Beitragvon cuhulain » 13.05.16 @ 8:40
Wer ist Schuld am Niedergang des FCZ?
1) Ancillo Canepa hat nicht nur funktionierende Vereinsstrukturen zerstört, langjährige und tragende Mitarbeiter vergrault und sich selbst zu viele Kompetenzen - die wirklich keiner alle im Profisport parallel bewältigen könnte - aufgehalst, sondern auch zu viele fragwürdige sportliche Entscheide gefällt. Die Abgänge aller kritischen Akteure auf und neben dem Platz unter teils sehr lauten Nebengeräuschen, wie auch verschiedenste 180-Grad-Wendungen bei Entscheiden und Aussagen zeugen hiervon. Details wie die Preis- und Medienpolitik verschönern die Bilanz auch nicht wirklich... Er scheint zudem in einer eigenen Welt zu leben, in der Zaubereinhörner unabsteigbare Löwen vor sich selbst verteidigen.
2) Urs Meier hat eine komplett unfitte Mannschaft hinterlassen, die zudem sehr dünnhäutig auf Kritik reagierte. Gemeinsam mit dem Hauptangeklagten hat er zudem einen völlig unausgewogenen Kader zusammengestellt, bei dem es mehr Masse als Klasse hatte und vor allem jegliche Leader und einige Defensivspezialisten fehlten.
3) Die Stadt Zürich zeigt bei jeder Gelegenheit, dass ihr die Profifussballklubs eher lästig sind. Genüsslich schlachten die hier ansässigen Medienhäuser alle Negativmeldungen aus, fokussieren sich auf Hooligans, Krisen etc. Dies wird von der Lokalpolitik aufgegriffen. Die Kosten für ein völlig untaugliches Stadion, das dem Verein nicht mal Gewinn bringt, und die "Sicherheit" sind entsprechend hoch. Auch hier spielt die rot-grüne Kulturstadt Basel in einer anderen Liga... Viele Zuschauer fühlen sich zudem erst bei Spitzenkämpfen mit den Klubs verbunden. Der Boden für Profifussball ist nicht gerade gut. Dass ein besserer Gärtner mehr daraus machen kann, zeigten die Hoppers in der Hinrunde. Aber auch sie leiden unter den Bedingungen.
4) Die Spieler sind verwöhnt und leaderlos. Bei der kleinsten Verunsicherung zerfällt das Gefüge innerhalb des Teams sofort. Starke Figuren auf (Rikan, da Costa) und neben dem Platz fehlen gänzlich. Kritik wird nie als Ansporn zur Besserung empfunden... Die beiden Erstgenannten haben hierfür viel zu verantworten, aber andernorts kommen Leute auch gestärkt aus Niederlagen heraus...
5) Sami Hyypiä nahm einen Job in einer Liga an, die er nicht kannte. Er untergrub seine eigene Autorität gleich sofort, in dem er sich noch ein paar Wochen Zügelferien ausbedingte. Dann verbrachte er zu viel Zeit damit, eine Formation zu finden. Zu allem übel begann er in den letzten Runden wieder damit. Er verhinderte somit, dass das Team sich einspielen konnte, und förderte beständig die ohnehin vorherrschende Unsicherheit. Dass er den bereits genannten Tätern etwas voraus hat, zeigt sich nur schon darin, dass er als einziger Konsequenzen gezogen hat.
6) Massimo Rizzo ist der Schattenmann. Er scheint überall irgendwie involviert zu sein, ohne dass wirklich je irgendwo sichtbar wird, ob und was er macht. Dies erweckt den Eindruck, dass er nur als Ja-Sager und Abnicker eingestellt ist. Auch hier würde eine ausgeprägtere Persönlichkeit dem Verein nur gut tun...
“Real stupidity beats artificial intelligence every time.” ― Terry Pratchett, Hogfather