Jea hat geschrieben:ein freund von dir zeigt einen typ an, welcher ihn die ganze zeit belästigt, zudem erzählt dir dein freund schon weiss ich wie lang davon und du fühlst dich genervt od. so... dann kannst du doch nicht auch anzeige erstatten, nur weil du im weitesten sinne auch etwas mitbekommen hast?
Falsches Beispiel. Die CAS in Lausanne akzeptiert anscheinend Einsprachen von mitbetroffenen Clubs. Ob dadurch andere Vereine auch gegen den Entscheid Aarau - St. Gallen rekurrieren könnte, weiss ich allerdings nicht.
Fakt ist, dass es Entscheide des SFV gibt, die sich auf 100% klare Reglemente beziehen. Das war der Fall beim 6. Ausländer des FCZ, und beim Torhüter von Aarau. Dann wiederum gibt es Fälle, wo die Reglemente eben nicht eindeutig sind. Das war z.B. beim Fall Xamax-FCB so. Laut Reglementen (so wie sie der FCB interpretierte), hätte Xamax das Spiel Forfait verlieren müssen, da sie es versäumten, das Spielfeld zu räumen. Der SFV schmetterte den Rekurs ab, weil sie nicht in den Spielbetrieb eingreifen wollten und da die Reglemente anscheinend die Forfait-Niederlage nicht zwingend vorschreiben. Der FCB verzichtete damals auf ein Weiterziehen des Rekurses. Rückblickend war vielleicht das schon ein Fehler.
Beim Fall Muntwiler ist es nun so, dass der FCZ nach dem Spiel die Chance sah, 2 Punkte am grünen Tisch zu bekommen. Dazu legten sie Rekurs ein. Das sehe ich als durchaus legitimen Schritt, den wohl alle Vereine tun würden. Und genauso sehen der FCSG und der FCB nun die Chance, die 2 Punkte am grünen Tisch wieder wegzubekommen (resp. im Falle von St. Gallen den Punkt zurückzubekommen). Und auch dassehe ich als legitimen Schritt, den wohl alle Vereine tun würden.
Es ist nun einmal so, dass die Meisterschaft sehr eng ist und es um viel geht (CL-Quali!). Und da sowohl der FCZ als auch der FCB viel Geld investieren, wollen sie einen möglichst hohen Ertrag. Da sind Gedanken wie "Sportlichkeit" nix wert. Wäre die sportliche Seite für den FCZ wichtiger, als die finanzielle, hätten sie keinen Rekurs eingelegt. Und wäre die sportliche Seite beim FCB wichtiger als die finanzielle, würden sie das Urteil nicht überprüfen lassen. Vermutlich sagt man sich bei Basel auch, dass man es letztes Jahr "sportlich" nicht getan hat, und dafür am Schluss schlecht belohnt wurde. Hätte man damals den Gang zum CAS gewagt und Recht bekommen, wäre Basel am Schluss Meister gewesen. Ob's nun einzig und alleine an den verlorenen 3 Punkten gegen Xamax liegt, ist dabei irrelevant.
Fussball ist heute leider Business. Und im Business versucht man meistens jede Chance zu nutzen. Deshalb glaube ich keine Sekunde, dass die Entscheide (und damit die Kritiken der Fans) in einer umgekehrten Situation anders wären...