Quo Vadis FCZ

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Maloney
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Maloney » 23.04.25 @ 10:45

piiiZH hat geschrieben:
Salocin27 hat geschrieben:
Kollegah hat geschrieben:Der eingeschlagene Weg ist alternativlos.

Glücklicherweise haben wir zum zweiten Mal in Folge nichts mit dem Abstieg zu tun.

Die Idee mit den jungen Nachwuchsspielern finde ich gut. Du brauchst aber 2-3 Spieler wie Zuber in der Mannschaft und ganz wichtig: RUHE! Keine Experimente und nicht zu viel Blablabla, Spitzenverein, Mount Everst etc.


Alternativloser Weg? Ha, dass ich nicht lache!
Ja, wenn du dich Jahr für Jahr mit dem Nicht- Abstieg tröstest und du meinst, du könntest damit deine stets steigenden Fixkosten decken, dann soll‘s mir recht sein.
Meine Alternativen wären (wie auch schon genannt hier drin)
- Demut und Bescheidenheit
- Bessere Menschenkenntnis, welche ach so kompetenten Personalchefs man sich ins Boot holt
- Selbstreflexion und Kritikfähigkeit
- etc., etc.
Mein alternatives Fazit: Neuanfang mit einem neuen Sportchef und einem neuen Trainer!

Naja, da kannst du schon lachen, faktisch hat Kollegah jedoch recht und was du beschreibst wäre dann einfach ein anderer Weg, da unsere aktuelle Stossrichtung effektiv alternativlos ist, wenn daran festgehalten wird.

Ich möchte jedoch noch auf den Teil eingehen, welcher in deinem Zitat fehlt:
Kollegah hat geschrieben:Der eingeschlagene Weg ist alternativlos. Cillo wollte nie Ablösesummen bezahlen und forderte von seinen Sportchefs immer ablösefreie Spieler, die aber Charakter haben.

Nun ist die Konkurrenz aber grösser als vor einigen Jahren. Plötzlich zahlen Lugano, Servette, Lausanne und sogar Yverdon Ablösesummen für neue Spieler.

Wie schon mehrfach geschrieben bin ich den Canepas dankbar und mag sie als Präsidentenpaar sehr. Nichtsdestotrotz hast du da dennoch einen Punkt, dass durch den Eintritt immer mehr potenter Geldgeber bei den vermeintlich kleinen Clubs der SL unser Ziel des selbst tragenden Clubs immer unmöglicher wird. Entweder muss Canepa über seinen Schatten springen und die Handgeld-Abgänge des FCZ-Charakter zuliebe wieder aufnehmen (wird nie passieren) oder er muss effektiv mehr in gestandene Spieler à la Blerim und Steven investieren, um die Nachwuchsförderung mit sportlichem Erfolg vereinbar zu machen.
Für dieses Szenario wäre es nicht verkehrt, er würde neben sich einen Geldgeber reinholen oder aufbauen, welcher dann auch nach der Canepa-Ära für finanzielle Sicherheit sorgt. Aber auch da waren ihm bisher bekannterweise alle Szenarien zu Herzlos (für was ich ihm als Fan auch dankbar bin, ich will kein Redbull Zürich oder ähnlich). Alles in allem werden wir also entweder weiterhin im Mittelfeld herumtummeln und mal Ausreisser nach oben oder unten haben oder effektiv etwas Neues aufbauen müssen, wofür dann aber die Familiäre-Fussballromantik etwas leiden muss.

Niemand will ein Redbull Zürich, aber ein seriöser Sponsor, der auch etwas Geld ins Kässeli bezahlt, wäre halt schon noch wichtig. Als grösste Stadt der Schweiz und Wirtschaftszentrum haben wir Sponsoren wie TalkEasy oder AntePay, welche in kriminelle Machenschaften verwickelt waren, und aktuell Nokera, welches in argen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Und mit Mendy, ständigen selbstprovozierten Mediengewitter und einer sportlich völlig unsicherer Zukunft, wird es auch nicht einfacher werden einen lukrativen, seriösen Sponsor zu finden.

Networking und Beziehungspflege wären eigentlich die Hauptaufgaben eines Präsidenten – und nicht auf der Ersatzbank zu sitzen und sich ständig, wider besseres Wissen, in sportliche Entscheidungen einzumischen.

Vor zig Jahren wurden mal - zur Vermarktung der damals neuen digitalen Bandenwerbung - die grössten Mediaagenturen der Schweiz in den Letzi an ein Spiel in der Loge eingeladen. Ancillo Canepa liess sich nicht einmal kurz blicken, um "Hallo" zu sagen oder ein paar Hände zu schütteln. In diesem Raum waren hunderte von Millionen Schweizer Franken Werbebudget versammelt. Eine eigentlich einmalige Chance zum Connecten. Aber nö, Cillo hatte wohl wichtigeres zu tun.

Abgesehen vom FCZ-Herz, unerschütterlichem Durchhaltewillen und Helianes Millionen hat Ancillo Canepa meiner Meinung nach als Präsident leider nicht viel zu bieten. Sein Ziel, einen nachhaltigen, grösstenteils finanziell selbsttragenden Club aufzubauen, wurde in fast 20 Jahren nicht erreicht. Im Gegenteil: Der Verein wirkt derzeit so chaotisch und instabil wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Zuletzt geändert von Maloney am 23.04.25 @ 11:03, insgesamt 4-mal geändert.


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dennisov
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon dennisov » 23.04.25 @ 10:46

Salocin27 hat geschrieben:
Kollegah hat geschrieben:Der eingeschlagene Weg ist alternativlos.

Glücklicherweise haben wir zum zweiten Mal in Folge nichts mit dem Abstieg zu tun.

Die Idee mit den jungen Nachwuchsspielern finde ich gut. Du brauchst aber 2-3 Spieler wie Zuber in der Mannschaft und ganz wichtig: RUHE! Keine Experimente und nicht zu viel Blablabla, Spitzenverein, Mount Everst etc.


Alternativloser Weg? Ha, dass ich nicht lache!
Ja, wenn du dich Jahr für Jahr mit dem Nicht- Abstieg tröstest und du meinst, du könntest damit deine stets steigenden Fixkosten decken, dann soll‘s mir recht sein.
Meine Alternativen wären (wie auch schon genannt hier drin)
- Demut und Bescheidenheit
- Bessere Menschenkenntnis, welche ach so kompetenten Personalchefs man sich ins Boot holt
- Selbstreflexion und Kritikfähigkeit
- etc., etc.
Mein alternatives Fazit: Neuanfang mit einem neuen Sportchef und einem neuen Trainer!


Das sollte nicht die Alternative sein, sondern der Hauptfokus. Leider glaube ich jedoch nicht daran, dass "sturkopf" Canepa dies tun wird, daher meine Prognose:
-Im Sommer werden noch die letzten gestandenen FCZ'ler um Brecher, Kamberi und Krasniqi aussortiert und/oder verkauft und nächste Saison spielen wir dann mit um den Abstieg
-Die Hoffnungsträger werden irgendwelche Leihtransfers sein und Schönwetterfussballer à la Chouiar
-Das Team wird dabei ähnlich seelenlos sein wie das zusammengewürfelte vom Kantonsrivalen GC
-Es wird wieder viele Nebenschauplätze geben und Nachwuchsspieler werden einmal spielen und danach irgendwo im Kinderfussball wieder verschwinden, so wie dies mit den 15 und 16 jährigen schon diese Saison geschah
-Moniz wird irgendwann in Mitten der Saison entlassen werden und MM wird ad Interim zusammen mit Diplomahlter Hediger übernehmen
-Am Ende werden wieder alle anderen Schuld sein, wenn wir dann exakt in einem Jahr tief im Abstiegskampf stecken
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sub
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon sub » 23.04.25 @ 10:54

Alternativlos scheint mir der Weg mit den jungen Spielern, wenn immer möglich aus dem eigenen Nachwuchs. Alternativlos scheint mir auch der Plan, über die ganze Academy und die erste Mannschaft ein ähnliches System zu spielen. Da geht es aber mehr um spielerische Grundsätze als um tatsächliche Spielsysteme. Alternativlos ist daher auch, dass sowohl Sportchef als auch Trainer diesen Weg konsequent mitgehen.
Nicht Alternativlos sind hingegen die Personalien welche diesen Weg umsetzen sollen. Aber es ist schon so, dass Typen mit den nötigen Fähigkeiten und der nötigen Konsequenz nicht im Überfluss vorhanden sind. Gerade in der Schweiz hat es mir zu viele im Kompromiss verhaftete Köpfe, welche ihre Fahne einfach in den Wind hängen. Auf die jetzige Saison bezogen hätte man vom Plan abrücken können/sollen um kurzfristig etwas mehr Erfolg zu haben? Oder zieht man durch? Erst die Zukunft wird zeigen, ob das Nicht-Abrücken der richtige Entscheid war.
An alle die die ganze Zeit den ach so familiären und liebenswürdigen FCZ bemühen: Noch im 2002 entliess der FCZ einen nigerianischen Spieler aufgrund eines positiven HIV-Tests. Gefühlt Jahr für Jahr gab es bei von Clubseite ungewollten Wechseln böses Blut. Frau Canepas wirtschaftlicher Erfolg bestand daraus, mit dem Werkzeug des "change-managements" eine Firma auf Börsenerfolg zu trimmen. Die Angestellten waren eher ein notwendiges Übel, denn ein wertgeschätzter Teil des Erfolges. Antepay und die Telefon-Betrüger von Talk Easy sind auch noch nicht lange her.
Was ich damit sagen will ist, dass wir die Vergangenheit nicht verklären sollten. Beim FCZ klaffen sportlicher aber auch moralischer und ethischer Anspruch schon seit jeher auseinander.
Trotzdem finde auch ich die Kommunikation, sowohl von MM als auch AC nicht gut. Bei AC habe ich mich einfach daran gewöhnt, deshalb erwarte ich dort nichts. MM erinnert mich in seiner Kommunikation ein wenig an A. Frei. Er wirkt verbissen, besserwisserisch und zu wenig geliebt. Diese Charaktereigenschaft hat diese Personen aber auch so weit gebracht und lässt sie jeden Tag weiterabreiten, als gäbe es nichts anderes. Wie die Kommunikation intern aussieht, weiss aber niemand aus erster Hand, da reden vor allem die Entlassenen oder "freiwillig" Gegangenen. Ob diese die vertrauenswürdigsten Quellen sind, muss jeder für sich entscheiden.
Für mich ist MM eine sehr umstrittene Person, der man ganz genau auf die Finger schauen muss. Ich glaube, dass er einen Plan und den Anspruch hat, etwas nachhaltiges zu erschaffen. Um dies zu erreichen scheut er sich nicht auch sehr unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Zudem schmückt er sich, wie viele in diesem Business, mit allem was nach Erfolg ausschaut, überhöht sich und seine Taten und sucht bei Fehlern gerne Sündenböcke. Unschön.
Aber: Basel - Degen, Lugano - Amis und Bitcoin, Luzern - Alpstaeg, CC - CC, Yverdon - Amis, Hoppers - irgendetwas, Servette - Rolex etc., Lausanne - Ineos, bleiben St. Gallen, Winti und wir. Eventuell bewegt sich der FCZ auch einfach in einem sehr unmoralischen und grusigen Umfeld, eventuell ist das der moderne Fussball?
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din Vater
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon din Vater » 23.04.25 @ 11:14

sub hat geschrieben:[…]Auf die jetzige Saison bezogen hätte man vom Plan abrücken können/sollen um kurzfristig etwas mehr Erfolg zu haben? Oder zieht man durch? Erst die Zukunft wird zeigen, ob das Nicht-Abrücken der richtige Entscheid war.[…]


Ich weiss nicht, wie ich die Episode Mendy in dieses schwarz-weiss Bild einordnen kann. Gehört Mendy tatsächlich zum Nicht-Abrücken?!

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sub
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon sub » 23.04.25 @ 11:21

din Vater hat geschrieben:
sub hat geschrieben:[…]Auf die jetzige Saison bezogen hätte man vom Plan abrücken können/sollen um kurzfristig etwas mehr Erfolg zu haben? Oder zieht man durch? Erst die Zukunft wird zeigen, ob das Nicht-Abrücken der richtige Entscheid war.[…]


Ich weiss nicht, wie ich die Episode Mendy in dieses schwarz-weiss Bild einordnen kann. Gehört Mendy tatsächlich zum Nicht-Abrücken?!


Mendy ist für mich persönlich das Dümmste was der FCZ seit langem fabrizierte. Wie man auf den Gedanken kommt, dieser Spieler bzw. Charakter brächte die nötige Routine und die Jungen weiter, kann ich nicht nachvollziehen. Aber das war wohl der Gedanke dahinter.
Dä chunnt no!

Victor Jara
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Victor Jara » 23.04.25 @ 11:23

piiiZH hat geschrieben:... Entweder muss Canepa über seinen Schatten springen und die Handgeld-Abgänge des FCZ-Charakter zuliebe wieder aufnehmen (wird nie passieren) oder er muss effektiv mehr in gestandene Spieler à la Blerim und Steven investieren, um die Nachwuchsförderung mit sportlichem Erfolg vereinbar zu machen...


Wenn man den Gedanken des Ausbildungsvereins konsequent zu Ende denkt, wäre das der Weg. Auch wenn wir von den Resultaten her nicht ständig der erfolgreichste Schweizer Fussballclub werden können, aber es würde dem FCZ das Überleben als eigenständiger Verein mit der uns eigenen identität sichern. Den Gedanken des Ausbildungsvereins konsequent zu Ende gedacht bedeutet, dass die Spieler erst einmal für den eigenen Bedarf ausgebildet werden. Und zwar die bestmögliche Ausbildung im Rahmen der FCZ-Philosophie, professionell strukturiert aufgebaut. Da die Spieler haben langjährige Verträge, bevor sie endgültig ins Fanionteam hochgehievt werden (nicht einfach nur so zum Probieren). Dann spielen sie einige für den FCZ, dieser spart sich das Geld für die Transfer und weiss genau, was er an den Spielern hat. Danach kommen die Wanderjahre (vielleicht im Alter vo 23-24 Jahren. Wenn das Eigengewächs genügend Erfahrung im Ausland gesammelt hat und wieder in den Heimatkanton oder zumindest in die Region zurückmöchte, stehen ihm beim FCZ alle Türen offen. Dies natürlich unter Berücksichtigung des Lohndeckels, an dem ich anstelle von AC und HC unbedingt festhalten würde.

Der Vorteil für den FCZ: Es kommen erfahrene Spieler zurück, die nach wie vor eine starke emotionale Bindung um Club haben und für den FCZ spielen wollen und dafür bereit sind, starke Lohneinschränkungen in Kauf zu nehmen.

Der Vorteil für die Spieler: Sie haben im FCZ einen Fixpunkt, sodass sie in diesem grotesken kapitalistischen Profibetrieb nicht nicht heimatlos und orientierungslos werden.

Der Vorteil für uns Fans: Wir sind vielleicht nicht beliebig erfolgreich, aber wir können uns mit dem Club identifizieren, in guten wie in schlechten Zeiten.

Im Grunde genommen das alte Handwerkerprinzip. Lehre beim Meister, dann zwei, drei Jahre im Ausbildungsbetrieb arbeiten, dann auf Wanderschaft und nach der Wanderschaft mit viel Kono-how und Erfahrung im Rücksack zurückkehren und den Laden vom Meister schmeissen.

Ihr werdet mir sagen, das funktioniert in der modernen Welt nicht mehr. Aber gerade in der Schweiz haben wir viele hochspezialisierte KMU mit sehr geringen Fluktuationen, die ihre Leute auf ihre technischen Bedürfnisse hin ausbilden müssen und wo genau dieses Prinzip noch funktioniert, sogar funktionieren muss! Häufig sind dies KMUs , die immer noch im Besitz einer Familie sind.
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spitzkicker
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon spitzkicker » 23.04.25 @ 11:57

Keine Frage: Einiges hat nicht so geklappt, wie man sich das vorgestellt hat. Und MM wird festgestellt haben, dass Therorie und Praxis sehr unterschiedlich sein können, sprich, in aufgeblähten Kader lassen sich nicht immer die goldenen Eicheln finden.

Aber: Vielleicht hat es jetzt die Abstiegsrunde gebraucht, um in Ruhe die neue Saison vorzubereiten, Personalien zu diskutieren im Staff und dem Kader.

Hätten wir nur ein Tor mehr geschossen, wären wir in der Topgruppe, alle würden sich zurücklehnen und sagen: Es hat ja geklappt. Auch das Forum würde jubeln, es gäbe keine Wutmeldungen und bedenkliche Anwürfe an Personen.


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