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devante
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Re: Medien

Beitragvon devante » 06.08.13 @ 11:31

Super Interview mit Urs Meier, gut zu wissen, dass er die Schwachstellen entdeckt hat - seine Antworten bringen die momentanten Probleme alle auf den Punkt


«Das setzt auch mir zu»


Interview: Thomas Niggl. Aktualisiert vor 9 Minuten


Das beste Rückrundenteam der letzten Saison kommt nicht auf Touren. FCZ-Trainer Urs Meier sagt, weshalb sich seine Spieler benachteiligt fühlen und er deshalb jetzt auch als Psychologe gefordert ist.


Urs Meier, wie sehr macht Ihnen der durchzogene Saisonstart mit nur vier Punkten aus vier Spielen zu schaffen?
Ich bin natürlich überhaupt nicht zufrieden. Das beschäftigt mich schon und setzt auch mir zu.

Was läuft zurzeit schief?
Unser Defensivverhalten ist ungenügend. Es sind hier jedoch alle Spieler in der Pflicht und nicht nur die Defensivspieler und der Torhüter. Trotzdem dürfen wir jetzt nicht den Fehler machen und alles schlecht reden. Wir müssen aus den Fehlern selbstverständlich die Lehren ziehen und diese besprechen und aufarbeiten.

Wie gehen Sie dabei vor?
Wir werden unter anderem Videoanalysen machen. Ich werde zur ganzen Mannschaft sprechen, aber auch Einzelgespräche führen.

Das 1:3 gegen YB war die dritte Niederlage innert acht Tagen. Wieder hielt die Abwehr nicht dicht und war teilweise völlig überfordert. Innenverteidiger Djimsiti liess sich beim ersten Gegentor vom Schweden Gerndt bös überlaufen. Was sagen Sie zu diesem individuellen Fehler?
Es geht mir überhaupt nicht um einzelne Schuldzuweisungen. Das Defensivverhalten ist generell ungenügend. Das ist ein Problem des Kollektivs.

Wie erklären Sie sich das?
Wir sind gedanklich möglicherweise zu offensiv eingestellt. Wir setzen den Gegner sofort unter Druck und praktizieren ein Pressing. In der Rückrunde der letzten Saison ist uns dabei oft das erste Tor gelungen. In der neuen Spielzeit war das bisher in der Meisterschaft nicht der Fall. Und wenn wir in dieser Druckphase nicht in Führung gehen können, verlieren meine Spieler die Geduld und deshalb den Fokus auf das Wesentliche. Dann mangelt es ihnen an Übersicht und Ruhe.

Machen Sie da nicht auch ein psychologisches Problem aus?
Das ist so. Wir haben noch eine sehr junge Mannschaft. Gerade junge Menschen entwickeln einen unglaublichen Gerechtigkeitssinn. Und wenn sie sich beispielsweise durch Schiedsrichterentscheide ungerecht behandelt fühlen, dann können sie sich fast nicht mehr beruhigen. Dann kochen die Emotionen wie gegen YB hoch. Und dann verlieren sie den Fokus.

Sie meinen wohl die Szene, als Buff in der Startphase des Spiels im Strafraum von Vescovac klar gefoult wurde?
Als uns dieser klare Penalty verweigert wurde, konnten das meine Spieler nicht fassen. Sie fühlten sich ungerecht behandelt und benachteiligt. Sie lamentierten und haderten mit dem Schicksal. Ich habe vergeblich versucht, sie zu beruhigen. Im Endeffekt hat ihnen der Fehlentscheid darum unnötig die Energie geraubt.

Damit Ihre junge Mannschaft die Emotionen besser in den Griff bekommt, sind Sie jetzt wohl auch als Psychologe gefragt.
Mit jungen Spielern muss man sehr behutsam umgehen. Ich werde mit ihnen noch einmal thematisieren, dass man Schiedsrichterentscheide akzeptieren können muss. Sie sind Menschen und machen Fehler wie wir alle auch. Doch meine Spieler dürfen deshalb die Balance nicht verlieren. Sie müssen ihre Emotionen auch dann im Griff haben, wenn sie sich wie im Spiel gegen YB extrem aufregen. Das gehört zu einem professionellen Verhalten im Profisport. Ältere Spieler bringen mit ihrer Erfahrung und Routine da weit mehr Gelassenheit mit und lassen sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen. Aber wir haben eben noch eine junge Mannschaft, die jetzt allerdings sehr schnell aus den Fehlern lernen muss. Das gehört zum Lernprozess, der in diesem schnelllebigen Geschäft allerdings nicht ewig dauern darf.


tagi
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Chübel
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Re: Medien

Beitragvon Chübel » 07.08.13 @ 12:06

BERUHIGUNG IN FUSSBALL-STADIEN

Schweizer Fans sind besser als ihr Ruf

Hooligan-Tumulte wie im Mai in Bern vor dem Cup-Final bestimmen die Debatte. Während neue Zahlen der Swiss Football League eine Beruhigung in den und um die Stadien belegen, sprechen die kantonalen Polizeidirektoren von einer Zunahme der Gewalt.
Gewalttaten: minus 69%; Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld: minus 40%; Betreten des Rasens: minus 87%. Stabil blieb das Abbrennen von Feuerwerkskörpern, den so genannten Pyros, auf den Tribünen: Von 119 Vorfällen 2008/09 stieg die Zahl in der Saison 2009/10 auf 149, um sich 2012/13 bei 138 einzupendeln.

Die Zahlen der Vorkommnisse, welche die Inspektoren der Swiss Football League (SFL) seit der Saison 2008/09 in und unmittelbar vor den Stadien der Super-League-Klubs rapportiert haben und die hier erstmals veröffentlicht werden, sprechen für eine Beruhigung.

Der Beruhigungs-Effekt wird noch verdeutlicht, wenn diese Zahlen in den Kontext der Entwicklung der Zuschauerzahlen eingebettet werden. In den letzten zehn Jahren ist nämlich die Zahl der Besucher von Super-League-Partien von 1,618 Millionen auf 2,163 Millionen (2012/13) angestiegen – Kassenwarte und Liga durften sich über ein sattes Plus von 545'000 Eintritten oder 25,2% freuen.

Aber auch die Gesamtzahlen, die das Magazin Der Beobachter Ende 2011 veröffentlichte, relativieren die Hooligan-Problematik: Im Jahre 2009 gab es laut Bundesamt für Statistik (BfS) 327 Verzeigungen aufgrund von Gewaltstraftaten im Rahmen von Fussball- und Eishockeyspielen, fünf davon betrafen schwere Gewalt. 2010 ging die Anzahl Verzeigungen um 7% auf 303 zurück. Neuere Zahlen gibt es nicht, da das BfS die Anzeigen im Zusammenhang mit Gewalt an Sportveranstaltungen nicht mehr gesondert erfasst.

Eine Relativierung drängte sich zudem auch bei den Schäden auf, die Fans in den Extrazügen verursachten: Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die stets von einer jährlichen Schadensumme von drei Mio. Franken sprachen, mussten kleinlaut einräumen, dass es sich dabei um ungedeckte Kosten handelt und die effektiven Schäden weit weniger als 10% der genannten Summe ausmachen.

Lob für die - friedlichen - Fans kommt von Seiten der Swiss Football League (SFL). "Der Fussball lebt von Stimmung und Emotionen. Was die Schweizer Klubs im Bereich der aufwändigen Choreografien und beim pausenlosen Anfeuern ihrer Mannschaft leisten, gehört mit Sicherheit mit zum Besten in Europa", sagt Dominique Huber, Liga-Verantwortlicher für Sicherheit und Prävention.


Ganzer Artikel:
http://www.swissinfo.ch/ger/i.html?cid=36524552

yellow
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Re: Medien

Beitragvon yellow » 07.08.13 @ 14:17

devante hat geschrieben:Super Interview mit Urs Meier, gut zu wissen, dass er die Schwachstellen entdeckt hat - seine Antworten bringen die momentanten Probleme alle auf den Punkt


«Das setzt auch mir zu»


Interview: Thomas Niggl. Aktualisiert vor 9 Minuten


Das beste Rückrundenteam der letzten Saison kommt nicht auf Touren. FCZ-Trainer Urs Meier sagt, weshalb sich seine Spieler benachteiligt fühlen und er deshalb jetzt auch als Psychologe gefordert ist.


Urs Meier, wie sehr macht Ihnen der durchzogene Saisonstart mit nur vier Punkten aus vier Spielen zu schaffen?
Ich bin natürlich überhaupt nicht zufrieden. Das beschäftigt mich schon und setzt auch mir zu.

Was läuft zurzeit schief?
Unser Defensivverhalten ist ungenügend. Es sind hier jedoch alle Spieler in der Pflicht und nicht nur die Defensivspieler und der Torhüter. Trotzdem dürfen wir jetzt nicht den Fehler machen und alles schlecht reden. Wir müssen aus den Fehlern selbstverständlich die Lehren ziehen und diese besprechen und aufarbeiten.

Wie gehen Sie dabei vor?
Wir werden unter anderem Videoanalysen machen. Ich werde zur ganzen Mannschaft sprechen, aber auch Einzelgespräche führen.

Das 1:3 gegen YB war die dritte Niederlage innert acht Tagen. Wieder hielt die Abwehr nicht dicht und war teilweise völlig überfordert. Innenverteidiger Djimsiti liess sich beim ersten Gegentor vom Schweden Gerndt bös überlaufen. Was sagen Sie zu diesem individuellen Fehler?
Es geht mir überhaupt nicht um einzelne Schuldzuweisungen. Das Defensivverhalten ist generell ungenügend. Das ist ein Problem des Kollektivs.

Wie erklären Sie sich das?
Wir sind gedanklich möglicherweise zu offensiv eingestellt. Wir setzen den Gegner sofort unter Druck und praktizieren ein Pressing. In der Rückrunde der letzten Saison ist uns dabei oft das erste Tor gelungen. In der neuen Spielzeit war das bisher in der Meisterschaft nicht der Fall. Und wenn wir in dieser Druckphase nicht in Führung gehen können, verlieren meine Spieler die Geduld und deshalb den Fokus auf das Wesentliche. Dann mangelt es ihnen an Übersicht und Ruhe.

Machen Sie da nicht auch ein psychologisches Problem aus?
Das ist so. Wir haben noch eine sehr junge Mannschaft. Gerade junge Menschen entwickeln einen unglaublichen Gerechtigkeitssinn. Und wenn sie sich beispielsweise durch Schiedsrichterentscheide ungerecht behandelt fühlen, dann können sie sich fast nicht mehr beruhigen. Dann kochen die Emotionen wie gegen YB hoch. Und dann verlieren sie den Fokus.

Sie meinen wohl die Szene, als Buff in der Startphase des Spiels im Strafraum von Vescovac klar gefoult wurde?
Als uns dieser klare Penalty verweigert wurde, konnten das meine Spieler nicht fassen. Sie fühlten sich ungerecht behandelt und benachteiligt. Sie lamentierten und haderten mit dem Schicksal. Ich habe vergeblich versucht, sie zu beruhigen. Im Endeffekt hat ihnen der Fehlentscheid darum unnötig die Energie geraubt.

Damit Ihre junge Mannschaft die Emotionen besser in den Griff bekommt, sind Sie jetzt wohl auch als Psychologe gefragt.
Mit jungen Spielern muss man sehr behutsam umgehen. Ich werde mit ihnen noch einmal thematisieren, dass man Schiedsrichterentscheide akzeptieren können muss. Sie sind Menschen und machen Fehler wie wir alle auch. Doch meine Spieler dürfen deshalb die Balance nicht verlieren. Sie müssen ihre Emotionen auch dann im Griff haben, wenn sie sich wie im Spiel gegen YB extrem aufregen. Das gehört zu einem professionellen Verhalten im Profisport. Ältere Spieler bringen mit ihrer Erfahrung und Routine da weit mehr Gelassenheit mit und lassen sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen. Aber wir haben eben noch eine junge Mannschaft, die jetzt allerdings sehr schnell aus den Fehlern lernen muss. Das gehört zum Lernprozess, der in diesem schnelllebigen Geschäft allerdings nicht ewig dauern darf.


tagi


Auch ich habe mich schon über den einen oder anderen Schiri-Entscheid in dieser Saison geärgert. Aber fast noch mehr habe ich mich über die Reaktionen von gewissen FCZ-Spielern geärgert. Da wird gemotzt und lamentiert, bis der Schiri dann auch noch den gelben Karton zückt. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ein Schiri, der bei jedem Entscheid kritisiert wird, plötzlich für uns zu pfeifen beginnt.
Klar ist es schwer, "Fehlentscheide" zu akzeptieren, aber Urs Meier sagt es richtig: Die mit Reklamieren vergeudete Energie könnte man viel sinnvoller einsetzen. Hoffentlich gelingt es ihm, diese Botschaft seinen Spielern zu vermitteln.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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1896
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Re: Medien

Beitragvon 1896 » 07.08.13 @ 14:23

Da haben wir's einmal mehr Schwarz auf Weiss. Danke an alle geblendeten Bünzli-Schwiizer für die Annahme des Konkordats! :-(

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starman
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Re: Medien

Beitragvon starman » 07.08.13 @ 14:25

Lausanne-Trainer Laurent Roussey: «In Basel werden von den Schiedsrichtern gewisse Entscheidungen schon vor Spielanpfiff getroffen.»
Quelle Blick 29.7.2013

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Re: Medien

Beitragvon Brave New World » 07.08.13 @ 14:29

starman hat geschrieben:http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/10-fuer-GC/story/18587212



Meine Fresse. selten so einen Müll gelesen.

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Re: Medien

Beitragvon 1896 » 07.08.13 @ 14:30

starman hat geschrieben:http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/10-fuer-GC/story/18587212


Und das schreibt eine die mit einem Jeans-Hemd herum läuft...und die Fritte? Mein Gott! Momol, sehr repräsentativ! *kopfschüttel*


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