Zürich bewegt sich im Fall Raffael
Berlin oder Zürich - die Hängepartie um den Transfer des 22-Jährigen ist immer noch nicht zu Ende, aber zumindest ist wieder Bewegung in die Verhandlungen gekommen. Die Schweizer Verantwortlichen haben jetzt in schriftlicher Form fixiert, zu welchen Konditionen sie bereit wären, ihren besten Stürmer gehen zu lassen und dies Hertha BSC übermittelt.
Raffael ist zurzeit in Fortaleza. In seiner Heimat, im Nordosten Brasiliens gelegen, macht der Stürmer des Schweizer Meisters FC Zürich Urlaub bei seiner Familie. Um sich fit zu halten, spielt er mit seinem Vater am Strand Fußball. Und wartet auf eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft. Am 2. Januar 2008 steigt Raffael wieder ins Flugzeug nach Europa.
Zielort? Der ist noch offen. "Ich hoffe, es geht nach Berlin", sagt sein Berater Dino Lamberti, der sich ebenfalls in Brasilien im Urlaub befindet. Bekanntlich will Raffael unbedingt zu Hertha BSC. Es ist aber genauso denkbar, dass er am 3. Januar beim Trainingsauftakt in Zürich dabei ist und dort auch die Rückrunde für den FCZ spielt.
Nachzahlung bei Weiterverkauf
Berlin oder Zürich - die Hängepartie um den Transfer des 22-Jährigen ist immer noch nicht zu Ende, aber zumindest ist wieder Bewegung in die Verhandlungen gekommen, die vor gut einer Woche vertagt worden waren. Die Züricher Verantwortlichen haben jetzt in schriftlicher Form fixiert, zu welchen Konditionen sie bereit wären, ihren besten Stürmer gehen zu lassen und dies Hertha BSC übermittelt.
Von den geforderten sechs Millionen Euro wird jedoch nur unwesentlich abgerückt: "Wir müssen Raffael nicht verkaufen. Wenn das Angebot stimmt, kann er gehen. Aber noch stimmt es nicht", sagt Rene Strittmatter, Chef des Verwaltungsrates beim FCZ. Angeblich sollen die Schweizer jedoch bereit sein, Hertha bei der Art der Bezahlung entgegenzukommen. Denkbar ist, dass Hertha fünf Millionen Euro in auf mehrere Jahre gestreckten Raten bezahlen soll und bei einem eventuellen späteren Weiterverkauf noch einmal nachlegt, die Rede ist von rund einer Million Euro.
Zürich: Sechs Millionen Euro realistisch
Die Variante, den garantierten Betrag weiter zu senken und im Falle eines Weiterverkaufs großzügiger beteiligt zu werden, lehnt Zürich dem Vernehmen nach aber ab. Beim FCZ sind sie weiterhin der Auffassung, dass für Raffael, dessen Bruder Ronny bei Sporting Lissabon unter Vertrag steht, eine Ablösesumme von rund sechs Millionen Euro oder mehr zu erzielen ist. Wenn nicht jetzt, dann eben im Sommer.
Trotz der durchweg bescheidenen Auftritte des Stürmers auf europäischer Bühne. Weder in der erfolglosen Champions-League-Qualifikation im August gegen Besiktas Istanbul noch in der Gruppenphase des Uefa-Cups konnte er nachweisen, dass er ein Spieler ist, der auch außerhalb der Schweizer Liga für Aufsehen sorgen kann. Beim 0:5 im Uefa-Cup gegen Bayer Leverkusen kurz vor Weihnachten etwa, als Hertha-Manager Dieter Hoeneß und Michael Preetz, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, auf der Tribüne saßen, erwischte Raffael wie alle seine Teamkollegen einen ganz schwachen Tag.
Von Berliner Seite aus wird bestätigt, dass Zürich nun einen Schritt auf Hertha zugemacht hat, allerdings sei es nur ein kleiner. Die Diskrepanz zwischen der Forderung und dem, was Hertha bietet, ist demnach immer noch zu groß. Das Ringen um Raffael, das Anfang Juni begonnen hat, nachdem Lucien Favre Trainer in Berlin wurde, geht also in eine weitere Runde. Inzwischen wird bei Hertha damit gerechnet, dass es vor dem Jahreswechsel keine Einigung mehr gibt. Dafür spricht, dass momentan noch kein neuer Gesprächstermin vereinbart ist.
Favre will Klarheit
Transfer-Poker und kein Ende? Eine Tatsache, die Favre nicht gefallen würde. Herthas Trainer will seinen Wunschspieler, der in zweieinhalb Jahren 38 Tore für Zürich erzielt hat, zwar weiterhin unbedingt haben - aber so schnell wie möglich.
Am liebsten sähe er es, wenn Raffael die komplette Vorbereitung auf die Rückrunde ab dem 3. Januar beim Fußball-Bundesligisten bestreitet, um genügend Vorlauf vor dem ersten Spiel zu haben. Vor allem beim Trainingslager auf Teneriffa sollte er aber dabei sein, und nicht erst kurz vor dem Auftakt der Rückrunde am 2. Februar im Olympiastadion gegen Eintracht Frankfurt zur Mannschaft stoßen. Herthas einwöchiges Trainingslager beginnt am 7. Januar - ob mit oder ohne Raffael, ist weiter offen.
Stand: Freitag, 28. Dezember 2007, 18:23 Uhr
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