Bin ziemlich hin und hergerissen von dieser Meldung.
Zum einen finde ich es super, künftig 12 Teams in der obersten Liga zu haben. In der Challenge League gibt es einige Teams, die das Potenzial und die Infrastruktur haben, in der Super League zu spielen. (Aarau, Winti, Xamax, Schaffhausen, Vaduz)
Zudem werden die Abstiegssorgen etwas kleiner, da voraussichtlich nicht mehr die halbe Liga um den Abstieg spielen muss. Es können also auch mehr junge Spieler eingesetzt werden, was für den Schweizer Fussball definitiv ein sehr gute Sache ist. Diese Planungssicherheit hat vielen Clubs in den letzten Jahren einfach gefehlt.
Einen passenden Modus zu finden, ist allerdings keine leichte Sache. Der nun vorgeschlagene klingt zwar im Ansatz gut, jedoch habe ich mehrere Punkte, die mir nicht ganz passen:
Es kann ja dann vorkommen, dass eine Mannschaft die Meisterschaft komplett dominiert und mit X-Punkten anführt, dann aber im „Playoff-Final“ gegen den deutlich abgeschlagenen 2. verliert und somit nicht Meister wird. Für mich hätte dieses Szenario dann nichts mehr mit einer verdienten Meisterschaft zu tun.
Zweiter Punkt: In der Final- und in der Abstiegsrunde spielt man jeweils Hin-und Rückspiel gegen jedes Team. Man wird also im Saisonfinale innert kurzer Zeit gegen die gleichen Gegner spielen. Ist dies nicht kontraproduktiv? Die Aufstockungsdiskussion kam doch auch auf, weil das 4. Spiel gegen Lugano oder das 4. Derby der Saison irgendwann einfach zu langweilig wird? Klar, die Meisterschaft wird in diesen Spielen dann entschieden, ich weiss trotzdem nicht ob es wirklich „spannender“ ist, wenn die Abwechslung fehlt.
In der Abstiegsrunde dann die „Kleinen“ ebenfalls gegen die „kleinen“. Schaffhausen darf dann also nicht nochmals auf volle Hütten gegen den FCZ und Basel hoffen, sondern kickt vor ein paar Hundert Nasen gegen Xamax oder Lausanne. Zwar bleibt der sportliche Anreiz, da man auch durch eine schlechte Klassierung weiterhin Chancen auf Europa hat, allerdings sind die Gegner, trotz Augenhöhe, nicht mehr die attraktivsten für die „neutralen“ Zuschauer.
Zudem besteht die Gefahr, dass die „normalen“ Meisterschaftsspiele an Bedeutung verlieren. Trotz fehlender Abwechslung würden die Finalrundenspiele wohl immernoch viele Leute in die Stadien locken, es geht ja schliesslich um viel. Ob dann da in der 17. Runde aber eine ansprechende Zuschauerzahl zum Heimspiel gegen Aarau ins Stadion kommt, wenn man zu diesem Zeitpunkt bereits für die Finalrunde qualifiziert ist, mag zu bezweifelt werden.
Eine Alternative zu finden ist aber ebenfalls schwierig. Belässt man den Modus wie bisher, stockt aber trotzdem auf 12 Teams auf, wären 4 Spiele gegen jeden Gegner zu viel, 2 zu wenig und bei 3 kommt die Problematik auf, wie man die Heimspiele fair verteilen soll.
Ligateilung mit Punktehalbierung wäre einfach noch mehr künstliche Spannung, die gut performende Teams „bestraft“.
Ich weiss echt nicht, was richtig oder falsch ist. Vielleicht müssten wir einfach mal über den Schatten springen und das einfach machen. Andere Länder zeigen ja auch, dass dieser Modus (in dieser Art) gut funktionieren kann!