Die Sportchef Frage

[Florian]

Es gibt für mich einige gute Gründe für Schneider, auch ohne FCZ Brille:

- Hat sehr hohe Sozialkompetenzen und eine ruhige, besonnene Art. Ist ein Gegenpol zu dem emotionalen Präsi und Trainer.
- Ich bin überzeugt, dass er sich ein solides Netzwerk in Europa aufgebaut hat.
- Taktisch versiert und hat gezeigt, dass er versteht wie ein Kader mit limitierten Mitteln aufgebaut werden muss.
- Bezug zum FCZ und kennt die Schweiz, hat aber auch seine Stationen im Ausland gemacht.
- Wünscht sich etwas längerfristiges und würde wohl einige Zeit beim FCZ bleiben, selbst wenn gute Angebote kommen.

Das mag alles stimmen, aber er war doch überall Trainer und nicht Sportchef, also frage ich mich, warum hier so viele Leute (nicht nur bezüglich Schneider sondern auch anderen Trainern, die hier im Sportchef-Thread genannt werden) davon ausgehen, dass ein guter Trainer auch einfach automatisch ein guter Sportchef wäre. Das sind doch komplett unterschiedliche Anforderungsprofile. Gerade was den Punkt mit "solides Netzwerk in Europa aufgebaut" angeht, würde ich das eher verstehen, wenn er in Belgien und Deutschland Sportchef gewesen wäre, aber warum soll er als Trainer ein Netzwerk aufgebaut haben? Oder war er jeweils in Doppelrollle als Trainer/Sportchef tätig bei diesen Clubs?

[Porto]

YB, Servette, St. Gallen haben aber gut gewählt, ehemalige Spieler als Sportchefs zu installieren

[Blerim_Dzemaili]

Die Idee mit Schneider finde ich nicht schlecht und reizvoll. Doch was will Schneider selber? Vielleicht möchte er weiterhin Trainer bleiben und nicht das Amt als Sportchef ausführen?

[Florian]

YB, Servette, St. Gallen haben aber gut gewählt, ehemalige Spieler als Sportchefs zu installieren

Ich sagte nicht, dass Ex-Spieler nicht gute Sportchefs sind, sondern dass ein Trainer nicht automatisch ein guter Sportchef ist. Schneider hat eine Trainerlaufbahn eingeschlagen, also weiss ich nicht, warum er plötzlich Sportchef werden wollen möchte. Auf der anderen Seite hat Blerim z.B. immer klar gemacht, dass er nie Trainer werden will...aber Sportchef könnte er sich vorstellen (später einmal). Wie gesagt sind das doch einfach zwei grundlegend unterschiedliche Jobs mit komplett anderen Anforderungsprofilen. Klar gibt es Fälle, wo jemand beide Jobs gemacht hat, aber generell kann man doch nicht einfach schliessen, dass ein guter Trainer auch ein guter Sportchef ist oder umgekehrt.

[MetalZH]

YB, Servette, St. Gallen haben aber gut gewählt, ehemalige Spieler als Sportchefs zu installieren

Ich sagte nicht, dass Ex-Spieler nicht gute Sportchefs sind, sondern dass ein Trainer nicht automatisch ein guter Sportchef ist. Schneider hat eine Trainerlaufbahn eingeschlagen, also weiss ich nicht, warum er plötzlich Sportchef werden wollen möchte. Auf der anderen Seite hat Blerim z.B. immer klar gemacht, dass er nie Trainer werden will...aber Sportchef könnte er sich vorstellen (später einmal). Wie gesagt sind das doch einfach zwei grundlegend unterschiedliche Jobs mit komplett anderen Anforderungsprofilen. Klar gibt es Fälle, wo jemand beide Jobs gemacht hat, aber generell kann man doch nicht einfach schliessen, dass ein guter Trainer auch ein guter Sportchef ist oder umgekehrt.

Es gibt keine "klassische" Voraussetzung für den Sportchefposten. Trainer und/oder Spieler gewesen zu sein, ist sicher ein Vorteil. Als Trainer hat man vermutlich noch mehr Ahnung vom Taktischen und welche Spieler wofür geeignet sind.

Zudem lässt sich Portos Liste noch verlängern, denn der Basler Vogel war auch Trainer und übrigens auch unser Jure! Er hat die höchste Trainerlizenz und hat auch als Trainer gearbeitet, bis Cillo ihn "entdeckt" hat.

Der Vorteil für Schneider wäre bei einem Wechsel sicher die eher gesicherte Kontinuität, da Sportchefs i.d.R. länger im Amt sind als Trainer...

[old guy]

genau, der Trainer ist für das Tagesgeschäft zuständig und denkt eher kurzfristig, während der Sportchef auch ein guter Stratege sein sollte, der mittel- und längerfristig denkt. Von der Persönlichkeit her traue ich Schneider diese Aufgabe zu, wenn er sie denn tatsächlich anstrebt.

[gelbeseite]

Es gibt für mich einige gute Gründe für Schneider, auch ohne FCZ Brille:

- Hat sehr hohe Sozialkompetenzen und eine ruhige, besonnene Art. Ist ein Gegenpol zu dem emotionalen Präsi und Trainer.
- Ich bin überzeugt, dass er sich ein solides Netzwerk in Europa aufgebaut hat.
- Taktisch versiert und hat gezeigt, dass er versteht wie ein Kader mit limitierten Mitteln aufgebaut werden muss.
- Bezug zum FCZ und kennt die Schweiz, hat aber auch seine Stationen im Ausland gemacht.
- Wünscht sich etwas längerfristiges und würde wohl einige Zeit beim FCZ bleiben, selbst wenn gute Angebote kommen.

Das mag alles stimmen, aber er war doch überall Trainer und nicht Sportchef, also frage ich mich, warum hier so viele Leute (nicht nur bezüglich Schneider sondern auch anderen Trainern, die hier im Sportchef-Thread genannt werden) davon ausgehen, dass ein guter Trainer auch einfach automatisch ein guter Sportchef wäre. Das sind doch komplett unterschiedliche Anforderungsprofile. Gerade was den Punkt mit "solides Netzwerk in Europa aufgebaut" angeht, würde ich das eher verstehen, wenn er in Belgien und Deutschland Sportchef gewesen wäre, aber warum soll er als Trainer ein Netzwerk aufgebaut haben? Oder war er jeweils in Doppelrollle als Trainer/Sportchef tätig bei diesen Clubs?

Aus dem Bauch heraus waren 30-50% der Sportdirektoren, Sportchefs, etc. auch mal Trainer, selbst bei europäischen Spitzenteams. Ich sehe dort keinen Widerspruch.

Das einfachste Beispiel ist Jurendic. Als Trainer bei Kriens, Aarau, FCZ U21 bevor er Sportchef wurde.

Ich sehe das vor allem bestätigt, weil Schneider in dem Interview selbst sagt, er möchte etwas aufbauen und er bedauert es, dass er in seinen letzten 2 Stationen zu wenig Zeit bekommen hat. Deshalb würde es durchaus Sinn machen, in einer anderen Funktion zu einem Verein zu gehen und dort seine Philosophie umsetzen zu können.
Ich weiss nicht, wie du dir ein Netzwerk vorstellst und weshalb ein Trainer kein Netzwerk haben soll. Dort geht es meiner Meinung nach um zwischenmenschliche Beziehungen. Wenn in Fürth das nächste Mal ein Talent eine Zwischenstation braucht, sagt man ihm vielleicht "Geh zum Marc, der ist fair und schaut für dich". Als aktiver Spieler hat er mit Thun, dem FCZ, St.Gallen und YB auch einige Felder abgedeckt, wo ihn ehemalige Funktionäre, Mitspieler etc. kennen.