Servette kaum mehr zu retten!

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Blerim_Dzemaili
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Beitragvon Blerim_Dzemaili » 11.01.05 @ 16:27

Servette beantragt Nachlassstundung

GENF – Der FC Servette hat Nachlasstundung beantragt und damit den Konkurs fürs erste abgewendet.
Servette hat beim Handelsgericht des Kantons Genf um Nachlassstundung ersucht. Gleichzeitig will der schuldengeplagte Genfer Traditionsverein seine Gespräche mit möglichen Investoren fortführen.

Damit versucht der Verein, einen letzten Rettungsanker zu setzen. Fürs erste ist der Konkurs abgewendet – mindestens bis zum Entscheid des Handelsgerichts, der in ungefähr zwei Wochen zu erwarten ist. Dieses genehmigt die Nachlassstundung, wenn der Verein darlegen kann, dass Hoffnung auf Sanierung besteht.

In diesem Fall hätte der Traditionsklub unter der Führung von Marc Roger nochmals einige Monate Zeit, um Investoren zu suchen und mit Gläubigern zu verhandeln.

Marc Roger versucht, von seinem millionenschweren Verwaltungsrats-Kollegen Olivier Maus ein Überbrückungs-Kredit zu erhalten. Dazu wartet er auf Antworten von Interessenten aus Dubai, Katar und Russland. Und er würde gerne im Volk eine Aktienzeichnungs-Aktion lancieren. Das Ziel wäre, dass 20´000 Aktien à 500 Franken gezeichnet würden. Das gäbe 10 Millionen in die Kassen.
GÖTTER:IKE,FISCHER,PESCU,TIHINEN,RiRo,GYGI,DZEMAILI,DJURIC,CESAR,NONDA,BARTLETT,CHASSOT,KEITA,PHÖNSI, RAFFA,MEHMEDI,CHERMITI,GAVRA,DRMIC,MS27,CEDI,NEF,BRECHER,MIRLIND,MARCHESANO
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C.D.M.
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Beitragvon C.D.M. » 11.01.05 @ 21:43

Was passiert bei Servette-Konkurs?
Wenn der Konkurs des Servette Tatsache wird, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf den Spielbetrieb. Der direkte Absteiger aus der Super League wäre damit bereits bestimmt, es müsste nur noch ein Team um den Ligaerhalt bangen.

Die Genfer könnten zwar theoretisch die Super-League-Saison mit einer Nachwuchsequipe weiterführen, weil nur die Aktiengesellschaft mit der Profimannschaft Konkurs ginge. Der Verein als Inhaber der Lizenz wäre theoretisch vom Konkurs nicht betroffen.
Wahrscheinlicher ist indes, dass die Saison für Servette aufgrund der akuten Insolvenz mit sofortiger Wirkung beendet wäre. Der Genfer Traditionsverein würde als Tabellenletzter klassiert und im Sommer in der Super League durch den Ersten der Challenge League ersetzt. Servette würde in die 1. Liga durchgereicht und könnte dort nächste Saison einen Neuanfang mit seiner U-21-Mannschaft machen.

Die in der Vorrunde absolvierten Partien von Servette würden in der Wertung bleiben, weil alle Gegner zweimal gegen die Genfer angetreten sind. Im Frühling wäre nun in jeder Runde eine Super-League-Mannschaft spielfrei.

Der Neunte der Super League würde Ende Saison wie vorgesehen die Barrage gegen den Zweiten der Challenge League bestreiten. Es gibt also keinen zusätzlichen Aufsteiger aus der Challenge League. Dafür müsste nur eine Mannschaft in die 1. Liga absteigen. (rom/

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Beitragvon C.D.M. » 12.01.05 @ 11:56

Die Situation bei Servette wird immer unübersichtlicher und komplizierter, der Schweizer Fussball hat seinen neuen «Fall Wil». Um seinen Verbindlichkeiten nachkommen zu können, müsste der Genfer Klub mit seinem Mehrheitsaktionär (87 Prozent) und Präsidenten Marc Roger per sofort 10 Millionen Franken generieren. Weil er dieses Geld nicht hat, reichte er beim Genfer Handelsgericht ein Gesuch um Nachlassstundung ein. Die Betreibergesellschaft des neuen Genfer Stadions, die mit 1,5 Millionen überschuldet sein soll, hat denselben Weg eingeschlagen.

Der FC Servette kann den Vorstoss zum Gericht aus eigenem Antrieb lanciert haben, weil er in seiner Situation keinen anderen Weg mehr erkennen kann. Er kann aber auch dazu gezwungen worden sein im Sinn einer Anwendung des letzten Rechtsmittels, wenn ein Servette-Gläubiger beim Richter die Eröffnung des Konkurses verlangt hat. Das Gesuch um Nachlassstundung schiebt die Konkurseröffnung auf und gibt Servette mehr Zeit, seine finanzielle Lage zu verbessern.

Richter Patrick Chenaux wird über das Gesuch entscheiden. Unverzüglich, wie das Gesetz verlangt. Das heisst in diesem Fall innert weniger Tage. Servette muss zur Beurteilung seiner finanziellen Lage sämtliche Rechnungsbücher offen legen. Danach sind drei Varianten möglich:

– Der Richter weist das Gesuch auf einen Nachlassvertrag zurück, weil er keine Sanierungsmöglichkeit sieht. Der Konkurs ist die Folge, Servette würde aus dem Spielbetrieb der Super League genommen.

– Der Richter bewilligt die Nachlassstundung für einstweilen höchstens zwei Monate provisorisch, um die Faktenlage genauer zu überprüfen.

– Der Richter bewilligt die Nachlassstundung, weil er Chancen für eine Sanierungsmöglichkeit und Fortsetzung von Servettes Geschäftstätigkeit sieht.

Am wahrscheinlichsten ist, dass der Richter das Gesuch ablehnt, weil der Klub kaum mehr etwas zu bieten hat. Seine Liquidität dürfte gleich null sein. Die Spieler, der grösste Posten auf der Aktivenseite, können sofort ablösefrei wechseln, weil sie seit über drei Monaten ihren Lohn nicht mehr erhalten haben.

Rücktritt von Olivier Maus
Denkbar ist praktisch nur, dass der Richter dem Gesuch dann stattgibt, wenn Roger plötzlich einen Investor in der Hinterhand hält, der bei bewilligter Nachlassstundung die neu auflaufenden Betriebskosten des Vereins übernehmen würde. Diese Möglichkeit erscheint unwahrscheinlich, zumal gestern der schwer reiche Olivier Maus seinen Rücktritt als Servette-Verwaltungsrat bekannt gegeben und eine Finanzspritze ausgeschlossen hat. Der Optimismus in Rogers nächstem Umfeld nur scheint weiterhin ungebrochen zu sein. Servette-Anwalt Dominique Warluzel schrieb gestern in seinem Communiqué von «fortgeschrittenen Verhandlungen mit Dritten». Roger selbst hat sich entschlossen (oder überzeugen lassen), die Vorgänge im Klub vorderhand nicht mehr zu kommentieren.

Ein bewilligter Nachlass allein würde auch noch nicht die Rettung bedeuten. Folgen würden langwierige Verhandlungsphasen mit den Schuldnern, die einem Vertrag zustimmen müssten und dabei fast so viel Geld wie im Konkursfall verlieren würden.

Wie auch immer der Fall weitergehen wird: Abzusehen ist, dass die vom Grössenwahn und betriebswirtschaftlicher Ahnungslosigkeit geprägte Ära Roger ihrem Ende entgegengeht. Der Südfranzose wird nächstens abtreten müssen. Dieses Servette, in dem zehn Spieler über 60 000 Franken monatlich verdienen sollen; dieses Servette mit grossen Namen wie Karembeu oder Moldovan; dieses Servette, das im Sommer 21 neue Spieler holte; dieses Servette wird es nicht mehr geben.


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Kader und Calla zum FCZ!!

Glarona
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Beitragvon Glarona » 12.01.05 @ 12:00

kader zum fcz???wass machen wir mit keita,verkaufen oder ersatzbank..2 spieler wie kader und keita sehen gegen robuste,grosse verteitiger alt aus.
"Bei uns sind die Höhen halt höher und die Tiefen dafür richtig tief."
Zitat Ussersihl

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Beitragvon Daniel Jeandupeux » 12.01.05 @ 12:31

Sollte das Ende von Servette tatsächlich kommen - und ich zweifle daran eigentlich nicht mehr - so weine ich dem auch als FCZ-Fan eine Träne nach. Der Fussball, den die Genfer spielten, hat mir immer sehr gut gefallen. Man sah ein sehr gepflegtes und technisch hervorragendes Spiel, übrigens auch mit Lucien Favre als Spieler und später als Trainer. Und ernsthafte Auseinandersetzungen mit den Fans sind mir auch keine bekannt, sie waren m.E. etwas zu kritisch mit der eigenen Mannschaft und liessen sie zu oft im Stich im halbleeren Stadion.
Doch das Ende dieses traditionsreichen Klubs, der immer in der obersten Liga spielte, kommt, weil die Verantwortlichen über Jahrzehnte mit zu teuren Spielern über ihre Verhältnisse lebten und die Verantwortlichen immer wieder aufs Neue auf Versprechungen von neuen und ehrgeizigen Klubpräsidenten hereingefallen ist.

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Beitragvon C.D.M. » 13.01.05 @ 18:36

Die Spieler von Servette haben das Training wieder aufgenommen. Eine Aussprache mit Präsident Marc Roger stand im Zentrum des Interesses.

Den einzigen Grund, weiter an eine Rettung Servettes zu glauben, lieferten die Spieler mit ihrem zahlreichen Erscheinen. Bis auf den Nigerianer Yenemi Furo, den dispensierten Davide Callà (U21-Nationalmannschaft) und Mohamed Kader (verspätete Ankunft) erschienen alle zur Fragestunde mit Roger. Antonio Toni und Nuno Kata, die den Klub in den nächsten Tagen verlassen werden, verzichteten anschliessend auf das Mannschaftstraining. Der befürchtete Spieler-Exodus, der jegliche Hoffnung auf Investoren zerstört hätte, traf nicht ein.
Rund eine Stunde lang erörtete Roger den Spielern die finanzielle Lage des Vereins, sprach über potentielle Investoren und die bevorstehende Einrichtung eines Spendenkontos. Vor allem Prominente und Spieler forderte der Genfer Mehrheitsaktionär auf, auf ein Sperrkonto einzuzahlen, um ein Zeichen zu setzen und einen Beitrag zur Rettung des 115-jährigen Vereins zu leisten. Sollte die Suche nach den mehr als 10 Millionen Franken erfolglos verlaufen, würde das Geld den Donatoren zurückerstattet werden.

Ob der Spendenaufruf innerhalb der kurzen Frist von Erfolg gekrönt sein wird, darf bezweifelt werden. Schliesslich muss sich die finanzielle Lage bis spätestens 21. Januar massiv verbessert haben, damit die Handelskammer des Genfer Gerichts an diesem Tag (14.45 Uhr) einem Konkursaufschub zustimmt. Die grösste Hoffnung auf einen substanziellen Beitrag zum Schuldenabbau setzt Roger in einen Investor aus Katar, den er am Freitag trifft. Der ehemalige Präsident von Real Madrid, Lorenzo Sanz und eine russische Investorengruppe sind weitere Hoffnungsträger. (grü/si)

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Beitragvon Holsten » 13.01.05 @ 18:40

Na ich drücke mal pauschal die Daumen!
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