tages-anzeiger online
quelleAndres Malloth wird am Sonntag gegen Meister Basel erstmals in der FCZ-Startelf stehen. Dass er überhaupt im Tor stehen kann, ist ein Wunder.
Andres Malloth hatte kein erfreuliches Debüt in der Super League, als er sich letzten Sonntag nach dem Platzverweis von David Da Costa ins Tor des FC Zürich stellen musste. Der knapp 21-jährige Malloth sah beim 1:5 auf dem Brügglifeld in Aarau nicht jedes Mal sehr vorteilhaft aus. «Das weiss er selbst», sagt sein Trainer Urs Meier. Aber er ist auch überzeugt: «Das haut Andres nicht um.»
Meier und Malloth, der auch am Sonntag gegen den FC Basel spielen wird, verbindet eine spezielle Beziehung. Sie geht auf den 17. Mai 2011 zurück, auf den Tag, als Malloth im Training mit der U-21 des FCZ einen schweren Unfall hatte. Meier, damals noch zuständig für die Nachwuchsmannschaft, erinnert sich: «Bei ihm ging es um Leben und Tod.» Malloth war mit seinem Mitspieler zusammengeprallt und von dessen Knie am Kopf getroffen worden. Er war sofort bewusstlos, hatte die Augen verdreht, den Kiefer blockiert und die Zunge verschluckt. Er hatte sich einen Schädelbruch zugezogen und musste notfallmässig operiert werden.
Malloth ging knapp an einer Lähmung vorbei
«So viel Glück wie damals wird er in seinem Leben wohl nie mehr haben», sagt Meier. Glück hatte Malloth, denn wäre der Bruch nur einen Millimeter tiefer gegangen, wäre er heute wahrscheinlich gelähmt. Und Glück hatte er auch, weil Meier auf dem Trainingsplatz sofort reagierte, ihm den blockierten Kiefer aufdrückte und die Zunge herausholte.
«Man muss sich das vorstellen», sagt Urs Meier, «und nach diesem Unfall steht er in der Super League im Tor. Natürlich war er in Aarau nervös, und er machte Fehler. Aber damit hat es sich schon.» Der Verein hat ihm geraten, sich vor dem Spiel gegen Basel selbst nicht zu äussern. Auf der Website des FCZ sagt Malloth, befragt zu seinem grössten Erfolg: «Comeback nach Schädelbruch.»
(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)