piiiZH hat geschrieben:Salocin27 hat geschrieben:Kollegah hat geschrieben:Der eingeschlagene Weg ist alternativlos.
Glücklicherweise haben wir zum zweiten Mal in Folge nichts mit dem Abstieg zu tun.
Die Idee mit den jungen Nachwuchsspielern finde ich gut. Du brauchst aber 2-3 Spieler wie Zuber in der Mannschaft und ganz wichtig: RUHE! Keine Experimente und nicht zu viel Blablabla, Spitzenverein, Mount Everst etc.
Alternativloser Weg? Ha, dass ich nicht lache!
Ja, wenn du dich Jahr für Jahr mit dem Nicht- Abstieg tröstest und du meinst, du könntest damit deine stets steigenden Fixkosten decken, dann soll‘s mir recht sein.
Meine Alternativen wären (wie auch schon genannt hier drin)
- Demut und Bescheidenheit
- Bessere Menschenkenntnis, welche ach so kompetenten Personalchefs man sich ins Boot holt
- Selbstreflexion und Kritikfähigkeit
- etc., etc.
Mein alternatives Fazit: Neuanfang mit einem neuen Sportchef und einem neuen Trainer!
Naja, da kannst du schon lachen, faktisch hat Kollegah jedoch recht und was du beschreibst wäre dann einfach ein anderer Weg, da unsere aktuelle Stossrichtung effektiv alternativlos ist, wenn daran festgehalten wird.
Ich möchte jedoch noch auf den Teil eingehen, welcher in deinem Zitat fehlt:Kollegah hat geschrieben:Der eingeschlagene Weg ist alternativlos. Cillo wollte nie Ablösesummen bezahlen und forderte von seinen Sportchefs immer ablösefreie Spieler, die aber Charakter haben.
Nun ist die Konkurrenz aber grösser als vor einigen Jahren. Plötzlich zahlen Lugano, Servette, Lausanne und sogar Yverdon Ablösesummen für neue Spieler.
Wie schon mehrfach geschrieben bin ich den Canepas dankbar und mag sie als Präsidentenpaar sehr. Nichtsdestotrotz hast du da dennoch einen Punkt, dass durch den Eintritt immer mehr potenter Geldgeber bei den vermeintlich kleinen Clubs der SL unser Ziel des selbst tragenden Clubs immer unmöglicher wird. Entweder muss Canepa über seinen Schatten springen und die Handgeld-Abgänge des FCZ-Charakter zuliebe wieder aufnehmen (wird nie passieren) oder er muss effektiv mehr in gestandene Spieler à la Blerim und Steven investieren, um die Nachwuchsförderung mit sportlichem Erfolg vereinbar zu machen.
Für dieses Szenario wäre es nicht verkehrt, er würde neben sich einen Geldgeber reinholen oder aufbauen, welcher dann auch nach der Canepa-Ära für finanzielle Sicherheit sorgt. Aber auch da waren ihm bisher bekannterweise alle Szenarien zu Herzlos (für was ich ihm als Fan auch dankbar bin, ich will kein Redbull Zürich oder ähnlich). Alles in allem werden wir also entweder weiterhin im Mittelfeld herumtummeln und mal Ausreisser nach oben oder unten haben oder effektiv etwas Neues aufbauen müssen, wofür dann aber die Familiäre-Fussballromantik etwas leiden muss.
Niemand will ein Redbull Zürich, aber ein seriöser Sponsor, der auch etwas Geld ins Kässeli bezahlt, wäre halt schon noch wichtig. Als grösste Stadt der Schweiz und Wirtschaftszentrum haben wir Sponsoren wie TalkEasy oder AntePay, welche in kriminelle Machenschaften verwickelt waren, und aktuell Nokera, welches in argen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Und mit Mendy, ständigen selbstprovozierten Mediengewitter und einer sportlich völlig unsicherer Zukunft, wird es auch nicht einfacher werden einen lukrativen, seriösen Sponsor zu finden.
Networking und Beziehungspflege wären eigentlich die Hauptaufgaben eines Präsidenten – und nicht auf der Ersatzbank zu sitzen und sich ständig, wider besseres Wissen, in sportliche Entscheidungen einzumischen.
Vor zig Jahren wurden mal - zur Vermarktung der damals neuen digitalen Bandenwerbung - die grössten Mediaagenturen der Schweiz in den Letzi an ein Spiel in der Loge eingeladen. Ancillo Canepa liess sich nicht einmal kurz blicken, um "Hallo" zu sagen oder ein paar Hände zu schütteln. In diesem Raum waren hunderte von Millionen Schweizer Franken Werbebudget versammelt. Eine eigentlich einmalige Chance zum Connecten. Aber nö, Cillo hatte wohl wichtigeres zu tun.
Abgesehen vom FCZ-Herz, unerschütterlichem Durchhaltewillen und Helianes Millionen hat Ancillo Canepa meiner Meinung nach als Präsident leider nicht viel zu bieten. Sein Ziel, einen nachhaltigen, grösstenteils finanziell selbsttragenden Club aufzubauen, wurde in fast 20 Jahren nicht erreicht. Im Gegenteil: Der Verein wirkt derzeit so chaotisch und instabil wie seit Jahrzehnten nicht mehr.