Die Sportchef-Frage

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yellow
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon yellow » 24.11.11 @ 17:34

Lange Zeit gab es an Bickels Leistung nichts zu kritisieren. In der letzten Zeit ist seine Bilanz aber eher durchzogen. Auch macht er vor der Kamera mit seiner z.T. weinerlichen Art auch nicht (mehr) immer einen souveränen Eindruck.
Trotzdem sollte man die ganz Situation etwas differnzierter sehen. Seit dem Bosman-Urteil haben sich die Zeiten geändert. Ein Präsi kann einem Spieler den Weggang nicht mehr verbieten (Köbi Kuhn wäre damals ein Päckler geworden).
Also muss man gute Spieler langfristig an den Club binden. Ansonsten läuft man Gefahr, dass die Spieler ablösefrei oder für ein Butterbrot weggehen. Auch langfristige Verträge laufen mal aus, was jetzt? Verlängern, mit oder ohne Ausstiegsklausel? mehr Lohn anbieten; der Spieler will noch mehr; der Spielerberater will auch mehr Kohle und verspricht dem Spieler das Blaue vom Himmel... Ihr alle kennt, wie das in etwa abläuft.
Wenn nun Spieler mit gut dotierten Verträgen langfristig an den Club gebunden werden und dann ihre Leistung nicht (mehr) erbringen, dann steht der Sportchef auch wieder in der Kritik (Vasquez, Magnin und Schönbächler lassen grüssen).

So gesehen kann man relativ leicht erklären, warum die Dzemaili, Margi, Inler und Abdi kaum Geld in die Kasse spülten.

Allerdings fällt auch, dass z.B. Basel das Problem in den Griff bekommen hat. Nur sollte man auch berücksichtigen, dass sie auch viel mehr Geld in die Hände nehmen können. Da fällt es wohl bedeutend einfacher, einen Spieler zum Verbleib zu überreden, wenn man den Lohn locker mal um einen zweistelligen Prozentbereich erhöhen kann.

Was mehr zu denken gibt, dass kaum noch Volltreffer bei den neuen Spielern erzielt wurden. Die Schweden- und Tunesien-Sektionen konnten als Ganzes nicht wirklich überzeugen - z.T. war auch viel Pech dabei, trotzdem.
Deshalb muss man sich fragen, wie es bei uns mit dem Scouting aussieht. Dass auch dieses nicht für ein Butterbrot betrieben werden kann, ist wohl auch allen klar.
Fazit: Sportchef beim FCZ zu sein, ist wohl nicht sehr einfach. Und alle, die jetzt den Kopf von Fischer fordern, sollten mal einen Nachfolger vorschlagen. Gut, wenn's so weitergeht, dann könnte der Kaenzig bald wieder zu haben sein. Aber ehrlich, wer möchte unseren Fredy gegen den tauschen?

PS. Wie schafft es eigentlich CC immer wieder solche Perlen zu finden? Wie hoch ist das Budget von Sion? (CC muss ja neben den Spielern noch eine Mannschaft bestehend aus Anwälten finanzieren.)
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Yekini
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon Yekini » 24.11.11 @ 18:22

es gilt hier sicherlich zu erwähnen, dass durch die "Nichtverkäufe" und verzichten auf mehr Ablöse bei Margairaz, Abdi, Inler, Dzemaili usw....evt. 2 Meistertitel errungen wurden, die ansonsten nur schwer zu realisieren gewesen wären...und mit Fredy kam sicher auch die Professionalität, die "Wärme" und die Ruhe in den Club, die Erfolge überhaupt möglich machen...im Moment ist es aber sicherlich zu sehr eine Wohlfühloase...und es braucht auch wieder mehr "Verrücktheit" in der Mannschaft (z.b. mit Brasilianer oder Schwarzafrikaner)...dies alles gilt es zu verändern, aber ich denke, das weiss Bickel auch und daher traue ich ihm diesen Schnitt auch zu...daher ganz klar pro Fredy Bickel und Vertragsverlängerung...

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FCZ miga
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon FCZ miga » 24.11.11 @ 20:03

also meine meinung ist nicht nur das geld ein faktor .. schaut mal z.b transfer beim djuric und tex an ,befor sie überhaupt ein spiel für den fcz gemacht haben , treumen sie über das ausland ,und das der fcz nur das sprungbrett ist für die höchere liga bla bla .bei sion, bern , basel hört man das nie ( ich weiss jezt kommt ihr sicher du vergleichst immer mit den anderen ) . achtet bitte mal das ist ein unterschied !
RM Raus!

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LuisCypher
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon LuisCypher » 24.11.11 @ 20:35

Jetzt kriegt Euch mal wieder ein, das ist ja nicht zum aushalten!
Kaum spielt man eine Saison nicht um den Titel, geht das Gejammer los und alles, was gemacht wird, ist angeblich falsch. Hat so einen Geruch vom Gejammer auf der anderen Seite der Gleise.
Uns unterscheidet von anderen Clubs die Tatsache: halb soviel Zuschauer, entsprechend weniger Sponsoreneinnahmen und groben Fehlern im Aufbau der Infrastruktur in den letzten Jahrzehnten. Wer mit YB vergleicht, muss eingestehen, das bei denen irgendwie die Titel fehlen, vergleicht man mit Basel, ist dort über Jahre mit sehr, sehr viel Geld eine professionelle Struktur weit vor uns geschaffen worden...aber auch das hat uns an den letzten Titeln nicht gehindert.
Mit der Academy wird seit Jahren ein guter Weg eingeschlagen, der uns von Transfers unabhängig machen kann und muss.
Über Jahre ist eine gute Mischung auf dem Platz gestanden, wo als Kollektiv funktioniert haben. Vielleicht liegt es daran, das uns so Deals a la Doumbia in der Kasse fehlen...aber nicht im Trophäen-Schrank! Und da würde so manch Berner gerne das eingesackte Geld wieder für hergeben...ich sehe lediglich ein grosses Problem und das ist eine klare Abgrenzung im Triumvirat Canepa-Fischer-Bickel nach Aussen...und vielleicht auch nach Innen...Sowas sorgt für Unstimmigkeiten, Spieler, die sich vom Trainer misshandelt fühlen, rennen direkt zum Präsi oder Sportchef...Journis, die vom Trainer nicht das hören, was sie gerne schreiben wollen, rennen direkt zum Präsi oder Sportchef, odersonstwo hin, wo sie das bekommen, was sie wollen und so weiter und so weiter: Zu viele Köche verderben den Brei....diese Spirale scheint uns aktuell nach unten zu ziehen!
Hab fertig!
Die dicksten Eier hat der nicht darauf herumreitet denn am end ist das End zu End

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Manoel Francisco do Santo
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon Manoel Francisco do Santo » 25.11.11 @ 9:11

die aktuellen erfolge von mönchengladbach sind der verdienst von favre und nicht die von rainer bonhof oder von wem auch immer, der dort als sportchef fungiert. genauso war es beim fcz. sogar challandes konnte noch von favres arbeit auf und neben dem feld profitieren. bickels verdienst ist aber nicht ganz unbedeutend, er war es schliesslich, der favre nach zürich lockte.
ich weiss jetzt nicht, ob bickel dafür verantwortlich ist, aber ich kenne keine andere mannschaft, die so fahrlässig mit spielerverträgen umgeht. etliche spieler der stammelf spielen mit auslaufenden verträgen, das kann nicht sein. und was das scouting angeht, nun, hier hat bickel etwa so viel kenntnis und können wie ein durchschnittlicher fifa fussballmanager-spieler.
aber von mir aus kann der mythos auch weiterleben, darum: bickel ist fcz fan und der beste sportchef der welt
tara fanclub züri

Roberto Di Matteo

Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon Roberto Di Matteo » 26.11.11 @ 9:24

Manoel Francisco do Santo hat geschrieben: bickels verdienst ist aber nicht ganz unbedeutend, er war es schliesslich, der favre nach zürich lockte.


nicht ganz.
rene strittmatter brachte favre zum fcz.
bickel kam erst später dazu.

yellow
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon yellow » 26.11.11 @ 9:55

Di Matteo hat geschrieben:
Manoel Francisco do Santo hat geschrieben: bickels verdienst ist aber nicht ganz unbedeutend, er war es schliesslich, der favre nach zürich lockte.


nicht ganz.
rene strittmatter brachte favre zum fcz.
bickel kam erst später dazu.


Richtig.
Bickel war aber damals ein wichtiger Puzzlestein, damit Favre sich endlich bei uns richtig etablieren konnte.
Bickel harmonierte zwar mit Favre nicht so gut wie mit Challandes und Fischer, aber vielleicht ist gerade das ein Grund, weshalb es nicht mehr so gut läuft.
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