Beitragvon Inishmore » 18.04.10 @ 13:20
Ich hab mich noch nicht entschieden, wo ich eher kotzen könnte, dem Spiel von gestern oder dem Forum heute.
Das gestern war wohl nichts. In der ersten Hälfte hatten wir unsere Chancen und spielten überlegen. Wenn eine der Chancen mal reingeht sieht alles anders aus. Die Zweite Halbzeit war dann eine Zumutung. Was erlauben diese Spieler? Da war keine Kampfgeist, kein Wille, kein Glauben an den Sieg. Und dann wechselt Challandes zum ersten Mal frühzeitig aus, will ein Zeichen setzen, was vom Coaching her sicher richtig war, doch wenn nimmt er raus? Die beiden Aktivsten Spieler (in der zweiten Hälfte kann man bei keinem FCZ’ler von Bestem Spieler sprechen), Schönbächler und vor allem Djuric, während andere Spieler ihre Lustlosigkeit weiterhin offen zu Schau tragen dürfen. Und zu guter Letzt, schiesst dann noch dieser Orhan Varela oder war’s Valentin Mustafi, das entscheidende Tor. Hat auch was Gutes, nach seiner Aktion von gestern endlich wieder ein Spieler den man auf dem Platz bedingunglos verabscheuen und hassen kann.
Was sind aber die Konsequenzen von gestern? Spielerisch bin ich ratlos, wir besiegen nach einer starken zweiten Halbzeit den Tabellendritten, nur um in der folgenden Runde, mit einer halbherzigen Leistung gegen den Zweiten zu verlieren. Wir siegen souverän gegen den Zweitletzten, nur um uns drei Tage später gegen den Letzten bis auf die Knochen zu blamieren! Obwohl ich bis jetzt immer an Challandes festhielt (und dies vorerst auch weiterhin tue), habe ich das Gefühl er teilt meine Ratlosigkeit. Dummerweise ist dies bei einem Trainer der erste Schritt Richtung Entlassung. Aber was soll’s? Der Europa-League Platz ist weg und wir können uns nächste Saison voll auf die Liga konzentrieren.
Fantechnisch fehlt mir auch ein gewisses, nein lasst mich präzisieren, es fehlt mir jegliches Verständnis! Man muss den Jungs nach so einer Leistung wirklich nicht zu jubeln, wenn man nicht will, aber pfeifen? Mol, mol, tiefenpsychologisch hervorragend eine total verunsichert Mannschaft, mit etlichen jungen Spielern, auszupfeifen. Das wirkt so stimulierend bei Menschen, die in Selbstzweifel zerfallen. Wo ist die gute alte Selbstironie, welche die SK bis vor 8-10 Jahren noch ausmachte? Ich weiss nicht mehr in welchem Jahr es war, meine Vermutung ist ein bis zwei Saisons vor dem ersten Meistertitel, wir lagen im Letzigrund gegen YB nach knapp 30 min. 4:0 hinten und die Mannschaft spielte ähnlich schlimm wie gestern, einfach, dass dies damals völlig normal war. Bei jedem Pass der ankam, jubelte die Kurve und «das isch oise FCZ» halte durch den Letzigrund. Aber der Erfolg hat wohl auch unsere Leidens- und Ironiefähigkeit stark reduziert.
Erstaunlich dass man die Bundesverfassung auf Arabisch, Japanisch und Nepali übersetzt hat, wo sie doch die wählerstärkste Partei der Schweiz nicht einmal in einer der Landessprachen richtig versteht!