FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

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xavier89
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Re: FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

Beitragvon xavier89 » 17.03.15 @ 11:13

Für manchen FCZ-Anhänger ist der Rückrundenstart ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem Sieg folgt meistens eine Niederlage oder ein trostloses und bitteres Unentschieden. Die Mannschaft wirkt ambitionslos. Das einzig positive ist der Einzug in den Cup-Halbfinal gegen Stadtrivale GC.

Fünf Runden sind mittlerweile gespielt in der Raiffeisen Super League. Mickrige zwei Siege sind den Zürchern seit Jahresbeginn gelungen. Nach dem formidablen Auftritt in St. Gallen (4:1) liegt der FCZ-Tanker mittlerweile ideenlos auf dem Meeresgrund. Spieler und Trainer bewegen sich unter dem Durchschnitt. Leistungsschwankungen, die an Normalität verloren haben, bringen den Stadtklub von Woche zu Woche in eine fast aussichtslose Lage. Wille und Charakter, Schlüsselbegriffe im Fussball, sind irgendwo zwischen dem Jahreswechsel stecken geblieben.

Was sicherlich auch dem einen oder anderen Fan aufgefallen sein mag, sind die verkorksten Wechsel von Cheftrainer Urs Meier. Den ersten Spielerwechsel fabriziert er überwiegend zwischen der 65. und 70. Spielminute. Nach der Pause sind es sich die Fans gewohnt den Feldstecher in der Jackentasche zu lassen, denn an einen Meier-Wechsel ist zu diesem “überfrühten“ Zeitpunkt nicht zu denken. Nehmen wir das Heimspiel gegen den FC Thun als Beispiel. In der 79. Minute netzt Gonzales zur Berner-Führung ein. Vor diesem Treffer hat Urs Meier in der 65. (Rikan für Chiumiento) und 76. (Kajevic für Schneuwly) gewechselt. Erst in der 91. Minute fällt es ihm ein, dass noch ein Stürmer (Sadiku) auf der Bank sitzt. Die wertvolle Nachspielzeit, wo man vielleicht noch eine oder zwei gefährliche Aktionen kreieren kann, katapultiert Meier in den Himmel. Gegen den FC Aarau das gleiche Bild. Minute 57 beim Stand von 0:0 gibt es den raren Doppelwechsel. Manche auf der Tribüne fragen sich, ob es dem ehemaligen U21 Trainer gut geht, denn so “früh“ hat er noch nie gewechselt. Erst fünf Minuten vor Schluss schöpft er das Wechselkontingent vollständig aus. Auch im letzten Meisterschaftsspiel gegen die Ländli-Truppe aus Vaduz verblüfft der FCZ-Trainer. 68 Minuten sind verstrichen, ein Verteidiger kommt Anstelle eines Stürmers. Dieses Wechselsystem kann und muss niemand verstehen. Es ist alles andere als clever und vorausdenkend. Kurzer Vergleich: Der Branchenprimus Basel hat im Jahr 2015 lediglich ein einziges Mal nach der 80. Minute gewechselt. Paulo Sousa bevorzugt gleich nach dem Pausentee zu reagieren. So ein Wechsel hilft in den meisten Fällen und bringt neuen Schwung in die Mannschaft. Obendrein bleibt mehr Zeit. Ein Spieler, der zehn Minuten vor Schluss ins Geschehen eingreift, hat zwar mehr Spritzigkeit, aber der Eingewöhnungsfaktor fehlt. Lieber Herr Meier, nehmen Sie doch den Mut für die nächsten Partien zusammen und wechseln Sie bitte ein wenig früher. Ich bin mir sicher es kann nur besser werden.

Finde ich ziemlich gut auf den Punkt gebracht. http://www.blogz.ch/fussballblogger/2015/03/09/616/
Glarona hat geschrieben:Wenn der Finne jetzt nicht in der Kabine ausrastet und diese elf Amateur Kicker zusammenstaucht, soll er seine Sauna in Züri zusammenpacken


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Re: FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

Beitragvon likavi » 17.03.15 @ 14:53

komalino hat geschrieben:Ist leider schonst,ab Spielbeginn waren die Unsrigen am reklamieren,sicherlich das eine oder andere mal zu Recht,meistens jedoch völlig unbegründet! Da mag es dann nicht mehr zu überraschen wenn des Schiris Pfeiffe schon mal stumm bleibt,auch wenn ein Pfiff angebracht wäre! Nun, diese Reklamiererei ist ein Teil der Körpersprache,und um diese steht es zur Zeit extrem schlecht beim FCZ. Ursachsuche betreiben und die Missstände austreiben,ansonsten wird sich die Negativschraube weiter drehen.


Ich finde auch, dass manchmal zu viel reklamiert wird, diesmal aber eher nicht. Angefangen hat es mit Chikhaoui, der von Vanczak im Luftduell zwei Mal mit Armeinsatz auf Kopfhöhe übelst angegangen wurde, ohne dass es von Bieri auch nur eine Ermahnung geschweige denn die verdiente Gelbe Karte gegeben hätte. In solchen Szenen geht es nicht nur um Gerechtigkeit, sondern vor allem auch darum, sich zu schützen. Wenn man beim Schiri reklamieren geht, hofft man so, auch etwas Druck auf den Gegenspieler zu machen, damit dieser sich beim nächsten Mal nicht mehr getraut, so rücksichtslos in den Zweikampf zu gehen, weil er davon ausgehen muss, dass der Schiri genauer hinschaut.

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Re: FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

Beitragvon likavi » 17.03.15 @ 14:58

xavier89 hat geschrieben:Was sicherlich auch dem einen oder anderen Fan aufgefallen sein mag, sind die verkorksten Wechsel von Cheftrainer Urs Meier. Den ersten Spielerwechsel fabriziert er überwiegend zwischen der 65. und 70. Spielminute.

Auch im letzten Meisterschaftsspiel gegen die Ländli-Truppe aus Vaduz verblüfft der FCZ-Trainer. 68 Minuten sind verstrichen, ein Verteidiger kommt Anstelle eines Stürmers. Dieses Wechselsystem kann und muss niemand verstehen. Es ist alles andere als clever und vorausdenkend.


Man kann ja unterschiedliche Meinungen haben, aber wenn man selbst ganz offensichtlich sehr wenig von Fussball und Taktik versteht, würde ich an der Stelle dieses Bloggers etwas weniger hochnäsig schreiben. Vor allem noch, da man ja, wenn man genau hingeschaut hat, sehr schön sehen konnte, wie besagte Auswechslungen in Vaduz schlussendlich goldrichtig waren. Aber eben, wer nicht versteht, dass ein Verteidiger für die Offensive wichtiger sein kann, als ein Stürmer, der sollte vielleicht das Wort "vorausdenkend" nicht zu stark auf sich selber beziehen.

In dem einen Fall der Einwechslung von Sadiku damals in der 91.Minute fand ich das auch zu spät. Da würde mich auch Wunder nehmen, wie dieser Wechsel so zustande kam. Häufig schlafen ja auch die Vierten Offiziellen minutenlang, aber das war es in diesem Fall wohl nicht. Ansonsten finde ich alle Wechsel absolut nachvollziehbar.

Und was der Vergleich mit dem FC Basel betrifft. In den letzten Monaten hat Sousa nur ein einziges Mal zur Pause gewechselt - und dies gezwungenermassen wegen der Roten Karte gegen den Torhüter. Ansonsten fand der erste Wechsel (ausgenommen die verletzungsbedingten) jeweils zwischen der 58. und 75.Minute statt. Da besteht ja nun wirklich praktisch kein Unterschied zu Meier.

Ganz abgesehen davon, dass auf der Basler Bank natürlich auch noch andere Spieler sitzen. Meier wechselt manchmal spät, weil er den Spielern, die auf dem Platz stehen, mehr zutraut, als denjenigen auf der Bank.

Und ganz generell macht ein "Branchenprimus" auch nicht immer alles richtig. Das gilt nicht nur für den Fussball. Gewisse Fehler kann sich ein Branchenprimus halt erlauben, weil es im Erfolg den meisten nicht auffällt. Es ist eine gute Sache, vom Branchenprimus zu lernen, aber es ist schon entscheidend, dass man herausfindet, welche Dinge man mit Vorteil abkupfern sollte, und welche eher nicht.

Psychologisch ist es verständlich, dass am Zwischenergebnis verzweifelnde Fans sich irgendwelche Action wünschen, und sei es nur an der Seitenlinie, um wenigstens das Gefühl zu haben, "es wurde etwas gemacht". Aber ein Trainer darf nicht in diesen Aktionismus verfallen, und muss immer die beste Variante wählen, und nicht diejenige, die vor allem nach aussen hin danach aussieht, als "habe der Trainer alles versucht". Das wäre ein Trainer, der in erster Linie PR für sich selbst machen will, anstatt das Team zu unterstützen, das Spiel zu gewinnen. Man kann sich mit Einwechslungen auch jede Chance verbauen, in einem Match noch etwas reissen zu können.

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Re: FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

Beitragvon likavi » 17.03.15 @ 14:58

devante hat geschrieben:was mir in diesem spiel aufgefallen ist: Djimsity war teilweise der offensivste spieler auf dem platz, schönbi musste mal für mal für ihn defensiv ausbügeln? und zwar von anfang an? Eigentlich hat mir das gefallen...man hat gesehen, dass er so seine mitspieler mitreissen wollte.....aber eben, dann kam das 0-1 und da hat er genau hinten gefehlt leider...


Djimsiti hat hinten nicht gefehlt, er war da, aber am falschen Ort. Es gab ein paar Spiele in der Vorrunde, wo mir Djimsiti nicht gefallen hat, aber gegen Sion am Wochenende war wohl sein bisher bester Match in dieser Saison. Er war unglaublich gut drauf, und hat nicht nur seinen Job in der Defensive erledigt und wuchtige und gleichzeitig intelligente Vorstösse nach vorne gehabt, sondern als Feuerwehrmann überall gelöscht, wo's gebrannt hat, links, rechts und vor allem auch vorne im Mittelfeld. In der Szene, die zum Gegentor führte, hat er einfach einmal zu viel und im falschen Moment sich als Feuerwehrmann betätigt. Er weiss das selber und sonst wird es ihm Meier aufzeigen, aber für Vorwürfe ist er nach dieser Gesamtleistung nun wirklich der falsche Adressat. Die Gegentorszene ist typisch. Rikan und Nef lassen Carlitos bei dessen Dribbling zu einfach durchflutschen, dadurch wird aus dem Pressing in Ballnähe eine defensiv verwundbare Situation, vor allem auch weil Kajevic zu wenig schnell reagiert und Konaté in der Mitte völlig frei steht. Djimsiti sieht das, rückt sofort vor, um die Lücke bei Konaté zu schliessen, verlässt dabei aber seine eigene Position, in die Follonier dann vorstossen kann.

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Re: FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

Beitragvon likavi » 17.03.15 @ 14:59

Zürirulez hat geschrieben:In den letzten Heimspielen hatte der FCZ jeweils gefühlte 20 Eckbälle... Gefährlich wurde es jedoch selten bis gar nie vor dem gengerischen Tor... Dies empfinde ich als grosses Ärgernis.


Gegen Sion schaute da tatsächlich zu wenig raus, was aber auch an der hervorragenden und sehr kompakten Verteidigungsarbeit der Walliser lag. Ansonsten ist der FCZ aber bisher das torgefährlichste Team der Liga bei Standards.

Zürirulez hat geschrieben:Wieso spielen wir gegen Sion nicht mit 2 Stürmer von Anfang an?


Der FCZ hat mit zwei Stürmern gespielt: Gavranovic und Chikhaoui, auch wenn sich Chikhaoui im Vergleich mit anderen Stürmern etwas häufiger zurückfallen lässt. Aber es ist schon ein deutlicher Unterschied zu sehen, wenn Chikhaoui als Stürmer, oder als offensiver Mittelfeldspieler aufgestellt wird. Und als defensiver Mittelfeldspieler spielt er wieder anders. Als Stürmer wie gegen Sion spielt er weiter vorne. Und sonst: das Duo Sadiku/Chermiti hat ja in Vaduz nicht wirklich überzeugt, und Etoundi war noch nicht fit genug für die Startformation.
Zuletzt geändert von likavi am 17.03.15 @ 15:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

Beitragvon likavi » 17.03.15 @ 14:59

bluesoul hat geschrieben:Gibt es irgendwo Aufnahmen der ersten beiden Male? Das letzte ist unbestritten Hands. Das eine, das in der Zusammenfassung kam, eher nicht.


Das mit Salatic bei der Flanke von Buff war klar Hands. Man sieht ja auch in der SRF-Zusammenfassung in Real Time wie der Ball zwischen Hüfte von Salatic und dessen Arm hin- und herspringt wie eine Flipperkugel. Der Ball springt von der Hüfte rückwärts, wird vom Arm aber wieder nach vorne gestossen in die entgegengesetzte Richtung.

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Re: FCZ - FC Sion | Sonntag, 15. März 2015 | 13.45h

Beitragvon piiiZH » 17.03.15 @ 15:32

likavi hat geschrieben:
Zürirulez hat geschrieben:In den letzten Heimspielen hatte der FCZ jeweils gefühlte 20 Eckbälle... Gefährlich wurde es jedoch selten bis gar nie vor dem gengerischen Tor... Dies empfinde ich als grosses Ärgernis.


Gegen Sion schaute da tatsächlich zu wenig raus, was aber auch an der hervorragenden und sehr kompakten Verteidigungsarbeit der Walliser lag. Ansonsten ist der FCZ aber bisher das torgefährlichste Team der Liga bei Standards.

Gibt es diesbezüglich irgendwo eine Statistik? Am besten noch im Verhältnis zu den ausgeführten Eckbällen (nicht Standards allgemein...)!
Ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern, wann ich mich zuletzt über einen Eckball gefreut habe.


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