(www.blick.ch)
ZÜRICH – Sven Hotz ist Kult und wird trotz magerem sportlichen Palmarès von den Fans verehrt. Nun wird der FCZ-Präsident 75 Jahre alt. Der richtige Zeitpunkt, um seinen Rücktritt anzukündigen.
Heute feiert Sven Hotz, Präsident des FC Zürich, seinen 75. Geburtstag. Am Vorabend gab er auf «Tele Züri» bekannt: «Ich werde das Amt 2006 abgeben. An gute FCZler!» Nach 20 Jahren als Präsident und vielen investierten Millionen wird also Schluss sein.
Der heisseste Kandidat für seine Nachfolge ist Unternehmer Guido Honegger (39) von Hauptsponsor «green.ch». Der FCZ-Vizepräsident lässt sich nicht in die Karten blicken: «Im Moment kann man dazu nichts sagen. Urs Fischer, langjähriger FCZ-Captain und Hotz-Intimus, kann nichts Wesentliches ergänzen. Er meint nur: «Ich bin überrascht.»
Wieviele Millionen hat Sven Hotz wohl in den Stadtklub gebuttert? Der grosszügige Mäzen selber: «Es ist mir wöhler, wenn ich es selber nicht weiss. Und ich will es nicht wissen.» Branchenkenner schätzten im Jahr 2000, dass Hotz 25 Millionen Franken ausgegeben hat. In der Zwischenzeit dürfte es noch die eine oder andere «Kiste» mehr geworden sein.
Sven Hotz ist ein FCZler durch und durch. Und wird auch nach 2006 auf dem Letzigrund anzutreffen sein. Schliesslich ist er seit rund 60 Jahren Klub-Mitglied und spielte 1949 selber in der ersten Mannschaft.
Leider hat der rührige Mann mit seinem FCZ nicht allzu viel erreicht. Immerhin konnte er im Jahr 2000 den Cup-Pokal in die Höhe stemmen.
Von unten nach ganz oben
Sven Hotz wurde vor 75 Jahren im Zürcher Arbeiterquartier Wiedikon geboren. Sein Vater war Malermeister. Die Familie mit vier Knaben und zwei Mädchen lebte nicht auf grossem Fuss. Sven lernte Maurer. Danach wurde er Polier und Bauführer und arbeitete in einem Architekturbüro.
Mit 23 Jahren kaufte er in Schlieren ein Areal – der Quadratmeter kostete 25 Franken – und baute ein Kino, ein Café und Mietwohnungen. Hotz war aber auch der Kinooperateur und Platzanweiser. Dort lernte er seine Frau Ruth kennen, mit der er seit 50 Jahren verheiratet ist.
So kam Sven Hotz ins Immobilienbusiness, das damals boomte wie noch nie. Heute besitzt er viele Liegenschaften, die er äusserst gewinnbringend vermieten konnte. Sein Erfolgsrezept verriet er der «Bilanz»: «Meine Schritte waren nie länger als die Beine.»