in den meisten Fällen und bringt neuen Schwung in die Mannschaft. Obendrein bleibt mehr Zeit. Ein Spieler, der zehn Minuten vor Schluss ins Geschehen eingreift, hat zwar mehr Spritzigkeit, aber der Eingewöhnungsfaktor fehlt. Lieber Herr Meier, nehmen Sie doch den Mut für die nächsten Partien zusammen und wechseln Sie bitte ein wenig früher. Ich bin mir sicher es kann nur besser werden.
Finde ich ziemlich gut auf den Punkt gebracht. http://www.blogz.ch/fussballblogger/2015/03/09/616/