Kollegah hat geschrieben:Gemäss MM wurde im Winter beschlossen, auf Transfers zu verzichten, um jetzt im Sommer investieren zu können. Ich glaube schon, dass die Canepas ihm ein ordentliches Transferbudget bereitgestellt haben.
Da hat mich jetzt mal wundergenommen, wie die Transferbudgets (Ausgaben) in der Liga denn so aussehen (und die Klubs in die entsprechende Reihenfolge gesetzt).
Basel
- 2023: 34,4 Mio
- 2022: 13,5 Mio
YB
- 2023: 10,2 Mio
- 2022: 13,0 Mio
Lugano
- 2023: 3,3 Mio
- 2023: 5,3 Mio
Sion
- 2023: 4,2 Mio
- 2022: 3,6 Mio
Lausanne-Sport
- 2023: 3,3 Mio
- 2022: k.A.
Luzern
- 2023: 2,8 Mio
- 2022: 3,5 Mio
GC
- 2023: 1,4 Mio
- 2022: 2,3 Mio
St. Gallen
- 2023: 2,2 Mio
- 2022: 1,4 Mio
FCZ
- 2023: 1,5 Mio
- 2022: 1,4 Mio
Servette
- 2023: 1,2 Mio
- 2022: 0,4 Mio
Winterthur
- 2023: 0,6 Mio
- 2022: k.A.
- Basel und YB sind finanziell in einer anderen Dimension und haben etwa das vierfache Gesamtbudget des FCZ
- Lugano, Sion, Lausanne, Luzern und GC haben die reicheren Besitzer (Basel (Holtzmann, Rey) und YB (Rihs) auch)
- St. Gallen hat mehr Zuschauer-, Catering- und Sponsoreneinnahmen
Von dem her entspricht es einer gewissen Logik, dass die alle vor dem FCZ liegen.
Dahinter liegt neben Winterthur nur Servette, die beide trotz Billiglösungen und Schnäppchenjagd auf dem Transfermarkt sportlich immer erfolgreicher werden. Könnte man sich auch zum Vorbild nehmen.
Allerdings hat der FCZ mit steigenden Zuschauerzahlen schon etwas aufgeholt und müsste sich mittlerweile finanziell mit Luzern vergleichen können. Der Transferüberschuss des FCZ in den letzten zwei Jahren lag aber zusammengezählt bei bloss 0,8 Mio. Damit ist das "strukturelle Defizit" von etwa 2 x 5 = 10 Mio im gleichen Zeitraum bei weitem nicht gedeckt worden. Zumindest haben die Europacup-Nettoeinnahmen zusätzlich helfen können. Da die Transfereinnahmen doch etwas tief erscheinen, liegt die Vermutung nahe, dass man für Tosin und Gnonto gewisse Ratenzahlungen noch erhalten wird.
Malenovic wirkte zuletzt beim Thema Transfers kürzer angebunden und leicht ernüchtert, als seien ihm die finanziellen Realitäten beim FCZ erst jetzt richtig klar geworden. Kann sich der FCZ für die Conference League-Gruppenphase qualifizieren, dann decken die Einnahmen daraus das strukturelle Defizit. In diesem Fall könnte man möglicherweise einen wesentlichen Teil der Transfereinnahmen reinvestieren. Nur ist das sportlich sehr herausfordernd zu bewerkstelligen und erst am Ende des Transferfensters bekannt. Ohne Gruppenphase müssen die Transfereinnahmen wohl weiterhin grösstenteils zur (teilweisen) Deckung des strukturellen Defizits herhalten. Woher soll das Geld denn sonst auch kommen? Canepas haben zwar mehr Geld als fast alle von uns, aber im Vergleich zur Mehrheit der Super League-Klubbesitzer sind sie geradezu arme Kirchenmäuse. Gut möglich, dass sogar die Winterthur-Klubbesitzer (Familie Keller) mehr Vermögen haben. Denn dies sind Industrielle. Canepas waren beide immer (wenn auch gut bezahlte) Angestellte.