Beitragvon porrropoopooo.. » 13.05.08 @ 14:31
Beim gestrigen Challenge-League-Spiel zwischen Concordia und Schaffhausen zündeten Schaffhauser Fans eine Knall-Petarde. Das Sicherheitspersonal ergriff drastische Massnahmen.
Ein unbeteiligter Matchbesucher, der Opfer der sprühenden Sicherheitsleute geworden ist. (Bild: Maurice Thiriet)Das Spiel zwischen dem FC Concordia Basel und dem FC Schaffhausen im Basler Rankhof plätscherte weitgehend ereignislos dahin. Einziger Knalleffekt war eine Knallpetarde. Die hatte einer der rund 20 stark alkoholisierten, aber ansonsten friedlichen und gut gelaunten FC-Schaffhausen-Fans nach Beginn der zweiten Halbzeit in Richtung Spielfeld geworfen. In der 85. Minute erzielte «Congeli» den ersten und danach einen zweiten Treffer. Das wars. Ende der Saison für die Fussballer.
Grosseinsatz wegen Knallpetarde
Nicht aber für die Sicherheitsleute der Firma Swiss Security Team. Die legten erst richtig los, mit einer Jagd auf den Petardenwerfer. Doch die «Festnahme» des Täters im Stadion nach dem Spiel geriet zum Fiasko. Sie endete damit, dass mehrere Mitglieder des Swiss Security Teams den Grossteil der mitgereisten Schaffhauser Fans mit Reizgas aus handfeuerlöscherähnlichen Sprühdosen eindeckte. Während die einen Sicherheitsleute noch mit dem Pfefferspray draufhielten, schleppten die anderen bereits Wassereimer heran, um die Opfer zu versorgen. Der Reporter von 20 Minuten Online wurde unsanft im Polizeigriff abgeführt, nachdem er sich geweigert hatte, gemachte Fotos zu löschen (Security: «Ich will jetzt sehen, dass du alles löschst. Aber sofort. Sonst kannst du auch gleich mitkommen»).
Reizstoffeinsatz verteidigt
Concordia-Sicherheitschef Peter Polling verteidigt den massiven Einsatz von Reizstoffen, die auch Unbeteiligte getroffen hatten. «Die Mittel wurden erst eingesetzt, nachdem unsere Sicherheitsleute angegriffen worden waren. Einige hatten sich mit dem mutmasslichen Petardenwerfer solidarisiert», sagt Polling.
«Wen brennt es noch?»
Trotz der eskalierten Situation gelang es den Sicherheitsleuten Schaffhausen-Fans festzunehmen und in Handschellen zu legen. Die ebenfalls angerückte Kantonspolizei Basel-Stadt nahm laut Sprecher Klaus Mannhart mehrere Personenkontrollen vor. Verhaftungen habe es keine gegeben und «eigentlich auch keine Probleme».
Die Fans des FC Schaffhausen sind ob dem Vorgehen des Swiss Security Teams eher amüsiert als erbost. «Das war ja lustig. Wen brennt es noch?», heisst es in einem Forums-Nachtrag zum Spiel.