Beitragvon Tschik Cajkovski » 01.10.14 @ 9:12
schmunzel... aus der NZZ:
«Sehr gefährlich»
Gladbach-Trainer Favre über den Europacup-Gegner Zürich
fcl. · Lucien Favre setzt sich auf den Sessel und schaut in die Kamera. Er ist im Bauch des Stadions in Mönchengladbach, und in diesem Moment weiss er, dass er sich nun an seine Schweizer Landsleute wenden soll, fast wie ein Bundesrat, der im Fernsehen zum Stimmvolk spricht. Vor über sieben Jahren hat Favre die Schweiz verlassen, ging vom FC Zürich nach Berlin in die Bundesliga, und nun kehrt er erstmals zurück in den Letzigrund, um am Donnerstag im Europacup zu spielen.
In Mönchengladbach spüren sie, wie sehr Favres Rückkehr in der Schweiz interessiert, und deshalb haben sie die Kameras des Klub-Fernsehens im Stadion aufgestellt und Schweizer Journalisten gebeten, Fragen zu schicken. Sie richten sich an Favre und an die beiden anderen Schweizer bei der Borussia, den Torhüter Yann Sommer und Granit Xhaka. Die Übertragung findet im Internet statt, und hier kann man nun sehen, wie Favre gespannt ist und sich auf die Fragen zu freuen scheint. Früher mochte er solche Auftritte nicht besonders, aber jetzt lächelt er erwartungsfroh. Was man in der Heimat von ihm denkt, ist ihm nicht gleichgültig. Das merkt man, wenn man ihn in Deutschland besucht, da ist er ein charmanter Gastgeber. Wenn es aber um den Fussball geht, wird Favre rasch ernst, das ist immer noch so wie früher, als er selbst eine Drittliga-Mannschaft so sehr loben konnte, bis man sich wirklich vor ihr zu fürchten begann. Als Favre nun gefragt wird, wie er den FC Zürich einschätze, sagt er: «Sehr gefährlich. Man sagt, Villarreal und Gladbach müssten sich in der Gruppe klar durchsetzen. Aber das ist nicht die Wahrheit.» Die Nummern 1, 2 und 3 in der Schweiz dürfe man nie unterschätzen, aber wer in der Bundesliga möchte so etwas schon hören?
Und als Favre über den Tunesier Yassine Chikhaoui spricht («er könnte eine Attraktion in der Bundesliga sein»), kommen ihm sofort andere FCZ-Spieler in den Sinn, die ihm auch gefallen. Er beginnt bei Marco Schönbächler, Davide Chiumiento und Gilles Yapi, und ehe er sich's versieht, hat er praktisch die ganze Zürcher Mannschaft aufgezählt, sogar den kamerunischen Stürmer Franck Etoundi; nichts könnte stärker verdeutlichen, wie wohlgesinnt Favre dem FC Zürich gegenüber ist.
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk