Quo Vadis FCZ

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Deepblue
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Deepblue » 03.02.25 @ 8:27

Für mich sieht es ein bisschen so aus, als ob beim FCZ ein "finanzieller" Schnitt gemacht wurde und das eine Art Übergabe vorbereitet/getätigt wurde?
Naja schade um die Nebengeräusche neben dem Platz.

Durch diesen zweiten, massiven Umbruch geht halt viel Qualität verloren. Aber wird schon werden... Viel können wir da eh nicht machen.
Ich arbeite so geheim, dass ich selber nicht weiß was ich tue.
Wenn etwas im Leben sicher ist, dann das, dass wir alle nicht lebend rauskommen
oder vielleicht doch nicht? https://www.youtube.com/watch?v=ZAz1GutJGbg


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King
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon King » 03.02.25 @ 8:37

yellow hat geschrieben:Gestern wurde bei Blue die Frage aufgeworfen, weshalb beim FCZ so viele Spieler weg wollen. Antworten konnten aber weder Mehmedi noch Zubi liefern.
Verglichen mit dem Spiel gegen Basel vor ca. einem Jahr spielten bei uns nur noch Brecher und Krasniqi in der Startelf.

V.a. im Fall von Katic wirds doch eher komisch. Ein wirkliches Upgrade ist ein Wechsel zum Tabellenletzten der 2. englischen Liga ja nicht wirklich. Gut, finanziell ist der Wechsel für Katic sicherlich gewinnbringend. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es einige User gibt, die ihm nicht nachtrauern. Diese will ich aber einfach daran erinnern, wie Moniz ihn nach dem YB-Spiel als vorbildlichen Profi rühmte. Soll mir niemand sagen, dass Katic schon im letzten Sommer unbedingt vom FCZ weg wollte.

Zweimal einen doch beträchtlichen Umbruch in einer Saison ist schon sehr speziell. Schauen wir mal, wie unser FCZ das packt. Nach den nächsten 4 Spielen (Winti a; St. Gallen h; Sion a; Yverdon h) wissen wir mehr.


Mir ist klar, dass du wohl auf RM schiesst mit der Wommer Aussage. Ich denke Katic wollte europäisch (Ligafitmat) spielen und dies hat nicht wirklich geklappt.
Nun geht er lieber in die Championship um dort gute Leistungen zu zeigen und so bei einem anderen Club in ENG unterzukommen. Wenn er z.B. auch nur bei den möglichen Aufsteigern Birmingham oder Wrexham unterkommt, macht er klar den besseren Cut. Auch so ziemlich jeder andere Championshipverein ist viel lukrativer als der FCZ und die Liga gibt auch mehr her als unsere.
Viele sind besessen - doch glücklich ist, wer einen sitzen hat.

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Porto
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Porto » 03.02.25 @ 8:51

Ich denke, dass wir aktuell die gleiche Situation erleben wie damals Basel als Degen ans Ruder gelangte.
Das heisst, dass vorerst ein Rückfall unter den Strich wahrscheinlich ist.
Falls wir mit jungem Eigengewächs nächste Saison wieder vorne mitspielen, wäre das so ok für mich;
d.h. ich habe die laufende Saison innerlich bereits abgehakt.

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon yellow » 03.02.25 @ 9:58

King hat geschrieben:
yellow hat geschrieben:Gestern wurde bei Blue die Frage aufgeworfen, weshalb beim FCZ so viele Spieler weg wollen. Antworten konnten aber weder Mehmedi noch Zubi liefern.
Verglichen mit dem Spiel gegen Basel vor ca. einem Jahr spielten bei uns nur noch Brecher und Krasniqi in der Startelf.

V.a. im Fall von Katic wirds doch eher komisch. Ein wirkliches Upgrade ist ein Wechsel zum Tabellenletzten der 2. englischen Liga ja nicht wirklich. Gut, finanziell ist der Wechsel für Katic sicherlich gewinnbringend. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es einige User gibt, die ihm nicht nachtrauern. Diese will ich aber einfach daran erinnern, wie Moniz ihn nach dem YB-Spiel als vorbildlichen Profi rühmte. Soll mir niemand sagen, dass Katic schon im letzten Sommer unbedingt vom FCZ weg wollte.

Zweimal einen doch beträchtlichen Umbruch in einer Saison ist schon sehr speziell. Schauen wir mal, wie unser FCZ das packt. Nach den nächsten 4 Spielen (Winti a; St. Gallen h; Sion a; Yverdon h) wissen wir mehr.


Mir ist klar, dass du wohl auf RM schiesst mit der Wommer Aussage. Ich denke Katic wollte europäisch (Ligafitmat) spielen und dies hat nicht wirklich geklappt.
Nun geht er lieber in die Championship um dort gute Leistungen zu zeigen und so bei einem anderen Club in ENG unterzukommen. Wenn er z.B. auch nur bei den möglichen Aufsteigern Birmingham oder Wrexham unterkommt, macht er klar den besseren Cut. Auch so ziemlich jeder andere Championshipverein ist viel lukrativer als der FCZ und die Liga gibt auch mehr her als unsere.


Sorry, ich schiesse auf niemanden. Dazu müsste ich über Insiderwissen verfügen. Und das ist nicht der Fall.
Ist gut möglich, dass es an den Spielern oder an MM und AC liegt. Speziell sind einfach der Zeitpunkt und die Häufung.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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Shorunmu
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Shorunmu » 03.02.25 @ 9:59

alään hat geschrieben:
Kiyomasu hat geschrieben:Aus welchem Grund auch immer mache ich mir überhaupt keine Sorgen um den FCZ. Vielleicht liegt es daran, dass ich ziemlich nahe am Verein bin und einiges mitbekomme. Mit Eltern von Nachwuchsspielern gesprochen habe, mit Milos selber. Herauskristallisiert hat sich folgendes: Der Nachwuchs soll längerfristig auf ein schweizweit überdurchschnittliches Level angehoben werden. Vor Malenovic's Antritt hatten wir zwar immer mal wieder Nachwuchsspieler im Kader, doch die grossen Verkäufe blieben grösstenteils aus: Vor doch schon einigen Jahren hatte man Spieler wie RiRo, Elvedi, Drmic und Mehmedi für Millionenbeträge ins Ausland verkauft, welche dann auch eine starke Nationalmannschaftskarriere hingelegt hatten. In den letzten Jahren sticht da wirklich nur noch Simon Sohm (und mit Abstrichen Anto Grgic) heraus, wobei die Amis bei Parma ziemlich mit Geld um sich geworfen haben. Ansonsten sind eigentlich alle unsere Spieler, wenn sie denn nicht mehr bei uns sind, in der Versenkung verschwunden. Rüegg, Domgjoni, Janjicic vielleicht noch die klingendsten Auslandstransfers scheinen alle das Mindset nicht gehabt zu haben, um sich bei ihren Stationen durchzubeissen. An dieser Stelle möchte ich gerne Ernst Graf erwähnen, welcher einen grossen Anteil an der "silbernen" FCZ-Generation um RiRo, Elevdi, Drmic und Mehmedi hatte - das hört man auch von ehemaligen Nachwuchsspielern, die von ihm profitieren durften. Da haben es seine Nachfolger um Russheim und Moser schlichtweg verpasst, in seine grossen Fussstapfen zu treten. Beide menschlich und fachlich zwar top, aber konnten vermutlich nicht so viel aus den Spielern herauskitzeln, wie das vor ihnen ein Ernst Graf konnte. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte MM dann Sascha Milicevic verpflichtet: beinahe 20 Jahre Erfahrung im Nachwuchsleistungszentrum eines der besten Ausbildungsvereine Europas. Mit Moniz kam eine weitere starke Persönlichkeit zu uns, der junge Spieler offensichtlich besser macht, nur schon weil er sie so extrem fordert, dass sie automatisch auf einem anderen Level sind. Und da wäre dann aus meiner Sicht auch der einzige Fehler, den ich Milos ankreiden möchte: Moniz hätte man nicht zum Trainer der 1. Mannschaft befördern dürfen. Das Recycling von Mitarbeitern nach dem Abgang von Henriksen, die bereits auf der Lohnliste standen, mag zwar finanziell Sinn gemacht haben, war aber sportlich nicht wirklich erfolgreich. Auch war klar, dass man Moniz nach seinem erfolgreichen Endspurt einen Festvertrag anbieten musste, sonst hätte man ihn wohl verloren - eine Zurückstufung in den Nachwuchs wäre eher schwierig geworden.

Ich kann die Beunruhigung einiger Fans wegen den Abgängen und dem Verlust von Identifikation verstehen. Dennoch möchte ich ausdrücklich erwähnen, dass ja genau diese Identifikation wieder zurückkommt, wenn längerfristig mit diesem Plan gearbeitet wird: Moniz hat es im Rahmen einer PK mal erwähnt und ich hatte dies zuvor auch von Eltern der Nachwuchsspielern bereits gehört. Künftig möchte man, dass mehr als 50% des Kaders aus Nachwuchsspielern besteht. An dieser Prozentzahl sind wir jetzt schon nahe dran. Und wenn man dies in Betracht zieht, machen auch die vielen Leihen mit Kaufoptionen absolut Sinn. Überzeugt ein Spieler, verpflichtet man ihn und integriert ihn als Leistungsträger in den Kader (z.B. Perea oder Chouiar). Überzeugen sie nicht (Leidner, Ballet), füllt man die offenen Positionen mit Spielern aus dem Nachwuchs auf. Im Sommer dürften hinten links Spieler wie Sebastian Walker oder Neil Volken nachrücken, auf den Flügeln sind wir sowieso sehr gut besetzt und auch da haben wir mit Mahar, Munroe und Coulibaly einige potenzielle Asse im Ärmel, die man nach und nach an das Topniveau heranführen kann.

Für mich ist der aktuelle Weg auch die einzige Alternative, wie wir gute Balance zwischen Identifikation und Erfolg fahren können. Das geht nur über den Nachwuchs. Solange in Zürich kein Stadion steht, sind wir zu stark abhängig von Transfereinnahmen und Preisgeldern aus den europäischen Wettbewerben. Die Canepas sind mittlerweile über 70. Noch machen sie kognitiv einen sehr guten Eindruck und vermutlich ist auch noch ein wenig Batzeli im Portemonnaie. Dennoch wird es irgendwann dazu kommen, dass der Verein in neue Hände übergeben werden muss. Um zu verhindern, dass auch der FCZ in die Krallen von ausländischen Investoren fällt, gibt es also nur eine Möglichkeit: Er muss grösstenteils selbsttragend sein. Dies geht nur über jährlich wiederkehrende Einnahmen aus oden obengenannten Einnahmequellen, wobei man zumindest im Nachwuchs vieles selbst beeinflussen kann, während die Spiele in Champions, Europa und Conference League immer ein wenig formabhängig sind.

Abschliessend möchte ich nochmals den Blick-Artikel von Yanick Brecher verlinken: https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 96372.html

Wenn ihr mir nicht glaubt, tut es wenigstens bei unserem Capitano. Peace out und en guete Match hüt!


Danke Kiyo, du triffst es ziemlich auf den Punkt!

Milos packt die richtigen Sachen richtig an - effizient und effektiv! Changemanagement ist hart und man schüttelt ordentlich am Baum, da fallen zwangsläufig leider auch Blätter ab die man gerne drangelassen hätte - part of the game.

Ich denke der Röstigraben des Forums und allgemein in Fankreisen liegt zwischen der rationalen und emotionalen Betrachtung - es gibt kein richtig und falsch. Ich klammere mich aber persönlich in den emotionalen Tiefphasen an die Rationalität und da wird vieles richtig gut gemacht und entschieden.


Da würde ich jetzt den Tag noch nicht vor dem Abend loben. Zum heutigen Zeitpunkt wissen wir das einfach noch nicht. Auch auf dem Papier (in Form von Resultaten) ist das überhaupt noch nicht ersichtlich. Der Beweis für ein erfolgreiches Changemanagement beim FCZ muss zuerst noch erbracht werden. Der Massstab hierfür ist die Ära Canepa vor MM's Ankunft. Schauen wir mal was kommt...

Für mich sieht alles nach Stabübergabe aus. Kann mir ansonsten nicht erklären weshalb die Canepas das alles durchwinken und noch 7.5m CHF einschiessen
gelbeseite hat geschrieben:Wem unfertiger Wein schmeckt (mit allem Respekt, aber pfui) soll sonst mal das Poulet 20min zu früh aus dem Ofen nehmen oder die Kartoffeln 15 Minuten zu früh aus dem Wasser. Etwa das selbe Erlebnis und nicht mal teurer als das fertige Produkt.

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N'Gombutu
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon N'Gombutu » 03.02.25 @ 10:28

Trooe hat geschrieben:
N'Gombutu hat geschrieben:Einverstanden: Ein selbsttragender FCZ (inkl. Quersubvention von Nachwuchsakademie, Museum, Frauen etc. sowie Kompensation von unvorteilhafter Stadionsituation) kann möglich sein, bei
a) regelmässiger (alljährlicher) Europacupteilnahme (aka sportlichem Erfolg)
b) einem tragenden Gerüst von selbst ausgebildeten, sich ausserordentlich mit dem FCZ identifizierenden Leistungsträgern (aka tiefem Lohn-/Leistungsverhältnis) und
c) regelmässigen Millionentransfers von Toptalenten (aka Zusatzeinnahmen)

So sehr ich mir das auch wünsche, aber das tönt schon nach der eierlegenden Wollmilchsau. Vor allem, wenn das nachhaltig aufgehen sollte.

Von hinten her aufgerollt: Toptalente, welche für Millionen transferiert werden können, werden nie Teil von b). Das tragende Gerüst muss also aus Spielern bestehen, die zwar kein Potenzial für eine internationale Karriere haben, aber aufgrund von a) für NLA-Verhältnisse trotzdem überdurchschnittlich sein müssen. Und selbst wenn man genügend solche Spieler selbst "züchten" könnte, würde die Konkurrenz um die Stammplätze an der Tragfähigkeit des Gerüsts rütteln.

Wie soll das aufgehen?



Und? Wie sieht deine Zukunft des Schweizer Fussball aus?


Nun, im CH-Fussball lässt sich kein Geld verdienen. Wie das ein User an anderer Stelle mehr oder weinger treffend ausgeführt hat:
likavi hat geschrieben:Ich habe die (sehr unterschiedlichen) Gründe aufgezählt, warum man mit Schweizer Fussball kein Geld verdient.
1. TV-Monopole von SRF und Swisscom
2. Kleiner Heimmarkt (geringe Bevölkerungszahl)
3. Aufgrund von Punkt 1 + 2 zu wenig Geld um Top-Spieler zu verpflichten und dadurch ein gewisses internationales Interesse zu generieren
4. Keine Kolonialhistorie
5. Fehlender Wille der Fussballklubbesitzer in der Schweiz, mit Fussball Geld zu verdienen (fussballerische Relevanz und sportlicher Erfolg sind wichtiger)


Grundsätzlich gibt es deshalb folgende Modelle: Plastikclubs mit (ausländischen) Investoren wie Lugano, Servette, Lausanne, Yverdon oder GC. Spielercasinos wie Basel oder Sion. Mäzenatentum wie bei YB, Luzern oder dem FCZ. Breit abgestützt wie St. Gallen. You chose.

Ich finde es toll, dass AC/HC die Quadratur des Kreises versuchen. Aber ich gehe nicht davon aus, dass es ohne Mäzen im Hintergrund nachhaltig funktionieren wird.
«Wir haben unsere eigene Philosophie: Schnell spielen, schnell nach vorn, Pressing, umschalten, bumm-bumm!» (Canepa, 2024)

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Dave
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Dave » 03.02.25 @ 10:33

N'Gombutu hat geschrieben:Grundsätzlich gibt es deshalb folgende Modelle: Plastikclubs mit (ausländischen) Investoren wie Lugano, Servette, Lausanne, Yverdon oder GC. Spielercasinos wie Basel oder Sion. Mäzenatentum wie bei YB, Luzern oder dem FCZ. Breit abgestützt wie St. Gallen. You chose.


Servette wird von einer Genfer Stiftung finanziert. Eigentlich eine Traumlösung, der Geldadel in Genf finanziert den Club.
Ist bei uns schwer möglich mit zwei Clubs. Unser Image ist auch nicht überall das beste.
"Wenn jemand sagt, der FCZ sei kein Spitzenclub, habe ich Mühe, weiter zu diskutieren."
Ancillo Canepa


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